Ultimate Spider-Man: Cats & Kings (2 von 2)

Im ersten Teil der Geschichte haben wir den “Kings”-Aspekt betrachtet, der sich mit dem Einfluss und der Macht des Kingpins beschäftigt hat, wen er alles in der Tasche hat und wie J.J.J. seine Integrität als Journalist wieder entdeckt. Nun wenden wir uns den Katzen zu. Black Cat, darf ihr Debut in der Ultimate Reihe feiern.

  • Ausgaben: #47 bis #53
  • Erscheinungsdatum: November bis April 2004
  • Writer: Brian Michael Bendis
  • Artist: Mark Bagley
  • Inks: Art Thibert
  • Colors: Transparency Digital
  • Letters: Chris Eliopoulus

“Crossed a black cat… Seven years bad luck.” - Felicia

Die 50. Ausgabe konzentriert sich sehr auf Black Cat und ist darauf fokussiert, ihr ein entsprechendes Willkommen in der Reihe zu verschaffen. Dies gelingt außerordentlich gut. Wir begleiten sie auf ihrem Streifzug durch New York und wie sie in ein Bürogebäude einbricht, um etwas zu stehlen, was dem Kingpin sehr wichtig ist.

Das Markante an diesen Szenen ist, dass sie fast komplett ohne Dialog auskommen. Lediglich die Wachmänner des Wolkenkratzers, wo unsere Diebin einbricht, unterhalten sich. Doch Black Cat sieht man nur dabei zu, wie sie ihrem Handwerk nachgeht. Hier erkennt man wieder wie wundervoll die Zeichnungen von Mark Bagley zu dieser Welt passen. Sie können komplett für sich stehen. Wir können den Charakter danach schon etwas einschätzen: Sie macht das definitiv nicht zum ersten Mal und ist ein Profi auf diesem Gebiet. Zwar spielt an einer Stelle auch Glück bzw. Zufall eine Rolle doch ansonsten stehen ihre Fähigkeiten im Zentrum.

Kurz darauf begegnet sie auch das erste Mal der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Auch hier redet sie nur am Ende, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Sie kann, was den Kampfstil angeht, durchaus mit Peter mithalten und verpasst ihm schon die ein oder andere. Er steht mit seinen ständigen Kommentaren und Sprüchen komplett auf der anderen Seite der Skala. Spider-Man ist intuitiv unterwegs, sie versucht ihre Talente zu perfektionieren.

Später erkennen wir, warum der Gegenstand so wichtig ist für Wilson Fisk. Trotz der Blamage bzw. die Beschuldigung durch Jamesons letzten Artikel, ist er immer noch in New York und wirkt niedergeschlagen. Dies ist der Kingpin, den wir auch in der Daredevil Serie auf Netflix gesehen haben. Den introvertierten Bären von einem Mann, der aus Liebe handelt. Seine Frau Vanessa ist krank und die Ärzte wissen nicht, was ihr fehlt. Doch auf der Steinplatte, die Black Cat gestohlen hat, könnte sich die Lösung für das Problem befinden. Scheinbar steckt eine mystische Macht drin. Mal sehen, wann dieser Aspekt wieder aufgegriffen wird und wer ihn dabei unterstützt.

Doch auch eine dritte Frau darf ihr Debut in der Reihe feiern. Neben Felicia Hardy aka Black Cat und Vanessa, sehen wir auch Elektra, die im Auftrag vom Kingpin jagt auf die erst genannte macht. Es entwickelt sich ein interessanter und spannender Kampf zwischen den beiden Damen, bei dem Spider-Man mehr oder weniger hilflos daneben steht.

Da in der ersten Hälfte der Geschichte unser Held im Zentrum stand, ist es jetzt angenehm, dass sich der Fokus etwas verschiebt und auf Felicia und ihre Beziehung zum Kingpin im Vordergrund steht. Die beiden bzw. ihr Vater haben eine bewegende Vergangenheit.

Doch natürlich kommt auch Peter nicht zu kurz. Er muss sich um MJ kümmern, da ihr Vater sich äußerst daneben benimmt. Würde mich nicht wundern, wenn er demnächst auch noch anfängt sie und ihre Mutter zu misshandeln, so wie der Charakter von Bendis hier beschrieben wird. Die Aggression die ihm im Gesicht steht, ist sehr beängstigend - eine tolle Leistung von Bagley. Im Gegensatz dazu steht die Liebe von Peter um MJ (die ebenso gut in Szene gesetzt ist - vor allem die Mimik der beiden sei bei ihrer emotionalen Unterhaltung nochmal erwähnt), die durch alles gehen und sogar beschließen, irgendwann in Zukunft zu heiraten. Man drückt den beiden wirklich die Daumen und hofft, dass sie heil durch alles durch kommen.

An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass ich es sehr gut finde, dass nicht künstlich eine Dreiecksbeziehung zwischen Peter, MJ und Gwen angedeutet wird. Gwen lebt zwar seit einigen Volumes bei den Parkers, doch sie ist nur eine gute Freundin und nicht mehr. Dies wird sich zwar in absehbarer Zeit auch noch ändern, aber für den Moment genieße ich, wie frei der Comic von Klischees ist.

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