Wochenrückblick KW42

Schon wieder ist eine Woche vorüber und neben den üblichen Verdächtigen aus dem Hause DC, gibt es im Wochenrückblick die zehnte Ausgabe von “I hate Fairyland”, welche die aktuelle Storyline beendet und die elfte von “The Beauty”, die diverse lose Enden aus den vergangenen Ausgaben aufnimmt.

I hate Fairyland #10

“I hate Fairyland” ist die perfekte Umsetzung eines Fantasy-Action-Films in einen Comic. Jeden Monat bietet Scotty Young eine super Unterhaltung mit seinen humorvollen Dialogen und den abstrusen Charakteren um Gertrude. Leider ist die 10. Ausgabe die vorerst Letzte und es geht erst in ein paar Monaten wieder weiter. Da tut es doch gut, wenn es zur Abwechslung mal nicht mit einem Cliffhanger endet, sondern Gert und Larry ihre gemeinsame Reise fortsetzen, nachdem ihnen ihre nicht so hübsche Zukunft gezeigt wurde. Was allerdings nicht bedeutet, dass diese Ausgabe nicht viel zu bieten hätte. Ganz im Gegenteil. Als Abschluss präsentiert uns Young noch eine der bisher besten Ausgaben seines Comics. Dabei spielt nicht nur eine Zeitreise eine wichtige Rolle, sondern auch wie Larry seine Erlebnisse mit Gert verarbeitet. Als ihre Begleiter in Fairyland kann er sie nicht allein lassen, dass darf er einfach nicht und muss sich mit ihr herumschlagen. Dieser running Gag kommt in dieser Ausgabe voll auf seine Kosten und als Leser hat man durchaus Mitleid mit dem kleinen Mann. Wir beenden also die zweite Storyline auf einem absoluten Hoch des Comics und ich freue mich, wenn wir die beiden wieder sehen. Was sich Young wohl bis dahin alles für sie überlegt hat?

The Beauty #11

Eine Sache die mir an der “The Beauty” Reihe immer wieder gefällt, ist wie unvorhergesehen sich die Geschichten entwickeln. Waren es in den vergangenen Monaten immer wieder unzusammenhängende Geschichten von einzelnen Charakteren, die erzählt wurden und so das Universum dieses Comics erweiterten, erkennt man nun, dass doch mehr dahinter steckt, als eigentlich erwartet. Jeremy Haun und Jason A. Hurley, die als Autoren hinter der Geschichte stecken, bringen uns wieder mit Timo zusammen. Er hat vor ein paar Ausgaben eine Bande Krimineller umgebracht und sich dann einer “Beauty-Kur” unterzog. Da er zuvor sehr stämmig war, ist dies die perfekte Tarnung für ihn. Nun führt die Geschichte ihn mit Bonita aus dem letzten Comic zusammen. Auch sie hat sich ihren früheren Auftraggebern entgegen gestellt. Nun tun sie sich also zusammen und gehen gegen das organisierte Verbrechen vor. Was nun klingt wie ein abgedroschenes CSI Spin-Off, ist im Comic ziemlich gut umgesetzt, auch wenn mir persönlich etwas die Spannung zu kurz kommt. Es wird sehr viel auf einmal abgehandelt, wodurch man nicht so viel Zeit bekommt, um die Eindrücke zu verarbeiten. Dies ist sehr gegensätzlich zu den bisherigen Comics, die zwar auch Action zu bieten hatten, doch gleichzeitig sehr ruhig und bedacht waren. Die Charaktere standen im Vordergrund und die Handlung um sie hat sich langsam entfaltet. Nun muss man sich als Leser erst wieder an diese andere Herangehensweise gewöhnen. Doch ich persönlich begrüße es sehr, dass es nun wieder eine zusammenhängendere Geschichte gibt. Mal sehen, welchen Charakteren wir noch so begegnen werden.

