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Nach der Lektüre sämtlicher The Walking Dead Comics und sehr vielen Spider-Man Ausgaben, steht nun Invincible auf dem Plan. Dabei handelt es sich wie bei TWD ebenfalls um einen Robert Kirkman Comic, der seit dem Jahre 2003 in seiner eigenen Reihe erscheint. Ich werde pro Artikel ca. zwei StoryArcs besprechen.

  • Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Covers: Cory Walker, Ryan Ottley
  • Colorist: Bill Crabtree

#1 bis #4: family Matters

Invincible erzählt die Geschichte des jungen Mark, dessen Vater Nolan aka Omni-Man als Superheld immer wieder die Welt rettet und für Ordnung sorgt. Eines Tages ist es soweit und auch Mark bekommt seine Kräfte (diese Aktivieren sich erst ab einem gewissen Alter). Anfangs noch mit einem improvisierten Kostüm, erhält er bald vom Schneider, der auch andere Helden versorgt, sein eigenes Kostüm und macht sich als Invincible auf, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Das erfrischende an dieser Geschichte ist, dass das Superheldendasein der beiden Männer als Job behandelt wird und die Familie am Abend gemeinsam beim Essen sitzt und versuchen, nichts besonderes aus den Fähigkeiten zu machen - es gehört bei ihnen eben dazu. Auch die Origin-Story vom Vater ist eher ungewöhnlich, da sein Volk auf dem Planeten Viltrum eine Art utopische Zivilisation begründet hat und nun auch anderen Planeten den Weg dorthin zeigen will. Da die Erde erst durch das Raster an potentiellen Kandidaten gefallen ist, hat sich Nolan freiwillig dafür gemeldet, sie zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sich die Menschen entsprechend entwickeln können. Eine Geschichte ohne Tod und Tragik ist sehr selten im Superheldenbusiness.

Was mich an der Familienkonstellation allerdings stört, ist die Rolle der Mutter. Nolan sorgt nämlich nebenbei noch als Autor für ein entsprechendes Einkommen, was Mark und sie dazu befähigt nicht arbeiten zu müssen. So bekommt sie lediglich die Rolle der putzenden, kochenden Frau zugeordnet, die bisher keine eigene Identität aufbauen konnte, als die Frau eines Superhelden zu sein. Ich hoffe sehr, dass sich dies bald ändert und sie aus dieser Rolle ausbricht.

#5 bis #8: eight is enough

Während Mark als Invincible Bösewichte dingfest macht, indem er sie erstmal ordentlich verprügelt, mahnt ihn sein Vater zur Vorsicht, vertraut ihm jedoch genug, um ihn für eine Weile allein zu lassen. So darf sich Mark um einen außerirdischen Eindringling kümmern, der natürlich zu diesem ungünstigen Zeitpunkt auftaucht. Sie prügeln sich erst halbherzig im All und schnell wird klar, dass das Alien eigentlich keine bösen Absichten hatte. Mark redet also mit ihm und es stellt sich heraus, dass es sich um einen Inspekteur handelt, der alle drei Jahre vorbeikommt, um die Verteidigung des Planeten zu testen. Eine schräge Idee, die durchaus sinnvoll ist. Leider ist die Erde aber der falsche Planet, denn eigentlich sollte er zu einem anderen Planeten, den er all die Jahre vernachlässigt hat - eine nette Verwechslungskomödie. Es ist ein toller Dialog zwischen den beiden und einmal eine andere Art, einen Konflikt zu lösen.

Wir lernen in dieser Storyline auch die Guardians of the globe kennen, die sehr stark an die Justice League erinnern und das nicht nur vom Aussehen her. Handelt es sich dabei um: Darkwing, The Red Rush, War Woman, den König von Atlantis, Martian Man und Green Ghost. Jedoch werden diese auch schon nach ihrem ersten Auftritt von Omni-Man getötet oder zumindest jemanden, der sich als ihn ausgibt. Es ist eine nette Abwechslung, dass man diese eigentlich immer obsiegenden Charaktere scheitern und sogar sterben sieht.

Ein weiterer interessanter Aspekt, der in diesen Comics eigentlich selten auftaucht ist, dass Protagonisten noch “normale” Freunde haben. Mark geht immerhin noch zu High School und hat also ständig Kontakt mit Menschen ohne Fähigkeiten. Bei einer Besichtigung einer Uni findet sein Kumpel William heraus, dass Mark Fähigkeiten besitzt. Er macht keine große Sache daraus, nur später bittet er ihn darum, einmal mit ihm fliegen zu dürfen - wer würde dies nicht tun?

Invincible ist ein wunderbarer Comic, der sich nicht nur über andere lustig macht. Vielmehr ist es eine Hommage an das, was in dem Genre und im Science-Fiction Bereich allgemein, so alles erarbeitet, verwendet und aufgegriffen wurde. Die Zeichnungen und die großartigen Farben vermitteln ein guten Eindruck von der Welt. Außerdem sind die Aliens, die Mark und andere immer wieder bekämpfen müssen äußerst kreativ umgesetzt. Es fehlt weder an Humor, noch an einer gewissen Ernsthaftigkeit. Kirkman findet die perfekte Mischung. Absolut empfehlenswert.

Die Abenteuer der Rat Queens gehen weiter. Dieses Mal steht nicht nur ein furchtbarer Diebstahl von uralten Texten auf dem Plan, sondern es wird auch ziemlich magisch in der Stadt Palisade - aber nicht auf die angenehm schöne Weise.

  • Ausgaben: #6 bis #10
  • Jahrgang: 2014
  • Story: Story J. Wiebe
  • Art: Roc Upchurch, Stjepan Sejic, Tess Fowler
  • Letters: Ed Brisson

“No mercy! No quarter! To the very end my Rat Queens!” - Violet

Wir lernen zu Beginn den Ehemann von Dee kennen. Dieser schaut nach Palisade, da der "Haruspex Requiem" gestohlen wurde. Allein die Reaktion von Hannah ist unbezahlbar, denn sie kann nicht fassen, dass genau das Ding gestohlen wurde - sie hat keine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Der "Haruspex Requiem" ist eine magische Zaubermaske, die böse Dinge anstellen kann. Zumindest wenn diese in die typischen falschen Hände eines bösen Zauberers gelangt, der keine netten Dinge damit anstellen möchte. Die Maske beherbergt das gesammelte Wissen all derjenigen Personen, die die Maske zuvor getragen haben.

Gerrig, der in Volume 1 von Rat Queens Bernadette entführte, hat sich nun diese Maske zu eigen gemacht und auch Sawyer entführt. Ich bin mir allerdings nicht 100% sicher, ob er ihn sich nur als reines Opfer für den bevorstehenden Fluch, den er über Palisade legen möchte benötigt, oder dieser auch als eine Art Schutz bzw. Signal an die Rat Queens dienen soll. Doch da er mit einer von ihnen eine innige Beziehung pflegt, wäre dies wohl ein schlechter Plan, da die Truppe nun alles mögliche unternimmt, um nicht nur Gerrig zu stoppen, sondern auch Sawyer zu befreien. Dieser wurde übrigens an ein hölzernes, X-Förmiges Konstrukt gefesselt und das nackt. Das lasse ich einfach mal so stehen.

Des weiteren hat sich Gerrig noch die Seiten von einem Buch besorgt, die verbotene oder zumindest äußerst gefährliche Zauber beinhalten. Damit ruft er drei Dämonenkraken, die vom Himmel kommen und die Stadt verwüsten. Doch das ist nicht das einzige, was diese Wesen tun können. Jedes Opfer, dass sie anfassen, wird zurück in dessen eigene Vergangenheit befördert - nur mental natürlich. Dadurch erfährt zum einen der Leser, was die einzelnen Mitglieder der Rat Queens zu dem gemacht haben, die sie heute sind und zum anderen werden sie abgelenkt und können nicht gegen Gerrig kämpfen.

Die Rückblenden sind äußerst unterhaltsam und brechen somit sehr mit der düsteren Bedrohung, die die Kraken darstellen. Ein wichtiger Aspekt, der vor allem in Dees und Violets Vergangenheit eine Rolle spielt, ist Tradition. Violet ist ein Zwerg und normalerweise tragen auch die Frauen bei ihnen große stolze Bärte. Doch sie entscheidet sich dagegen und kämpft sich somit aus der Familie frei. Sie lässt sich von keinen vorbestimmten Rollen prägen und in eine typische Frauenrolle zwängen, vor allem nicht, wenn ihr Bruder bei Wettkämpfen und anderen Dingen den ganzen Lob einheimst, während sie genauso gut ist wie er. Sehr beeindruckende Geschichte, eines interessanten Charakters.

Die finale Schlacht fällt dann äußerst blutig und brutal schön aus. Die Inszenierung der Kraken allein, wäre ein cooles Poster wert. Rat Queens begeistert weiterhin mit verrückt fantastischen Geschichten, originellen Charakteren und überzeugenden visuellen Darstellungen.

Nach drei Wochen gibt es endlich mal wieder einen Wochenrückblick und dieses Mal in einer XL Variante. Denn nach drei Wochen haben sich 23 Comics angesammelt und mit knapp 6000 Worten ist dies nun auch mein längster Artikel bisher. Damit ihr nicht ganz verloren seid, hier ein Überblick der Ausgaben, die ich heute besprechen werde. Viel Vergnügen…

  • Star Wars #25
  • Star Wars Annual #2
  • Predator vs Judge Dredd vs. Aliens #3
  • Giant Days #21
  • Saga #40
  • Batman #11
  • Aquaman #11
  • Nightwing #9
  • Trinity #3
  • Justice League #9
  • Batman Beyond #2
  • Blue Beelte #3
  • Detective Comics #945
  • The Flash #11
  • Titans #5
  • Teen Titans #2
  • Wonder Woman #11
  • Batman Annual #1
  • Nightwing #10
  • Batman #12
  • Aquaman #12
  • Justice League # 10
  • Midnighter & Apollo #3

Star Wars #25 (the last flight of the Harbinger V)

Das Finale der aktuellen Storyline birgt so einige Highlights in sich. So muss sich R2 mal wieder die Kommentare von C-3PO gefallen lassen, während er das Wrack von Schiff am Laufen hält und so ganz nebenbei den Tag rettet. Han und Leia sind damit beschäftigt die Brücke gegen Sturmtruppen zu verteidigen, sodass sie das Imperium vielleicht doch noch in die Flucht schlagen können. Unterdessen hat Sana einen wirklich coolen Showdown mit einem Typen der Scar-Squadron. So gibt er ihr eine Waffe, mit der sie sich verteidigen kann, denn ganz kampflos will er sie auch nicht töten. Ich hoffe sehr, dass wir diese Sturmtruppen bald wieder sehen, da sie einfach ein anderes Kaliber an Gegner sind. Sie gehen überlegt vor, sind perfekt trainiert und unterstehen Darth Vader persönlich. Vor allem Kreel hat es mir angetan, dem wir ja schon einmal begegnet sind, als sich Luke auf einem Planeten als Gladiator beweisen musste. Die beiden funktionieren toll miteinander und es wäre cool sie wieder einmal als Team zu erleben, wo sie zum Beispiel gegen einen gemeinsamen Feind ankämpfen müssen, den sie alleine nicht besiegen können. Darth Vader vielleicht? Aber das würde den Kanon der Filme zu sehr stören, vermute ich. Allerdings gibt es ja durchaus noch mehr Lichtschwert schwingende Figuren, die sich der Autor ausdenken kann. Als kleinen Bonus erhalten wir dann noch eine nette R2D2 Geschichte. Diese überzeugt zwar nicht ganz so sehr, wie die Hauptstory, ist aber eine nettes Gimmick.

