Batman #38 & #39

Es ist nun schon einige Zeit ins Land gezogen und die Nummer 40, damit einhergehend vermutlich auch das Finale der Endgame-Story-Line, steht vor der Tür. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen beide Artikel, die ich schon vor sechs bzw. zwei Wochen geschrieben, aber aus Gründen nicht veröffentlicht habe, in einem zu verstauen. Hier also ein etwas längerer Artikel, über Part IV und V der Endgame-Saga:

Batman #38

I: Endgame (Part IV)

  • Writer: Scott Snyder
  • Penciller: Greg Capullo
  • Inker: Danny Miki
  • Colorist: FCO Plascencia
  • Letterer: Steve Wands & Jared K. Fletcher

“Look, I’m the eternal optimist here, but you have to see it for what it is. The virus is deadly. It’s overtaken the city. Joker can’t be taken down.” - Grayson

Die Geschichten von Batman lese ich immer mit Hingabe und Leidenschaft. Ich liebe es den dunklen Ritter bei seinen Abenteuern zu verfolgen und besonders mit Scott Snyder entdeckt man als Leser immer wieder neue Aspekte, da sich der Autor nicht an die vorgegebenen Charaktere und Handlungsorte binden lässt, sondern komplett eigene Geschichten kreiert. So geschehen mit dem “Court of Owls” den Snyder locker lässig in die Mythologie Batmans einwebt, als seien sie schon immer da gewesen. Doch von Zeit zu Zeit habe ich das Gefühl den Geschichten nicht den nötigen Tribut zollen zu können, den sie verdient hätten. Mir scheint es dann so als sei zu viel Zeit zwischen zwei Heften vergangen und ich muss mir erst wieder bewusst werden was nun genau in der letzten Ausgabe passiert ist. Hier wäre natürlich eine Möglichkeit zu warten, bis die Collected Edition herauskommt, doch dann dauert es viele (zu viele) Monate, bis diese erscheinen und ich möchte bei Batman doch immer am aktuellsten Stand bleiben.

“This can’t be. It can’t end this way. It can’t.” - Batman

Gordon wurde vom Joker mit seinem abscheulichen Gift infiziert und Batman sucht verzweifelt nach einem Weg seinem alten Freund zu helfen, doch wie sich herausstellt, scheint der Kampf gegen dieses Mittel hoffnungslos zu sein und schließlich wendet sich der Held an jemanden, mit dem sicher niemand gerechnet hat.

Während sich Batman in Gotham auf die Suche nach dem Ursprung des Giftes macht, bekommt der Leser zusätzlich eine spannende Geschichtslektion präsentiert. Der Dialog dabei ist fantastisch geschrieben und Scott Snyder hat sich mal wieder selbst übertroffen. Ich konnte das Heft nicht beiseite legen. Die Verzweiflung, mit der Detektiv durch die Stadt zieht, wird in jedem Panel perfekt transportiert. Es scheint so, als gäbe es dieses Mal tatsächlich keinen Ausweg und ich frage mich welchen Joker (Wortwitz beabsichtigt) er noch aus dem Ärmel ziehen kann, um Gotham zu retten. Allein die Tatsache, dass sein langjähriger Freund Gordon betroffen ist und er nichts dagegen tun kann als zu beobachten, wie ihm jeder Strohhalm an den er sich klammert weggezogen wird, ist spannend und tragisch zugleich.

Erst mit dieser Ausgabe wurde mir so richtig bewusst, wie dominant Batman in den Heften dargestellt wird. Nur in wenigen Szenen bzw. Panels sieht man ihn ohne Maske, wenn überhaupt. Auch wenn es der Geschichte bei weitem nicht schadet, immerhin ist es ein Batman-Comic, so würde ich in einer der nächsten Story-Arcs gerne sehen, wie beide Seiten der Figur mit Bedrohungen umgehen müssen - eines für Batman und das zweite kann nur Bruce Wayne erledigen. Dieser Aspekt wird vielleicht etwas vernachlässigt, aber ich bin mir fast sicher, dass sich Snyder auch dafür schon etwas zurechtgelegt hat, hoffe ich zumindest.

II: Jokers Vergangenheit

  • Writer: James Tynion IV
  • Art: Sam Kieth
  • Color: Ronda Pattison
  • Letterer: Travis Lanham

“Are you ready, doctor? Are you ready to learn the truth?” - Cassidy

Die zweite Geschichte ist besonders aufgrund der visuellen Darstellung interessant, denn oft sehen die Zeichnungen wie Fan-Art aus. Dies soll aber nicht negativ klingen, sondern nur die Art der Zeichnungen kategorisieren, wenn das überhaupt möglich ist, da es Unterschiede gibt, je nachdem zu welcher Zeit die Story gerade spielt.

