Multiversity: Pax Americana

Multiversity gehört für mich zu einer der schwierigsten Comicserien die DC Comics herausbringt. Die erste Ausgabe fand ich noch spannend, gut erzählt und eine interessante Herangehensweise an die Erläuterung des Multiversums, aber die zweite Ausgabe hat mich schon verwirrt zurückgelassen - dann kam Pax Americana...

"The characters remain unaware of my scrutiny, but their thoughts are transparent, weightless in little clouds. This is how a 2-dimensional continuum looks to you. Imagine how your 3-D world appears to me." - Captain Atom

Als Autor der Serie ist Grant Morrison verantwortlich und Frank Quitely kümmert sich um die Zeichnungen. Nathan Fairbain hat das hervorragende Cover gestaltet.

Selten hat mich ein Comic so verwirrt und unbefriedigt zurückgelassen wie Pax Americana. Am Anfang dachte ich noch wie cool und selten die Technik ist, mit der Grant Morrison die Geschichte erzählt, aber je weiter diese voranschreitet, desto weniger hatte ich eine Ahnung, was eigentlich genau vor sich geht und wer wie mit wem im Zusammenhang steht. Sehen wir uns die einzelnen Punkte mal genauer an.

Als erstes hätten wir den eigenartigen Erzählstil und dies ist bei weitem nicht negativ gemeint. Alles beginnt mit der Ermordung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Sequenz spielt sich rückwärts ab und ohne auch nur eine Sprechblase oder einen Erzähler, dergleichen hätte die Intensität der Szene wohl auch zerstört. Allein dieser Auftakt ist schon gewaltig und macht Lust auf mehr von der Geschichte. Diese ist im übrigen nicht linear erzählt, sondern man muss sich selbst zusammenreimen, wann was stattfindet und teilweise ist dies schwer einzuordnen. Pax Americana ist aber ohnedies ein Heft, welches man öfters lesen muss um es gänzlich zu verstehen und alle Anspielungen und Handlungen nachvollziehen zu können.

Das zweite Auffällige sind die grandiosen Zeichnungen von Frank Quitely. Er setzt die Story Morrisons gekonnt in Szene und verleiht den einzelnen Szenen eine dynamik die man nur selten zu Gesicht bekommt. Ich kann dies leider nicht so gut erklären wie es gezeichnet wurde, aber die graphische Umsetzung zählt für mich zu den Highlights des Comics.

Dann sind da natürlich noch die parallelen zu Watchmen, an denen es wirklich nicht fehlt. Für mich macht es den Anschein, als hätte die gesamte Geschichte und darüber hinaus, auf mehrere Hefte aufgeteilt werden müssen, um ihre gesamte Stärke ausspielen zu können, denn durch die Dichtgepackte Story, die Erzählweise und die Anzahl der handelnden Personen, wird so mancher Leser überfordert sein.

Der Comics ist weit davon entfernt schlecht zu sein, er ist gut gemacht und man muss ihn wirklich des öfteren Lesen und alle Aspekte verstanden und aufgenommen zu haben. Ich werde ihn jedenfalls auf dem iPad behalten und ab zu mal wieder reinsehen, vielleicht geht mir ja irgendwann das Licht auf und ich kann ihn wie Bobby vom Talking-Comics-Podcast, als den besten 2014 bezeichnen...

Gute Unterhaltung
Chris

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