Star Wars Annual #2

“No longer just people. But instead living, breathing ideas all connected and unending. Stronger because they’re one.” - Pash

Im zweiten Star Wars Annual bekommen wir eine Geschichte geliefert, die uns einmal einen anderen Blick auf die Rebellen liefert - genauer auf die Gruppe rund um Leia, Han, Luke und Chewie. Auf dem Planeten Skorii-Lei wurde Leia schwer verwundet. Doch die kräftige und für sich selbst sorgende Frau Pash Davane findet und versorgt sie. Pash führt ein Leben, welches stark vom Krieg zwischen den Rebellen und dem Imperium beeinflusst wurde. Früher als Unterwasseringenieurin unterwegs, arbeitet sie nun auf den Docks und schleppt Kisten herum. Sie hat eine kräftige Statur und sieht so aus, als könnte sie Chewbacca mit verbunden Armen verprügeln. Sie ist ein toller Charakter und auf den 30 Seiten erfahren wir sehr viel über ihr Verhalten und wie sie zu der Person geworden ist, die nun Leia rettet - auch wenn sie selbst nicht genau weiß warum. Doch die beiden kommen sich näher und dem Tode vor Augen erzählt ihr Leia warum sie für die Rebellion kämpft, bereit ist zu sterben und was sie eigentlich antreibt. Es ist ein neuer Blick auf die Prinzessin und macht den Charakter noch einmal um einiges interessanter. Der Blick von außen tut der kleinen Gruppe um sie auch sehr gut. Ich hoffe wir haben nicht das Letzte von Pash und ihrem witzigen Droiden gesehen - sie hätte durchaus eine eigene Mini-Serie verdient, in der wir sie noch näher kennen lernen. Vielleicht in der Zeit, als sie noch Ingenieurin war und unter Wasser gearbeitet hat? Autorin Kelly Thompson und dem Künstler Emilio Laiso ist eine wunderbare Ausgabe gelungen, die das zweijährige Jubiläum der Reihe würdig feiert.

Predator vs Judge Dredd vs. Aliens #3

"...the truth was this: Archbishop Emoji just really, really hated humans." - Narrator

Lange mussten wir auf die dritte Ausgabe des Mega-Crossovers warten, nun ist sie endlich da. Und ich kann kaum glauben, dass ich das jetzt schreibe, allerdings steht der Plot, den ich in der ersten und auch zweiten Ausgabe gelobt habe, der Action im Weg. Es sind zu viele Charaktere im Spiel, die einen Antrieb für die drei Protagonisten-Gruppen darstellen sollen, diese Aufgabe allerdings nicht schaffen. Sie treiben sie nur von einem Ort zum anderen. Plot-Points, die mühevoll aufgebaut und eingeführt wurden, sind in wenigen Panels aufgeklärt und für die ikonischen Duelle, auf die man als Fan eigentlich gewartet hat (Dredd vs. Predator, Alien-Judge vs. Alien), nehmen sich die Verantwortlichen zu wenig Zeit. So verkommt es zu einem viel zu dialoglastigen Comic (was nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss, hier aber deutlich stört) und statt der Action, bekommt man Schnipsel von Kämpfen geliefert, die eindeutige hätten epischer ausfallen können. So gibt es zwar ein Team-up zwischen den Judges und den Predatoren, doch auch ihre Kooperation wird auf die nächste Ausgabe verschoben. Ich hoffe sehr, dass sich die nächste Ausgabe mehr Zeit für die Kämpfe nimmt, ansonsten entwickelt sich der Comic zu einem ähnlichen Fiasko wie der neueste Godzilla. Auch dort wartet man ständig auf den Einsatz des Viehs, sieht stattdessen aber den Menschen zu, wie sie von A nach B rennen.

Giant Days #21

Kaum in ihr neues zu Hause eingelebt, wird auch schon bei Daisy, Esther und Susan eingebrochen. All ihr Hab und Gut wird gestohlen. Doch am meisten trifft es Daisy. Sie hat als kleines Kind ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren und alles was sie von ihnen hat, ist in einer Schatulle aufbewahrt (inklusive kostbarem Schmuck und Fotos). Die Ausgabe ist ein reines Wechselbad der Gefühle. Man geht durch Trauer, Belustigung und Mitgefühl und das auf den wenigen Seiten, die uns jeden Monat von Giant Days spendiert werden. Natürlich dürfen bei dieser Gelegenheit popkulturelle Referenzen nicht fehlen und so macht ein Forensiker, der einem gewissen Charakter aus CSI: Miami (Stichwort Sonnenbrille) verdächtig ähnlich sieht. Wir erfahren eben auch jene Geschichte von Daisys Eltern und sowohl Esther, als auch Susan zeigen ihr tiefes Mitgefühl - zumindest bis Susan erfährt, wo die beiden verschollen sind. Die 21. Ausgabe von Giant Days ist einfach fantastisch und sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Saga #40 (The war for phang IV)

Sir Robot ist schon eine besonders außergewöhnliche Figur in der wunderbaren Welt von Saga. Trotz dessen dass er ein Kind hat, scheint er sein Leben zu genießen. Hazel und ihr neuer bester Freund Kurti sehen ihm sogar beim Träumen zu, was keine große Schwierigkeit ist, da sein Kopf schließlich ein Fernseher ist und sein Innerstes offenbart. Neben seiner Hauptbeschäftigung (masturbieren) hat er nun allerdings etwas neues gefunden - Drogen. So erkennt man aber schnell, dass er wohl größere Probleme hat mit seiner Situation klar zu kommen, als dem geneigten Leser vielleicht klar war. Ich hoffe sehr jemand interveniert noch rechtzeitig und stoppt seine selbstzerstörerische Ader. In der Zwischenzeit sucht Alanas Mutter nach der nun zum zweiten Mal verstorbenen Izabel. Auf einem Kometen, dessen Ziel eine abstruse Formation im Weltraum ist, hofft sie auf Antworten. Diese großartige Ausgabe von Saga, die uns wieder einmal neue Seiten von diversen Figuren zeigt, scheint wie die Ruhe vor dem Sturm zu sein. Denn immerhin haben wir nun schon den vierten Teil vom “war of phang” Ereignis bekommen und unsere Protagonisten sind lediglich Zuschauer des Krieges. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie in den Strudel hineingezogen werden. Dabei wird eine bestimmte Waffe von Gwendolyn eine wichtige Rolle spielen und Alanas Schwangerschaft zu einem ungünstigen Zeitpunkt ihr Ende finden.

Batman #11 (I am suicide III)

Batman und Catwoman haben sich das letzte Mal zusammen getan, um gegen Bane vorzugehen. Dabei erfahren wir als erstes, präsentiert auf zwei hervorragenden Doppelseiten, wie sie bereits in der Vergangenheit Katz und Fledermaus gespielt haben. Der Dialog ist herrlich und spiegelt ihre abstruse Beziehung wieder. So ist Catwoman also nach Arkham gekommen und hat dadurch eine Rechnung mit Bruce offen. Deshalb überrascht es wenig, dass sie ihren "Partner" über's Ohr haut. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam zu lesen, vor allem weil sich Batman so sehr auf sie verlässt. Er ist noch immer nicht so ganz über sie hinweg, vertraut ihr sogar Wesker an, der sie, nachdem Bane besiegt ist, wieder aus dem Labyrinth heraus bringen soll. Nebenbei erfahren wir auch noch, dass Catwoman nicht unbedingt eine Katze zum streicheln ist, da ihr Bodycount, also die Anzahl der Menschen, die sie getötet hat, im höheren dreistelligen Bereich liegt. Eine gute Fortsetzung der Storyline, auch wenn ich gehofft hätte, dass es zu einem finalen Schlagabtausch zwischen Bane und Batman kommt. Wer wird wem brechen? Es bleibt spannend.

Aquaman #11 (The Deluge - Prelude)

Am Anfang war der Aspekt, dass Aquaman ein ausgestoßener Held ist noch ganz spannend. Vor allem die Art und Weise wie diese Handlung erzählt und weiter fortgeschritten ist, hat mich beeindruckt. Doch langsam aber sich ist diese Geschichte nach elf Ausgaben nicht mehr neu, sondern wärm sich immer nur selbst auf. So ist Arthur nach der Attacke des Monsters im Krankenhaus und bekommt beeindruckenden Besuch von Mera. Er sieht nicht gerade gut aus und sogar seine Freunde von der Justice League kommen vorbei, um ihn ihr Vertrauen auszusprechen. Doch diese Geste wird schnell wieder zunichte gemacht, wenn sich Black Manta, aufgrund dessen, dass sein Plan, die Reputation von Aquaman zu zerstören, fehl schlägt, einfach mit seinen Deluge die USA mit voller Kraft angreifen. Im Namen von Atlantis stürzen sich die beiden Nationen in einen Krieg. Was genau ist eigentlich das Ziel von Black Manta? Ist es pure Rache? Mittlerweile reicht mir dieses Ziel nicht mehr wirklich aus, ich möchte einen besseren Grund haben. Ich hoffe sehr, dass die nächsten Ausgaben einen neuen Aspekt in die Geschichte bringen, sonst werde ich der Reihe wohl meinen Abschied erteilen müssen. Ein weiterer großer Negativpunkt für mich ist der folgende: Letztes Mal wurde angedeutet, dass Mera die Macht übernimmt und gegen ihre Gegner vorgeht. Auf dieser Ebene geschieht allerdings gar nichts, was ich äußerst schade finde. Daraus hätte man viel machen können.

Nightwing #9 (facing destiny)

In seiner neunten Ausgabe bekommt Nightwing prominenten Besuch von einem gewissen Superhelden, der auch schon auf dem Cover angepriesen wird. Superman und Nightwing sind ja nicht all zu oft gemeinsam zu sehen, deshalb ist diese als One-Shot ausgelegte Geschichte genau das richtige, um auf Tuchfühlung zu gehen. Dick wird seit Wochen von Albträumen geplagt und weiß nicht so recht, wie er diese wieder loswerden soll. Vor allem beginnen Realität und Traum miteinander zu verschmelzen und spätestens dann wird es Gefährlich für Batmans früheren Robin. So bringt ihn der neue Superman zur Fortress of Solitude, wo er Dick in seine Träume begleitet. Es ist schon interessant, dass Superman derjenige ist, der Dick bei seinem Problem mit Dr. Destinz, so der Name des Schurken, der sich für Dicks Albträume verantwortlich zeichnet. Meine Theorie ist ja, dass Dick sich vielleicht zu einer Art Vertrauensperson vom neuen Superman entwickelt und zwar in der Art, dass er sich für Clark in einer zukünftigen Situation einsetzt und ihm beisteht, während andere an seiner Ehrlichkeit und seinen Absichten zweifeln. Zumindest wäre es eine interessante Idee, mal sehen, ob sie sich auch bewahrheitet. Die Zeichnungen in diesem Comic sind erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, da sie sehr vom sonstigen Stil der Nightwing-Comics abweichen. Wenn dann allerdings der Traumaspekt hinzukommt und die Geschichte ihr Potential entfaltet, ist es spannend zu lesen. Vielleicht hätte man sie auch über zwei oder drei Ausgaben strecken können, allerdings ist es auch nett eine abgeschlossene Geschichte zu lesen. Außerdem erinnert Superman Nightwing an einen bestimmten Ort, denn er in dieser Welt noch nie aufgesucht hat: Blüdhaven.

