Der Handlungsstrang “No Escape” präsentiert uns zwei Geschichten, die sich um genau dieses Thema drehen. Beim Ersten ist es unsere freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, die nicht entkommen kann bzw. will und in der zweiten ist es der Kingpin, der sich in die Ecke gedrängt fühlt. Somit setzt Otto erneut ein deutliches Zeichen, dass Spider-Man nicht mehr derjenige ist, den die New Yorker glauben zu kennen.
- Ausgaben: #11 bis #16
- Jahrgang: 2013
- Writer: Dan Slott
- Artist: Ryan Stegman
- Color Art: Edgar Delgado
- Letterer: VC’s Chris Eliopoulos
"There is no method of escape I haven't thought of. And countered." - Spider-Man
Smythe aka Spider-Slayer, war mir bisher eigentlich nur aus der Animationsserie aus den 90er Jahren bekannt. So war mir gar nicht bewusst, dass dieser so einen bösartigen Beinamen hat. Er sitzt im Supervillain-Gefängnis The Raft fest, dass sich vor den Ufern New Yorks befindet. Smythe wurde unter anderem des Mordes an Jamesons Frau schuldig gesprochen, auch wenn dies nur die Spitze des Eisbergs an Verbrechen ist, die er begangen hat. Doch der Tag der Rache rückt näher und Jameson freut sich schon sehr darauf, denn Smythe soll hingerichtet werden. Damit auch ja nichts schief gehen kann, bittet er Spider-Man ihre Differenzen beizulegen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass der Verbrecher seine letzte Strafe erhält.
Da Otto wohl auch seine Differenzen mit Smythe hatte, ist er nur all zu bereit Jameson dabei zu helfen. Hierzu bedient er sich nicht nur seiner unzähligen Spider-Bots, um sämtliche Möglichkeiten an Fluchtwegen sicher zu machen, sondern auch seinen Kenntnissen, als er in diesem Gefängnis saß und dachte, er würde hier sterben. Die Rückblenden, die uns Slott präsentiert sind nicht sehr schön, da Otto in einer Art Metallsarg eingeschlossen ist, indem er sich nicht bewegen kann. Dies soll sicherzustellen, dass er in keiner Weise mit seinen verwachsenen vier Metallarmen einen Fluchtversuch machen kann.
Bei seinem Fluchtversuch setzt Smyhte allerdings nicht nur auf seine Fähigkeiten, sondern auch auf Unterstützung, mit der Otto hat nicht rechnen können. Denn Smythe hat seine eigenen kleinen Helfer, die die Verletzungen und Technologien von Vulture, Scorpion und Boomerang heilen bzw. verbessern, die ebenfalls in The Raft ihre Strafe absitzen bzw. sich erst noch von den Verletzungen erholen müssen, die ihnen Spider-Man während ihrer “Gefangennahme” zugefügt hat. Die drei sehen dadurch recht beeindruckend aus und stellen eine echte Bedrohung dar. Vor allem da es nicht nur eine Handvoll Zivilisten zu retten gibt, sondern auch Jameson, der sich selbst auf dem Weg gemacht hat, um Smythe zu finden und zu töten. Womit der Villain aber nicht gerechnet hat ist, dass nun Otto Spider-Man übernommen hat und er sich herzlich wenig um die zu Rettenden schert. Stattdessen macht er Jagd auf den Flüchtenden.
Wirklich cool an dieser Story war, dass unerwartete Unterstützung in den Mauern des Raft warten. Niemand geringerer als The Lizard aka Dr. Conners wird ebenso befreit und rettet die anderen, während Spider-Man mit Smythe beschäftigt ist.
Die Geschichte war sehr beeindruckend, weil sie an einem abgeschirmten Ort stattgefunden hat und nicht im offenen New York. Somit bekommt man ein beklemmendes Gefühl und dauernd schwebt der Hauch von Ungewissheit über der Geschichte, ob nicht doch ein wichtiger Charakter zu seinem Ende findet. Doch da bin ich wohl von The Walking Dead etwas zu beeinflusst.
Der zweite Handlungsstrang von No Escape richtet sich gegen den Kingpin persönlich. Denn während der Geschichte auf dem Raft konnte Otto Octavius eine Unterhaltung zwischen ihm und Jameson, der ja Bürgermeister von New York ist, aufzeichnen. Darin bittet der Bürgermeister Otto darum Smythe zu töten, sobald er die Möglichkeit dazu hat. Dies könnte JJJs politische Karriere zerstören und so lässt er sich von seinem ehemaligen Verbündeten bedrohen und überreicht ihm als “Zeichen der Dankbarkeit” das Gefängnis.
Dies ruft Otto zu seinem neuen Hauptquartier aus und baut kurzerhand eine Armee von gewaltigen Spinnenrobotern, die von Söldnern gesteuert werden, die Otto engagiert hat. Womit er das ganze bezahlt ist mir nicht wirklich bewusst. Das ganze Unterfangen nimmt aber so viel Zeit in Anspruch, dass er alles andere liegen lässt. Die Uni, nicht dass er ernsthaft lernen müsste, MJ, die einen Angriff überstehen musste ohne dass ihr Spider-Man zu Hilfe kam und natürlich Tante May. Die einzige für die er sich Zeit nimmt ist Anna Maria, seine große Liebe.
Der Kingpin hat sich in ein Gebiet zurückgezogen, dass Shadowland genannt wird und regiert dort mehr oder weniger. Doch diese Herrschaft findet schnell ihr Ende als Spider-Man mit seiner Armee angreift und das Gebiet dem Boden gleich macht. Es sieht schon ziemlich beeindruckend aus, aber auch genauso brutal und einschüchternd, als sich Otto das Gebiet zu eigen macht.
Lange kann seine Vorgehensweise nicht mehr gut gehen. So sind die Avengers nicht die einzigen die eine Unterhaltung mit ihm führen möchten. Doch die Bewohner von Shadowland, die nicht genug Geld haben um zu flüchten, sind ihm dankbar, dass er sie vom Kingpin befreit hat. Diesem gelingt im letzten Augenblick die Flucht, eine ziemlich geschickte sogar. Es macht sich hier auch deutlich ersichtlich, dass Wilson Fisk immer einen Plan in der Hinterhand hat.
Weiters gibt es noch eine kleine Geschichte rund um den Hobgoblin aka Phil Urich. Er ist ziemlich geschickt darin aus seinen Verbrechen Profit zu schlagen und findet sich dadurch schnell beim Green Goblin wieder, der eine große Sache plant. Da er von Otto als der Hobgoblin auch der Öffentlichkeit bekannt wurde, bleibt ihm sowieso nichts mehr anderes übrig, als sich dem Green Goblin anzuschließen. Dieser stattet Phil mit neuen Spielzeugen aus und gibt ihm eine neue Identität: Goblin Knight.
No Escape ist eine Geschichte, die auf sehr vielen Ebenen funktioniert und beeindruckt. Außerdem werden die Grundsteine für das große Finale gelegt. Es ist schön zwischendurch die Vergangenheit von Otto etwas näher kennen zu lernen und so mehr über seine Persönlichkeit zu erfahren. Und es hat auch sein Gutes, dass er immer so beschäftigt ist, denn dadurch hat er nicht so viel Zeit zum prahlen.