Trinity #2 (stronger together II)

Der Trinity-Comic setzt die persönliche Reise von Batman, Wonder Woman und Superman fort. Durch ein ungeklärtes Ereignis (es wird am Ende des Comics aufgelöst, aber die Überraschung will ich niemandem verderben), sind unsere drei Helden in der Vergangenheit gelandet. Clark sieht dabei nicht nur sein jüngeres Selbst wieder, sondern auch seinen verstorbenen Vater. Während er also damit beschäftigt ist sich mit der Situation zurecht zu finden und die Eindrücke zu verarbeiten, analysiert Batman sie. Die Dialoge zwischen ihm und Wonder Woman sind hervorragend geschrieben, da sie perfekt den jeweiligen Charakter von ihnen einfangen. Das Lesen des Comics lohnt sich allein schon für die Szene, wo sie alle in Jonathans Pickup sitzen, voll kostümiert natürlich. Ein wunderbar absurder Anblick. Es tut einfach gut, die drei gemeinsam zu sehen, wie sie versuchen Rätsel zu lösen und einfach ein Abenteuer erleben, bei dem nicht das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht. Doch wer nun denkt, dass dies eine rein auf Clark konzentrierte Geschichte ist und Batman sowie Wonder Woman zu Zuschauern degradiert werden, die das Ganze kommentieren, liegt weit daneben. Denn, wie bereits erwähnt, wird am Ende gezeigt wer dahinter steckt und die Offenbarung Überrascht durchaus. Es ist also von allen drei Welten etwas dabei. So überzeugt Trinity weiterhin und könnte durchaus den ein oder anderen Comic in seinem zweiwöchentlichen Rhythmus ablösen (Green Arrow zum Beispiel, aber dazu später mehr).

Batman #9 (I am suicide I)

“Arkham, look around you. Look at the Asylum I filled. Do you really want to tell me what I can’t do?” - Batman

Für sein neuestes Batman-Abenteuer fährt Tom King sämtliche Geschütze auf. Der Einstieg in die neue Storyline ist spannend wie grausam. Eine kleine Origin-Story von Bane und seiner jungen Jahre. Dann sehen wir ihn mit Psycho-Pirate in der Gegenwart. Dem Mann, der in Gotham Girls Gedanken eingedrungen ist. Wenn Batman ihn nicht bald findet, wird sie sterben. Doch um diese Aufgabe zu erledigen benötigt er ein Team von gewissen Spezialisten. Spezialisten, die sich nur in Arkham befinden. Spezialisten, die dazu bereit sind, ja dazu geboren wurden, Gesetze zu brechen. Anfangs wählt sich der dunkle Ritter, der in den hell ausgeleuchteten Gängen des Hauses surreal wirkt, Insassen aus, die einem nicht sofort bekannt sind. Doch am Ende sehen wir eine alte Bekannte wieder, die ich unterbewusst schon in den Geschichten vermisst habe. Der erste Teil von “I am Suicide” mag zwar keine Action-Sequenzen aufweisen, dafür überzeugt die Ausgabe mit fantastischen Dialogen und einer packenden Atmosphäre. Am Ende ist man direkt froh, Arkham wieder verlassen zu dürfen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass die Batman-Reihe an Schwung verlieren würde, da die erste Storyline einige Schwächen hatte. Doch der aktuelle Auftakt lässt auf großes Hoffen.

Justice League #7 (state of fear II)

Jedes einzelne Mitglieder der Justice League muss sich mit seinen tiefsten Ängsten auseinandersetzen. Cyborg mit seinem entstellten Äußeren, Batman mit seiner Furcht nicht genug zu tun, um seine Geliebten zu retten usw. Unter ihren Kostüm sind sie alle Menschen (mehr oder weniger). Sie haben Bedürfnisse und eben Ängste. Diese so offen dargelegt zu sehen, ist zum einen erschreckend, da es sie emotional verwundbar macht. Doch es bringt auch einen neuen Aspekt in die Justice League. Der Leser hat die Möglichkeit, sie von einer neuen Seite zu sehen. Allein die Unterhaltung zwischen Batman und Superman zeugt von tiefen Wunden aus ihrer Kindheit. Aquaman und Wonder Woman dagegen sind nicht von dieser Welt. Sie haben ihren eigenen Mythos zu beschützen und die Menschen vertrauen ihnen nicht, scheinbar zumindest. So tun sie sich zusammen als König und Prinzessin, um die Welt zu verändern, ob sie es will oder nicht. Wie bereits erwartet ist es Jessica, die es als erstes gelingt, ihre Furcht nicht nur zu besiegen, sonder sie zu überwinden. Das macht einen wahren Green Lantern aus und ich bin sehr gespannt darauf, was uns ab nun von Jessica erwartet, was sie mit ihren neu entdeckten Fähigkeiten anzustellen vermag. Wie es bereits am Ende der Ausgabe angekündigt wird, sind in den nächsten Ausgaben Konsequenzen ihrer Taten zu erwarten. Der Zustand dieser ehrlichen, verletzbaren Angst hätte durchaus über zwei Ausgaben reichen können, denn so wie es abgebildet ist, bekommen wir zwar gewaltige Bilder geliefert, aber auch immer nur Ausschnitte - kurze Augenblicke eines größeren Unterfangens. So bleibt der richtige Schockmoment am Ende aus.