Trinity #3 (better together III)

"We can change the rules of this game. But first we have to trust each other. Like Family." - Wonder Woman

In der letzten Ausgaben haben wir eine Reise in die scheinbare Vergangenheit von Clark unternommen. Nun kommt Batman an die Reihe und wird mit dem schlimmsten Moment in seinem Leben konfrontiert. Auch wenn es schon wieder eine Reise zu dem Augenblick ist, an dem die Eltern von Bruce ermordet und beraubt wurden, gelingt es Francis Manapol ihm einen neuen Twist zu verleihen. Denn zum einen ist sich Batman durchaus Bewusst, dass er die Vergangenheit nicht verändern kann und zum anderen muss er lernen loszulassen. Wie es scheint ist es ihm gelungen und er macht sich nicht ständig selbst Vorwürfe für die Tode seiner Eltern, Tim Drake oder Jason Todd. Den Mord in dieser Form zu sehen, mit einer Portion fiktivem Scarcrow versehen, ist eine intensive und verstörende Leseerfahrung, der man sich nicht entziehen kann. Vor allem die Zeichnungen sind ein Meisterwerk. Der junge Bruce, dessen Eltern gerade ermordet wurden, Halluziniert nämlich und sieht in Superman, Wonder Woman und Batman Monster. Auf Doppelseitigen düsteren Imaginationen, werden die Albträume wahr. Nur Dianas Lasso ist in der Lage ihm die Wahrheit einzuflössen und zeigt dabei beiden Versionen des dunklen Ritters eine Art Einsicht. Die drei Helden so zu erleben ist Balsam für die Seele. Sie stehen füreinander ein, unterstützen sich und kämpfen gemeinsam gegen die unbekannte Bedrohung. Die intime Geschichte, die mit der ersten Ausgabe so schön begonnen hat, wird kontinuierlich fortgesetzt und zeigt, dass man nicht nur tosende Action benötigt, um mit diesen Charakteren gute Geschichten zu erzählen. Wer diese Reihe nicht verfolgt, lässt sich etwas entgehen.

Justice League #9 (outbreak II)

"I brought coffee. I know how much you enjoy a stimulant after a near-death experience." - Alfred

Die aktuelle Justice League Reihe macht einfach Spaß beim Lesen. Wie wir erfahren haben ist die Frau eines Hackers namens Palmer bei dem Angriff der Kindred gestorben und er macht die Justice League dafür verantwortlich. Da er ein geschickter Hacker ist, macht er sich über relativ unkomplizierte Mittel den Ring von Simon Baz zunutze (er hackt Cyborg, der dann den Ring hackt), um diesen gegen die Justice League aufzuhetzen. Ein spannender Kampf entwickelt sich und jedes der Mitglieder lenkt den Kampf in ihr favorisiertes Territorium. Diana kämpft frontal mit Schwert und Schild gegen mythische Monster, Aquaman geht unter Wasser und Barry rennt. Parallel dazu versucht Bruce herauszufinden wer eigentlich hinter dem Angriff steckt und neben den ganzen spitzen Bemerkungen von Alfred ist es ein leichtes dies zu tun. Die beiden haben eine tolle Chemie in dieser Reihe. Auch wenn der Kampf unter Helden vielleicht etwas abgedroschen klingt, schafft es der Autor Brian Hitch trotz des Wissens, dass niemand der Helden in ernsthafter Gefahr schwebt, es unterhaltsam zu machen. Dies liegt unter anderem an den tollen Dialog und der Ideenfindung, wie sie Simons Ring besiegen können, Cyborgs teils doch lustiger Kampf gegen seinen eigenen Anzug und der bereits erwähnten Chemie zwischen Bruce und Alfred. Außerdem ist es erfrischend, dass nicht die Welt bedroht wird, von einem überdimensionierten Alien, sondern es sich um eine intimere Geschichte handelt. "outbreak" erweist sich als willkommene Abwechslung vom Heldentrott und ich hoffe, dass die Stimmung und Atmosphäre so beibehalten wird.

Batman Beyond #2 (the return II)

Hintergrundgeschichten bilden einen Teil des Rückgrats einer Handlung - zumindest wenn es zu einer Handlung wie in Batman Beyond kommt, in der es darum geht den Joker wieder ins Leben zurück zu holen. So verwenden die Macher den Großteil dieser Ausgabe zu erklären, wie der Joker bei einem Kampf gegen Batman geblufft hat und jeden glauben lassen wollte, dass er eigentlich gestorben sei. Statt dessen ließ er sich einfrieren und hat darauf gewartet, bis jemand eine Möglichkeit findet, seine Wunden zu versorgen, ohne das er sterben würde. Dabei handelt es sich um die Finale Schlacht zwischen Batman und dem Joker. Ihr letztes Duell. Der dunkle Ritter gegen den Prinzen des Chaos. Will mir DC wirklich klar machen, dass es da weniger Seiten einer Ausgabe von Batman Beyond bedarf, um diese epische Battle zu erzählen? Da hätte ich es lieber gehabt, dass Carter, der Anführer der Jokerz, Entführer von Dana und Erzähler der Rückblende, die Geschichte einfach so kurz wieder gibt, ohne dass der Künstler diese auch noch in Szene setzt. An dieser Stelle hätte man sehr gut mit der Mimik und Gestik des Schurken arbeiten können, als er seiner Gefangenen vom letzten großen Streich des Jokers erzählt. Dies hätte zumindest für mich besser gewirkt, als diese seltsame, halbherzige Rückblende. Im Kontrast dazu stehen die aktuellen Ereignisse, wo sich Terry in die Reihen der Jokerz einschleicht und sein Bruder ein Ablenkungsmanöver durchführt. Schade, wenn sich die Hälfte anfühlt, wie eine Füllerepisode und das bereits nach zwei Ausgaben. Wenigstens haben wir aber die Rückblende und damit die notwendige Hintergrundgeschichte abgearbeitet und können uns so in der nächsten Ausgabe wieder der aktuellen, besseren Handlung zuwenden. Noch gebe ich die Reihe nicht auf, dafür mag ich die Zeichnungen und das Setting zu sehr.

Blue Beetle #3 (The Posse III)

Blue Beetle ist ein interessanter Charakter, da es sich um einen gewöhnlichen Jungen (Jamie Reyes) handelt, der eigentlich ein normales Leben führen möchte, allerdings auf irgend eine Art und Weise mit dem Scarab in Berührung kam, der sich mit ihm verbunden hat und ihn nun nicht mehr los lässt. Ein ständiger Kampf um die Kontrolle. Doch wie es scheint, kümmert sich Jamie äußerst wenig um seine Situation - man könnte durchaus behaupten er ist noch im Stadium der Verweigerung. Er ein Ereignis, welches zu Beginn dieser Ausgabe stattfindet, bringt ihn zum handeln. Er wird von seinem Scarab entführt und direkt in einen Kampf verwickelt, bevor er wieder nach Hause darf. Bisher ist die Entwicklung des Charakters für mich nicht ganz nachvollziehbar und ich hoffe sehr, dass sich dies im Laufe der nächsten Ausgabe noch ändern wird. Immerhin sind ja coole Charakter wie Doctor Fate darin verwickelt und viele Menschen möchten Jamie auf seinem Weg helfen, warum er sich dieser Hilfe verweigert und nicht einmal herausfinden will, wie der Scarab mit ihm verbunden ist oder ob sich an seiner Physiologie etwas geändert hat, ist wohl das größte Rätsel. Doch zumindest versprechen uns die Macher am Ende der Ausgabe die Ursprung aller Blue Beetles mit der nächsten Ausgabe aufzuklären. Ich erhoffe mir sehr viel davon. Vor allem eine nachvollziehbare Weiterentwicklung der Charaktere.

Detective Comics #945 (The Victim Syndicate III)

Nachdem wir das Victim Syndicate kennen gelernt haben und sie sich als ehemalige, unschuldige Opfer von Batman outeten, blieb eigentlich nur noch eine Frage übrig: Wer ist das erste Opfer? Wer ist ihr Anführer? Alfred und Batman versuchen zwar herauszufinden wer das erste Opfer war, doch sie scheitern kläglich. Bevor sie mit der Red Hood Gang in Berührung gekommen sind, gab es scheinbar noch einen anderen Fall. Doch gab es dort wirklich verletzte? Es ist eine äußerst spannende Frage und die Macher haben sich selbst übertroffen, mit ihren Rätsel. Denn am liebsten würde man selbst zurückgehen und alle Ausgaben von Detective Comics, zumindest die ersten, noch einmal lesen. Gibt es dort Hinweise? Ist er dort überhaupt aufgetaucht. Ich denke nicht, dass es ein bekannter Charakter aus neueren Geschichten ist, sondern man tief in die Vergangenheit des dunklen Ritters gehen muss, um dieses Rätsel zu lösen. In der Zwischenzeit warten die anderen auf einen neuen Angriff des Syndicates, denn Batwing hat Technologien entwickelt, mit denen sie ihren Kräften etwas entgegenzusetzen haben. Während sie warten, werden sie von einer Psychologin "interviewt". Dabei gibt es interessante Einblick in Clayface Vergangenheit und wieso er zu einem Super-Villain geworden ist. Eine fantastische Szene, die einem den Charakter näher bringt. Charakterarbeit steht überhaupt im Fokus dieser Ausgabe. Die Dialoge sind toll geschrieben und so einige noch offene Konflikte werden ausgefochten - zumindest bis das Syndicate wieder angreift. Detective Comics gehört mit zu den Besten der neuen Reihen aus dem Hause DC. Vor allem sollte man die Geschichten auch deshalb lesen, weil es im Frühjahr nächsten Jahres endlich soweit ist und wir eine eigene Batwoman Reihe bekommen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist...

The Flash #11 (the speed of darkness II)

The Shade ist ein alter Gegner von Barry, doch anders als der Kampf gegen Wally aus der letzten Ausgabe vermuten lässt, ist er kein Gegner, sondern entpuppt sich als eine Art Verbündeter. Shade ist der Herr über die Schatten, regiert über Shadowland und befindet sich immer auf Messers Schneide zum Bösewicht. Doch seine Liebe zu einer Frau namens Hope hat die Schatten an seiner Autorität zweifeln lassen und so haben diese sich selbstständig gemacht. Nun wollen sie komplett aus Shadowland entkommen und die Welt buchstäblich in die Finsternis stürzen. Als Unterstützung sucht sich Shade die Hilfe von Flash, um wieder die Kontrolle über die Schatten zu bekommen, die nicht nur Hope, sondern auch Iris entführt haben. Wie kann die Speed Force gegen so eine Macht helfen? Es ist eine interessante Konstellation an Charakteren die hier aufeinandertreffen und ihre Macht- bzw. Psychospielchen miteinander treiben. Wally sitzt mit Flash gemeinsam in Shadowland fest und bekommt nun endlich seine gewünschte Chance, sich vor seinem Vorbild beweisen zu können. Die Geschichte und die Charaktere sind für mich die große Stärke an den Flash Comics. Womit ich mich immer mal wieder hadern sehe sind die Zeichnungen, mit denen ich auch dieses Mal nicht so richtig warm geworden bin. Sie wirken für mich ein bisschen zu sketchy und ich würde detaillierte Zeichnungen bzw. einen realistischeren Eindruck bevorzugen. Jedoch hat diese abstrakte Art auch etwas an sich, was sich nicht leugnen lässt. Ich bin mir eben doch unsicher. Aber so lange die Geschichten Spaß machen zu lesen und zu unterhalten wissen, sollte es eigentlich kein Problem geben.

