Tag Archives: DC Comics

“I think it's what we've always tried to do, is just find a unique way in, and find a unique way to be true to what the character is from the comics and what fans are aware of and expecting. And at the same time do it in a way that mainstream audiences and as wide an audience as possible can find their own way into it.” - Kevin Feige

Es ist mittlerweile kaum mehr vorstellbar, aber es hat tatsächlich eine Zeit in Hollywood gegeben, wo nur einzelne Filme herausgekommen sind. Es wurden keine großen Pläne über Franchises und riesige zusammenhängende Universen verschwendet. Ausnahmen bilden hier natürlich diverse Fortsetzungen, Trilogien und Star Wars. Doch die Regel war für normal ein hoffentlich guter Film, der auch das passende Kleingeld für das nächste Projekt eingespielt hat und es wurde weiter gemacht. Für die jüngere Generation, also ca. unter 18 Jahren erscheint solch eine Methodik wahrscheinlich geradezu Antik, wie Röhrenfernseher oder VHS-Kassetten, aber es ist wahr. Oder wer würde schon von 2001 - Odyssee im Weltraum, Taxi Driver oder Blade Runner eine Fortsetzung erwarten? Zugegeben, bei Blade Runner ist mittlerweile eine geplant, allerdings ist das wohl dem allgemeinem neuen Trend zu schulden.

Doch wohin geht dieser Trend eigentlich? Es wird rebootet, Prequels und Sequels entwickelt, adaptiert, neu aufgelegt und Universen gebaut, bis die Computer glühen, die die CGI-Effekte berechnen. Originalität ist eher eine Sache von Indie-Produktionen geworden (Christopfer Nolan, Quentin Tarantino und ein paar andere ausgenommen). Es gibt zwar immer noch Filme wie Southpaw, Nightcrawler, The Danish Girl, Bridge of Spies und so weiter, doch ohne zugkräftige Namen dahinter, würden solche Projekte, aus meiner persönlichen Erfahrung, eher weniger Aufmerksamkeit bekommen, als sie es dann tatsächlich tun. Denn die großen Budgets erhalten die Western unserer Zeit: Comicverfilmungen.

Dieses florierende Genre erfreut sich seit knapp zehn Jahren einer Renaissance und Studios bauen gewaltige Universen um diese Filme herum, damit die Zuschauer immer tiefer in die Geschichten eintauchen können und ihre Helden näher und persönlicher kennen lernen. Marvel gilt hier natürlich als das große Nonplusultra. Haben sie doch nicht nur Filme, sondern auch Comics und aktuell mehr als vier Serien auf zwei unterschiedlichen Sendern am Laufen. Dies so zu managen, dass dabei auch noch ein großer Plan am Horizont erkennbar ist und die Filme auch noch qualitativ hochwertig werden, grenzt an eine Meisterleistung. Doch der Aufbau einer solch immensen, zusammenhängenden Welt hat auch seine Schattenseiten.
Zum einen werden die Filme immer komplexer und voller mit Charakteren. Dabei trifft dies nicht mehr nur auf die Avengers-Filme alle paar Jahre zu (der nächste mit dem Titel “Infinity War” wird sogar ein Zweiteiler), sondern auch auf die “kleineren” Produktionen - wobei das Wort klein und Marvel nicht wirklich in einen Satz passt. Captain America - Civil War zum Beispiel entwickelt sich ebenfalls zu einer Art Avengers.
Zum anderen werden die Filme immer ungeeigneter für Neueinsteiger. Die Ereignisse und Vorkommnisse der einzelnen Filme greifen so sehr ineinander und es wird auch immer wieder darauf referenziert, dass es beinahe als ein muss erscheint, alle vorangegangenen Filme nachzuholen. Es wird spannend, wie lange Marvel diesen kontinuierlichen Aufbau weiter vorantreiben kann. Denn irgendwann muss ein Punkt kommen, wo quasi das Universum zurückgesetzt wird, ähnlich wie es auch in den Comics alle paar Jahre der Fall ist. Es bleibt dabei nur zu hoffen, dass uns eine Menge weiterer Origin-Storys erspart bleiben.

Das zweite große Universum, welches sich seit Jahren formt und verändert, sind die X-Men-Filme. Hier schwankt zwar die Qualität der Produktionen teilweise stark, doch Brian Singers aktuelle Trilogie (bestehend aus First Class, Days of Future Past und Apokalypse), sind faszinierende Filme, die es wunderbar schaffen, die aktuelle Besetzung mit der alten Garde aus den ersten Filmen zu verbinden. Zwar sind die Versuche, die Fantastic Four in dieses Universum zu integrieren, immer bravourös gescheitert, doch die X-Men Produktionen liefern zum Großteil gute Unterhaltung. Sie spielen gekonnt mit den Charakteren und loten deren Grenzen immer weiter aus. Vor allem die unterschiedlichen Gegner, die vielleicht nicht jedem unbedingt bekannt sind, machen immer wieder Spaß beim zusehen und werfen auch die ein oder andere Frage auf, über die man länger nachdenken kann.

