Superior Spider-Man: My Own Worst Enemy

Nach der 700. Ausgabe von The Amazing Spider-Man brach eine neue Ära an. Denn im Finale hat der sterbende Otto Octavius seinen Geist in Peter Parkers Körper transferiert und umgekehrt. Nun hat er also den Mantel von seinem ehemaligen Gegner übernommen und muss lernen in dieser neuen Welt zurechtzukommen, als neuer besserer (“superior”) Spider-Man.

  • Ausgaben: #1 bis #5
  • Erscheinungsdatum: Januar bis März 2013
  • Writer: Dan Slott
  • Artist: Ryan Stegman
  • Color Art: Edgar Delgado
  • Letterer: VC’s Chris Eliopoulos

“I see everything in this city! Everything! That is my power! And my Responsibility to watch over and judge you all!” - Spider-Man

Ich hatte der Reihe bereits bei ihrem Debut im Jahre 2013 eine Chance gegeben und war damals nicht so angetan, von dem Konzept. Doch ich wollte neben Ultimate Spider-Man noch eine weitere Reihe in Angriff nehmen, denn der Wandkrabbler zählt zu meinen Top 3 Superhelden und ich weiß einfach zu wenig über ihn, zumindest habe ich immer das Gefühl zu wenig gelesen zu haben. Da Superior Spider-Man ein neues Licht auf den Charakter wirft und mit sechs Volumes überschaubar ist, hat es sich angeboten. Wie schlägt sich also Otto als der neue Spider-Man?

Octavius ist ein egozentrischer und narzisstischer Mann, der sich für den intelligentesten Mann der Welt hält. Im Laufe der Geschichte findet er heraus, dass Peter keinen Doktortitel hat und geht darauf hin, neben seinem Fulltimejob und Superheldendasein auch noch in die Uni, um diesen nachzuholen. Doch dieser ehrgeiz, der ständig diese Person umgibt ist schon ansteckend. Er hat recht, wenn er sagt, dass Peter teilweise seine Zeit mit unwichtigen Dingen verschwendet hat oder ineffizient vorgegangen ist. Das bringt einen durchaus zum nachdenken - nicht umsonst betrachte ich selbst “Productivity” als ein Hobby von mir, da ich auch immer auf der Suche nach neuen Techniken und Möglichkeiten bin.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich Mary Jane Watson, die immer eine große Rolle in den Geschichten mit Spider-Man spielt. Doch passt sie auch in die von Otto? Er versucht es zwar, verlässt sich dabei aber zu sehr auf das Schicksal, wenn man es so beschreiben will. Denn außer sie auszuführen und ein bisschen mit ihr zu reden, gibt es sich keine sonderliche Mühe. Er findet sie, charmant gesagt, attraktiv und möchte sie nur ins Bett kriegen, so wie es zwischen den Zeilen zu interpretieren ist. Natürlich scheitert er, da hilft auch keine nächtliche Schwingtour durch New York mit Spider-Man. Aber indem er mit ihr Schluss macht, tut er etwas, was Peter nie hätte tun können. Er entfernt sie aus der Gleichung und damit ist sie mehr denn je in Sicherheit und keine Bürde mehr.

Doch auch seine Gegner bekommen zu spüren, dass etwas anders ist als zuvor. Spider-Man hat sich verändert. Er geht strategischer vor. Plant voraus und schreckt nicht davor zurück brutale Gewalt anzuwenden um zum Einen ein Exempel zu statuieren und zum Anderen wirklich böse Attentäter wie Massacre daran zu hindern, wieder zu morden. Die Methode mag anfangs etwas abschrecken, ist aber effektiv und manche geben bereits auf, wenn sie ihn sehen.

Dann gibt es da natürlich noch den Geist vom echten Peter Parker, der im Unterbewusstsein von Otto überlebt hat. Er fungiert als Kommentator und Ordnet das Geschehene etwas ein. Anfangs fand ich es noch etwas überstürzt, aber man gewöhnt sich dran. Wenn diese typischen Einwände, teils lustig, teils tiefsinnig und natürlich zwangsweise auch ehrlich beeindruckt vor Ottos Fähigkeiten nicht wären, dann hätte man nur dessen Überheblichkeit, was schnell anstrengend werden kann. So wird das noch einmal etwas abgerundet und an den richtigen Stellen auch weggelassen.

Alles in allem bin ich positiv von der Reihe überrascht. Es ist die etwas andere Geschichte von Spider-Man und mittlerweile finde ich es jetzt schon schade, dass es nach der 31. Ausgaben schon wieder vorbei ist. Aber in der Zwischenzeit genießen wir unsere Zeit mit Otto, der langsam aber sicher alles auf den Kopf stellt und New York übernimmt - sowohl als Peter Parker, als auch als Spider-Man.

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