Titans #5 (the return of Wally West V)

Siebentausend Meilen in knapp über sechs Sekunden. Vor dieser unmöglichen Aufgabe stand Wally das letzte Mal um seine Freunde und seine große Liebe zu retten. Kadabra ist ein bösartiger Sadist, der nicht nur ein Spielball Dr. Manhattans ist, sondern auch Wally die Schuld für seine eigenen Fehler gibt. Ich hatte mich schon auf diese Ausgabe gefreut, da ich unbedingt wissen wollte, wie sich die Macher entscheiden Wallys Versuch umzusetzen. Werden sie die Hohen Erwartungen erfüllen können? Oder ist die Rettung nach wenigen Seiten schon wieder vorbei? Es freut mich mitteilen zu können, dass sich der Lauf durch das ganze Land auch durch die gesamte Ausgabe zieht. Die Zeichnungen, die Farben und die Panelstruktur sind perfekt gewählt für diesen Einsatz und schaffen es die immense Geschwindigkeit und die Emotionen, deren sich Wally bedient, um seine unmögliche Mission durchzuführen, einzufangen, wie ich es noch nicht gesehen habe. Dazu kommt noch der innere Monolog, der dem Leser nahebringt, wie viel seine Freunde ihm bedeuten und was er alles bereit ist zu tun - besonders für seine große Liebe Lynda. So würde ich mir manchmal auch die Flashcomics wünschen in ihrer Gestaltung. Denn die blauen Blitze die Wally umgeben und immer intensiver werden, bis sie ihn schließlich komplett vereinnahmen, sorgen für ausreichend Gänsehautmomente. Das einzige was mich etwas stört, sind die Unterbrechungen von Kadabra, der Wally am Anfang ziemlich zutextet. Aber wenn man diese Sprechblasen überspringt und nur diejenigen von Wally liest, ist alles in Ordnung. Ich kann es kaum erwarten die nächste Ausgabe in Händen zu halten und damit wahrscheinlich auch das Finale der ersten Storyline.

Teen Titans #2 (Damian knows best II)

Damian hat es wirklich nicht leicht. Allein seine Vergangenheit würde ausreichend um dutzende Bücher zu füllen und Psychologen für Jahre zu beschäftigen. Doch er hat einen Vorteil: Er weiß was er will, wo er her kommt und wo seine Reise hingeht. Er ist der Son of Batman. Der neue Anführer der Teen Titans und er will sie alle retten. Denn Rhas al Ghul hat es auf sie alle abgesehen und ein Team losgeschickt, was es nicht nur mit den verschiedenen Fähigkeiten von Beast Boy und co. aufnehmen kann, sondern die auch noch bei der League of Assassins trainiert wurden. Somit sind auch kampftechnisch äußerst überzeugend. Doch Damian muss sich erst das Vertrauen seines neuen Teams erarbeiten, vor allem da sie mitten im Kampf erfahren, wo er aufgewachsen ist. Ich hoffe er entscheidet sich von jetzt an immer ehrlich mit ihnen umzugehen, ansonsten wird es schwierig das Team beizubehalten, dass von Tim Drake aufgebaut wurde.

Wonder Woman #11 (the lies VI)

Die Storyline "the lies" ist für Wonder Woman Neueinsteiger wie mich eine ziemlich unbefriedigende Sache, da man sich tiefer mit dem Mythos von Themyscira und ihrer Bewohnerinnen auseinandersetzen müsste. Oder anders ausgedrückt hätte man wahrscheinlich die new52 Wonder Woman Reihe verfolgen müssen, damit man versteht, welchen "Schaden" Greg Rucka mit dieser Storyline wieder gut zu machen versucht. Am einfachsten ist noch die Geschichte von Diana selbst und ihrer Suche nach Heimat, ihrer Mutter und ihren Schwestern. Gemeinsam mit Steve stellt sie schließlich fest, dass sie nicht auf der Insel sind, auf der sie groß geworden ist, etwas ist falsch und nur durch ihr Lasso kann sie dies endgültig feststellen. Doch wo sind sie dann? Und was hat dass alles mit der Nebenhandlung von Etta und Sasha zu tun, die irgendwie von einer fremden Macht beeinflusst werden? Am Ende bleiben sehr viel mehr Fragen offen, die nach einer Antwort schreien, als in irgendeiner Weise beantwortet würden. Doch die Reihe ist trotz dessen eine sehr gute. Die Dialoge, die Charaktere und die Zeichnungen überzeugen auf ganzer Linie. Für den Rest muss man Rucka nur etwas mehr Zeit geben, damit er eine Chance bekommt, alle Dinge zu erklären. Und ich bin gerne bereit, diese Reise mit ihm zu beschreiten.

Batman Annual #1 (silent night)

Im ersten Annual von Batman, seit dem Rebirth Event vor knapp sieben Monaten, bekommen wir verschiedenste Geschichten geliefert, die sich nicht nur um Weihnachten drehen, sondern auch jeweils einen neuen Aspekt des Detektivs hervorheben. So steht in der ersten Geschichte ein Hund im Zentrum des Geschehens. Der Joker hat den Hund mit Gas Aggressiv und beinahe unzähmbar gemacht. Doch Alfred gibt nicht auf, bis er schließlich zu Weihnachten soweit ist und Bruce ihn sogar als Haustier akzeptiert. Wie auch bei der zweiten Geschichte steckt sehr viel Herz und Metahandlung darin. Es geht nicht um große Gegner, spektakuläre Kämpfe oder gefährliche Unterfangen. Vielmehr steht das menschliche von Batman bzw. Bruce im Vordergrund. In einem Panel sieht man ihn sogar lächeln. Natürlich darf bei so einem Fest auch Harley Quinn nicht fehlen, die von Batman nach Hause gebracht wird. Auch hier geht es zentral um die beiden Charaktere und den Dialog zwischen ihnen. Schließlich wird ein neuer Gegner eingeführt, den wir im nächsten Jahr im Batman Universum begrüßen dürfen. Nur die letzte Geschichte hat mich nicht so sehr gefesselt muss ich sagen. Alles in allem aber ein toller Einblick in ein etwas anderes Gotham. Die Zeichnungen sind so fantastisch wie die Geschichten selbst und sind ebenfalls Abwechslungsreich gestaltet.

Nightwing #10 (Blüdhaven I)

In den letzten Handlungsbögen von Nightwing bzw. auch Grayson, war unser gut aussehender Protagonist immer mit einer anderen Identität ausgestattet, hat Kriminellen vertrauen müssen und wurde von Raptor manipuliert, sowie betrogen. Nun wird es an der Zeit, dass er endlich wieder zu sich selbst findet. Wer ist Dick Grayson eigentlich? Welch besseren Startpunkt gibt es da, außer seine alte Heimat Blüdhaven (die ihm leider nicht mehr bekannt ist und erst von Superman wieder nahe gebracht werden musste). Ich muss schon sagen, dass es gut tut Dick Grayson handeln zu sehen - außerhalb des Kostüms von Nightwing. So engagiert er sich zum Beispiel in einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Kinder kümmert, denen Gewalt verschiedenster Art angetan wurde. Das Interview mit der Leiterin ist wundervoll gestaltet. Einfache, klare, aber auch helle Zeichnungen, die Dick perfekt in Szene setzen. Doch natürlich beleibt sein Alter-Ego nicht unbedacht und so hilft er der Polizei einen vielleicht sogar unschuldigen, intelligenten Gorilla zu verhaften. Schnell wird klar, dass in Blüdhaven keine Vigilanten willkommen sind. Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Dualität zwischen Dick Grayson und Nightwing in den zukünftigen Episoden darstellen wird und hoffe, dass beiden Persona genug Spielraum beigebracht wird. Denn Dick auf der Couch zu betrachten und wie er einfach nur irgendeinen Quatsch ansieht ist abstrus, aber auch irgendwie interessant, da es ein völlig neuer Aspekt in einem Superhelden-Comic ist, den man nicht oft zu Gesicht bekommt. Nach den letzten Ausgaben von Nightwing war ich mir bei der Reihe nicht ganz sicher, doch Nummer zehn hat wieder einmal bewiesen, dass es sich lohnt, ihr zu folgen. Vor allem weil ein neuer Look und eine neue Location die notwendige Abwechslung mitbringen, die die Reihe benötigt.

Batman #12 (I am Suicide IV)

In der letzten Ausgabe von Batman hat Selina einen Brief geschrieben, der als eine Art Erzähler diente und die Handlung im Hintergrund begleitet hat. Nun erhalten wir eine Antwort darauf. Es ist aber keine besonders fesselnde Antwort. Wenn der Autor Tom King versucht uns mit dem Brief in die Irre zu leiten und uns glauben lassen möchte, es sei Bruce Wayne, der den Brief schreibt, scheitert dieser Versuch. Doch auch zu Bane passt dieser nicht wirklich - zumindest nicht in meinem Verständnis von ihm. Im Fall der zwölften Ausgabe von Batman wäre es angebracht gewesen, komplett auf die Dialoge zu verzichten und die Bilder für sich sprechen zu lassen. Durchweg sind es Doppelseitige Zeichnungen, die Batmans Kampf durch die Hölle, hinein in Banes "Thronsaal" zeigen. Sie sind dynamisch, fesselnd und man hört und fühlt förmlich jeden Schlag den der dunkle Ritter einsteckt bzw. austeilt. Vor allem da es oft keine einzelnen Panels sind die man zu sehen bekommt, sondern ein großes Hintergrundbild, indem Batmans Bewegungsabläufe Dargestellt werden. Es ist unbeschreiblich wie wirkungsvoll diese sind. Leider machen die Sprechblasen von Selinas Brief, den Eindruck ein wenig zunichte. Sie sind ein Störelement. Deshalb habe ich mich ab der dritten Seite dazu entschieden, diese nicht zu beachten. So kann man ungestört die Macht der Bilder in sich aufsaugen. Wenn jemand Batman einfach kämpfen sehen möchte, wie er sich Stur und unnachgiebig in eine Masse an Schläger stürzt, mit sich hadert, aber trotzdem beeindruckend obsiegt, dem kann ich diese Ausgabe nur ans Herz legen. Einfach großartig!

