Wochenrückblick KW41

Es ist eine traurige Woche: Darth Vaders Soloreihe endet mit der 25. Ausgabe. Doch dafür bekommen wir mit dieser gleich drei Geschichten geliefert. Und natürlich gibt es auch wieder eine ordentliche Dosis DC, die weiterhin mit soliden Storys und starken Charakteren überzeugen. Rebirth kann also durchaus als Erfolg verbucht werden.

Star Wars: Darth Vader #25

Mit dieser extra dicken Ausgabe von Darth Vaders Solo-Reihe geht eine Ära zu ende. Es ist die letzte Ausgabe mit dem wohl besten Schurken der Filmgeschichte und dabei werden alle Stränge zu einem Ende geführt und “the stage is set” für Episode V. Cylo findet sein endgültiges Ende, indem Vader dessen intelligentes Schiff mit Hilfe der Macht dazu bringt in eine Sonne zu fliegen. Es ist eine fantastische Szene, die noch einmal die Macht des dunklen Lords ins Zentrum stellt. Die Szenerie wird untermalt von einem fassungslosen Cylo, der nur noch ein Wort über die Lippen bringt: “Impossible”. So kann sich nichts mehr Vader in den Weg stellen. Doch auch seine Beziehung mit Dr. Aphra kommt zu einem jähen Ende. Sie hat ihren Meister an den Imperator verraten, doch statt Vader zu tadeln, bekommt dieser Lob für seine geheimen Operationen. Denn was Vader gemacht hat ist vollkommen im Sinne der Sith. Er ist dazu bestimmt Darth Sidious irgendwann zu töten und dass er seine eigene Agenda verfolgt, die er auch noch vor seinem Meister geheim hält, dient diesem Ziel und damit dem Fortbestand der Sith. An Ende sehen wir Darth Vader auf seinem Schiff “The Executor”, in seiner berühmten Position vor dem Fenster, am Ende der Brücke. Sein nächstes Ziel ist Anakin Skywalker.

Doch damit ist der Comic noch nicht zu Ende, denn Dr. Aphra, die von ihrem Meister aus einer Luftschleuse in den Weltraum befördert wurde, wird von ihren “Freunden” gerettet. Die beiden Droiden und ein gewisser großer schwarzer Wookie begrüßen sie an Bord ihres Schiffes. Da passt es doch gut, dass sie nun auch ihre eigene Reihe bekommen soll und ich bin schon sehr gespannt darauf, zu welchen Planeten uns diese Abenteuer führen werden.

Die letzte Geschichte bringt uns schließlich zurück nach Tatooine. Dort hat Anakin vor vielen Monden die Tuskin Räuber abgeschlachtet, die seine Mutter umgebracht haben. Nun ist Darth Vader dort und hat ebenfalls ein Dorf nieder gemetzelt. Wir sehen, wie sich die übrigen Räuber versammeln und mit den Geschehnissen umgehen. Es ist eine Geschichte ohne Sprechblasen und Erzähler. Stumm verfolgen wir die Gruppe und sehen am Ende eine Statue brennen. Es wäre durchaus schön diese kurze Geschichte noch einmal wo zu sehen, aber sie ist auch gut so wie es ist. Es regt zum nachdenken an.

Darth Vader war ein gewaltiger Comic, der Lücken zwischen dem vierten und fünften Film schließen sollte und auch wenn nicht alle Geschichten überzeugt haben, so zumindest der Großteil. Jene Aspekte haben immer am meisten überzeugt, die Vader einen Spiegel vorgehalten haben. Das Besiegen der eigenen Dämonen und die Konfrontation mit seinen Emotionen waren die absoluten Highlights des Comics. Vielleicht sehen wir ja bald eine zweite Reihe, die uns zeigt, was zwischen dem fünften und sechsten Film passiert ist. Dann können wir auch einmal die Executor in vollem Einsatz erleben. Doch bevor dies geschieht, müssen andere Reihen ebenfalls abschließen. Ich habe so das Gefühl, als ob zuerst noch ein großes Crossover ansteht, bevor wir die Ereignisse nach dem fünften Film in Angriff nehmen können.

Action Comics #957 bis #962 (Path of Doom)

