Dept.H #1-3

Ich versuche hier mal etwas neues. Von DarkHorse gibt es seit ein paar Monaten die neue Reihe “Dept. H”. Da ich nun etwas Zeit gut machen will, werde ich etwas ähnliches machen wie im Wochenrückblick und zu jeder Ausgabe schreiben, was mir gefallen hat und welche Ideen mir sonst noch kommen. Also nicht wie sonst alles auf einmal zu bewerten, sondern eines nach dem anderen. Hier also die ersten drei Ausgaben von Dept. H:

  • von Matt & Sharlene Kindt

Ausgabe 1

Dept. H ist ein Krimi in einer Science Fiction Umgebung. Mias Vater wurde in einem Stützpunkt am tiefsten Punkt des Ozeans ermordet. In einem abgeschlossenen Raum. Sie wurde damit beauftragt das Rätsel zu lösen und herauszufinden was passiert ist. Niemand ist rein, niemand ist raus, seit der Mord geschehen ist. Das heißt, der Mörder muss sich noch in der Station befinden. Also die perfekten Zutaten für eine spannende Geschichte.

In der ersten Ausgabe lernen wird den Hauptcharakter Mia recht gut kennen. Sie hat lange mit ihrem Vater an wissenschaftlichen Unternehmungen zusammengearbeitet und er schient ihr alles wichtige beigebracht zu haben, was es über den Ozean und die Forschungsmaschinerie zu wissen gibt. Sie kann Menschen relativ schnell und gut einschätzen und lässt sich keinen Bären aufbinden. Allein die Tatsache, dass ihr Bruder dort unten arbeitet und ihr Vater das Opfer ist, könnten sie aus der Fassung bringen, doch sie lässt sich davon nicht groß ablenken. Klar trauert sie. Doch ihre Priorität liegt in der Lösung des Rätsels.

Die Zeichnungen sind mit das faszinierendste an diesem Comics. Sie wirken wie direkt vom Zeichenbrett eingescannt. Die Ränder der Panels sind nicht 100% gerade Linien, die Zeichnungen an sich sind detaillierte Skizzen und die Wasserfarben verlaufen zwischen den einzelnen Bereichen. Doch das macht gerade den Charm des Comics aus und wirkt in keinster Weise Amateurhaft oder Billig, wie es die Beschreibung anmuten lassen könnte. Es ist ein eigener Stil, den man so noch nicht gesehen hat.

Was das Gesamtpaket noch schön abrundet, ist ein ehrlich anmutender Brief von Matt Kindt, wo er verspricht, dass es sich lohnt die Serie monatlich zu verfolgen, da er ein bisschen Bonusmaterial einarbeiten wird, dass es nicht in die Collected Editions schaffen wird. Darunter ein Blick hinter die Kulissen und so manche netten Zeichnungen. Dies macht die Erfahrung noch einmal etwas persönlicher und ich bin umso geneigter die Reihe weiter zu verfolgen.

Ausgabe 2

“In space, your´re surrounded by the infinite. Confronted with it on a daily basis. You never feel smaller than when you´re floating in a vacuum.” - Mia

Mia hat mit ihrem Bruder Raj eine ziemlich bewegende Vergangenheit und das nicht nur als Geschwister. Bevor ihr Vater die Station am Boden des Meeres gebaut hat, haben sie gemeinsam eine andere wichtige Mission verfolgt. Sie wollten Leben im Weltall finden. Dazu haben sie sich mit einer beeindruckenden Weltraumstation auf dem Weg gemacht. Es wird leider nicht genau definiert wie weit raus sie gekommen sind oder wie lange sie unterwegs waren, doch sie scheinen zumindest einige verschiedene Orte und zuletzt einen Asteroidengürtel untersucht zu haben. Dies ist äußerst spannend mitzuverfolgen und ich hoffe wir bekommen noch mehr solcher Flashbacks geliefert.

