Invincible #1 bis #8

Nach der Lektüre sämtlicher The Walking Dead Comics und sehr vielen Spider-Man Ausgaben, steht nun Invincible auf dem Plan. Dabei handelt es sich wie bei TWD ebenfalls um einen Robert Kirkman Comic, der seit dem Jahre 2003 in seiner eigenen Reihe erscheint. Ich werde pro Artikel ca. zwei StoryArcs besprechen.

  • Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Covers: Cory Walker, Ryan Ottley
  • Colorist: Bill Crabtree

#1 bis #4: family Matters

Invincible erzählt die Geschichte des jungen Mark, dessen Vater Nolan aka Omni-Man als Superheld immer wieder die Welt rettet und für Ordnung sorgt. Eines Tages ist es soweit und auch Mark bekommt seine Kräfte (diese Aktivieren sich erst ab einem gewissen Alter). Anfangs noch mit einem improvisierten Kostüm, erhält er bald vom Schneider, der auch andere Helden versorgt, sein eigenes Kostüm und macht sich als Invincible auf, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Das erfrischende an dieser Geschichte ist, dass das Superheldendasein der beiden Männer als Job behandelt wird und die Familie am Abend gemeinsam beim Essen sitzt und versuchen, nichts besonderes aus den Fähigkeiten zu machen - es gehört bei ihnen eben dazu. Auch die Origin-Story vom Vater ist eher ungewöhnlich, da sein Volk auf dem Planeten Viltrum eine Art utopische Zivilisation begründet hat und nun auch anderen Planeten den Weg dorthin zeigen will. Da die Erde erst durch das Raster an potentiellen Kandidaten gefallen ist, hat sich Nolan freiwillig dafür gemeldet, sie zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sich die Menschen entsprechend entwickeln können. Eine Geschichte ohne Tod und Tragik ist sehr selten im Superheldenbusiness.

Was mich an der Familienkonstellation allerdings stört, ist die Rolle der Mutter. Nolan sorgt nämlich nebenbei noch als Autor für ein entsprechendes Einkommen, was Mark und sie dazu befähigt nicht arbeiten zu müssen. So bekommt sie lediglich die Rolle der putzenden, kochenden Frau zugeordnet, die bisher keine eigene Identität aufbauen konnte, als die Frau eines Superhelden zu sein. Ich hoffe sehr, dass sich dies bald ändert und sie aus dieser Rolle ausbricht.

#5 bis #8: eight is enough

Während Mark als Invincible Bösewichte dingfest macht, indem er sie erstmal ordentlich verprügelt, mahnt ihn sein Vater zur Vorsicht, vertraut ihm jedoch genug, um ihn für eine Weile allein zu lassen. So darf sich Mark um einen außerirdischen Eindringling kümmern, der natürlich zu diesem ungünstigen Zeitpunkt auftaucht. Sie prügeln sich erst halbherzig im All und schnell wird klar, dass das Alien eigentlich keine bösen Absichten hatte. Mark redet also mit ihm und es stellt sich heraus, dass es sich um einen Inspekteur handelt, der alle drei Jahre vorbeikommt, um die Verteidigung des Planeten zu testen. Eine schräge Idee, die durchaus sinnvoll ist. Leider ist die Erde aber der falsche Planet, denn eigentlich sollte er zu einem anderen Planeten, den er all die Jahre vernachlässigt hat - eine nette Verwechslungskomödie. Es ist ein toller Dialog zwischen den beiden und einmal eine andere Art, einen Konflikt zu lösen.

Wir lernen in dieser Storyline auch die Guardians of the globe kennen, die sehr stark an die Justice League erinnern und das nicht nur vom Aussehen her. Handelt es sich dabei um: Darkwing, The Red Rush, War Woman, den König von Atlantis, Martian Man und Green Ghost. Jedoch werden diese auch schon nach ihrem ersten Auftritt von Omni-Man getötet oder zumindest jemanden, der sich als ihn ausgibt. Es ist eine nette Abwechslung, dass man diese eigentlich immer obsiegenden Charaktere scheitern und sogar sterben sieht.

Ein weiterer interessanter Aspekt, der in diesen Comics eigentlich selten auftaucht ist, dass Protagonisten noch “normale” Freunde haben. Mark geht immerhin noch zu High School und hat also ständig Kontakt mit Menschen ohne Fähigkeiten. Bei einer Besichtigung einer Uni findet sein Kumpel William heraus, dass Mark Fähigkeiten besitzt. Er macht keine große Sache daraus, nur später bittet er ihn darum, einmal mit ihm fliegen zu dürfen - wer würde dies nicht tun?

Invincible ist ein wunderbarer Comic, der sich nicht nur über andere lustig macht. Vielmehr ist es eine Hommage an das, was in dem Genre und im Science-Fiction Bereich allgemein, so alles erarbeitet, verwendet und aufgegriffen wurde. Die Zeichnungen und die großartigen Farben vermitteln ein guten Eindruck von der Welt. Außerdem sind die Aliens, die Mark und andere immer wieder bekämpfen müssen äußerst kreativ umgesetzt. Es fehlt weder an Humor, noch an einer gewissen Ernsthaftigkeit. Kirkman findet die perfekte Mischung. Absolut empfehlenswert.

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