Avengers: No More Bullying

Endlich ist es so weit - Marvels Comic zum Thema Mobbing ist erschienen! Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass wenn eine Firma wie Marvel so ein Thema behandelt es schnell kitschig wirkt. Denn so ein schweres und wichtiges Thema ordentlich in einem Comic zu thematisieren ist wahrlich nicht einfach. Schlussendlich komme ich aber zu der Überzeugung, es sollte in jeder Schule eine Ausgabe davon liegen und Lehrer sollten es mit ihren Schülern lesen, denn die vier kurzen Geschichten sind vielseitig, tiefgründig und wissen zu berühren.

Mobbing ist in unserer Gesellschaft zu einem Problem geworden, welches durch soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und co. leider immer größer zu werden scheint - beziehungsweise werden die einzelnen Fälle dramatischer und umfangreicher, da die Täter immer mehr Möglichkeiten haben ihre Opfer zu demütigen und psychisch unter Druck zu setzen. Daher halte ich es nicht nur für wichtig die Opfer entsprechend zu betreuen und die Täter zu strafen, sondern auch das Problem an der Wurzel zu packen. Wie genau so eine Kampagne aussieht und was genau dabei behandelt werden sollte kann ich nicht beantworten, aber Geschichten wie sie in diesem Comic erzählt werden, können vielleicht helfen Kindern in einer leichten, verständlichen Version beizubringen welche Formen von Mobbing es gibt und welche Konsequenzen ihre Handlungen haben.

Letterer aller Geschichten: Travis Lanham

Avengers - "Straight Shooter"

  • Writer: Sean Ryan
  • Artist: Carlo Barberi
  • Color Artist: Israel Silva

"...I'm officially sorry for ever making you feel the way you did. Please know, it was never my intent." - Iron-Man

Überraschenderweise ist in der ersten Geschichte das Opfer kein Kind, welches von den Avengers gerettet wird, sondern ein Teammitglied. Bei einem Einsatz in New York gegen einen übergroßen Roboter ist es Hawkeye, der außen vor bleibt. Hier soll deutlich gemacht werden, dass selbst Helden Fehler begehen bzw. sich nicht respektiert fühlen können. Oft sind es die kleinen bissigen Kommentare, die eigentlich nicht böse gemeint sind, aber trotzdem wie Nadelstiche wirken. Diese schluckt zwar anfangs noch hinunter, jedoch kann dies schnell zur Gewohnheit werden, doch irgendwann bringen sie das Fass zum Überlaufen und entweder man stellt etwas wirklich dummes an oder fasst Mut und spricht aus, was einen stört. Kommunikation ist wichtig. Diejenigen, die die Sprüche klopfen und im Prinzip nur lustig sein wollen, sind sich oft nicht bewusst wie verletzend das sein kann. Dies wird durch die Geschichte klasse dargestellt - ein fantastischer Start ins Heft.

Guardians of the Galaxy - "Quotient"

  • Writer: Jody Houser
  • Artist: Tana Ford
  • Color Artist: Ruth Redmond

“A buncha jerks ain’t worth the time it takes to impress them.” - Rocket

Die Guardians sind für mich der Inbegriff eines Multi-Kulturellen-Haufens. Bei den Avengers sind es meist weiße, heterosexuelle Männer (plus manchmal eine Frau), aber hier haben sich fünf unterschiedlichste Charaktere zusammengefunden, die die Galaxis (un)sicher machen. Sie sind also perfekt für eine Geschichte rund um Ausgrenzung und anders-sein geeignet. Es wird das leider immer noch aktuelle Klischee der Hautfarbe aufgegriffen und auch wenn es sich hier um keine afroamerikanischen Aliens handelt, so doch um grüne Alienkinder, die jemanden aus der Gruppe ausschließen, nur weil er nicht so aussieht wie sie. Ich frage mich immer welchen Grund es hat, dass es Menschen gibt die andere nur wegen ihres Aussehens, ihrer Religion oder der sexuellen Orientierung abwertend behandeln (und das ist noch wahrlich noch die harmloseste Form). Vielleicht ist es Unwissenheit. Wenn das so ist, dann sollte man Aufklärungsarbeit leisten und gleichzeitig den Ängsten auf die Spur kommen. Auch ist es wichtig solchen Menschen keine öffentliche Plattform zu bieten, sondern sich stattdessen auf die Personen zu konzentrieren, die einen wichtig sind: Freunde! Und auch wenn es manchmal ein Leben lang dauert eine Freundschaft zu finden, in der man sich gegenseitig unterstützt und zu 100% vertrauen kann, so sollte sie nie vernachlässigt, ja für selbstverständlich erachtet werden.

The Amazing Spider-Man - “Friends on the web”

  • Writer: Gerry Duggan
  • Artist: Marcio Takara
  • Color Artist: Lee Loughridge

“...I know this sounds awful, learning to deal with your bully is going to make you stronger and better at dealing with stress.” - Spider-Man

In der Geschichte mit Spider-Man spielt ein dicklicher Nerd die zentrale Rolle. Dieser wurde gefesselt, sein Wissenschaftsprojekt zerstört und allein Spider-Man lässt sich zu ihm herab - befreit ihn aus seiner misslichen Lage. Der Junge sinnt auf Rache und das nicht zu knapp. Da erzählt ihm der Held, während er ihn zu seinem Wettbewerb zurückbringt eine Geschichte aus seiner Schulzeit. Dabei wird deutlich, das Rache etwas gefährliches ist. Schnell entwickelt sich das Opfer zum Täter und richtet schlussendlich mehr Schaden an, als beabsichtigt oder überhaupt vorherzusehen war. Das obige Zitat mag seltsam klingen, aber der wahre Kern kann nicht geleugnet werden. Es soll aber auch nicht heißen, dass man die Schikanen einfach ertragen soll. Das nicht. Aber es gibt eben bessere Wege, als sich an seinen Peinigern zu rächen.

Weird

  • Writer: Jeff Loveness
  • Artist: Gustavo Duarte
  • Color Artist: Lee Loughrigde

“So be brave. Like yourself. Have fun. Be weird.” - Narrator

Die kürzeste der vier Geschichten könnte nicht einfacher und die Botschaft nicht deutlicher sein. Sei wie du bist. Auch wenn du dich allein und einsam fühlst gibt es da draußen jemanden mit den gleichen Interessen und Leidenschaften wie du sie hast. Es mag vielleicht nicht sehr wahrscheinlich erscheinen diese Person zufällig auf offener Straße zu finden, doch das Internet mit seinen unzähligen Fanseiten und -foren bietet erstaunliche Möglichkeiten sich auszutauschen und gleichgesinnte zu finden. Man muss sich nur die Mühe machen und auf die Suche gehen...

Bis demnächst
Chris

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