Aquaman #12 (The Deluge I)

Die Aquaman-Reihe befindet sich auf einem neuen Höhepunkt. Über elf Ausgaben wurde der nun ausbrechende Krieg aufgebaut und das warten hat sich tatsächlich gelohnt. Denn durch die lange Vorgeschichte kann man beide Seiten nachvollziehen. Als Leser versteht man nun sowohl das Misstrauen der US-Regierung und der Justice League, außerdem wirkt Arthurs vorgehen selbst, wie ein Kampf gegen Windmühlen. Erstaunlich wie sehr es der Autor Dan Abnett schafft, diesen gewaltigen Krieg glaubwürdig katastrophal und schockierend darzustellen. Auch wenn die Organisation N.E.M.O nicht viele Leute hat, können sie großen Schaden anrichten und DC traut sich auch hohe Verlustzahlen auf Seiten der Landbewohner zu verzeichnen. Die trägt zu einer düsteren Stimmung bei. Als hilflos Zuschauender Leser wünscht man sich beinahe in irgendeiner Art und Weise eingreifen zu können und das Missverständnis aufzuklären. Aber der Präsident hat bereits einen Krieg gegen Atlantis ausgerufen und es scheint hoffnungslos zu sein. Besonders da am Ende dann auch noch die Justice League auftaucht und Rechenschaft von Arthur möchte. Das einzige was ich nicht nachvollziehen kann ist die Reaktion von Mera, die mitten im Chaos einfach verschwindet. Hat sie einen Plan, wie sie die Nationen der Erde von Atlantis und Arthurs Unschuld überzeugen kann? In zwei Wochen werden wir mehr wissen…

Justice League # 10 (Outbreak )

Wie begrüßt man eigentlich die Justice League, wenn sie plötzlich vor der Haustüre steht? Bietet man ihnen Kaffee an? Kekse? Flash macht zumindest den ersten Schritt und bittet um einen Energydrink, nicht das dieser bei ihm helfen würde (nehme ich zumindest an). Die meiste Zeit dieser Ausgabe verbringen wir im Haus der Palmers und versuchen herauszufinden, wer für die Hacks verantwortlich ist. Die Antwort darauf ist überraschend, doch auch nachvollziehbar. Es ist eine rührende Geschichte einer genialen Tochter, die versucht die Welt besser zu machen. Denn ihr Vater eine A.I. (künstliche Intelligenz) entwickelt. Jedoch in einem Notizbuch aufgeschrieben und versteckt, da sie alles und jeden hacken kann (sogar Cyborg und Green Lanterns, wie wir in der letzten Ausgabe erfahren haben). Das Verständnis und die Fürsorge der einzelnen Mitglieder ist bemerkenswert und wundervoll zu lesen, besonders wenn sich Wonder Woman um die Tochter kümmert, die für den Schlamassel verantwortlich ist. Die A.I. spielt ein Spielt mit dem Sohn Palmers und dieser will wissen, was passiert, wenn die Justice League verloren hätte, quasi eine Welt, ohne die Justice League. So sammelt der Computer alle möglichen Gegner zusammen und verbündet sie. Erste Priorität ist natürlich den Kampf von der Wohnsiedlung weg zu locken. Doch am Ende taucht jemand auf, der die sechs Mitglieder der Justice League die nächste Ausgabe über beschäftigen wird. Die zehnte Ausgabe der Reihe nimmt etwas den Fuß vom Gaspedal und lebt von den schrägen Zeichnungen im Haus und einfühlsamen Dialogen. Bravouröse Leistung!

Midnighter & Apollo #3

“Someone killed the man I love. This is a bastard I plan to torture until my hands are raw” - Midnighter

Mit Hilfe von etwas Magie macht sich Midnighter auf den Weg in die Hölle um seinen geliebten Apollo aus den Klauen Nerons zu retten. Doch bevor er sich auf direkt auf dem Weg dorthin machen kann, muss er sich erst einmal eine Waffe besorgen, die es ihm erlaubt, den Peiniger zu töten. Eine Waffe von Winchester (na, klingelt da nicht etwas?) soll ihm bei dieser Aufgabe behilflich sein. Doch diese befindet sich nicht mehr am gewünschten Ort und so muss er in der Hölle selbst nach der Waffe suchen. Das Design des grausamen Ortes ist fantastisch. Wie wir auch schon in der letzten Ausgabe bewundern durften, hat sich der Künstler Fernando Blanco etwas ganz besonderes ausgedacht. Nicht nur das Bauernvolk ist schräg und unheimlich gestaltet, auch Mawzir (Besitzer der Winchester Waffe) macht einen tollen Eindruck. Schnell wird Midnighter auch zur Legende in der Hölle, da er sich durch alles kämpft was ihm im Weg steht. Sehr beeindruckend. Apollo muss sich in der Zwischenzeit mit bereits erwähntem Neron herum schlagen. Dieser fordert ihm zu einem Spiel heraus, dessen einziger Zweck es ist, den selbst ernannten Gott zu brechen und ihm sein Licht auszutreiben. Das stetige goldene Leuchten Apollos wirkt dabei wie ein Hoffnungsschimmer in einer ansonsten trostlosen Welt. Doch jede Hoffnung scheint in der Hölle verloren zu gehen. “Midnighter & Apollo” bleibt weiterhin eine großartige Mini-Series und ich kann es kaum erwarten, bis es weiter geht.

In der nächsten Storyline von Outcast erfahren wir nicht nur mehr über die Mythologie, sondern auch was sich in Kyles Vergangenheit ereignet hat, womit ich einige meiner früheren Behauptungen revidieren muss, aber gerade das macht den Comic so spannend: nach und nach bekommen wir ein immer besseres Bild geliefert und es wird nichts auf dem Silbertablett serviert.

  • Ausgaben: #7 bis #12
  • Writer: Robert Kirkman
  • Artist: Paul Azaceta
  • Colorist: Elizabeth Breitweiser
  • Letterer: Rus Wooton

“I didn’t cause this, Kyle. I didn’t put us here… I didn’t destroy everything we had. That was you” - Allison

Gleich zu beginn die erste Überraschung: Megan, die Schwester von Kyle, trifft sich mit Allison, Kyles Ex-Frau. In der letzten Handlung wurden immer mal wieder Andeutungen über sie gemacht, was mich zu der Vermutung gebracht hat, dass sie tot sei. Doch weit gefehlt. Was ist also wirklich passiert? War sie die Besessene? Aber wenn es so war, warum gibt sie dann auch die Schuld an Kyle weiter? Später kommt Kyle zu ihren Haus und wie wir erfahren den nächsten Schocker: die gemeinsame Tochter ist ebenso noch am Leben. Eigentlich dürfte Kyle die beiden nicht besuchen, sondern muss einen Mindestabstand einhalten. Jedoch entfaltet sich ein bewegendes und ruhiges Gespräch zwischen den Geschiedenen. Allison sagt ihm, dass die Ehe perfekt war und Kyle sie in nur zehn Minuten vernichtet hat. War er der besessene? Wie kann das sein? Es bleibt auf jeden Fall spannend und ich freue mich auf den dritten Teil, wo hoffentlich wieder etwas mehr offenbart wird, unter anderem vielleicht auch seine Tochter betreffend. Sie scheint ebenso Fähigkeiten zu haben. Denn Kyle beschreibt die Umarmung zwischen ihnen als stärkende Erfahrung und das nicht nur in emotionaler Hinsicht.

Mit dem Reverend macht Kyle diverse Hausbesuche und erfährt von ihm vom Teufel, der den Reverend mit einem Pentagram gebrandmarkt hat. Er befürchtet, dass seine bisherigen Versuche Dämonen auszutreiben nicht erfolgreich waren und diese weiterhin in den Menschen stecken. Das schwierige daran ist, dass Kyle alle irgendwie berühren muss, damit er es mit Sicherheit sagen kann und Dämonen dies natürlich vermeiden wollen, da sie spüren, dass es sich bei ihm um einen Outcast handelt. Wie sich herausstellt, scheinen die Exorzismen bei niemandem gewirkt zu haben. Bei ihrem letzten Besuch stellt sich heraus, dass die junge Dame von zu Hause abgehauen ist. Also machen sie sich auf die Suche nach ihr.

Sherry, die sie in ein leeres Lagerhaus verfolgen, wehrt sich vehement gegen die beiden Verfolger, doch durch Tränen von Kyle wird der Dämon sofort ausgetrieben. Jedoch fällt Sherry dadurch in ein Koma. Dies nagt an Kyle und es stellt sich die Frage, ob sie ab einer gewissen Dauer der Besessenheit, die Menschen nicht einfach in Ruhe lassen sollen. Es scheint nämlich so zu sein, dass, umso länger die Person besessen ist, umso weniger von dieser Person schließlich übrig bleibt, wenn der Dämon gezwungen wird, den Wirten zu verlassen.

Langsam begreifen Kyle und der Reverend die Welt in der sie sich nun befinden. Sie wissen nicht wie viele besessen sind, aber es scheinen jede Menge zu sein. Außerdem müssen sie ihre Recherchen ausweiten, da Bibel und Weihwasser nicht mehr Wirkung haben, als normales Wasser und Sonnenlicht - wenn nicht sogar noch weniger. Andere Quellen als die christlichen, deren sich der Reverend bisher bedient hat, müssen zu rate gezogen werden, denn im letzten Atemzug haben sie von Sherrys Dämon erfahren, was der Teufel geplant hat. Und Kyle steht im Zentrum dieser Pläne.

Outcast überzeugt weiterhin mit einer äußerst spannenden Geschichte und Robert Kirkman versteht es einem eigentlich alten Thema einen neuen Twist zu geben. Vor allem die scheinbar übermächtige Präsenz des Teufels und Dämonen wirkt ehrlich bedrückend. Wie sollen die beiden es schaffen, die Menschen zu retten?

Der Krieg gegen Negan geht weiter und kann mit diversen Showdowns aufwarten, die es in sich haben. Das überraschende Ende dieses Krieges setzt jedoch ein Zeichen für eine neue Zivilisation. Fortschritt und Weiterentwicklung sind die Stichpunkte, unter der die beiden StoryArcs festzulegen sind.

  • Creator, Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Cover: Charlie Adlard
  • Inker: Stefano Gaudiano
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Erstveröffentlichung: 2015
  • Ausgaben: #121 - #132

“Someone is going to tell you to get used to this. That feeling of being scared and sad. They’re going to say it’ll be better when you learn to ignore it. Don’t listen to them. Hold onto it, remember it… don’t let yourself forget it. It’s too easy to lose.” - Carl

Nachdem Rick beim letzten Mal einfach Ohnmächtig wurde, starten wir den zweiten Teil von "all out war" aus seiner Perspektive. Er war zwar lediglich eine Stunde ausgeknockt, doch diese kurze Zeit reicht schon aus, damit Alexandria in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde. Der Staub hat sich gelichtet, Negan ist mit seinen Männern abgezogen und unsere Protagonisten sind damit beschäftigt nicht von Walkern angegriffen zu werden, die durch das beschädigte Tor eingedrungen sind. Die Zeichnungen vermitteln einen wahrlich katastrophalen Eindruck. Mindestens jedes zweite Haus hat Schäden davongetragen, die Straßen sind von den Granaten beschädigt und von den Toten will ich gar nicht erst anfangen.

Doch schnell ist Rick wieder bei Sinnen und ordert alle an sich am Tor zu versammeln. Sie fahren nach Hilltop um sich dort neu gruppieren und einen eventuellen Gegenschlag auf Negan auszuführen. Ein Thema welches dort angesprochen wird und durchgehend bei The Walking Dead immer wieder aufgegriffen wird, ist die Nahrung, die ihnen zur Verfügung steht. Besonders im Vergleich zur Ablegerserie Fear the Walking Dead, wo dies unglaublicher Weise kaum ein Problem zu sein scheint, reden sie im Comic oft davon und dass sie bald rationieren müssen. Dasselbe gilt für Munition, die sie nun ja auch selbst Produzieren können bzw. konnten. Negan hat das Produktionsteam gekidnappt. Wenn man viele TWD-Comics innerhalb kurzer Zeit liest, kann das Thema zwar schon teilweise ermüdend sein, doch es ist eine ständige Sorge die einen begleitet. Vor allem wenn man so viele Münder zu versorgen hat.

Apropos: Es ist erstaunlich wie viele Menschen in den drei Orten unterkommen, denn immer wieder strömen Leute durch das Tor von Hilltop. Während sie dabei sind, neue Pläne zu schmieden und ihre Wunden zu versorgen, stellt sich heraus das Jesus schwul ist. Zumindest deutet sich das sehr stark an. Nachdem Aaron und sein Partner immer darüber gewitzelt haben, dass sie die letzten Homosexuellen auf der Welt wären, ist diese Entwicklung durchaus überraschend und wäre eine Schlagzeile Wert.

Aber zurück zum Krieg: Negans Grausamkeit ist nicht zu übertreffen und er hat den gleichen Plan wie Rick - so schnell wie möglich zurückschlagen, während die andere Seite geschwächt ist. Doch zuvor kontaminieren sie ihre Nahkampfwaffen wie Äxte, Messer und Pfeile mit dem Blut von Walkern, womit sie ihre Gegner nicht direkt töten müssen, da diese, sobald sie mit dem Waffen verwundet werden, sowieso langsam verenden und durch das Fieber sterben. Immer wieder kommt der Gedanke hoch, warum Dwight, unser Überläufer und heimlicher Rick-Befürworter, nicht endlich Negan ausschaltet. Immerhin hätte er genug Gelegenheiten dazu gehabt.