Warner Bros. mit seinen Rechten an DC möchte nun natürlich ebenfalls in dieses Geschäft mit einsteigen und sieht sich in dem Zwang, ebenfalls ein großes Universum aufzubauen. Meine Frage diesbezüglich wäre, ob dies überhaupt notwendig ist? Denn wenn wir uns die Vorlage ansehen, also die Comics, dann zeichnet sich DC durch ein Kaleidoskop an unterschiedlichen Welten aus, die nicht unbedingt direkt in Verbindung stehen - das so genannte Multiverse. Hier gibt es verschiedenste Inkarnationen von Batman, Superman, Wonder Woman und co. Alle im Prinzip mit den gleichen Grundsätzen, auch wenn diese teilweise brillant auf den Kopf gestellt werden, jedoch ausgezeichnet durch diverse Alleinstellungsmerkmale. Daher würde mich interessieren, ob es nicht möglich wäre, eine andere Herangehensweise für die Filme von DC zu wählen. Natürlich wäre es cool ein eigenes Universum zu haben, doch bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom.
Man könnte die unterschiedlichen Charaktere, auch die im allgemeinen Verständnis eher unbekannteren oder noch nicht so weit erforschten wie Midnighter, Harley Quinn, Batgirl, Grayson usw. dazu nutzen, verschiedenste Genres zu bedienen. Angefangen von Spionage- bzw. Agentenfilmen, Drama, Horror und natürlich den klassischen Comic-Blockbuster. Der demnächst in die Kino kommende Film Suicide Squad ist hier ein gutes Beispiel: Warner setzt vermehrt auf Star-Power um die Menschen in die Kinos zu locken und dies ist auch vollkommen in Ordnung, denn wer möchte nicht Will Smith als Deadshot erleben, um nur einen zu nennen. Es wird in einem sich selbst nicht zu ernst nehmenden Film gezeigt, was man kann. Der Regisseur und seine Autoren bleiben, den Trailern nach zu urteilen den Charakteren treu und gehen auf deren individuellen Bedürfnisse ein. Es bräuchte mehr solch qualitativer Filme, damit erst einmal bewiesen ist, man kann mit dem Material, also den Comics umgehen und hat deren Essenz verstanden. Dies steigert das angeknackste Vertrauen in das Studio und ist davor bewahrt 250 Millionen Dollar in einen Film zu stecken, der alles auf einmal in Gang setzen soll.
Natürlich wäre es cool weitere Batman-Filme zu haben und Wonder Woman endlich in einem Film zu sehen (wobei ich erwähnen muss, dass die aktuelle Umsetzung mit Gal Gadot einfach perfekt gelungen ist) und das wäre auch möglich. Doch mit Plots, Subplots und Nebenhandlungen vollgestopfte Filme, die mit schreierischen Titeln wie Batman v Superman ausgestattet werden, sind der falsche Weg - auch wenn sie finanziell erfolgreich sein sollten, denn das sind die Transformers-Filme auch. Es sollte etwas mehr als nur Profit als Ziel gesetzt werden. Sich stattdessen an den vielfältigen Charakteren zu bedienen und vergleichsweise neuen Regisseuren die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren und neue, gute Filme umzusetzen, würde zu dem Alleinstellungsmerkmal führen, das Warner Bros. so dringend benötigt. Man muss sich absetzen und auch mal Risiken eingehen und zwar solche, die nicht unbedingt hunderte Millionen Dollar kosten. Schlussendlich kann man dann ja alle Charaktere in ein Universum transportieren, auch dazu gibt es genug Vorlagen in den Comics.

Fox hat mit Deadpool gezeigt, dass nicht so bekannte Charaktere und R-rated Filme sehr wohl erfolgreich sein können und mit einer geeigneten Fanbase sich einiges erreichen lässt. Und Gott stehe uns bei, dass nicht plötzlich alle auf sinnlose Art und Weise auf R-Rated Filme setzen, denn nur weil ein Film erfolgreich war, muss dies nicht automatisch auch auf andere zutreffen - das Konzept muss zum Charakter passen! Auch wenn Comicverfilmungen im Moment alle paar Wochen aus dem Boden schießen wie Unkraut, muss dies nicht zum Verlust an Originalität führen - im Gegenteil. Die Vorlagen laden dazu ein zu experimentieren und neue Dinge zu entdecken. Denn wenn Projekte mit Leidenschaft und Herzblut umgesetzt werden, merkt man es dem Film an. Macht einfach gute Filme, der Rest kommt dann von allein...

