Black Science: Welcome, Nowhere

Die zweite Storyline von Black Science präsentiert uns einen der wohl Abwechslungsreichsten Planeten bisher. Allerdings versucht auf diesem so gut wie alles und jeder unsere Protagonisten zu töten. Dabei lernen sie selbst nicht nur, dass sie über sich hinauswachsen müssen, um die bevorstehenden Widrigkeiten trotzen zu können, sondern wir lernen auch, dass jeder von ihnen ein Geheimnis mit sich herum trägt.

  • Ausgaben: #7 bis #11
  • Writer: Rick Remender
  • Artist: Matteo Scalera
  • Painted Art: Dean White, Michael Spicer
  • Lettering + Logo Design: Rus Wooton

“Make few promises, but keep all those you make.”

Im Zentrum des Geschehens stehen eindeutig die beiden Kinder Pia und Nate. Sie werden von der Gruppe getrennt, als diese gerade dabei sind, in einer von Dinosauriern bewohnten Burg gebraten und verspeist zu werden. Doch nicht verzagen, Kadir fragen. Unser unsympathischer Antagonisten aus dem ersten Handlungsbogen, hat tatsächlich vor, sein Versprechen Grant gegenüber zu halten und die Kinder von ihm sicher und wohlbehalten nach Hause zu ihrer Mutter Sara zu bringen. Ist das nicht äußerst nett und herzlich von ihm? Naja, nicht ganz. Wie wir wenig später lernen ist er schon seit einiger Zeit in die Frau von Grant verliebt und will sie am liebsten für sich haben und wenn der Weg eben über die Kinder gehen soll, die er so heroisch rettet, dann soll es so sein.

Doch nicht nur in dieser Schale des Zwiebel’, in einem scheinbar unendlichen Eververse, beinhaltet einen Grant, der es auf Sara abgesehen hat. In einer ägyptischen Stadt verfolgen wir Grant, ja genau der Grant, den wir zuvor für Tod gehalten haben, wie er einheimische Gangster und Mafiosi verfolgt, die ihm etwas gestohlen haben. Diese Szene wirkt wie aus einem Film der 60er Jahre. Die Kleidung, die Waffen und die Autos sind unfassbar klassisch und wirken authentisch. In dieser Realität begegnen wir allerdings auch anderen bekannten Charakteren wieder, wie eben Kadir und Sara. Wie bereits in anderen Reviews erwähnt, mag ich solche Geschichten und Konstellationen sehr. Die verwirrende, doch interessante Zusammenstellung verschiedener Inkarnationen von Protagonisten hat einen gewissen Flair.

Doch zurück zu den Kindern, die ja im Mittelpunkt stehen. Nachdem sie also von der Klippe des Schlosses stürzen, da der Fluchtversuch Kadirs, nicht ganz so durchdacht ist, wie er gemeint hat, werden Pia und Nate von großen Kreaturen aufgefangen. Besser gesagt von deren Zungen, denn diese wollen die beiden gleich verspeisen. Matteo Scaleras Zeichnungen sind einfach unfassbar. Die Wesen und Umgebungen die er sich ausdenkt sind so geistreich, wie die Dialoge von Rick Remender. Jede Spezies, die im Laufe der Geschichte in Erscheinung tritt ist Einzigartig. Ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bücher und die darin enthaltenen Darstellungen. Einfach grandios.

“How can anything matter, when every possible thing happens?” - Draln

Pia und Nate gelingt knapp die Flucht, doch nur um kurz darauf von jemand anderen in Gefangenschaft genommen zu werden. Draln, ich bin mir nicht sicher ob das die Bezeichnung der Spezies ist oder der Name des Anführers, aber auf jeden Fall weiß auch dieser, was ein Pillar ist und dass man mit diesem durch das Eververse reisen kann. Leider kann Draln Gedanken lesen und sich so schnell das wissen aneignen, wo sich der Pillar unserer Protagonisten aufhält. Irgendwie muss es wohl ein Handbuch in jeder Möglichen Welt geben, denn ansonsten kann ich mir nur schlecht erklären, warum alle wissen, was es mit dem Eververse auf sich hat.

Auf ihren Abenteuern durch die fantastischen Landschaften, lernen Pia eine traurige, aber auch sehr wahre Lektion über ihr Leben: Sie können niemandem Vertrauen sie sicher nach Hause zu bringen - nur sich selbst. Pia ist mit dieser Einstellung schon etwas weiter als Nate, doch auch er gewöhnt sich langsam an den Gedanken. Ihr Vater hat sie verlassen und mit Fremden weggeschickt. Davon ist einer mehr oder weniger für den Tod eben jenes Vaters verantwortlich und Rebecca hatte eine Affäre mit ihm, sodass sie wahrscheinlich dafür verantwortlich ist, dass die Ehe zu Bruch geht, wenn sie das nicht schon ist. Dann bleibt eigentlich nur mehr Chandra übrig. Aber die ist auch nicht diejenige, die sie vorgibt zu sein.

Ach ja, ich habe unseren neuen Abenteurer vergessen: Den Schamanen, den sie aus einem der vorherigen Welten mitgebracht haben und der Grants Leben gerettet hat, bevor er scheinbar gestorben ist. Seine Geschichte und wie sein Stamm zu der Technologie gekommen ist und sich dadurch besser hat gegen die weißen Kolonialisten durchsetzen können, ist ziemlich verrückt. Ein Alien ist in ihrem Gebiet abgestürzt und da sie Fremden misstrauen, haben sie diesen Kurzerhand getötet und sich dessen Schiff und Technologie angeeignet. Der Schamane, darf auch das ein oder andere Mal den Tag retten, denn er ist alles andere als ein langsamer alter Mann und kann den anderen sicher noch so einiges beibringen.

All das und mehr passiert in der zweiten Storyline von Black Science. Der Comic mausert sich zu einem meiner liebsten Science Fiction Reihen, da er mit tollen Charakteren, großartigen Zeichnungen und einer spannenden Geschichte aufwarten kann. Aber Saga kann niemand so schnell den Rang abkaufen und East of West, spielt sowieso in einer eigenen Kategorie.

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