Multiversity: Ultra Comics #1

Ja, ich habe mich tatsächlich wieder an einen Multiversity-Comic gewagt - ich mag Herausforderungen, besonders im Hinblick auf Comics und wenn sie so interessant gestaltet sind wie diese Reihe. Aber ob ich es vollkommnen verstanden habe, kann ich noch nicht beurteilen.

  • Writer: Grant Morrison
  • Penciller: Doug Mahnke
  • Inkers: Christian Alamy, Mark Irwin, Keith Champagne, Jaime Mendoza
  • Colorists: Gabe Eltaeb, David Baron
  • Letterer: Steve Wands

“Trouble is, I don’t buy all that good-and-evil crap. In truth, there’s a sliding scale of what civilization will tolerate ... civilians who murder are criminals, while soldiers who murder are heroes.” - Ultra Comics

Nachdem ich das Heft zweimal gelesen habe erscheint mir die Funktionsweise des Comics schon etwas deutlicher und ich glaube sogar ein Ziel am Horizont zu erkennen. Jedoch finde ich es teilweise noch immer ziemlich verwirrend. Das Problem für mich ist, dass ich bis jetzt nicht alle Multiversity-Comics gelesen habe und mir somit ein essenzieller Teil fehlen könnte, ohne das ich es weiß. Jedoch bezweifle ich diese Tatsache, da die einzelnen Ausgaben immer mit “#1” betitelt sind und sie so auch getrennt gelesen Sinn ergeben sollten.

Was mir an der Reihe immer besonders gut gefällt ist die graphische Umsetzung. Die Zeichnungen wirken dynamisch und sind ein Genuss. Die unterschiedlichen Pigmentierungen, je nachdem, um welches Szenario es sich gerade handelt, kommt besonders bei Ultra Comics #1 wunderbar zur Geltung.

“We believe in Ultra Comics and we demand a happy ending!” - Red Riding Hood

Ein wiederkehrendes Thema in der Multiversity-Reihe ist das durchbrechen der vierten Wand. Hierbei wird der Leser direkt angesprochen und von den Gefahren gewarnt, die drohen, wenn der Comic weiter gelesen wird. Die Geschichte sei wie von einem Fluch besetzt. In dieser Ausgabe gibt es nicht nur eine Person, den Helden Ultra Comics selbst, der die Wand durchbricht, sondern auch der scheinbare “Erschaffer” kommt zu Wort. Die Ansichten beider Personen sind dabei sehr unterschiedlich. Ultra Comics scheint den Leser warnen zu wollen und der Namenlose “Erschaffer”, ich bleibe einfach mal bei dieser Bezeichnung, will uns weiter in das Geschehen hineinziehen.

Ultra Comics selbst ist wohl eine der interessantesten Personen, die ich in letzter Zeit kennen lernen durfte, denn er wird durch die gesammelte Vorstellungskraft der Leser “gefüttert” und erhält so seine Power. Es werden auch verschiedene Szenen gezeigt, wie er in seinen Geschichten handeln könnte. Als der klassische Held, Anti-Held oder Bösewicht. Morrison schafft es, dass es tatsächlich so wirkt, als liege die Entscheidung in unserer Hand.

In den späteren Abenteuern trifft der Protagonist diverse seltsame Gestalten. Unter anderem auch verschiedene Interpretationen von sich selbst. Die wohl seltsamste Figur darin ist aber die zum Schluss auftauchende “HIT-Entity”. HIT steht dabei für “Hostile Independent Thought-Form” - was genau diese darstellt weiß ich leider noch nicht.

Ich klammere, was den Comic betrifft, wieder an die Hoffnung, dass mir mein Lieblingscomicpodcast “Talking Comics” in der neuesten Folge (#179) genauer erklären kann, um was es sich dabei handelt und wie der Comic ungefähr zu interpretieren ist. Ich kann diese Produktion und die dazugehörige Webseite jeden der sich für Comics interessiert nur wärmstens empfehlen. Die Diskussionen sind schön mitzuverfolgen und man bleibt auch auf dem laufenden was andere Reihen und News betrifft.

Am Wochenende freue ich mich erst einmal darauf das Multiversity Guidebook durchzulesen, welches vor ein paar Monaten herausgekommen ist. Vielleicht bringt es etwas mehr Klarheit in die Reihe.

Bis demnächst
Chris

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