Während ich das Review zu Batman v Superman schrieb, sind mir ein paar Ideen durch den Kopf gegangen, wie man das Ganze anders und vielleicht auch besser hätte machen können. Hier also mein Wunschkonzept.

Quelle: media.dcentertainment.com

“You're not brave. Men are brave. You say you want to help people, but you can't experience their pain...their mortality. It's time you learned what it means to be a man!” - Batman aus “Batman v Superman”

Dem aktuellen Trend folgend, müssen Comicverfilmungen ein umfangreiches Universum bilden. Marvel hat 2008 mit dem ersten Iron Man Film den Stein ins Rollen gebracht und gezeigt, wie man Stück für Stück ein solch massives Unterfangen gekonnt umsetzt. Warner Brothers ist mit den Rechten an DC Verfilmungen derzeit hinterher und möchte selbstverständlich auch ein Stück von dem Kuchen abhaben. Mit Man of Steel wurde 2013 deren Startschuss gegeben und Batman v Superman hat nun die schwierige Aufgabe, nicht nur Batman, sondern auch noch Wonder Woman und die restlichen Mitglieder der Justice League als Teil dieser Welt zu etablieren, damit bereits in zwei Jahren der erste Justice League Film in die Kinos kommen kann.

Es ist quasi ein beschleunigtes world-building, denn wer will schon fünf einzelne Abenteuer mit Batman, The Flash, Wonder Woman, Aquaman und Cyborg erleben, bevor wir uns mit einem Justice League Film auseinandersetzen?

Tja, so etwas ähnliches wäre wohl die bessere Alternative gewesen, denn Batman v Superman ist derart vollgestopft mit Plots, Subplots und Nebenschauplätzen, dass es leicht für drei bis fünf Filme ausgereicht hätte. Es gibt einige gute Stellen und Ideen auf die ich gleich noch genauer eingehen werde, jedoch ist nach betrachten des Films ein fahler Beigeschmack hängen geblieben, die die Sorgen um die weiteren Filme nicht wirklich kleiner werden ließen.

Wenn das Studio schon innerhalb eines Jahres das machen möchte, was Marvel in fünf Jahren geschaffen hat, dann darf ich meine Karten nicht alle auf ein Pferd setzen, dass wäre mir zu riskant. Denn wenn ich schon für einen Film Schätzungen zufolge ca. 250 Millionen Dollar ausgebe, dann könnte ich das Ganze auch etwas anders aufziehen. Stocken wir das Budget noch einmal um 100 bis 150 Millionen Dollar auf. Dies würde uns erlauben, mehrere Filme zu drehen und am besten auch noch im derzeit beliebten back-to-back Verfahren, was nichts anderes bedeutet, als dass ich alle anstehenden Projekte in einem Rutsch drehe. So hat die Geschichte Zeit sich zu entfalten und die Charaktere bekommen die Chance sich in der Welt zu etablieren. Außerdem kann einer nach dem anderen eingeführt zu werden, ohne das es gezwungen wirkt, wie im aktuellen Film. Meine fünf Filme hätten ungefähr den folgenden Aufbau:

  • Batman-Prequel: Da Superman seinen eigenen Film bekommen hat, ist es nur fair auch Ben Affleck die Chance zu geben, sich als neuen Batman zu etablieren. Er verkörpert die Doppelrolle von Bruce Wayne und Batman gekonnt und ein Abenteuer mit ihm und einem neuen Gegner, welchen wir bisher noch nicht auf der großen Leinwand gesehen haben, wäre wünschenswert gewesen.
  • Man of Steel 2: Dies wäre das direkte Sequel zu Man of Steel, wo auch schon die Grundsteine für Batman v Superman gelegt würden. Doch hauptsächlich würde das Thema des Film der Frage nachgehen: Soll es einen Superman überhaupt geben? Diese Idee habe ich mir von den screenjunkies geklaut und es ist auch Teil vom aktuellen Film, doch diesem Thema wird nicht wirklich nachgegangen. Es wäre eine spannende Debatte und es ermöglicht eine völlig neue Art von Superman-Film zu machen. Möglich wäre einen kleineren Gegner zu verwenden, der die Debatte weiter vorantreibt. So gäbe es zwar weniger Action und Zerstörung, dafür eher ein emotionales Drama bzw. Thriller.
  • Batman v Superman (Part 1 & 2): Ein Zweiteiler ist hier dann notwendig, wenn man die Geschichte ähnlich wie in der aktuellen Umsetzung durchführen möchte. Immerhin müsste man Lex Luther und Wonder Woman etablieren, wobei Lex bereits einen Part in Man of Steel 2 bekommen könnte. Das große Finale wäre dann der Kampf zwischen Batman und Superman (ist im aktuellen Film etwas zu kurz gekommen), sowie natürlich deren Versöhnung danach.
  • The Death of Superman aka Rise of the Doomsday: Grundsteine dieses Film könnte man bereits in dem Batman v Superman Zweiteiler legen und eventuell einen kleinen Teaser am Ende zeigen. Hier wird dann quasi das letzte Drittel des aktuellen Films verarbeitet: Lex Luther erschafft Doomsday, die großen Drei lernen sich offiziell kennen und kämpfen in einem großen Finale gegen ihn. Das Ende könnte man mehr oder weniger gleich lassen.
  • Short-Films: Am Anfang oder am Ende eines jeden Films, könnte man noch einen fünf bis zehnminütigen Kurzfilm zeigen, in denen dargestellt wird, dass The Flash, Aquaman, Cyborg und Green Lantern in dieser Welt bereits existieren und was sie so treiben. Es wäre mal etwas anderes und könnte durchaus als Grundlage für die kommenden Justice League Filme gelten.