Superman is dead, long live Superman. Lex Luther hat es wirklich nicht leicht. Gerade hat er sich das Cape vom verstorbenen Superman geklaut und sein S-Emblem auf der Brust poliert, schon taucht der neue Superman auf, um ihn daran zu erinnern, dass es da noch jemand anderen gibt, der das S besser tragen kann. Natürlich endet es in einem Kampf, da niemand weiß bzw. bis dahin wusste, dass es überhaupt einen zweiten Superman auf der Erde gibt. Zusätzlich taucht dann auch noch ein Clark Kent auf, der keine Fähigkeiten zu haben scheint. Was steckt dahinter? Die erste Storyline von Action Comics konzentriert sich aber noch nicht auf diesen Aspekt, sondern stellt dem neu aufgetauchten Superman einen altbekannten Gegner gegenüber: Doomsday. In neuer und verbesserter Form, ausgerüstet mit einem Ganzkörperanzug, der ihn nur all zu bedrohlich wirken lässt, kämpfen sich die beiden durch halb Metropolis und durch alle Ausgaben hindurch. Zwischenzeitlich bekommt er Unterstützung von Lex, der aber nicht viel ausrichten kann und Wonder Woman stößt hinzu. Diana kümmert sich um Lois und Jon, Clarks Familie, während dieser den Kampf in seinen Stützpunkt in der Arktis lenkt. Der Handlungsbogen weist trotz der Zerstörungswut viel Emotionen auf, insbesondere wenn es um die Familie geht. Jeder Charakter darf einmal glänzen, sogar der kleine Jon. Was erschreckend an der Geschichte ist, ist die Tatsache, dass man bereits einmal gesehen hat, wie dieser Kampf ausgegangen ist und wie viel auf dem Spiel steht. Superman hält sich nicht zurück und scheint trotzdem der Unterlegene zu sein. Doch dass noch sehr viel mehr dahinter steckt, nämlich eine Organisation, die versucht Doomsday zu kontrollieren ist wohl der spannendste Aspekt der Geschichte. Ich hoffen nur, dass die Geschichte so gut fortgesetzt wird, wie er begonnen hat. Nicht, dass das Mysterium um den neuen, zweiten Clark Kent irgendwann der anderen Handlung im Wege steht.

Detective Comics #942 (Night of the Monster Men VI)

Das Finale von “Night of the Monster Men” hat so einiges zu bieten. Gewaltige Action, Zerstörungswut die Michael Bay neidisch machen würde und tiefsinnige Eindrücke, was es bedeutet Batman zu sein. Im letzten Wochenrückblick habe ich mich noch gefragt was der genaue Zweck der Watchtower ist - nun wissen wir es. Es gibt vier von ihnen (jeweils einen für Batwoman, Nightwing, Orphan und Spoiler), ausgestattet mit genügend Feuerkraft und die gesamte Stadt in Schutt und Asche zu legen. Es ist zum einen cool und praktisch, dass Batman solche Waffen in Gotham installiert hat, doch auch beunruhigend, dass er diese Macht hat. Vielleicht wird dieser Aspekt in einer späteren Ausgaben noch einmal aufgegriffen, lohnenswert wäre es in jedem Fall. Doch diese Waffen können das gewaltige Monster nicht besiegen. Es bedarf der cleverness von Nightwing und einen der besten Stunts, den er in der jüngsten Geschichte hingelegt hat. Wie er in das Maul des Monsters springt ist fantastisch gezeichnet und vermittelt einen atemberaubenden Eindruck des heroischen Akts, verbreitet aber auch Schrecken vor dem Biest. Batman sieht sich schließlich Strange gegenüber, der vorgesorgt hat, sodass ihn dieser nicht berühren kann. Doch dank Clayface muss er nicht in einen Kampf treten, um seinen Gegner zu besiegen. Strange hat einen besonderen Blick auf Batman und auch wenn er interessante Aspekte zu Tage befördert, derer man sich als Leser vielleicht nicht immer bewusst ist, Batman ist es. Seine inneren Dämonen sind keine Schwäche von ihm. Sie machen ihn zu dem was er ist und er hat gelernt sie als Stärke zu nutzen. “Night of the Monster Men” ist eine etwas andere Batman Geschichte, denn den große-Monster-Aspekt bekommt man in ihnen nicht oft geliefert. Dass es dann auch noch ein gekonntes Crossover geworden ist und innerhalb von drei Wochen erzählt wird, tut der Handlung gut. Einzig dass Gotham nun mehr oder weniger in Schutt und Asche liegt und auch die Justice League mithelfen muss um aufzuräumen, finde ich etwas schade und zu viel des Guten. Aber vielleicht wird das in der nächsten Geschichte eine wichtige Rolle spielen.

All-Star Batman #3 (My own worst enemy III / The Cursed Wheel III)

Und wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Duke daher. Im dritten Teil des brillanten Snyder Comics “All-Star Batman” bekommen wir einen Einblick in die Fähigkeiten von The Beast, der von Penguin und den anderen Verbrecherbossen in Gotham losgeschickt wurde. Brutal, roh und ohne etwas zu verschönern, werden uns dessen Talente nur all zu deutlich präsentiert. Sowohl Harvey, als auch Batman liegen am Ende erschöpft und blutend am Boden. Dabei ist es erstaunlich, dass sich der Attentäter nicht um Harvey zu kümmern scheint, da dieser ebenfalls beinahe getötet wird. Doch Duke darf den Tag retten, indem er mit “schrecklicher” Musik bewaffnet den Angreifer mit einem Auto überfährt und die beiden Männer damit in Sicherheit bringt. Allerdings bezweifle ich, dass wir das letzte von The Beast gesehen haben. Zum Glück hat Batman überall Unterstützer, so auch im Verlauf der Straße, ganz in der Nähe einer Fledermaus-Höhle - welch Zufall. Wieder auf Vordermann gebracht, nehmen sie eine Pipeline als Abkürzung, die sie eigentlich ziemlich nahe an ihr Ziel bringen sollte. Doch da kommen schon die nächsten Attentäter und dieses Mal scheint Harvey gewonnen zu haben. Denn dank einer Säure nimmt er Batman das Augenlicht und Duke muss hilflos dabei zusehen. Der dritte Teil von Snyders Geschichte überzeugt nicht nur durch das rasante Tempo, sondern auch deshalb, weil die Beziehung zwischen Bruce und Harvey auf eine neue Ebene gehoben wird. Sie kennen sich schon länger und der Schurke weiß auch, wer unter der Maske steckt. Auch wenn es mittlerweile etwas zu oft erwähnt wird, wer Batman ist und dieses offene Geheimnis ständig zur Sprache zu kommen scheint, finde ich den Aspekt interessant.

