Ultimate Spider-Man: Ultimate Six

Die Sinister Six genießen im Spider-Man Universum beinahe legendären Status. Ursprünglich zusammengesetzt aus Dr. Octopus, Vulture, Electro, Kraven the Hunter, Mysterio, und Sandman, begegnet uns hier eine kleine Abwandlung davon. In einem Crossover zwischen den damals erschienen Ultimate-Universe Comics, treffen also die Ultimates (eine alternative Version der Avengers), die Ultimate Six und Spider-Man aufeinander.

  • Ausgaben: #46 & Ultimate Six #1-6
  • Erscheinungsdatum: November 2003 bis Juni 2004
  • Writer: Brian Michael Bendis
  • Pencils: Joe Quesada & Trevor Hairsine
  • Inks: Danny Miki
  • Colors: Richard Isanove & Dave Stewart
  • Letters: Chris Eliopoulus

“Mr. President, we have a serious situation with Nick Fury.”

Nachdem die zukünftigen Mitglieder der Ultimate Six alle von Spider-Man besiegt wurden und Nick Fury sie eingesperrt hat, schwören sie ihre Rache - zusammen hoffen sie dieses Ziel erreichen zu können. Dr. Octopus fungiert weiterhin als der Begründer der Initiative unterstützt von seinem alten Boss Norman Osborn. Gemeinsam sitzen sie in einem SHIELD Gefängnis mit Kraven the Hunter, Electro und Sandman. Als sechstes Mitglied wollen sie Spider-Man dazu “überreden” ihnen zu helfen.

Nummer 46 von Ultimate Spider-Man fungiert als Prolog zum Crossover “Ultimate Six”. In dieser Ausgabe erleben wir Agent Carter bei einer Vernehmung. Sie muss sich dafür rechtfertigen, was bei der Pressekonferenz von Hammer Industries mit Doctor Octopus passiert ist. Außerdem erfahren wir, dass sie dafür verantwortlich ist, dass Sandman aka Flint Marko auf freiem Fuß ist und Hammer Industries ihn in den Sandman verwandelt hat. Es ist wird sicher nicht das letzte Experiment sein, welches in den Kellern des Konzerns vergraben liegt.

SHIELD im Einsatz zu sehen ist recht spannend, vor allem wie Carter vorgeht. Ihr liegt etwas an ihren Kollegen, bringt aber auch genügend Arroganz für den Job mit. Während der Vernehmung bricht jedoch ihre Fassade und man bekommt eine verletzbarere Carter zu sehen, was eher selten der Fall ist in diesen Geschichten. Spider-Man spielt in diesem Rückblick nur eine Nebenrolle, bekommt aber witzige Einlagen geliefert und darf den Tag retten, indem er Sandman außer Gefecht setzt bzw. lange genug ablenkt.

Die Mini-Serie Ultimate Six konzentriert sich vor allem auf die SHIELD Einrichtung, wo unsere Antagonisten gefangen sind. Wir begleiten sie in ihre Gruppentherapien und erleben, wie sich langsam die Idee einer Gemeinsamen Initiative bildet. Allerdings muss auch gleich erwähnt werden, wie ärgerlich es rückblickend doch ist, wie mit diesem Menschen umgegangen wird. Die Männer, die in SHIELDs Gefängnis sitzen haben es sicher verdient, jedoch wird klar von Nick Fury und später von Captain America betont, dass sie in jedem Fall eingesperrt würden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein Gesetz es untersagt, seinen eigenen Körper durch Mutationen zu verbessern bzw. umzugestalten. Die Art und Weise wie dies in der Reihe betont wird ist erschreckend, da davon ausgegangen wird, Menschen, die solch ein Prozedere durchmachen, hätten von vornherein illegale und verbrecherische Absichten. Mir widerstreben solche Weltanschauungen zutiefst und ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Vor allem auch deshalb, weil in dieser Welt mit Mutanten, die mit einer genetischen Modifikation geboren wurden, anders umgegangen wird. Wo liegt der Unterschied zwischen den beiden?

Abgesehen davon, ist es spannend die Geschichte zu verfolgen und wie die Ultimate Six sich schließlich begegnen. Es wäre aber sehr viel angenehmer zu verfolgen, wenn Norman Osborn etwas weniger reden würden, denn er hat die Tendenz große und ausschweifende Monologe zu halten. Er hat auch eine gewisse Entwicklung durchgemacht, seit wir ihm das letzte Mal begegnet sind. Seine mutierte Gestalt hat er zu begrüßen gelernt und weiß jetzt auch damit umzugehen, was ihn gefährlicher macht als je zuvor. Doc Ock offenbart, dass er seine metallarme Spüren kann - er hat eine mentale Verbindung mit ihnen. Elektro und Sandman bleiben leider etwas außen vor, genauso wie Kraven, der nicht viel beizusteuern hat.

Insgesamt fehlt in der siebenteiligen Reihe die Action. Es wird viel auf die Hauptcharaktere eingegangen, zumindest ein paar davon, aber ihre Fähigkeiten bekommen wir erst am Ende zu sehen. Doch auch da werden sie schnell außer Gefecht gesetzt und zwar durch Iron-Man, der irgendwie mit ihren genetischen Codes arbeitet.

Spider-Man, dessen Gegner die Ultimate Six eigentlich sein sollen, geht in der Geschichte komplett unter. Wenn er einmal auftaucht, wird er durch SHIELD geführt und darf nicht mehr machen, als den Avengers dabei zuzusehen, wie sie im Feld arbeiten. Außerdem geht er sehr schlaksig mit seiner Identität um, was so gar nicht zu ihm passt. Andauernd läuft er ohne Maske herum und wird mit vollem Namen angesprochen. Dies geht komplett gegen seine eigene Richtlinien, eine geheime Identität zu bewahren.

Spannend wird es erst wieder gegen Ende, wenn er von Norman dazu manipuliert wird, mit ihnen zu kämpfen. Leider wird dies aber schnell nichtig und er wendet sich gegen seinen früheren Mentor. Anstatt einen coolen Kampf zwischen den beiden auszufechten, taucht allerdings wie aus dem nichts Harry auf. Normans Sohn passt so gar nicht in die Handlung hinein, da er mit keinem Wort vorher erwähnt wurde. Er fungiert nur als Deus Ex Machina und sonst nichts.

Ultimate Six hätte großes Potential gehabt zu zeigen, wie Spider-Man mit der geballten Kraft seiner früheren Gegner zurecht kommt und einen Weg aus der Situation findet. Dies wird aber mit zu vielen Einlagen SHIELD und Avengers verbaut, wodurch sich die Geschichte selbst im Weg steht. Ich hoffe sehr, dass es auf ein wiederholtes aufeinandertreffen kommt, welches dann etwas besser abläuft.

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