So oder zumindest so ähnlich könnte man es aufbauen bzw. hätte man es aufbauen können. Diese Filme wären dann innerhalb von fünf Quartalen zu veröffentlichen. Auf diese Weise wäre damit der gleiche Stand erreicht wie jetzt, nur eben mit einer stringenteren Geschichte, etablierten, starken Charakteren und einer tollen Basis für einen Justice League Film.
Mir ist klar, dass es nicht einfach ist ein Universum aufzubauen, dass in sich konsistent ist. In gewisser Weise legt man sich dadurch auch selbst Barrieren in den Weg, die manchmal vielleicht die Kreativität einschränken. Dies bringt mich zu der Frage, der ich im nächsten Artikel nachgehen möchte:

Muss wirklich alles ein zusammenhängendes Universum bilden?

Fledermäuse und Schildkröten gemeinsam in einem Comic? DC und IDW haben sich auf eine sechsteilige Miniserie, mit den wohl gegensätzlichsten Charakteren eingelassen, die jeder aus seiner Kindheit kennen sollte. Das Cover allein verspricht schon ein tolles, faszinierendes Abenteuer, das genau das richtige ist, um ein Jahr ausklingen zu lassen. ...continue reading

Max Landis, der bekannte Autor hinter Filmen wie “Chronicle” und “American Ultra”, darf sich in einer 7-teiligen Mini-Serie dem Charakter Superman annehmen und ihm ein Stück weit, seinen eignen Stempel aufdrücken. Ich kannte Landis hauptsächlich aus so manchen Interviews und einem MovieFight der Screensjunkies, wo er zeigt, welch Kreativität ihn durchströmt. Die Erwartungen auf diese Serie sind deshalb ziemlich hoch... ...continue reading

Seine Geschichte fand mit Convergence einen guten Anfang. Nun macht er sich alleine durch das Universum auf dem Weg, um seine Familie zu finden und endlich wieder mit ihr vereint zu sein. Telos, die ehemalige Marionette Brainiacs erhält seine eigene Mini-Serie. Was verbirgt sich hinter dieser Gestalt? Was ist seine Zukunft im DC Universum? Lohnt es sich sie zu lesen? ...continue reading

Wie wir bereits in dem Artikel zu Batman #41 festgestellt haben ist Batman nicht nur ein Mann hinter einer Fledermausmaske, sondern ein Symbol, dass Menschen inspiriert - zum Guten, als auch zum Bösen. “We are ... Robin” behandelt dieses Thema und zu welcher Seite die jungen Protagonisten gehören, muss sich erst noch zeigen. ...continue reading

Frohlocket und singt Lieder! Wir haben einen neuen Spider-Man und ein Datum für einen Batman Solo-Film. Darüber hinaus wurde außerdem der Titel des nächsten Independence Day präsentiert und eine überraschende Nachricht rüttelt am Image von Rocksteady. ...continue reading

2626Bereits im Sneak-Peek-Heft wird es deutlich, dass es in der “Task Force X” eine große Veränderung geben wird. Politische Mächte setzen sich in Bewegung und versuchen dem Programm ein Ende zu bereiten. Bedenkt man dabei den Ausgang so manch einer Mission in der Vergangenheit, ist es auch nicht wirklich verwunderlich, sondern war eher eine Frage der Zeit. ...continue reading

Eigentlich wollte ich mir diese Serie nicht gleich ansehen, sondern erstmal auf den Trade warten. Doch das coole neue Haustier von Damian hat dann doch meine Neugierde geweckt und ich habe mir das Sneak Peek Heft und die erste Ausgabe geholt. Damian kenne ich bisher hauptsächlich aus dem gleichnamigen Film “Son of Batman” und ihn näher kennen zu lernen wird sicher interessant. ...continue reading