Steve Jobs

Seit der Apple-Mitbegründer Steve Jobs 2011 verstorben ist, schießen nur so die Biographien und Verfilmungen seines Lebens aus dem Boden. Sachbücher über Präsentationstechniken und wie man innovative Ideen voranbringt wurden geschrieben etc. Das alles in vier Jahren. Es mag befremdlich erscheinen, doch wenn man sich genauer mit der Person Steve Jobs beschäftigt, kommt man nicht umhin in sein “Reality Distortion Field” hineingezogen zu werden. Er strahlt etwas unerreichbares aus, etwas mystisches. Danny Boyle versucht nun diese Magie in seiner Verfilmung einzufangen...

  • Director: Danny Boyle
  • Producer: Danny Boyle, Guymon Casady, Christian Colson
  • Screenplay: Aaron Sorkin
  • Based on: Steve Jobs by Walter Isaacson
  • Cast: Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen, Jeff Daniels
  • Music: Daniel Pemberton
  • Cinematography: Alwin H. Küchler

“Musicians play their instruments. I play the orchestra.” - Steve Jobs

Die Produktionsgeschichte des Films liest sich äußerst spannend. Angefangen damit, dass eigentlich David Fincher das Projekt umsetzen und Christian Bale Steve Jobs spielen sollte. Das Karussell um die Besetzung der richtigen Schauspieler hat sich lange und schnell gedreht. Mit jeder News war ich mehr und mehr begeistert. Bis es schließlich hieß, dass Michael Fassbender in die Rolle schlüpfen würde. Ich mag ihn wirklich sehr und bin davon überzeugt, dass er alles und jeden spielen kann, doch Steve Jobs? Nach Betrachtung des Films kann ich wieder zu meiner ursprünglichen Aussage zurückkehren und bin tatsächlich davon überzeugt, das der Mann einfach alles machen kann!

Der Film selbst ist in drei Akte aufgebaut, welche den Hintergrund zu verschiedenen Produktpräsentationen darstellen. Erstens der Macintosh, zweitens der NeXT Computer und drittens der iMac. Dazwischen gibt es Ausschnitte aus alten Aufnahmen und Newsseiten, die die zwischenzeitliche Entwicklung von Apple und Jobs gekonnt darstellen. Als Zuschauer fühlt man sich so informiert und kann sich von den bisherigen Ereignissen erholen, denn was sich hier hinter den Kulissen alles abspielt ist beeindruckend. Zu jeder Präsentation gehört ein zentraler Konflikt. Sei es die Anerkennung seiner Tochter Lisa, eine Auseinandersetzung mit John Sculley bzgl. der Kündigung Jobs oder die von Woz geforderte Erwähnung des Apple II Teams, welches so viel zu Apples eErfolg und Überleben beigetragen hat.

Ich kann den Film nicht anders beschreiben, als ein Meisterwerk. Dies mag zwar auch damit zusammenhängen, dass ich ein unglaublicher Fan von Steve Jobs war und bin. Ich lese seine Biographien und kann mir immer wieder die Präsentation des ersten iPhone oder MacBookAir ansehen. Er war unbestreitbar ein Meister seines Faches, doch genauso, scheint er eine äußerst schwierige Person gewesen zu sein. Diese doch so schmale Grenze zwischen Genie und Wahnsinn, wird in diesem Film perfekt transportiert

Dies liegt zum einen an dem hervorragenden Drehbuch, welches fantastische Dialoge aufweist. Schon während des betrachten des Films habe ich mir hin und wieder gedacht, dass ich mich auf die Veröffentlichung für den Heimkinomarkt freue, da die Dialoge so präzise auf den Punkt gebracht sind. Die Wortgefechte werden oft so schnell ausgetragen, dass ich Mühe hatte nicht den Faden zu verlieren. Natürlich ist ein gutes Drehbuch nichts wert, wenn man nicht die richtigen Schauspieler hat und Danny Boyle hat die Richtigen gefunden. Durch die Bank weg, zeigen sich alle von ihrer besten Seite und die Konflikte wirken echt und teilweise herzzerreißend.

Die Kameraeinstellungen und der Schnitt des Films sind mir ebenso positiv aufgefallen, genauso wie die Musik des Film. Dies alles erreicht den Höhepunkt etwas zur Mitte des Films, wo sich Sculley und Jobs streiten. Hier wird geschickt zwischen einem Ereignis aus der Vergangenheit und dem Gegenwärtigen Konflikt hin und her geschnitten, bis mit einem Knall plötzlich alles vorbei ist und man tief einatmend in dem Kinosessel zurücksinkt.

Auch nicht unerwähnt bleiben sollten die Make-up Artists. Diese leisten eine wundervolle Arbeit. Nicht nur bei der Alterung von Fassbender, sondern auch bei den Entwicklungen der anderen Figuren. Man erkennt ihnen die Jahre an und die Kleidung kombiniert mit den Frisuren spiegelt hervorragend die Zeit wieder, in der wir uns gerade befinden.

Steve Jobs ist ein toller Film, der mich hoffen lässt, dass es noch einen zweiten Teil gibt, der sich dann mit den Präsentationen des neuen Jahrtausends auseinandersetzt. iPod, iPhone und iPad würden sich wahrscheinlich am ehesten anbieten. Außerdem hat er mich noch neugieriger auf die Person Steve Jobs gemacht und ich werde demnächst sicher noch das ein oder andere Hörbuch beginnen, welches sich mit seinem Leben auseinandersetzt.

Viel Vergnügen
Chris

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