The Walking Dead Book Seven

In diesem Buch steht der Konflikt zwischen zwei Gruppen im Vordergrund: Auf der einen Seite haben wir die mehr oder weniger gut funktionierende Gemeinschaft von Alexandria und auf der anderen Seite die zusammengeschweißte Mannschaft rund um Rick. Doch damit die Stadt auch in Zukunft nicht den Bach runter geht müssen sie lernen zusammen zu arbeiten und nicht aufeinander los zu gehen.

  • Creator, Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Cover: Charlie Adlard
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Erstveröffentlichung: 2011
  • Ausgaben: #73 - #84

“I shudder to think about how things would have gone had you people not come along. Look at me, I’ve got nothing left for these people. They don’t need me, Rick … what they need, is you.” - Douglas

Ich habe das Gefühl, dass ich in den letzten Reviews sehr auf die Serie eingeschlagen habe und was sie bei der Umsetzung nicht alles falsch macht. Doch ich möchte klarstellen, dass ich ein großer Fan der Serienadaption bin und schon gespannt auf den 23.10. warte, denn dann geht es endlich weiter. Etwas, dass man der Serie zum Beispiel anrechnen muss ist, dass sie nicht wieder einen weißen Mann als Chef der Stadt eingestellt hat, sondern Douglas Frau Regina dort die Zügel in der Hand hat. Sie ist die starke Anführerin.

In der Comicvorlage dagegen hat sie sehr wenig zu tun. Sie verkommt zu einem reinen Plotpoint, was ich sehr schade finde. Am Ende der ersten StoryArc “too far gone” wird sie sinnlos getötet, was in weiterer Folge dazu führt, dass Douglas sich versucht das Leben zu nehmen und unweigerlich durch Walker stirbt und dabei Carls signifikante Verletzung zufügt. Regina hätte etwas besseres verdient. Ihr Mann hätte durchaus sterben können, aber sie wäre dann zur Anführerin aufgestiegen, die sich mit Rick auseinandersetzt und beide somit gemeinsam den Laden zusammen halten.

Der erste Handlungsbogen setzt sich auch stark damit auseinander, wie die beiden unterschiedlichen Gruppen versuchen miteinander klar zu kommen. Nun ja, genauer gesagt wird gezeigt, wie fähig unsere Protagonisten sind, vor allem im Vergleich zu den feigen, ahnungslosen Bewohnern von Alexandria. Sie haben scheinbar die Realität komplett hinter sich gelassen und wären am liebsten unter sich geblieben. Allein, dass sie ohne Andrea nicht einmal eine Wache im Turm platziert hätten, zeugt von großer Realitätsferne.

Gut finde ich auch, wie Rick langsam aber sicher den Verstand verliert. Zwar behält er wie immer am Ende recht mit seiner Vermutung, dass Pete seine Frau misshandelt und will schlussendlich nur helfen, doch zur Abwechslung wäre es doch auch nett gewesen, wenn er sich geirrt hätte. Dies würde die Wirkung noch einmal verstärken, dass er sich in eine Fantasiewelt flüchtet und Probleme sucht. Aber so bleibt es bei einem Schlag auf den Hinterkopf von Michonne und ihm geht es wieder besser. Natürlich darf er auch seine illegal beschaffte Waffe behalten und weiterhin als Polizist der Stadt fungieren. Dieser Vorfall ist ein gutes Beispiel dafür, dass etwas in der Serie besser umgesetzt wird. Dort wird Rick erstmal zur Sicherheit der anderen in einen Raum eingeschlossen und sichergestellt, dass er sich wieder unter Kontrolle hat. Erst dann darf er wieder mit seinen Diensten weiter machen.

Nachdem wir also ein paar sehr schwierige Todesfälle zu betrauern haben, geht es in der zweiten StoryArc “no way out” darum, dass sich die Gruppen zusammentun, um eine gemeinsame Gefahr zu beseitigen. Am Anfang steht der Übergriff einer dritten Gruppe, die in die Stadt rein will, dieser Vorfall zeigt auch, wie wichtig Andrea in ihrem Turm, ausgestattet mit einem Scharfschützengewehr, ist. Dies lockt allerdings eine Horde von Zombies an, die innerhalb kurzer Zeit die Stadt umzingeln und alle darin einsperrt. Zwar versuchen sie, die Horde auszudünnen, doch es kommen zu viele nach.

Absolutes Highlight der Geschichte ist, als Carl in dem oben erwähnten Vorfall angeschossen wird. Dabei verliert er sein rechtes Auge und einen Teil des Gesichts - was sehr schockierend und übertrieben dargestellt wurde. Da ist man wieder dankbar für die schwarz-weiß Darstellungen. Dies führt dazu, dass Rick total die Kontrolle verliert und alles dafür tut das Haus von Denise zu schützen, wo sie Carls Leben zu retten versucht.

Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an die Szenen denke, wo sich Rick verzweifelt und nur mit einer Axt bewaffnet, gegen alle Zombies stellt, die inzwischen in die Stadt eingedrungen sind. Nach und nach kommen Abraham, Michonne und die anderen Bewohner hinzu, als sie sehen, wie sich ihr neuer Anführer durchzuschlagen versucht. So sieht gemeinsame Stärke aus. Einer für alle, alle führ einen. Verstärkt wird dieser Eindruck noch davon, dass Glenn, Andrea und zwei andere, das Geschehen von außen betrachten und Kommentieren. Dadurch wird die Illusion verstärkt, man wäre mit ihnen hilflos auf einem Dach gestrandet und könnte nur dabei zusehen, wie sich dieses epische Geschehen abspielt.

Book Seven mag mit einer etwas mittelmäßigen Story starten, doch wie sich alles am Ende zu einer gewaltigen Schlacht ausweitet, ist einfach unfassbar cool gemacht. Kann kaum erwarten, dass es mit Book Eight weiter geht.

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