Die Zeichnungen passen sich diesen Feedbacks an. Die Farben werden dabei nicht komplett schwarz-weiß, sondern bis auf einen leichten Blaustich reduziert. Bei der Mission im Weltraum sind sie allerdings gescheitert bzw. haben wahrscheinlich zu früh aufgegeben, weshalb sie das Angebot angenommen haben, im Meer zu forschen. Diese Entscheidung verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Bei einem Forschungsprojekt mit einem Schiff im Weltraum herumzufliegen und dabei nicht nur intelligentes Leben zu suchen, sondern auch fremde Welten zu entdecken ist eine Lebensaufgabe und nicht etwas, dass in wenigen Monaten oder sogar Jahren abgeschlossen werden kann. Doch ich bin mir sicher, wir werden noch mehr über die Hintergründe des Abbruchs der Mission erfahren.

Bei den ganzen Forschungsarbeiten, die diese Welt zu bieten hat wird man direkt neidisch. Ich wünschte unsere Gesellschaft würde auch endlich mehr Geld in die Forschung stecken, damit solche Geschichten wie Dept.H keine Science Fiction mehr wären, denn so abwegig ist das auf keinen Fall, sondern in greifbarer Nähe.

Zurück am Meeresgrund unternimmt Mia mit Raj einen Außeneinsatz, da die Kommunikationssysteme gestört wurden. So wie es aussieht, hat dieses wohl jemand manipuliert und absichtlich gestört. Wer könnte das nur gewesen sein? Doch darum müssen sich die beiden im Moment keine Sorgen machen, da sie von einem gewaltigen Octopus angegriffen werden. Und wenn ich gewaltig sage, dann meine ich episch. Gespenstisch groß!

Als Bonusmaterial bekommen wir dieses Mal einen Journaleintrag von Mia geliefert und ein paar coole Zeichnungen.

Ausgabe 3

In der dritten Folge des Krimis rund um den Mord an Mias Vater, steigen wir ein paar Minuten nach den Ereignissen der zweiten Ausgabe ein. Mia konnte sich gerade noch vor dem Absturz retten, doch ihr Bruder wurde vermutlich mit dem gigantischen Kraken in die Tiefe gezogen. Nur ihr Begleiter zur Station konnte sie noch rechtzeitig retten.

Natürlich will sie ihren Bruder so schnell wie möglich zu Hilfe eilen und erhält unerwartete Hilfe von Lily. In einer Rückblende erfahren wir, dass sie möglicherweise mit Mias Vater früher schon einmal zusammengearbeitet hat und dabei mit ihm geflirtet hat. Gleichzeitig bahnt sich eine mögliche Beziehung zwischen ihr und Raj an. Mal sehen, was sich davon später bewahrheitet.

Es machen sich aber andere Probleme in der Station breit, denn Jerome, der Biologe ist durchgedreht und versucht die Station zu fluten. Sie müssen manuell sämtliche Luken wieder schließen, bevor es zu spät ist.

Eine bemerkenswerte Eigenschaft von Mia, die wir bereits beim letzten Mal kennen gelernt haben ist, dass sie nichts vergessen kann. Sie hat also ein eidetisches Gedächtnis. Nun kommt noch hinzu, dass sie niemals aufgibt oder aufhört. Dass kommt ihr jetzt teuer zu stehen, denn sie hat schon ewig nicht mehr geschlafen und wenn sie nicht gerade einen wirklich schlimmen Traum hat, dann steht plötzlich ein Fremder in ihrem Zimmer und bedroht sie.

Dept.H überzeugt mit einer wirklich spannenden und ereignisreichen Geschichte. Viele Dinge, die sich an Bord einer solchen Station am Meeresgrund ereignen können, tun dies auch - egal ob vom menschlichen oder vom technischen Aspekt ausgehend. Hinzu kommen interessante Charaktere, von denen man durch Rückblenden immer mehr erfährt. Klare Leseempfehlung.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *