Teen Titans #8

Die aktuelle Story der Teen Titans beschäftigt sich sehr viel mit dem Thema Social Media und wie ein Name zu einer Marke wird. Diese eher ungewöhnliche Herangehensweise für einen “Superheldencomic” finde ich äußerst erfrischend. Besonders da diese mit der jüngeren Generation von DCs Charakteren plausibler und glaubhafter wirkt.

  • Script: Will Pfeifer
  • Art: Kenneth Rocafort
  • Colors: Blond
  • Letters: John J. Hill

“You’ve got ideas that deserve to be heard, and I’m the guy who can get you an audience.” - Marc Carlson to Miguel

Durch den Fokus auf die einzelnen Charaktere der Teen Titans und deren Versuch sich als eigenständige Person in der Öffentlichkeit zu präsentieren bzw. sich eine Existenz außerhalb der Truppe aufzubauen, rückt eine vermeintliche Bedrohung in den Hintergrund. Doch dies hat keinerlei negative Auswirkung auf die Story, ganz im Gegenteil. Es hilft sich besser mit den Figuren zu arrangieren und ihre Motive und Ziele zu verstehen. Dadurch wird ein später unvermeidlicher Schlag umso härter und persönlicher. Eine Suche nach einem Leben außerhalb des Heldentums ist durchaus nachvollziehbar und logisch. Schließlich sind sie noch jung und möchten für mehr bekannt sein, als ihre Fähigkeit Leben zu retten und böse Typen zu verprügeln, auch wenn dies natürlich schon allein ausreichen würde. So macht sich also jeder von Ihnen auf den Weg und probiert Dinge aus - alle, bis auf einen...

“This ist what we should be doing. All of us. Preventing disaster. Saving lives. Fighting evil.” - Red Robin

Da haben wir zum Beispiel unsere beiden besten Freunde Gar und Miguel. Beide versuchen sich im Fernsehgeschäft. Es passt zu ihren Persönlichkeiten und eine Show mit Ihnen wäre definitiv auf meiner “to watch”-Liste. Jedoch birgt so eine Show natürlich ebenso viele Gefahren wie sie vergnügen bereitet und ich bin mir nicht sicher wie viele Menschen nun schon ihre Geheimidentitäten kennen. Gut, bei Gar lässt es sich schlecht verbergen, doch zumindest Miguel könnte etwas vorsichtiger damit umgehen. Raven frönt währenddessen ihrer Leidenschaft für Musik und treibt sich mit ihrer Band herum - sie hat schon regelrecht eine Fangemeinde um sich versammelt. Cassie weiß noch nicht genau, was Privatleben für sie wirklich bedeutet, doch ich habe das Gefühl, dass sie lieber unter sich wäre und keine öffentlichen Auftritte hinlegen möchte. Allerdings kommt ihr ein verrückter Fan dazwischen. Der einzige, der die vergangenen Ereignisse nicht einfach so hinnimmt ist Robin. Mit seinem detektivisch perfektionistischem Sinn untersucht er den Ort des Geschehens und versucht mehr herauszufinden. Wer steckt wirklich hinter allem? Haben Sie noch etwas in der Hinterhand?

Das die anderen Teen Titans so viel öffentliche Aufmerksamkeit suchen scheint zurzeit noch positiv zu sein. Sie bekommen TV Deals, Bühnenauftritte und unfreiwillige Publicity im Netz. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sie etwas falsches sagen oder einfach nur jemanden verärgern. Es kann ihnen aber auch zum Verhängnis werden, wenn sie bei einem neuen Fall unerkannt operieren müssen, denn wenn sie jeder kennt und feiert, wird dies schwieriger. Ich hoffe sie erkennen frühzeitig, wo sie die Grenzen ziehen müssen und wo ihre Prioritäten liegen. Ich bin sehr gespannt, welches Ende diese Geschichte nimmt und wie hart der Aufprall wird, wenn ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Stilistisch finde ich diese Ausgabe, wie auch die vergangenen, sehr gelungen! Die Zeichnungen verströmen ein modernes jugendliches Gefühl, welches zu den Teen Titans passt. Die ungewöhnliche Anordnung der Panels und der immerzu weiße Hintergrund wirken dynamisch und es macht Spaß den Comic zu lesen.

Viel Vergnügen
Chris

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