Die zweite Geschichte in All-Star Batman erinnert mich ein wenig an die Rückblenden in Arrow. Einmal sind sie höchst spannend und man lernt etwas über die Charaktere, dessen man sich vorher noch nicht klar war. Ein anderes Mal fühlt es sich wieder so an, als würde die halbe Handlung auf dem Weg zur Druckerei verloren gegangen sein. Auf den wenigen Seiten die hier zur Verfügung stehen, sehen wir immer nur einzelne Augenblicke eines größeren Handlungsstranges. Da sollte man meinen, dass es ausreichen würde, sich auf eine Zeitlinie zu konzentrieren und nicht auch noch mit Rückblenden arbeitet. So endet der Comic dann doch mit einem fahlen Beigeschmack.

The Flash #8 (old friends)

Das letzte Mal standen die Chancen, dass Flash gegen Godspeed gewinnen könnte eher schlecht, doch mit der zusätzlichen Speedforce seiner neuen Gehilfen, sieht die Sache schon anders aus. Doch es scheint so, als halte sich Barry immer noch etwas zurück, da es sich zum Einen um seinen Freund August handelt und zum Anderen Godspeed keine klassischer Bösewicht ist. Er will Gutes tun, überschreitet aber die Grenze, die Barry nie überqueren würde: August ist bereit zu töten. Doch gemeinsam mit Wally gelingt es ihm, August gerade genug Speedforce abzunehmen, um ihn außer Gefecht zu setzen, dabei aber nicht zu töten. Auch wenn der Kampf etwas zu schnell vorbei ist und der dramatische Höhepunkt fehlt, dieser war bereits in der letzten Ausgabe angesiedelt, so ist er visuell fantastisch gestaltet. In der Fernsehserie von The Flash dominieren bei den Gegner oft die schwarzen Anzüge, wie man auch in der aktuellen dritten Staffel begutachten kann. Es ist interessant zu sehen, dass es bei Godspeed einmal ein weißer Anzug ist, der auch ein wenig seine Absichten widerspiegelt. Gepaart mit den roten Blitzen von Barry und den gelben von Wally (der dank der Speedforce nun den klassischen Kid Flash Anzug bekommen hat), erhält man einen tollen Kampf. Am Ende erklärt sich Barry sogar dazu bereit Wally zu trainieren und dieser öffnet sich seiner Tante Iris und gesteht ihr seine Fähigkeiten. Dieser offene Umgang macht einen großen Charme des Comics aus. Bleibt nur abzuwarten was aus der Meena-Storyline wird und der geheimen Organisation, die August in Iron Heigths erwähnt.

Wonder Woman #8 (Interlude)

Wir unterbrechen die aktuellen beiden Geschichten von Wonder Woman und bekommen von Greg Rucka ein Special geliefert, dass sich voll und ganz auf Dr. Barbara Ann Minerva konzentriert und ihre Suche nach Themyscira - dem Ort, von dem die Amazonen stammen. Natürlich darf bei so einer Ausgabe ein Blick in die Vergangenheit der Archäologin nicht fehlen. Sie ist die Tochter eines reichen Vaters, der es nicht gerade positiv auffasst, dass seine Tochter in Mythologien interessiert ist. Sie solle doch endlich erwachsen werden und aufhören, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen. Aber Barbara Ann hat ein eigenes Ziel und so begegnen wir ihr einige Jahre später wieder, als sie gerade dabei ist, einen großen Schritt in die richtige Richtung zu tun: ihr erster Beweis, dass die Amazonen existiert haben und das schon viel länger, als sie eigentlich vermutet hatte. Die Reise von ihrem ersten Beweis, der leider durch einen Erdrutsch verloren geht, bis sie schließlich einen Fuß auf Themyscira setzt ist durch eine toll inszenierte Collage dargestellt. Dabei erhält sie unerwartete Hilfe einer alten Mutter eines Dorfes, die ihr eine kleine Kurskorrektur anbietet. Ich hoffe sehr, dass wir diesen Charakter noch einmal wieder sehen und bin sehr gespannt, wie es weiter gehen wird. Aber vor allem wird interessant herauszufinden, in welcher Zeit diese Geschichte eigentlich spielt und was Barbara Ann auf der Insel entdeckt.