Valiant: Act One (5 von 16)

Bis jetzt haben wir im Valiant Universum einen heroisch Krieger in Aric kennen gelernt (inkl. dem Assassinen Ninjak) und Menschen mit besonderen Fähigkeiten rund um Peter Stanchek. Nun wird es an der Zeit für einen Kämpfer vom besonderen Kaliber und in Bloodshot finden wir einen eben solchen Soldaten - eine rohe brutale Kampfmaschine im Dienste der Regierung.

Bloodshot Volume 1: Setting the world on fire

  • Writer: Duane Swierczynski
  • Penciller: Manuel Garcia, Arturo Lozzi
  • Inker: Stefano Gaudiano, Matt Ryan, Arturo Lozzi
  • Colorist: Ian Hannin, Moose Baumann
  • Letterer: Rob Steen

“I used to have a lot of names. Angelo, Ray… turns out none of them were real. Until I find the truth… call me BLOODSHOT.”

Eine immer wieder in Geschichten vorkommende Prämisse ist, dass die Regierung verschiedenste Experimente durchführt, um tödliche Viren, Supersoldaten oder ähnliches zu entwickeln. Bloodshot gehört zur Gruppe der Experimente und bis zu einem gewissen Grad, kann man dieses durchaus als Erfolgreich bezeichnen.

Wir lernen Ray aka Bloodshot als Mann kennen, der seine Frau Ashley und seinen Sohn John um alles in der Welt liebt. Für sie hat er sogar seinen Job beim Militär aufgegeben. Doch als sein bester Freund und Kollege bei einer Mission gefangen genommen wird, erklärt er sich bereit noch einen letzten Einsatz durchzuführen. Doch wie kommt man am einfachsten in das feindliche Lager? Man lässt sich mit einer Rakete abschießen und für Tod erklären. Diese Szene ist wirklich ein Schocker im Comic, da man nicht damit rechnet, gleich in der ersten Ausgabe eine zentrale Figur zu verlieren. Doch weit gefehlt, denn Ray ist mit Nanotechnologie nur so vollgestopft und diese können fast jede Verletzung regenerieren.

Die Mission jedoch war eine Falle, aufgesetzt von einem gewissen Kuretich. Dieser hat mitgeholfen Bloodshot zu entwickeln und will nun sämtliche Daten und Einsatzpläne die in ihm gespeichert sind. Dabei stellt sich heraus, dass es Ray nicht gibt. Genauso wenig gibt es seine Frau und seinen Sohn. Sie sind alles nur virtuelle “Erinnerungen” die ihm eingepflanzt wurden, um ihn zu motivieren. Wie später noch offenbart wird, ging dies soweit, dass die Organisation, die ihn entwickelt hat, eine unterirdische Stadt aufgebaut hat und als diese nicht mehr benötigt wurde, hat man Bloodshot eingeredet, dass sich ein tödlicher Virus dort verbreitet und dieser sich nur eindämmen lässt, wenn er sämtliche Menschen dort tötet. Was diese Rückblende so erschreckend macht und auch ein paar andere Action-Sequenzen im Comic, ist die Darstellung aus der Ego-Perspektive. Der Leser nimmt die Position Bloodshots ein und wird selbst zum Täter.

Schließlich erkennt man auch, was an den Zeichnungen, die sich um seine Familie drehen, falsch ist. Am Anfang merkt man bereits, dass etwas nicht stimmt und als schließlich die Erklärung folgt, dass dies nur Programme sind die Ablaufen wird es klar: Sie sind zu perfekt. Die Zeichnungen sind zu sauber, beinahe steril - utopisch. Dies hebt diese auch von den anderen Sequenzen ab. Diese Kunstgriffe, inklusive der erwähnten Ego-Perspektive, machen Bloodshot schon zu etwas besonderem.

Bloodshot ist aber nicht der einzige, der von der Regierung missbraucht wird. So haben sie seit zwei Jahren ein Mädchen in ihrer Gewalt (Melissa), dass mit diversen Ketten gefesselt und in ein künstliches Koma versetzt, in einem Keller darauf wartet reaktiviert zu werden. Sie hat zwar keine Nanotechnologie in ihr, doch hat sie bestimmte Fähigkeiten: Sie kann einen EMP ausstoßen und damit sämtliche elektronischen Geräte in der Umgebung nutzlos machen - so auch die Heilkräfte und die Stärke von Bloodshot. Doch bevor sie ihn töten können, erhält Bloodshot unerwartete Hilfe von Kara, einer Krankenschwester, die bereits drei Einsätze in Afghanistan hinter sich hat und durchaus in der Lage ist auf sich selbst aufzupassen. Sie hat Bloodshot zufällig aufgegabelt, als dieser blutend auf dem Boden neben einer Straße lag und versucht ihm nun zu helfen. Vor allem nachdem sie seine Geschichte gehört hat, will sie mit ihm die Wahrheit erfahren.

Auch Melissa schließt sich ihnen an und so versuchen die drei nun gemeinsam etwas gegen das Projekt zu machen, das solch grausame Experimente durchführt und Menschen festhält.

Bloodshot überzeugt auf ganzer Linie. Die Charakterentwicklung ist fantastisch und durchaus nachvollziehbar. Wir erfahren von Kara und Melissa gerade genug, um weiterhin interessiert und gespannt zu sein, wie es mit ihnen weitergeht. Außerdem steht die Frage im Zentrum, wer Bloodshot wirklich ist. Hat er sich freiwillig für das alles gemeldet? Auch kommen immer wieder Zweifel auf: was ist real und was Einbildung bzw. was wurde ihm eingepflanzt. Auch die ehrlich brutale und grausame Darstellung der Actionsequenzen hebt Bloodshot hervor und macht es zu etwas Besonderem. Ein weiterer Slam Dunk für Valiant, in ihrem neuen Universum.

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