Doch wenn er es getan hätte, kämen wir nicht in den Genuss eines nächtlichen Angriffes von Negan, der mit seinen Männern und einem ziemlich großen Truck des Militärs, durch die Wände bricht. Anfangs sieht es so aus, als ob sie nun doch Gewinnen würden, doch Rick hat einen Hinterhalt im Ärmel. Seine Leute haben sich in den Autos versteckt und schalten zum richtigen Zeitpunkt die Scheinwerfer ein, womit sie die Leute von Negan blenden und so einfacher dezimieren können. Schließlich sieht sich der Tyrann gezwungen sich mit seinen Männern zurückzuziehen.

Kurz darauf kommt es endlich zum großen Showdown zwischen den beiden Anführern: Rick vs. Negan. Die beiden liefern sich einen ziemlich guten Kampf und Dwight nutzt die Gelegenheit, sobald Rick seinen Gegner überwältigt hat, um die neue Führung zu übernehmen. Hier kommt etwas erstaunliches zum Tragen, was sich auch in der nächsten StoryArc zeigt: Fortschritt. Rick entwickelt sich weiter und ist über das Töten hinaus. Er lässt Negan leben und beschließt stattdessen ihn einzusperren. Sie wollen eine neue Zivilisation aufbauen und jemanden umzubringen ist keine guter Start dafür.

“There were times that boy was… he was all I was living for. He was my life. Now I have to figure out a way to let him go? But that’s parenting right? You have to let them go eventually.” - Rick

Der zweite Handlungsstrang "a new beginning" startet ein paar Wochen später, vielleicht sogar Monate, wenn man sich die Umgebung ansieht und was unsere Freunde alles aufgebaut haben. Rick hat sich weiterentwickelt, nicht nur optisch, sondern vor allem mental hat er erstaunliches durchgemacht. Er nicht mehr der wilde Anführer, sondern ist so etwas wie der weise alte Mann geworden, der unter den einzelnen Kommunen wie eine Legende gefeiert wird. Dies zeigt sich vor allem dann, als er Carl nach von Alexandria zum Hilltop bringt. Ja, er hat sich mit Andrea und seinem Sohn wieder in Alexandria ein Leben aufgebaut. Es gibt Farmen, verschiedene Tiere, eine Mühle und mehr. Alles was man für ein gutes Leben benötigt.

Am meisten überrascht war ich aber von Carl. Nicht nur nennt er Andrea "Mom", was ich äußerst süß finde, er will auch zu Earl nach Hilltop, um dort zu lernen, wie man Schmied wird. Ich hätte ihn bisher eher so eingeschätzt, dass er zur Garde der Ritter möchte, die die Hauptstraße zwischen den beiden Städten bewachen. Doch auch schon seine Schnitzereien, die er einem Freund zeigt, zeugen von einem ruhigeren und gefestigteren jungen Mann.

Überhaupt sehen alle Charaktere anders aus. Dies mag zwar auch an der Umgebung liegen, doch sie handeln nicht mehr gehetzt, sondern lassen sich Zeit für die Dinge. Beim letzten Mal hatte ich geschrieben, dass es cool wäre, wenn The Walking Dead wieder etwas zu seinen Wurzeln zurückfinden würde, doch diese Einstellung hat sich nach Lektüre des elften Bandes geändert. Die Geschichte und ihre Protagonisten müssen sich weiter entwickeln. Quasi auf zu neuen Ufern segeln. Dies ist wichtig, damit der Comic interessant bleibt und diese Einstellung findet sich sehr deutlich auch im Bonusmaterial des Buches wieder. Die Kampagne zu "a new beginning" war davon geprägt, etwas Neues zu präsentieren und es ist den Machern durchaus gelungen.

Doch die die Action kommt auch nicht zu kurz. Bereits am Anfang locken ein paar Männer und Frauen und der Leitung von Eugene hunderte, wenn nicht sogar tausende Zombies weg von den drei Niederlassungen. Dabei entdecken sie auch eine Gruppe von "Gestrandeten", die blöderweise im Weg der Herde ist. Nachdem sich aber herausgestellt hat, dass sie mehr oder weniger friedlich unterwegs sind, nehmen sie Rick und Andrea in ihre kleine Stadt mit auf. Ich bin was diese Gruppe anbelangt noch äußerst skeptisch, mal sehen, was sich daraus noch entwickelt.

Doch Probleme lassen nicht lange auf sich warten und es wird eine neue Gruppe von Gegnern etabliert, die eine ziemlich raffinierte Art haben, sich unter den Walkern zu verstecken, wenn ihre Absichten doch auch nur gut wären. Sie werden im Laufe der Geschichte als Whisperers bezeichnet und wirken sehr beängstigend. Es ist gut, nun eine andere Art von Gegner zu haben. The Governor und Negan, der im neuen Gefängnis von Alexandria seine Strafe absitzt, waren doch sehr forsche Typen. Da tut die nun kommende Abwechslung richtig gut.

Book Eleven beendet zum einen den fantastisch inszenierten, dreiteiligen Krieg gegen Negan und setzt zugleich Zeichen dafür, dass sich der Comic weiterentwickeln möchte.

Rat Queens ist eine immer wieder gefeierte Reihe und es wurde an der Zeit diese einmal nachzulesen. Ich möchte hier nicht auf die Vorwürfe gegen Roc Upchurch eingehen, dies ist ein Thema, welches vielleicht mal in einen eigenen Artikel oder so einfließt, aber nicht in ein Review des Comics passt. Also starten wir los und begeben uns in die Welt der vier Rat Queens!

  • Ausgaben: #1 bis #5
  • Jahrgang: 2014
  • Story: Story J. Wiebe
  • Art: Roc Upchurch, Stjepan Sejic, Tess Fowler
  • Letters: Ed Brisson

“Rat Queens! Put the sexy back in large wholesale slaughter!”

Betty, Hanna, Dee und Violet sind bekannt als die Rat Queens. In der Welt dieses Comics gibt es diverse “adventuring parties”, die Aufträge für die Stadt und private Leute erledigen, wie zum Beispiel Trolle aus Höhlen zu verjagen und ähnliches. Allein die Einführung der vier Hauptcharaktere ist fantastisch. Sie haben mal wieder eine Schlägerei in einer Bar angefangen und müssen nun als Entschädigung einen Auftrag erfüllen. Doch dieser stellt sich als eine Falle heraus, denn jemand hat diverse Assassinen engagiert, um die verschiedenen “adventuring parties”, die es in der Umgebung gibt, auszuschalten. Doch niemand hat mit dem Talent der Rat Queens gerechnet.

Nicht nur mischen sie den Attentäter auf, sie töten auch noch einen Troll der ihnen in die Quere kommt. Dieser ist ziemlich groß, fett und stinkt scheinbar. In dieser Sequenz kommen die Charaktere so richtig zur Geltung. Sie fluchen, beleidigen und sehen das alles als ein Spiel an. Sie sind wirklich sympathische Zeitgenossen, denen man zwar nicht unbedingt über den Weg laufen möchte, doch die Geschichte mit ihnen ist unterhaltsam und lustig. Da macht es auch nichts wenn der böse große Troll den Arm von Violett einfach mal mit seiner Hand zerdrückt und zerschmettert, denn Hannah ist eine Magierin mit entsprechenden Heilungskräfte und so ist der Arm schnell wieder Heile gemacht.

Betty ist die kleinste der vier. Sie ist lesbisch und scheint eine Art on-off-Beziehnung mit einer der Bewohnerinnen der Stadt zu haben. Sie flirtet gerne auch mal mit Braga, wenn es ihr in einer Schlacht hilft. Braga ist jedoch halb Troll halb Mensch und an einem Mann interessiert, der sie bei einer Schlacht beeindruckt hat. Wenn es darum geht irgendwo einzubrechen ist auch Betty diejenige, die gerufen wird. Per Zufall löst sie dann auch das Rätsel darum, wer die Attentäter engagiert hat.

Doch damit ist die erste Geschichte mit unseren vier Anti-Heldinnen noch lange nicht zu Ende. Denn die Freundin des Trolls, denn sie zu Beginn getötet haben, will sich fürchterlich an der Stadt rächen und hat Verstärkung mitgebracht. Doch da hat sie nicht mit den Rat Queens und den vier Daves gerechnet.

Der Comic überzeugt mit interessanten und durchdachten Charakteren, sowie mit den verschiedensten Beziehungen. Außerdem hat jede Handlung eine Konsequenz, meistens eine ziemlich unterhaltsame, was sehr erfrischend ist, da die Welt dadurch nachvollziehbarer wird.

Ich bin definitiv auf dem Rat Queens Zug aufgesprungen und freue mich auf die zweite StoryArc. Vielleicht kann dann auch Hanna ihre Beziehung mit Sawyer, einem Typen aus der Stadtwache fortsetzen.

Robert Kirkmans (The Walking Dead, Invincible) aktuellste Reihe bei Image Comics beschäftigt sich mit dem Übernatürlichen. Genauer mit Dämonen, besessenen Menschen und Teufelsaustreibung. Schauplatz ist die typische amerikanische Kleinstadt, die viel Dreck am Stecken hat, der sich davor wehrt ans Tageslicht gezerrt zu werden.

  • Ausgaben: #1 - 6
  • Writer: Robert Kirkman
  • Artist: Paul Azaceta
  • Colorist: Elizabeth Breitweiser
  • Letterer: Rus Wooton

"He (God) doesn´t care if you look at your neighbor´s wife or drink on a sunday or masturbate. He´s a little busy waging war on a cosmic level with the devel and the forces of evil." - Reverand Anderson

Im ersten Volume von Robert Kirkmans neuestem Meisterwerk lernen wir zuerst den Reverend der Stadt kennen. Er trinkt, raucht und betreibt Glücksspiel (die Gewinne gehen natürlich in die Kassa der Kirche). Doch dies ist sein Ausgleich, um mit den Dingen fertig zu werden, die ihn immer wieder konfrontieren. Denn zu oft sind Menschen in seiner Stadt von Dämonen besessen, die er dann in harter Arbeit, oft über Wochen, auszutreiben versucht. Doch eines Tages sucht er Rat bei einem nur all zu bekannten Gesicht in der Stadt: Kyle Barnes.

Dieser lebt allein und verlässt kaum sein Haus. Nur seine Schwester holt ihn manchmal raus und fährt dann mit ihm einkaufen oder kocht ihm etwas schönes zu essen - ihr Mann Mark ist gar nicht begeistert davon und würde Kyle am liebsten aus seinem Leben streichen wollen. Die beiden haben aber später in der Geschichte ein kleines zufälliges Treffen auf der Straße, was sie etwas näher zueinander bringt.

Als Kind wurde Kyle von seiner Mutter schwer misshandelt. Sie war von einem Dämon besessen, der es genossen hat, den kleinen Jungen zu peinigen. Als sie dann eines Tages schwer verletzt am Boden lag, aus bis dahin unbekannten Gründen, wurde Kyle die Schuld daran gegeben. Später geschah ähnliches mit seiner Frau Allison. Sie hat in ihrer Besessenheit ihren gemeinsamen Sohn getötet, bevor sie Hand an sich selbst anlegte. Auch dafür wurde Kyle unter der Hand die Schuld zugeschoben. In der Stadt glaubt man, er habe seine Tochter auf dem Gewissen und dann seien Frau so lange geschlagen, bis sie Selbstmord beging. Zu sagen er sei unbeliebt ist also eine Untertreibung.

