2014 Mid-Season-Finale (1/2)

So lange man auch auf den Beginn der Herbstsaison gewartet hat, so schnell ist die Hälfte auch schon wieder vorbei. Die meisten Serien gehen ab Anfang Dezember in die Winterpause und dies gibt mir die hervorrangende Möglichkeit euch meine Lieblinge vorzustellen und einen kleinen Zwischenbericht abzuliefern.

Gotham

"I swear Butch, on my sainted mother's grave: Someday soon, I am going to kill that old man with my bare hands and my teeth." - Fish Mooney

Gotham ist eine Serie, die erst ein paar Episoden benötigt hat, um ihre Richtung zu finden und sich einzuschwingen. Der anfänglich sehr realistische Ton ist einem comichafteren Stil gewichen, der wunderbar zur Interpretation passt. Die Schauspieler sind hervorragend gewählt und scheinen teilweise direkt aus dem Comic zu stammen. Zu den Schauspielern zählen u.a. Donal Logue als Harvey Bullock, Ben McKenzie als James Gordon, David Mazouz als Bruce Wayne, Sean Pertwee als Alfred Pennyworth. Besonders hervorheben möchte ich Robin Lord Taylor als Oswald "Penguin" Cobblepot, der allein von der Optik super in die Rolle passt. Auch von seiner Performance bin ich sehr begeistert. Und dann natürlich Jada Pinkett Smith als Fish Mooney. Smith liefert ein Overacting par excellence. Sie zählt eindeutig zu meinen Lieblingscharakteren.
Zeitlich lässt sich die Serie schwer einordnen, was ihr etwas neutrales verleiht. Es gibt keine High-End Technologie, stattdessen "altmodische" Mobiltelefone und Autos, was ich sehr begrüßenswert finde.
Auch wenn es zwischendurch mal etwas langwierige Szenen gibt, kann ich die Serie jedem Batmanfan ans Herz legen und das nicht nur deshalb, weil man Alfred auch mal in Aktion erleben darf, was für einige Überraschungen sorgt...

Arrow

"There are people in this world who deal only in extremes. It's naive to think that anything less than extreme measures will stop them." - Amanda Waller

Nach dem Ende der zweiten Staffel konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass dieses Niveau gehalten, geschweige denn erhöht werden kann. Tja, was soll ich sagen? Ich bin eines besseren belehrt worden. Wie zuvor hebt sich der Spannungsgrad und die abgelieferte Leistung mit jeder Episode.
Anfangs war ich mir sehr unsicher, ob die Entwicklung von Laural zu Black Canary funktionieren kann. Sie zählte von Beginn an zu den unsympathischsten Figuren überhaupt. Ich muss es den Autoren und der Schauspielerin Katie Cassidy hoch anrechnen, dass sie quasi eine 180° Drehung geschafft haben.
Insgesamt erhalten die einzelnen Protagonisten mehr Spielraum, wodurch sie besser kennen gelernt werden können. Felicity Smoak (Emily Bett Rickards) bekommt eine eigene Origin-Story spendiert, was sie noch sympathischer macht und ihre Beweggründe nachvollziehbarer. Roy Harper (Colton Haynes) aka Arsenal sieht man ebenfalls mehr in Aktion. Bei ihm werden die Auswirkungen von Slade Wilsons wüten in der zweiten Staffel besonders spürbar.
Auch die kleinen Crossover zu The Flash bereichern das Universum und ich hoffe, dass der Sender weiterhin großen Erfolg mit der Serie hat, denn so können sie das Universum noch weiter ausbauen und an Easter-Eggs mangelt es in dieser Serie kaum (Stichwort "Suicide Squad").

