We are … Robin #1

Wie wir bereits in dem Artikel zu Batman #41 festgestellt haben ist Batman nicht nur ein Mann hinter einer Fledermausmaske, sondern ein Symbol, dass Menschen inspiriert - zum Guten, als auch zum Bösen. “We are ... Robin” behandelt dieses Thema und zu welcher Seite die jungen Protagonisten gehören, muss sich erst noch zeigen.

  • Story: Lee Bermejo
  • Art: Jorge Crona
  • Breakdowns: Rob Haynes
  • Colors: Trish Mulvihill
  • Editor: Mark Doyle

“Someone told me that the problem with youth is the inability to accept your own mortality” - Duke Thomas

© DC Comics 2015

Als ich angefangen habe über diesen Artikel nachzudenken, wollte ich ihn eigentlich mit den tragischen Worten “Die Geschichte von Robin ist eine Geschichte voller Missverständnisse...” einleiten, doch mir ist nichts passendes eingefallen um diese Aussage zu bekräftigen. Was aber die Geschichte von Robins wirklich ist, ist abwechslungsreich. Mit Dick Grayson hat alles angefangen. Der Akrobat hat sich zu einem stattlichen Agenten gemausert und gehört zu meinen liebsten Inkarnationen des Vogels. Dann hätten wir Jason Todd, der tragischerweise von Joker brutal ermordet wurde - obwohl man anmerken muss, dass dies eine Entscheidung der Leser gewesen ist. Dann natürlich noch Tim Drake, der mittlerweile die Teen Titans leitet und natürlich Damian Wayne, den wiederauferstandenen Sohn Bruce Waynes.

Sie alle haben auf ihre eigene Art und Weise die Mythologie des rot-gelben Kompagnons ausgebaut, weiter getragen und ihren eigenen Fußabdruck in der Bathöhle hinterlassen. Auch wenn sie alle mehr oder weniger zu Übermenschen geworden sind, wie es Batman ist, strahlt von ihnen etwas anders aus - etwas erreichbares. Bruce Wayne war immer Reich, konnte es sich buchstäblich leisten, Batman zu werden, doch Robins sind dies nicht. Sie haben sich ihren Weg an die Spitze hart und fair erarbeitet und erkämpft, haben große Opfer erbracht - versteht mich nicht falsch, ich sage nicht Batman hätte das nicht auch getan. Dick Grayson zum Beispiel hat nach dem tragischen Verlust seiner Eltern eine Heimat bei Bruce Wayne gefunden, der ihn anfangs zwar nicht als Sidekick akzeptieren wollte, doch mit ausreichendem Training hat er sich hervorragend entwickelt. Als er schließlich aus der Rolle herausgewachsen ist, hat er als Nightwing seine eigene Identität gesucht und gefunden. Leider wurde dieses Geheimnis durch eine Begebenheit, welche ich noch nachlesen muss, offenbart und so musste er sich wiederholt neu orientieren. Da ist er bei Spiral gelandet. Seine Geschichte ist, finde ich, so spannend und fesselnd, weil sie nachvollziehbar ist. Es gibt im Prinzip keine Lücken und es kann fast jeder dieses Ziel erreichen, wenn man nur genügend Engagement an den Tag legt. Dies trifft auf alle Robins zu. Sie sind ein Vorbild, dem man nacheifern kann, denn in gewisser Weise ist es ein erreichbares, realistisches Ziel.

“The future of this city is not the dark walls and cold, grey concrete it’s foundation stands upon ... It’s a place of color.” - Unknown

“We are ... Robin” strahlt für mich dieselbe Art Aura aus, wie ich sie gerade beschrieben habe. Die Geschichte dreht sich um den jungen Duke Thomas. Ein Waise, der auf der Suche nach seinen Eltern von einer Familie zur anderen geschoben wird, da er sich ständig mit anderen Prügelt und Autoritäten und Grenzen nicht akzeptieren will. Dies wird äußerst deutlich im Prolog der Geschichte gezeigt. Anfangs lässt er sich noch bereitwillig von den anderen Verprügeln, doch irgendwann ist es ihm genug und er schlägt zurück - auf sehr eindrucksvolle Art und Weise. Hier wird auch deutlich, in welchem Stil die Zeichnungen sind. Ich kann es zwar schwer beschreiben, doch sie unterscheiden sich völlig von den anderen Batman Reihen, wirken dynamisch und genauso rebellisch wie sich die Protagonisten benehmen.

Außerdem wird gezeigt, dass nicht alles wieder gut und heil ist, nachdem die Helden ihre Feinde besiegt haben. Es bleiben Schäden zurück - physisch, psychisch und materiell. Die Menschen müssen sich mit den Konsequenzen auseinandersetzen und hierbei erhalten sie keine Unterstützung von Superman oder Wonder Woman. Flash baut nicht mal schnell wieder die Häuser auf, dass müssen die Bewohner selbst erledigen und besonders nach dem verheerendem Anschlag von Joker mit seinem Gas, gelten viele als vermisst. Suchtrupps müssen organisiert werden und einige versuchen sich Vorteile daraus zu ziehen. Dies wird sehr anschaulich an einer Pflegefamilie präsentiert, die mehr und mehr Kinder aufnimmt, um Geld vom Staat zu kassieren, aber offensichtlich nur das notwendigste für sie tun bzw. ältere Kinder wie Duke aufnehmen, damit diese Babysitten.

Der Comic nimmt sich einige schwere Themen vor und der Autor schafft es, dass es glaubwürdig und nicht übertrieben wirkt. Dabei helfen auch die Zeichnungen, die ein deutliches und ehrliches Bild von dem zeigen, was vor sich geht. Wie es sich für einen Comic gehört, der sich natürlich auch an ein jüngeres Publikum wenden soll, dürfen moderne Referenzen nicht fehlen, die mir in der Art noch nicht so oft begegnet sind. Zumindest nicht in den letzten Ausgaben von DC. Da werden Filme wie die Hobbit-Trilogie erwähnt und auch IMAX-Kinos finden ihren Platz.

Anfangs war ich mir über den Comic zwar noch etwas unsicher, doch die erste Ausgabe hat mich voll überzeugt und ich werde mir definitiv auch noch die Zweite zulegen. Wenn sie die Qualität halten können, habe ich einen weiteren spannenden Comic in meiner Pull-List.

Viel Vergnügen
Chris

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