Doch genau diese Geschehnisse treiben den Reverend nun in seine Hände. Er braucht Rat von ihm bzgl. eines besessenen Jungen in der Stadt. Widerwillig begleitet ihn Kyle dorthin. Es stellt sich heraus, dass Kyle gewisse Fähigkeiten besitzt. Besessene fühlen Schmerzen, wenn er sie berührt, ihr Blut verbrennt sie und führt zur Austreibung. Manchmal gelingt es auch mit Weihwasser und einem Kreuz etwas auszurichten, doch dies sind eher Spielzeuge, im Vergleich zu Kyles Macht.

Langsam aber sicher kommt Kyle aus seinem Trauma heraus und beschäftigt sich intensiver mit ähnlichen Fällen und unterstützt den Reverend. Dabei stoßen sie auch auf härtere Besessene, wo ihnen die Austreibung nicht gelingt und Weihwasser keine Wirkung mehr zeigt. Doch nicht nur das bereitet ihnen Sorgen, sondern auch eine gewisse neue Person in der Nachbarschaft. Der Teufel persönlich hat seine Augen auf die beiden gerichtet, da sie etwas auf der Spur sind und er nur sehr ungern hätte, das weitere Dämonen ausgetrieben werden.

Outcast ist ein wunderbar düsterer Comic. Der zweifelnde Reverend, die blutigen Geheimnisse einer Kleinstadt und die seltsamen Bewohner sorgen für eine beklemmende, aber spannende Atmosphäre. Die Zeichnungen sind fantastisch und die matten, dunklen Farbtöne setzen das Ganze ordentlich in Szene. Ein weiterer Kirkman Comic, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

In einer Welt voller Zombies bricht ein Krieg zwischen den Menschen aus, denn warum sollte man versuchen friedlich zusammenzuarbeiten und die Zivilisation wieder aufzubauen, wenn man als Tyrann herrschen und andere Unterdrücken kann, ohne dass einem jemand etwas anhaben kann. Außer natürlich man trifft auf Rick Grimes. Den letzten Polizisten auf diesem gottverdammten Planeten. Der letzte, der versucht etwas Großes und Dauerhaftes aufzubauen. Und dieser Cop will nun Krieg, also wird es auch Krieg geben. Blutig, brutal und erbarmungslos.

  • Creator, Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Cover: Charlie Adlard
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Erstveröffentlichung: 2014
  • Ausgaben: #109 - #120

"We're starting down a path... and I don't know how long it is, or where it goes along the way... but I know it ends in a good place." - Rick

Nach der Vorstellung von Ezekiel keimt Hoffnung auf, in unserem rechtschaffenen Polizisten. Er lässt die fähigsten Leute aus Alexandria, The Kingdom und Hilltop zusammenkommen, um für den bevorstehenden Krieg zu trainieren. Er muss nicht nur herausfinden, wen es sich lohnt mitzunehmen, sondern auch eine Strategie festlegen, die am besten zur Truppe passt, die ihm zur Verfügung steht. Dabei hat er wirklich Glück, denn Ezekiel hat eine fantastische Mannschaft zusammengestellt, auch wenn seine Anführerqualitäten etwas zu Wünschen übrig lassen, wie wir in der zweiten StoryArc des Buches sehen werden.

Es stimmt sehr zuversichtlich, dass so viele Männer und Frauen zusammengekommen sind, um der tyrannischen Herrschaft von Negan ein Ende zu bereiten und dass diese auch gut trainiert sind. Dies kombiniert mit der Munitionsfabrik von Eugene und einem erfolgreichen Erstschlag sollte eigentlich nichts mehr im Weg stehen. Wäre da nicht Ricks impulsive Ader.

Worin Rick ziemlich gut ist und in den vergangenen Tagen oder Woche auch war, ist die Tatsache, dass es ihm tatsächlich gelungen ist, die meisten davon zu überzeugen, er würde gemeinsame Sache mit Negan machen bzw. er wäre überzeugt, dass es das Beste wäre, sich nicht mit ihm anzulegen. Das er ihn quasi gebrochen hat. Darin ist er so gut, dass Spencer, der Sohn des ehemaligen Alexandria Chefs, einen Versuch unternimmt, die Führung Rick abzunehmen - hinter dessen Rücken. Denn Negan macht mal wieder einen seiner Opferungsbesuche persönlich, doch Rick ist noch nicht von dem Lebensmittelbesorgungstripp zurück. Die Unterhaltung, die sich zwischen Spencer und Negan entfaltet ist ziemlich interessant und man kann nicht wirklich einschätzen, wie diese enden wird. Jedenfalls wird es nicht schön.

Als Rick dann schließlich zurück kommt und darüber informiert wird, was vorgefallen ist, spielt er kurze Zeit noch mit, bevor er spontan beschließt, Negan auf dem Weg nach Hause zu überfallen, direkt vor den Toren Alexandrias. Dies ist die wohl dümmste Entscheidung, die er seit langem getroffen hat. Nicht nur unterschätzt er Negan gewaltig und denkt nicht einmal daran, dass dieser eventuell vielleicht irgendwo Verstärkung versteckt hält, er wirft damit auch ihren bisherigen Plan über den Haufen. Mit viel Glück kommen sie relativ Glücklich aus dieser Sache wieder heraus und sind nun gezwungen schnell zu handeln.

Der eigentliche Krieg wird überraschenderweise in zwei Teile aufgeteilt, so umfangreich ist der Schauplatz, indem sich das alles abspielt. "all out war (Part 1)" beginnt mit einer frontalen Gegenüberstellung und damit einer Machtdemonstration von Seiten Ricks. Er stellt seine gesamte Armee gegenüber von Negans Eingangstoren auf. Erst war ich mir nicht sicher was sie sich dabei gedacht haben, doch eigentlich ist es ziemlich clever. Sie schießen was das Zeug hält und wenn sie dabei noch ein paar Männer ausschalten können, umso besser. Doch primär geht es darum Fester einzuschießen und einfach viel Lärm zu veranstalten, um damit Walker anzulocken, mit denen sie Negan in seine Fabrik einsperren. Doch jemand muss sich opfern, um den Zaun nieder zu reißen. Es fällt auf Abrahams ehemalige Freundin zurück, die sich für diese Mission freiwillig meldet, da sie glaubt nichts mehr verlieren zu können.

Als nächstes sind die Außenposten an der Reihe und diese fallen sehr unterschiedlich aus, was deren Übernahme anbelangt. Während Rick relativ erfolgreich ist und nur wenige Männer verliert, büsst Ezikiel seine gesamte Belegschaft ein und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Leider wird aus den dargestellten Ereignissen nicht ganz klar, was der Grund für seine Niederlage ist. Allerdings schätze ich eher, dass er die falsche Strategie gewählt hat und sich zu sehr auf den Überraschungseffekt verlassen hat.

Diese Niederlage bekommen sie dann noch ziemlich stark zu spüren, da die Mannschaft aus dem Stützpunkt Negan dabei hilft die Zombies vor seiner Tür zu vertreiben und einen harten Gegenschlag auf Alexandria durchführt.

Es war irgendwie klar, dass Negan doch Waffen versteckt hält. Leider sind darunter auch sehr viele Granaten, die gut dazu geeignet sind, die Häuser niederzureißen. Aarons langjähriger Freund verliert dabei sein Leben, was ich ziemlich schade finde, da die beiden ein gutes Paar abgegeben haben. Ganz knapp entrinnen sie dem Untergang, da es Maggie in Hilltop gelingt, die Kontrolle von Gregory an sich zu reißen und mit einer Mannschaft den Bewohnern von Alexandria zu Hilfe eilt. Außerdem erweist sich ihr Maulwurf unter Negans Reihen, Dwight, als äußerst nützlich.

Im Prinzip hat den ersten Teil des Krieges zwischen den vier Parteien niemand gewonnen. Auf allen Seiten wurden schwere Verluste und Schäden erlitten. Das einzige was nun zwischen Sieg und totaler Niederlage steht, ist die Frage, wer sich am schnellsten erholen kann und einen Gegenschlag ausführt.

The Walking Dead entwickelte sich in den letzten drei großen StoryArcs zu einem richtigen Kriegsschauplatz und drehte sich weniger um das Überleben in der Zombieapokalypse. Auch wenn ich es spannend finde, diesen Aspekt weiter zu erkunden und zu sehen, wie sich solche Konflikte lösen und vor allem die Umsetzung einfach atemberaubend ist, so freue ich mich schon darauf, wenn es wieder darum geht, allein in dieser Welt zu überleben. Quasi ein bisschen back to the roots.

Eine große Frage die schon länger im mir herum geistert ist, ob wir nun noch länger in Alexandria bleiben oder ob Rick und co. dieses Gebiet verlassen. Immerhin haben sie auch noch Hilltop und The Kingdom als alternative Möglichkeiten übrig. Außer natürlich diese werden im zweiten Teil von "all out war" vernichtet.

Es bleibt in jedem Fall spannend und ich finde es schade, dass nur mehr drei Bücher übrig sind, die ich lesen kann (11 bis 13). Aber das Positive ist, dass ich die Reihe dann monatliche verfolge und in einen dauerhaften Genuss von Cliffhangern komme. Doch erst einmal ist Book Eleven an der Reihe.

Die zweite Storyline von Black Science präsentiert uns einen der wohl Abwechslungsreichsten Planeten bisher. Allerdings versucht auf diesem so gut wie alles und jeder unsere Protagonisten zu töten. Dabei lernen sie selbst nicht nur, dass sie über sich hinauswachsen müssen, um die bevorstehenden Widrigkeiten trotzen zu können, sondern wir lernen auch, dass jeder von ihnen ein Geheimnis mit sich herum trägt.

  • Ausgaben: #7 bis #11
  • Writer: Rick Remender
  • Artist: Matteo Scalera
  • Painted Art: Dean White, Michael Spicer
  • Lettering + Logo Design: Rus Wooton

“Make few promises, but keep all those you make.”

Im Zentrum des Geschehens stehen eindeutig die beiden Kinder Pia und Nate. Sie werden von der Gruppe getrennt, als diese gerade dabei sind, in einer von Dinosauriern bewohnten Burg gebraten und verspeist zu werden. Doch nicht verzagen, Kadir fragen. Unser unsympathischer Antagonisten aus dem ersten Handlungsbogen, hat tatsächlich vor, sein Versprechen Grant gegenüber zu halten und die Kinder von ihm sicher und wohlbehalten nach Hause zu ihrer Mutter Sara zu bringen. Ist das nicht äußerst nett und herzlich von ihm? Naja, nicht ganz. Wie wir wenig später lernen ist er schon seit einiger Zeit in die Frau von Grant verliebt und will sie am liebsten für sich haben und wenn der Weg eben über die Kinder gehen soll, die er so heroisch rettet, dann soll es so sein.

Doch nicht nur in dieser Schale des Zwiebel’, in einem scheinbar unendlichen Eververse, beinhaltet einen Grant, der es auf Sara abgesehen hat. In einer ägyptischen Stadt verfolgen wir Grant, ja genau der Grant, den wir zuvor für Tod gehalten haben, wie er einheimische Gangster und Mafiosi verfolgt, die ihm etwas gestohlen haben. Diese Szene wirkt wie aus einem Film der 60er Jahre. Die Kleidung, die Waffen und die Autos sind unfassbar klassisch und wirken authentisch. In dieser Realität begegnen wir allerdings auch anderen bekannten Charakteren wieder, wie eben Kadir und Sara. Wie bereits in anderen Reviews erwähnt, mag ich solche Geschichten und Konstellationen sehr. Die verwirrende, doch interessante Zusammenstellung verschiedener Inkarnationen von Protagonisten hat einen gewissen Flair.

