Archiv für den Monat: März 2015

The Sculptor by Scott McCloud

Den meisten dürfte Scott McCloud wohl durch seine theoretischen Abhandlungen von Comics bekannt sein. Seine fantastischen Bücher “Understanding Comics”, “Reinventing Comics” und “Making Comics” geben einem alle Informationen die man zu dem Thema benötigt und nach der Lektüre, die er ebenfalls als Comic präsentiert, betrachtet man die Panels, Zeichnungen und Sprechblasen anders - sie öffnen dem Leser die Augen… Weiterlesen

Giant Days #1

Zwar konnte ich mich zu dem Zeitpunkt als ich das Cover (Link) von Giant Days gesehen habe nicht mehr erinnern wo oder wann ich das erste Mal davon gehört bzw. gelesen habe, aber ich wusste, dass es mich interessierte. So habe ich nicht lange gezögert und zugegriffen. Welche Geschichte würde mich erwarten? Ist es so gut wie ich unbewusst hoffte?

  • Created & written by John Allison
  • Illustrated & Cover by Lissa Treiman
  • Colors by Whitney Cogar
  • Letters by Jim Campbell

“I am not a Drama Queen! I’m a sensible, practical individual.” - Esther

Bei Giant Days handelt es sich um eine sechsteilige Miniserie aus dem Hause Boom!Studios. Die Herangehensweise von solchen “kleinen” Ereignissen habe ich schon immer gerne gemocht. Denn es ist keine Verbindlichkeit einer Serie gegenüber, die man über lange Zeit verfolgen muss/kann, auch wenn dies einen Großteil der Comics ausmacht die ich konsumiere. Es ist ein limitierter Ausflug in eine andere Welt mit einem definierten Ende. So ist es möglich die ein oder anderen neuen Geschichten und Abenteuer zu erleben, die man bei einer andauernden Serie vielleicht nicht unbedingt probiert hätte. Außerdem ist es nur eine temporäre Belastung für die eigene Pull-List, da nach ein paar Monaten wieder alles vorbei ist. Jeder Comicfan wird nun natürlich aufschreien, denn natürlich versucht man als eingefleischter Panel-Liebhaber immer wieder neues zu entdecken und so sollte man den ein oder anderen Euro mehr ins Budget einplanen, extra für die Hefte, die pro Monat getestet und probegelesen werden. Nun aber zurück zum eigentlichen Thema:

Giant Days hat mich in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Nicht nur beinhaltet der Comic eine witzige, liebevolle Geschichte, die im Grunde jedem von uns passieren könnte bzw. so oder in ähnlicher Form passiert ist. Er ist auch geprägt von fantastischen Charakteren mit einer eigenen Vergangenheit und Tiefe, wie ich es in manch anderen Comics vermisse. Im Zentrum stehen drei Mädchen, die ins College gehen und alle Möglichen kleinen und großen Herausforderungen gegenüberstehen. Die einzelnen Protagonistinnen könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Daisy Wooton, Esther De Groot und Susan Ptolemy weisen jede ihre eigenen Faibles und Ticks auf, die sie liebenswert und interessant machen. Gemeinsam wohnen sie in einer Art Wohnheim und verbringen so viel Zeit wie nur möglich miteinander.

Die Dialoge sind großartig geschrieben und allein die Situationskomik, welche mein Humorzentrum perfekt trifft, lädt zum Lachen ein. Sollte aber dann doch einmal etwas nicht 100% so laufen, wie es die Mädchen geplant hatten oder der Autor dreht am emotionalen Rädchen, leidet man mit den dreien mit und hofft, dass alles gut ausgeht.

Die fantastischen Zeichnungen unterstreichen die Worte und Handlungen ohne zu übertreiben. Es bleibt immer Bodenständig, wenn dies der richtige Begriff dafür ist, und macht einfach Spaß beim Lesen.

Es ist schön mal wieder einen Comic vor sich zu haben in dem es nicht um Superkräfte und Geheimidentitäten geht - eine einfache und doch packende Geschichte. Klare Leseempfehlung.

Bis demnächst
Chris

Teen Titans #8

Die aktuelle Story der Teen Titans beschäftigt sich sehr viel mit dem Thema Social Media und wie ein Name zu einer Marke wird. Diese eher ungewöhnliche Herangehensweise für einen “Superheldencomic” finde ich äußerst erfrischend. Besonders da diese mit der jüngeren Generation von DCs Charakteren plausibler und glaubhafter wirkt.

