East of West: The Promise

Wenn mich Charaktere immer wieder zu begeistern wissen, dann sind es die vier Reiter der Apokalypse. Verbunden mit Jonathan Hickman als Autor, kann man dann ja nichts anderes machen, als zuzugreifen. Deshalb habe ich mir gleich das 15 Ausgaben umfassende Buch gekauft, mit dem wunderbaren Titel: The Apocalypse: Year One. In den nächsten Wochen präsentiere ich also Reviews zu den drei enthaltenen StoryArcs.

  • Ausgaben: #1 bis #5
  • Jahrgang: 2013
  • Writer: Jonathan Hickman
  • Artist: Nick Dragotta
  • Colors: Frank Martin
  • Letters: Rus Wooton

“I can’t fathom the reasonin’ behind it. Why Death would chase the living, when they all reach him soon enough.” - Witch

Hickman hat East of West mit dem Ausspruch beworben: The Things that devide us are stronger than the things that unite us. In der Krise und kurz vor dem Weltuntergang sieht jeder nur auf sein eigenes Teller und will sich nicht auch noch mit anderen beschäftigen müssen. Machtspiele, Konflikte und Intrigen sind Elemente, die dazu führen, dass sich die Welt selbst vernichtet. Die vier Reiter nehmen dabei lediglich die Figuren von Ratgebern ein, um dies zu verstärken.

Die Geschichte East of West spielt in der Zukunft. Wir befinden uns zum Großteil im Jahre 2064. Mitten in der Wüste an einem mystischen Ort, stehen die apokalyptischen Reiter wieder auf. Doch etwas ist schief gelaufen. Nur Famine, Conquest und War sind buchstäblich die einzigen Kinder, die erneut das Licht der Welt erblickt haben. Death fehlt.

In der ersten StoryArc lernen wir nicht nur die wichtigsten Charaktere der Geschichte kennen, sondern auch das Land, indem die Geschichte spielt. Auf dieser Sci-Fi Erde, gemischt mit vielen Elementen aus diversen Western, hat sich ein komplexes Machtkonstrukt entwickelt. Wie genau dieses zusammengesetzt ist, kann ich noch nichts beschreiben. Dies wird aber mit Sicherheit in den nächsten Ausgaben klarer werden. Jedenfalls werden die Regierenden von Teilstaaten als “Chosen” bezeichnet und einen Präsidenten dieser Union, der alles überwacht. Doch die drei jungen Reiter sind mit ihm nicht zufrieden und töten alle in der Rangfolge, bis sie auf eine Frau stoßen, die ihren Ansprüchen genügt. Die an sie glaubt. Die an “The Message” glaubt.

Bei “The Message” handelt es sich um eine alte Prophezeiung, die eine wichtige Rolle spielt. Sie dient als eine Art Leitfaden für das was noch kommen wird. Eine Anleitung für das Ende. Interessant ist an dieser Stelle, dass sie nicht von einer Person geschrieben wurde, sondern drei Menschen in unterschiedlichen Jahrzehnten diese Schrift immer weiter geführt haben, bis sie komplett war. Wenn man diese Instrument richtig zu interpretieren weiß, kann sie ein mächtiges Werkzeug sein.

Wohin uns die Geschichte führen wird, ist mir bisher noch nicht ganz klar, genauso wenig die Absichten der Reiter. Bisher ist alles auf ein Machtspiel zwischen den Staaten aus. Da die Reiter die Union kontrollieren, wollen sie mit ihrer Hilfe wahrscheinlich die Kontrolle über die Welt erlangen.

Death, das erfahren wir auch relativ früh, ist nicht auferstanden, weil er gar nicht gestorben ist. Er hat überlebt, was die anderen auch immer vernichtet haben mag und ist weiterhin diese ehrfürchtige Gestalt, die mit zwei Hexen durch die Wüsten Reitet. Bei seinen Helfern handelt es sich um mächtige Magier, die sich in Krähen bzw. in Wölfe verwandeln kann. Daher auch deren Name Crow und Wolf. Warum sich Death wirklich von den anderen abgewandt hat, kann man an dieser Stelle nur vermuten, allerdings spielt Liebe eine überraschend wichtige Rolle. In New Shanghai ist seine Geliebte gefangen. Mit seinen beiden Hexen macht er sich also auf den Weg dorthin, um sie zu befreien. Interessanter Punkt an ihrer Beziehung ist, dass sie sehr viel Macht und Einfluss auf ihn hat. Das macht den Charakter mit dem Namen Xiaolian, sehr furchteinflößend und bedrohlich.

Die visuelle Gestaltung des Comics ist sehr überzeugend. Death und seine beiden Anhänger sind in reinem schwarz-weiß gehalten, womit sie nicht zu dieser Welt zugehörig scheinen. Sie sind etwas anderes, vielleicht besseres, aber auf jeden Fall älteres. Sie wandeln durch die Gebiete gefühlt seit Jahrhunderten. Auch die Städte sind sehr individuell. Alle haben ihre Eigenheiten, seien sie Schluchten gebaut, riesige Metropolen, komplett in schwarz gehüllt und mehr. Dazu kommt die matte Farbgebung - einfach perfekt.

Am Ende des Handlungsbogens, wird dann noch etwas grausames offenbart. Death und Xiaolian haben ein Kind. Dieses wurde ihnen genommen und in eine Einrichtung gesperrt. Angeschlossen an eine gewaltige Apparatur, die unmenschlich und grausam wirkt, wird es großgezogen und ist ständig am lernen.

East of West hat mich bisher auf voller Länge überzeugt. Die komplexe Geschichte mit Intrigen, Affären und Machtspiele ist nicht nur unterhaltend, sondern auch visuell beeindruckend. Außerdem ist das dicke Hardcover Buch sehr schön und qualitativ hochwertig gestaltet.

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