Doch zurück zu den Kindern, die ja im Mittelpunkt stehen. Nachdem sie also von der Klippe des Schlosses stürzen, da der Fluchtversuch Kadirs, nicht ganz so durchdacht ist, wie er gemeint hat, werden Pia und Nate von großen Kreaturen aufgefangen. Besser gesagt von deren Zungen, denn diese wollen die beiden gleich verspeisen. Matteo Scaleras Zeichnungen sind einfach unfassbar. Die Wesen und Umgebungen die er sich ausdenkt sind so geistreich, wie die Dialoge von Rick Remender. Jede Spezies, die im Laufe der Geschichte in Erscheinung tritt ist Einzigartig. Ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bücher und die darin enthaltenen Darstellungen. Einfach grandios.

“How can anything matter, when every possible thing happens?” - Draln

Pia und Nate gelingt knapp die Flucht, doch nur um kurz darauf von jemand anderen in Gefangenschaft genommen zu werden. Draln, ich bin mir nicht sicher ob das die Bezeichnung der Spezies ist oder der Name des Anführers, aber auf jeden Fall weiß auch dieser, was ein Pillar ist und dass man mit diesem durch das Eververse reisen kann. Leider kann Draln Gedanken lesen und sich so schnell das wissen aneignen, wo sich der Pillar unserer Protagonisten aufhält. Irgendwie muss es wohl ein Handbuch in jeder Möglichen Welt geben, denn ansonsten kann ich mir nur schlecht erklären, warum alle wissen, was es mit dem Eververse auf sich hat.

Auf ihren Abenteuern durch die fantastischen Landschaften, lernen Pia eine traurige, aber auch sehr wahre Lektion über ihr Leben: Sie können niemandem Vertrauen sie sicher nach Hause zu bringen - nur sich selbst. Pia ist mit dieser Einstellung schon etwas weiter als Nate, doch auch er gewöhnt sich langsam an den Gedanken. Ihr Vater hat sie verlassen und mit Fremden weggeschickt. Davon ist einer mehr oder weniger für den Tod eben jenes Vaters verantwortlich und Rebecca hatte eine Affäre mit ihm, sodass sie wahrscheinlich dafür verantwortlich ist, dass die Ehe zu Bruch geht, wenn sie das nicht schon ist. Dann bleibt eigentlich nur mehr Chandra übrig. Aber die ist auch nicht diejenige, die sie vorgibt zu sein.

Ach ja, ich habe unseren neuen Abenteurer vergessen: Den Schamanen, den sie aus einem der vorherigen Welten mitgebracht haben und der Grants Leben gerettet hat, bevor er scheinbar gestorben ist. Seine Geschichte und wie sein Stamm zu der Technologie gekommen ist und sich dadurch besser hat gegen die weißen Kolonialisten durchsetzen können, ist ziemlich verrückt. Ein Alien ist in ihrem Gebiet abgestürzt und da sie Fremden misstrauen, haben sie diesen Kurzerhand getötet und sich dessen Schiff und Technologie angeeignet. Der Schamane, darf auch das ein oder andere Mal den Tag retten, denn er ist alles andere als ein langsamer alter Mann und kann den anderen sicher noch so einiges beibringen.

All das und mehr passiert in der zweiten Storyline von Black Science. Der Comic mausert sich zu einem meiner liebsten Science Fiction Reihen, da er mit tollen Charakteren, großartigen Zeichnungen und einer spannenden Geschichte aufwarten kann. Aber Saga kann niemand so schnell den Rang abkaufen und East of West, spielt sowieso in einer eigenen Kategorie.

In The Walking Dead ist niemand sicher. Das haben die beiden Handlungsstränge im neunten Buch eindeutig gezeigt. Vor allem kann man auf keinen Fall darauf verlassen, dass nur weil jemand in der Serie überlebt, auch im Comic ein langes Leben spendiert bekommt. So müssen wir uns von zwei Charakteren verabschieden, die durchaus ans Herz gewachsen sind.

  • Creator, Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Cover: Charlie Adlard
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Erstveröffentlichung: 2011
  • Ausgaben: #97 - #108

"Eeny, meeny, miny, moe,
Catch a tiger by the toe.
If he hollers, let him go,
My mother told me
to pick the very best one
and you are it" - Negan

Das letzte Mal haben ein paar Leute Rick zum Hilltop begleitet, wo er, dank eines Deals mit Gregory, viele Lebensmittel bekommen hat. Auf dem Weg nach Hause, werden sie aber von Negans Leuten überfallen und mischen diese ziemlich auf. Alle zu Hause sind natürlich froh, dass sie überlebt haben und nehmen dankbar die Waren entgegen. Doch der Deal, den Rick mit Gregory gemacht hat, muss erstmal verdaut werden. Denn für die hälfte all ihrer Lebensmittel, sollen die Bewohner Negan töten. Dieser nimmt den “Anschlag” auf seine Leute allerdings nicht sehr gut auf. Als Rache dafür versuchen weitere Leute von ihm Alexandria zu übernehmen. Dies ist aber ein ziemlich halbherziger Versuch und dank Andrea’s Geschick mit dem Scharfschützengewehr sind die Eindringlinge schnell wieder vertrieben.

An dieser Stelle macht Rick einen Fehler, er geht davon aus, dass Negan vernünftig bzgl. normal denkt. Da er zu wenig Informationen von ihm hat und später herausfinden muss, dass Gregory ihm nie persönlich begegnet ist, konnte er nicht anders denken. Der Boss vom Hilltop wird zu einer sehr unsympathischen Figur. Nicht nur verheimlicht er Informationen, er hat auch wenig Mitleid, mit dem, was vorgefallen ist.

Auf dem Weg zurück nach Hilltop, wo sich Rick Unterstützung für einen Primärschlag auf Negan erhofft, werden sie von eben jenem überfallen und es zeigt sich das gleiche Szenario, wie ihn der Serie. Das schöne Kindergedicht "Eeny, meeny, miny, moe” wird nie mehr das gleiche sein. Alle unsere Freunde knien in einem Halbkreis vor Negan, während dieser zu entscheiden versucht, wen er nun mit seinem Baseballschläger Lucille töten soll. Kurz gesagt: Es trifft Glenn. Was sich in den folgenden Panels abspielt ist abstoßend, erschreckend und an Brutalität kaum zu übertreffen. Die Zeichnungen von Charlie Adlard sind Wahnsinn und das in allen nur möglichen Interpretationen des Wortes. Der erste Schlag tötet Glenn nicht. Man sieht sein Gehirn, ein Auge fällt raus und er kann nicht mehr richtig denken. Man hofft, dass Glenn aus diesem Leid befreit wird, doch was dann passiert ist unbeschreiblich. Ich erinnere mich an die Szene in Detective Comics, in der der Joker Jason Todd, den zweiten Robin, mit einer Brechstange zu Tode prügelt. Genau das passiert hier mit Glenn, nur grausamer. Ich musste den Comic kurz weglegen und das Geschehene verarbeiten, bis ich wieder weiterlesen konnte. Das schlimmste an all dem ist, dass alle anderen einfach zusehen mussten. Rick, Andrea, Maggie, Sophia, Carl - einfach machtlos zusehen…

Negan ist der Herr über dieses Gebiet, dass hat er damit eindeutig klar gemacht.

Doch damit ist noch lange nicht Schluss mit der ersten Geschichte “something to fear”, denn eine weitere Person verliert dort ihr Leben. Eugene und Abraham machen sich auf den Weg, um einen Ort aufzusuchen, der für die Munitionsherrstellung verwendet werden kann. Negans Leute haben sich allerdings auch auf den Straßen breit gemacht und Töten kurzerhand Abraham. Abraham! WTF! Gerade als er begonnen hat sich mit Eugene zu vertragen und er ist einer der großen Standbeine auf dem die Gemeinschaft aufgebaut ist. Genauso wie Glenn. Wir haben zwei große Charaktere verloren, die in zukünftigen Geschichten vermisst werden. Glenn war von Anfang an dabei, Abraham hat sich ebenfalls sehr gut gemacht. Beide konnten viel mitbringen. Doch ich bin zuversichtlich, dass Rick sie entsprechend Rächen wird. Doch um dies zu tun, muss er erst einmal klein beigeben und mit Negan kooperieren.

Doch damit ist die Schreckensherrschaft von Negan noch nicht komplett etabliert. In “what comes after” holt sich Negan seine erste Opferung von Alexandria persönlich ab. Carl schleicht sich an Bord seines Vans, mit Abrahams Maschinengewehr und fährt so mit zu dessen Stützpunkt. Diese stellt sich als wahre Festung heraus. Eine ehemalige Metallfabrik ist dessen Unterschlupf. Umgeben von Zäunen und die dicken Wände des Gebäudes sorgen für entsprechenden Schutz. Carl gelingt es überraschenderweise eine Handvoll von Negans Männern zu erschießen. Wenn er eine Pistole oder zwei mitgenommen hätte, wäre vielleicht sogar in der Lage gewesen Negan zu töten, doch für Abrahams Waffe ist er einfach noch zu jung und klein.

Negan hat schon recht als er sagt, dass Carl richtig dicke Eier hat, um sich mit ihm anzulegen. Überraschenderweise führt er ihn dann in seinem zu Hause herum. Zeigt ihm einiges und führt ihn in seine Suite. Zuerst dachte ich, dass er ihn nun vergewaltigen würde oder ähnliches mit ihm anstellen wird. Zum Glück ist dies nicht der Fall. Was er aber macht ist, dass er Carl seinen Verband abnehmen lässt, der sein Auge verdeckt. Es sieht zwar schrecklich aus, dieses Loch in seinem Kopf, doch dank Negan bekommt er den Mut, dies nicht mehr zu verstecken, sondern offen zu zeigen.

Eines was Negan sich “besorgt” hat, nachdem er die Kontrolle über alle inne hatte war, dass er sich mehrere seiner weiblichen Mitbewohner zur Frau genommen hat. Und wehe sie betrügen ihn mit ihren ehemaligen Geliebten. Eine tut dies leider und dieser muss dann eine harte Strafe zahlen. Mit einem Bügeleisen ähnlich aussehenden Metallteil, dass in flüssigem Stahl erhitzt wurde, brennt er dessen halben Kopf weg. Dies ist eine weitere dieser grausamen Szenen, mit denen Robert Kirkman aufwartet. Da glaubt man, es kann nicht mehr schlimmer werden als mit dem Governor oder Ramsay Bolton aus Game of Thrones und dann kommt Negan um die Ecke.

Am Ende offenbart Jesus Rick noch eine dritte Partei die von einem König mit entsprechenden Tiger angeführt wird und als Königreich angesehen wird. Gemeinsam beschließen sie gegen ihren Tyrannen vorzugehen und ich bin äußerst gespannt, wie sich das entwickelt.

Book Nine hat mir außerordentlich gut gefallen und zwar in dem Sinne, als das wieder einiges auf dem Spiel steht. Die letzten zwei bis drei Bücher waren zwar auch unterhaltsam und spannend, doch es wurde wieder an der Zeit für einen guten Gegner, wo auch wieder Leben von Charakteren auf dem Spiel stehen, die einem ans Herz gewachsen sind und dies hat der Autor hiermit wahrlich erreicht.

Worauf ich mich in diesem Zuge nicht wirklich freue ist die TV Umsetzung der genannten Szenen. Wenn sich die Macher der Serie auch nur annähernd an die Vorlage halten, wird das sehr sehr böse mit anzusehen sein.