  • Script: Will Pfeifer
  • Art: Kenneth Rocafort
  • Colors: Blond
  • Letters: John J. Hill

“You’ve got ideas that deserve to be heard, and I’m the guy who can get you an audience.” - Marc Carlson to Miguel

Durch den Fokus auf die einzelnen Charaktere der Teen Titans und deren Versuch sich als eigenständige Person in der Öffentlichkeit zu präsentieren bzw. sich eine Existenz außerhalb der Truppe aufzubauen, rückt eine vermeintliche Bedrohung in den Hintergrund. Doch dies hat keinerlei negative Auswirkung auf die Story, ganz im Gegenteil. Es hilft sich besser mit den Figuren zu arrangieren und ihre Motive und Ziele zu verstehen. Dadurch wird ein später unvermeidlicher Schlag umso härter und persönlicher. Eine Suche nach einem Leben außerhalb des Heldentums ist durchaus nachvollziehbar und logisch. Schließlich sind sie noch jung und möchten für mehr bekannt sein, als ihre Fähigkeit Leben zu retten und böse Typen zu verprügeln, auch wenn dies natürlich schon allein ausreichen würde. So macht sich also jeder von Ihnen auf den Weg und probiert Dinge aus - alle, bis auf einen…

“This ist what we should be doing. All of us. Preventing disaster. Saving lives. Fighting evil.” - Red Robin

Da haben wir zum Beispiel unsere beiden besten Freunde Gar und Miguel. Beide versuchen sich im Fernsehgeschäft. Es passt zu ihren Persönlichkeiten und eine Show mit Ihnen wäre definitiv auf meiner “to watch”-Liste. Jedoch birgt so eine Show natürlich ebenso viele Gefahren wie sie vergnügen bereitet und ich bin mir nicht sicher wie viele Menschen nun schon ihre Geheimidentitäten kennen. Gut, bei Gar lässt es sich schlecht verbergen, doch zumindest Miguel könnte etwas vorsichtiger damit umgehen. Raven frönt währenddessen ihrer Leidenschaft für Musik und treibt sich mit ihrer Band herum - sie hat schon regelrecht eine Fangemeinde um sich versammelt. Cassie weiß noch nicht genau, was Privatleben für sie wirklich bedeutet, doch ich habe das Gefühl, dass sie lieber unter sich wäre und keine öffentlichen Auftritte hinlegen möchte. Allerdings kommt ihr ein verrückter Fan dazwischen. Der einzige, der die vergangenen Ereignisse nicht einfach so hinnimmt ist Robin. Mit seinem detektivisch perfektionistischem Sinn untersucht er den Ort des Geschehens und versucht mehr herauszufinden. Wer steckt wirklich hinter allem? Haben Sie noch etwas in der Hinterhand?

Das die anderen Teen Titans so viel öffentliche Aufmerksamkeit suchen scheint zurzeit noch positiv zu sein. Sie bekommen TV Deals, Bühnenauftritte und unfreiwillige Publicity im Netz. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sie etwas falsches sagen oder einfach nur jemanden verärgern. Es kann ihnen aber auch zum Verhängnis werden, wenn sie bei einem neuen Fall unerkannt operieren müssen, denn wenn sie jeder kennt und feiert, wird dies schwieriger. Ich hoffe sie erkennen frühzeitig, wo sie die Grenzen ziehen müssen und wo ihre Prioritäten liegen. Ich bin sehr gespannt, welches Ende diese Geschichte nimmt und wie hart der Aufprall wird, wenn ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Stilistisch finde ich diese Ausgabe, wie auch die vergangenen, sehr gelungen! Die Zeichnungen verströmen ein modernes jugendliches Gefühl, welches zu den Teen Titans passt. Die ungewöhnliche Anordnung der Panels und der immerzu weiße Hintergrund wirken dynamisch und es macht Spaß den Comic zu lesen.

Viel Vergnügen
Chris

Spawn: Resurrection #1

Todd McFarlane hat in verschiedenen Interviews immer wieder betont, dass er nicht auf den Zug der “großen” Comic-Verlage aufspringt und seine Spawn-Reihe neu nummeriert, nur weil er eine Art sanften Reboot gemacht hat. Dieser One-Shot ist also so eine Art Fanservice und was für einer. Das Zitat aus dem Film John Wick trifft es wahrscheinlich am besten: “People keep asking if I’m back and I haven’t really had an answer, but yeah, I’m thinking I’m back.” Weiterlesen

Batman #38 & #39

Es ist nun schon einige Zeit ins Land gezogen und die Nummer 40, damit einhergehend vermutlich auch das Finale der Endgame-Story-Line, steht vor der Tür. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen beide Artikel, die ich schon vor sechs bzw. zwei Wochen geschrieben, aber aus Gründen nicht veröffentlicht habe, in einem zu verstauen. Hier also ein etwas längerer Artikel, über Part IV und V der Endgame-Saga: Weiterlesen

Harley Quinn #14

Es gibt oft Tage an denen man einfach nur Lust hat laut zu schreien. Alle Welt scheint sich gegen einen verschworen zu haben und es geht einfach zu vieles auf einmal schief. Da fällt es selbst den besten Optimisten schwer das Positive zu sehen. Doch es hilft alles nicht. Solche Tage müssen tapfer durchgestanden werden und auch wenn es zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich noch wie ein schlechter Scherz klingt, es geht irgendwann mal wieder bergauf - früher oder später… Weiterlesen