Nightwing #7 (rise of the Raptor I)

Nachdem die Monster aus Gotham vertrieben wurden, kann sich Dick wieder seiner Lieblingsbeschäftigung zuwenden und das “Parlament of Owls” zerschlagen. Dank dem “Book of Wisdom” sind sie in der Lage die Namen der Mitglieder herauszufinden. Doch leider hört bei diesen Offenbarungen auch ein alter Freund mit: Raptor. Und dieser benutzt eine andere Organisation um das Parlament nicht nur zu zerschlagen und die Mitglieder dem Gesetz vorzuwerfen, sonder sie direkt töten zu lassen. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, das Raptor schon sehr viel länger mit Nightwing und auch Batman besessen ist, als er zu Beginn hat anklingen lassen. Nightwings sieht sein eigenes Leben auf einer Wand mit Fotos, Artikeln und weiteren Materialien ausgebreitet. Wer ist Raptor und was hat er mit Bruce vor, den er auf einer Pressekonferenz entführt hat? Die neue Storyline von Nightwing bringt uns zum Anbeginn von dessen Karriere und wird uns sicherlich auch noch zu seiner Kindheit und seinen Eltern führen. Es ist ein Aspekt von Nightwing, den man in den neueren Geschichten nicht mehr so oft erzählt bekommt. Deshalb ist es durchaus erfrischen, seine Origin-Story im Detail rekonstruiert zu sehen.

Aquaman #9 (unstoppable II)

Das antike, unaufhaltbare Monster hat Atlantis durchquert und Arthurs wahre Heimat erreich: Amnesty Bay. Doch wie soll er es aufhalten, wenn selbst die mächtigste Streitkraft der Meere es nicht aufhalten konnte? Die aktuelle Ausgabe spielt hervorragend mit dem Aspekt, dass Arthur das Gefühl haben könnte, sich selbst vor der Welt und Atlantis beweisen zu müssen. Dass er durchaus in der Lage ist gefährliche Situationen alleine zu lösen - ohne die Hilfe der Justice League. Die Erwartungen, die dadurch an die Geschichte gestellt werden, lösen sich allerdings auf eine unerwartete Weise auf, was der Handlung das gewisse Etwas verleiht. Hinzu kommt, dass vieles auf dem Spielt steht. Denn durch die Ereignisse aus der ersten Storyline, kann sich Arthur nicht leisten, die Armee von Atlantis einzuschalten. In der Zwischenzeit darf sich Mera der nächsten Aufgabe der Widows stellen: einem Orakel. Es bleibt spannend, was dieses der (hoffentlich) zukünftigen Königin von Atlantis prophezeien mag.

Green Arrow #9 (island of scars II)

Nach einer enttäuschenden Nummer acht, ist der zweite Teil von “island of scars” schon wesentlich ausgeglichener. Dies macht sich vor allem an der Dynamik zwischen Oliver und Dinah bemerkbar. Dank gut platzierter Sprüche und Witze, wie sie sich gegenseitig umbringen würden und was es mit Ollies Goatee auf sich hat, wird die Beziehung der beiden um einiges klarer. Nach einem holprigen Anfang, wo Ollie erst einmal auf einen Fremden schießt, der sich dann als Verbündeter herausstellt, beginnt die Geschichte an Fahrt aufzunehmen. Dies liegt aber auch vor allem an den klasse Zeichnungen. Fast die gesamte Ausgabe hindurch finden sich doppelseitige Panelstrukturen, die die Action gekonnt in Szene setzt. So erhält man einen guten Eindruck des Geschehens und verliert nicht den Überblick. Hinzu kommen gut ausgearbeitete Feinde, die sich durchaus als Spin-off des “ninth circles” verstehen lassen. Green Arrow befindet sich nun wieder auf einer aufsteigenden Welle. Doch diese reicht leider nicht aus, um mich weiterhin für den Titel zu interessieren. Die Geschichte ist einfach nicht packend genug - dafür gibt es die TV-Serie, die aktuell wieder sehr sehr gut geworden ist, nachdem die vierte Staffel etwas an fahrt verloren hat.