Criminal Minds

"There is nothing funny about Halloween. This sarcastic festival reflects, rather, an infernal demand for revenge by children on the adult world." - Jean Baudrillard

Criminal Minds zählt seit dem Start der ersten Staffel, welcher bereits 10 Jahre zurückliegt, zu den besten Crime-Serien die es derzeit gibt. Die damals neue herangehensweise an Verbrechen durch Profiling hat sofort mein Interesse geweckt. Aber am Anfang der neunten Staffel hat sich dann doch mal eine Art Ermüdungserscheinung eingestellt. Ich konnte mir die Episoden einfach nicht mehr ansehen und benötigte eine Pause. Zur Ausstrahlung der 200. Folge habe ich aber dann doch wieder einschalten müssen und seitdem bin ich wieder angefixt. Die einzelnen Fälle sind spannend und originell. Weiters bieten sie einiges zum schmunzeln und regen zum Nachdenken an - besonders in "Hashtag", der siebten Episode von Staffel 10.
Mir gefällt auch, wie die Autoren das Privatleben der Charaktere in die Geschichten einbauen und diesen damit noch mehr Tiefe verleihen. Ich bin jedenfalls wieder an dem Punkt angelangt, wo ich mir noch viele weitere Staffeln wünsche...

Marvel's: Agents of S.H.I.E.L.D.

"I was put in charge of the T.A.H.I.T.I. project so those people are my responsibility. If going back in this machine saves even one life, then it's worth the risk." - Coulson

"Marvel's: Agents of S.H.I.E.L.D." war für mich von Anfang an ein kleines Problemkind. Als großer Fan des "Marvel Cinematic Universe" freute ich mich sehr über eine Serie, in der man von Woche zu Woche in die Welt um Thor, Iron Man und co. eintauchen konnte. Dann allerdings waren die Episoden der ersten Staffel doch eher langweilig und irgendwie auch zu einfach gestrickt. Es baute sich keine wirkliche Spannung auf und die Charaktere waren zu eindimensional bzw. ihre Motive und Fähigkeiten wurden widersprüchlich dargestellt. Schließlich dauerte es dann bis knapp vor Staffelende, wo für mich der Punkt gekommen war an dem ich sagen konnte: "Jetzt haben sie es raus!"
Seitdem läuft die Serie flüssig, es gibt äußerst spannende Episoden, eine Staffelumspannende, größere Geschichte und die Protagonisten sind mir auch nicht mehr egal. Interessante Twists und der ein oder andere Blick auf "Agent Carter" machen es zu einem sehenswerten Gesamtpaket.

The Blacklist

"Someday the creatures on that program will be akin to unicorns and griffins. A fairytale bestiary written in past tense." - Red

James Spader in einer neuen Serie. Nach dem Ende von Boston Legal habe ich nur darauf gewartet, ihn endlich mal wieder in einer Serie sehen zu dürfen und dann auch noch als Kriminellen. Ich war schon sehr gespannt darauf. Die Serie hat durchaus ihre starken Momente und James Spader war, meiner bescheidenen Meinung nach, lange Zeit höchstpersönlich für den Erfolg verantwortlich. Ohne ihn wäre sie wahrscheinlich nicht über die erste Staffel hinweg gekommen.
Genau wie bei Agent's of S.H.I.E.L.D. hat es bis zur zweiten Staffel gedauert, bis sie richtig Fahrt aufgenommen hat. Auch wenn es hin und wieder Schwachpunkte gibt, liebe ich es James Spader zuzusehen. Er ist einer der charismatischsten Schauspieler der Serienlandschaft und ich kann es kaum erwarten, ihn in "Avengers 2: Age of Ultron" zu erleben. Die Serie ging mit Ende November schon recht früh in die Winterpause und es dauert jetzt noch knapp drei Monate, bis die nächsten Episoden erscheinen werden. Jedenfalls freue ich mich auf Nachschub und spannende Episoden.

The Big Bang Theory

"I can't send it back. I had it engraved. 'Here lie the ashes of Leonard Hofstadter. He thought he was right, but his roommate knew better.'" - Sheldon

Die Serie begleitet mich nun auch schon seit acht Jahren und es ist faszinierend, wie sich die Comedy mit der aktuellen Staffel zum Teil neu erfunden hat. Penny hat endlich einen Job - der Charakter hat seit der ersten Staffel ja kaum merklich fortschritte gemacht und es ist sehr erfrischend, dass die Autoren die Cheesecake Factory geschlossen haben. Sheldons und Amys Beziehung ist auch schön zu beobachten. Jim Parsons und Mayim Bialik habe eine wunderbare Chemie untereinander. Auch den Rest der Charaktere beobachte ich wieder mit viel Spaß. Die Autoren leisten hervorragende Arbeit und haben frischen Wind in die langlebige Serie gebracht.

Bis zum zweiten Teil
Chris

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