Spider-Verse

Schon vor Monaten habe ich mir die Hardcover-Version von Marvels Spider-Verse-Event vorbestellt und mich wie ein kleines Kind darauf gefreut. Als ich es schließlich in Händen hielt, wollte und konnte ich es nicht mehr weglegen - an einem Tag war es durchgelesen

Am Spider-Verse-Event sind sehr viel Comic-Reihen beteiligt. Angefangen vom Hauptevent in “The Amazing Spider-Man” über unzählige Tie-Ins (Spider-Verse, Spider-Verse Team-up, Scarlet Spiders), sowie die beteiligten Reihen Spider-Woman und Spider-Man 2099. Alles was auch nur im entferntesten mit Spider-Man zu tun hat, spielt eine Rolle. Deshalb sehe ich dieses Mal davon ab die Beteiligten aufzuzählen, denn dies wird sonst eine ziemlich lange Liste und ich möchte euch das Scrollen ersparen.

Fangen wir bei der Aufbereitung des Hardcovers an. Qualitativ ist es wundervoll umgesetzt. Mit dickem Cover und einem Schutzumschlag ausgestattet, macht es einen guten ersten Eindruck. Die großformatigen Hochglanzseiten heben die Panels mit den schönen Illustrationen gelungen hervor und die Aufmachung wirkt passend für so ein umfangreiches Event.

Der Inhaltliche Aufbau hat mich aber anfangs etwas gestört. Zum einen Fehlen die vier Einzelausgaben von Edge of Spider-Verse. Diese gehören für mich eindeutig zum Event und warum sie hier fehlen, kann ich nicht nachvollziehen. Außerdem kann man sich über die Anordnung der Geschichten streiten. Zu Anfang scheint alles in Ordnung - die beiden Superior Spider-Man Ausgaben bilden den Anfang, dazwischen gibt es die ein oder andere Kurz-Geschichte und dann natürlich die Amazing Spider-Man Ausgaben, welche das Event hauptsächlich begleiten. Aber nach ein paar Kapitel fällt auf, dass das Buch nicht chronologisch aufgebaut ist, sondern nach Comic-Reihen. Das heißt, nachdem man das Event mit Amazing Spider-Man #15 abgeschlossen hat, kommen erst die ganzen Tie-ins und Nebenhandlungen. Zwar ist es für einen ungeduldigen Menschen wie mich praktisch, da ich gleich erfahre, wie das Ganze endet, aber die Nebenhandlungen später korrekt einzuordnen fällt dann doch schwer, auch wenn man sie am gleichen Tag liest. Es passiert einfach zu viel, als dass ich mir gemerkt hätte, wann wer welches Ziel verfolgt. Zum Glück gibt es aber auf der ersten Seite eine chronologische Anordnung der Hefte und so kann ich beim zweiten Mal lesen, diese Reihenfolge wählen - auch wenn das Suchen der einzelnen Ausgaben kompliziert werden kann, da es keine Seitenzahlen gibt. Auch ein etwaiges Inhaltsverzeichnis sucht man vergebens.

Das Event selbst ist fantastisch. Ich habe zwar nicht nachgezählt, aber ich glaube den Verantwortlichen, wenn sie sagen, dass jeder Spider-Man, der jemals irgendwo eingeführt wurde erwähnt wird. Teilweise wusste ich nicht, welchen ich bewundern soll, denn für einen so großen Spider-Man Fan wie mich ist dieses Event ein Traum. Da leidet man auch jedes mal mit wenn einer getötet oder verspeist wird, denn es geht eine potentiell interessante Geschichte verloren - auch wenn natürlich niemand in Comics wirklich stirbt, vor allem mit dem aktuellen “Secret Wars” Event. Trotzdem fühlt sich jeder Tod endgültig und unwiderruflich an. Bis zuletzt bleibt die Geschichte spannend und ich war mir teilweise wirklich nicht sicher, wie sie diesen Krieg gewinnen sollten.

Die populärsten Spider-Men bekommen auch in Nebenhandlungen ihre persönlichen Highlights spendiert und dürfen entweder einen heroischen Tod sterben oder gehen als Sieger aus der Schlacht hervor. Besonders in einer Chronologischen Reihenfolge stelle ich mir dies interessant und spannend vor, aber in der vorgegebenen Reihenfolge und mit einem bekannten Ergebnis, geht diese manchmal etwas verloren.

Es gibt auch diverse Kurz-Geschichten, die leider nicht alle gelungen sind. Aber dadurch werden auch die ungewöhnlichsten Inkarnationen behandelt, die es von unserem Helden gibt. Im Großen und Ganzen runden sie das Gesamtpaket ab und vor allem ein paar japanische Varianten überraschen mit fantastischen Gimmicks, die mich an eine gewisse TV-Serie aus meiner Jugend (die bald ins Kino kommen soll) erinnert - aber mehr verrate ich nicht.

Spider-Verse hat mich sehr begeistert und das warten auf die Hardcover-Version hat sich eindeutig bezahlt gemacht. Auch wenn ich die vier bereits erwähnten “Edge of Spider-Verse” Ausgaben vermisse, wird jeder denkbare Betrachtungswinkel eingeschlossen (auch der der Gegner) und man bekommt einen Einblick in die unfassbare Menge an Spider-Men die es gibt - bei der Hälfte würde ich mir mindestens ein Miniserie wünschen, da sie so interessant und teilweise auch mysteriös erscheinen.

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