Im Grunde handelt es sich um eine Art Verschwörungstheorie und auch wenn es bei näherem hinsehen, wie bei fast jeder Verschwörungstheorie ein paar Lücken und Löcher gibt, so finde ich den Aspekt doch spannend. Ein zentraler Punkt betrifft wieder die Unsterblichkeit des Jokers - ein Motiv, welches in vielen der erzählten Bonus-Storys aufgegriffen wird und wie es scheint, wird im nächsten Heft alles aufgeklärt.

Batman #39

I: Endgame (Part V)

  • Writer: Scott Snyder
  • Penciller: Greg Capullo
  • Inker: Danny Miki
  • Colorist: FCO Plascencia
  • Letterer: Steve Wands

“...the bottom line is this: It’s our city. All of ours. And we need to take it back from him, now, together, or it’s over. For all of us. Forever.” - Batman

Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. So wendet sich Batman an den “Court of Owls”, doch wie sich herausstellt, haben sie ihre eigenen Pläne mit Gotham und ein verrückter Clown der alles niederbrennt ist nur ein temporäres Ärgernis. Batman gelingt es nur knapp seinem Angreifer, dem ersten aller Talons, zu entkommen und so steht er wieder vor der Frage, was er als nächstes tun soll? Die Antwort auf die Frage ist denkbar einfach: Der Fein meines Feindes ist mein Freund. Ich hatte mich schon etwas gewundert, wo die anderen Schurken so bleiben und was diese von dem Plan des Jokers halten, doch einverstanden dürften sie damit nicht sein. So beschließen manche von ihnen, mehr oder wenig freiwillig, sich mit Batman zu verbünden und den Verrückten das Handwerk zu legen.

Das Panel indem die Truppe um Cobblepot, Ivy, Scarecrow, Killer Croc und Clayface das erste Mal gezeigt wird, hat mich sehr beeindruckt. Dies in Kombination mit fantastischen Kampfszenen mit der Bat-Familie bilden den Grundstein für das anstehende Finale.

Als letztes möchte ich euch noch fragen, was ihr tun würdet, wenn der Joker schon einmal in euer Haus eingedrungen ist und gedroht hat, jeden den ihr kennt und liebt zu töten? Wahrscheinlich es um einiges sicherer machen. Dies scheint Batman übersehen zu haben, denn erneut kann der Antagonist in das Versteck eindringen und klaut alles was nicht Niet- und Nagelfest ist. Dabei bleibt das Schicksal Pennyworths leider im dunkeln, doch völlig genesen wird er vermutlich nicht (hier spare ich mir den Spoiler...).

Wie in einer Schlacht, bringen in dieser Ausgabe alle Fronten ihre Truppen in Stellung und bereiten sich für den letzten Angriff vor. Der Joker mit seiner Parade und den wahnsinnig gewordenen Einwohnern Gothams auf der einen und Batman mit seinem ungewöhnlichen Team auf der anderen Seite.

II: The Last Smile

  • Written by Jamese Tynion IV
  • Pencils by Dustin Nguyen
  • Inks by Derek Fridolfs
  • Colors by Dave McCaig
  • Letters by Steve Wands

“Oh it’s a good story, isn’t it? Not quite as good as the one where I’m a secret robot. Beep Boop Beep. But a good one nonetheless.” - Joker

Der mutmaßliche Abschluss der Nebengeschichte steckt, genauso wie die Haupthandlung, voller Überraschungen. Irgendwie hatte ich gemischte Gefühle, was den Ursprung des Jokers betrifft. Zum einen war ich sehr neugierig zu erfahren, wie er wirklich heißt, wie seine Kindheit war und was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist. Doch natürlich geht damit die Befürchtung einher, das der Mythos und die Legende um den bleichen Mann etwas an Faszination verlieren könnte - er etwas von seinem unnahbarem, unmenschlichen Antlitz einbüßt. Denn welche Geschichte wird dem Joker gerecht. Das Red Hood zu seiner Vergangenheit gehört ist zwar unbestritten und durch Batmans Sammlung in der Cave gehört dieser auch in Snyders Batman-Welt zur Vergangenheit des Jokers, doch darüber hinaus möchte ich nicht wirklich mehr erfahren, auch wenn ich dem Autor zutrauen würde, diesen Mythos perfekt erzählen zu können. Schlussendlich ist dieser weiße Fleck auf der Landkarte nichts schlimmes, denn so kann sich jeder selbst ein Bild von Jokers Vergangenheit malen und eventuell eine der erzählten Geschichten, die sich der fantastische James Tynion IV ausgedacht hat, als Inspiration verwenden.

Bis demnächst
Chris

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