Ultimate Spider-Man: Superstars

Der Handlungsbogen namens “Superstars” beherbergt drei Zweiteiler, die alle mit tollen Gaststars aus dem Marvel-Universum aufwarten können. So weitet sich die Welt des jungen Peter Parker erneut. Was bei den Geschichten auffällt ist, dass diese immer düsterer und dramatischer für unseren Helden werden. Es wird sicher noch eine Weile dauern, bis er sich von den buchstäblichen Albträumen erholt hat.

  • Ausgaben: #66 bis #71
  • Erscheinungsdatum: Dezember 2004 bis März 2005
  • Writer: Brian Michael Bendis
  • Artist: Mark Bagley
  • Inks: Art Thibert
  • Colors: Transparency Digital
  • Letters: Chris Eliopoulus

“This is the last part of this story, I promise. (I mean, even I couldn’t milk three issues out of this.)“ - Brian Michael Bendis

Der erste Zweiteiler beginnt mit einer kleinen Vorrede von Brian Michael Bendis, der von Bagley in Szene gesetzt wird und sich direkt an die Leser richtet. Er spricht davon, dass es Geschichten im Leben eines Autors gibt, die einfach erzählt werden müssen. Man will sie nicht nur erzählen, man muss. Sie müssen raus und in die Welt gebracht werden. Die Folgende, sei keiner dieser Geschichten. Dieses kleine Intermezzo wird schließlich im zweiten Teil fortgesetzt, wo er seinem Editor die Schuld für diese Geschichte gibt und ihn sogar würgt. Eine ziemlich lustige Einleitung, für eine der wohl verrücktesten Geschichten im bisherigen Ultimate Spider-Man Run.

Wir steigen mit einem äußerst übellaunigen Peter Parker in die Handlung ein, der nicht nur Tante May, sondern auch MJ geradezu anschnauzt und eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben möchte. Doch kurze Zeit später sehen wir Wolverine, wie er in einem dreckigen, kleinen Apartment aufwacht und sich über den abstrusen Gestank beschwert. Geschockt blickt er in den Spiegel und wundert sich, was mit ihm passiert ist. Peter und Wolverine haben aus unerfindlichen Gründen die Körper getauscht und bis das Schlamassel wieder in Ordnung gebracht ist, müsste der Mutant für Peter in die Schule gehen, da dieser ansonsten suspendiert würde. Sagen wir einfach es läuft nicht ganz so gut.

Die Auflösung der Geschichte finde ich jetzt nicht so gelungen, da es sehr einfach und geradezu billig wirkt. Da kann man schon etwas nachvollziehen, dass Bendis klarstellt, dass es sich um die Idee von jemand anderen handelt und er sie nur in die Tat umgesetzt hat. Aber die Geschichte selbst ist durchaus unterhaltsam und lustig. Körpertauschgeschichten á la Freaky Friday haben durchaus immer das Potential lustig zu werden. Aber das nächste Mal dann bitte etwas besser ins Universum eingepasst und nicht so gezwungen.

Die zweite ist die beste der drei Geschichte. Die Fantastic Four werden in dieses Universum eingeführt und halten ihre Identität noch von der Öffentlichkeit fern, da sie selbst noch herausfinden müssen, wie sie mit ihren neuen Fähigkeiten umgehen und was sie damit anstellen wollen. Johnny Storm aka die menschliche Fakel rebelliert natürlich anfangs dagegen, spielt aber dann doch zumindest etwas mit. Er geht wieder auf die Highschool um seinen Abschluss zu machen. Natürlich landet in der selben Schule, in der auch Peter Parker ist.

Die Freunde rund um MJ und Peter laden ihn dann relativ schnell ein und sie gehen auch gemeinsam zum Strand, wo sich Johnny aus versehen selbst anzündet und somit seine Fähigkeiten offenbart. Später trifft sich dann, aus reinem Zufall natürlich, Spider-Man mit ihm und die beiden unterhalten sich etwas. Spidey möchte nicht nur herausfinden, was er genau kann und ob er gute Absichten hat, primär geht es ihm darum einem Freund beizustehen. Später retten sie sogar gemeinsam Menschen aus einem brennenden Haus. Es ist eine schöne Geschichte zwischen zwei Helden, die sich kennen lernen und gutes tun wollen. Spider-Man und Johnny sind ein tolles Team-up und ich hoffe wir sehen sie bald wieder gemeinsam gegen einen bösen Kämpfen.

Schließlich haben wir die dritte Geschichte. Hierin wird Peter mit Ben Urich losgeschickt, um eine Story um den Magier Doctor Strange zu schreiben. Allerdings nicht vom Sorcerer Supreme selbst, sondern von dessen Kind. Durch unglückliche Geschehnisse, gerät Peter als Spider-Man zwischen dem jungen Zauberer und dessen Lehrmeister. Ein Dämon oder eine unheimliche Entität nimmt von ihm Besitz und zeigt ihm seine schlimmsten Albträume. Er sieht, wie ihm seine Liebsten vorwürfe machen und sie auch von anderen getötet werden. Alles keine schönen Bilder.

Ich hoffe Peter erholt sich schnell von diesen Erfahrungen und schließt MJ nicht aus seinem Leben aus, allerdings haben die beiden auch schon schlimmeres überstanden.

Auch wenn die einzelnen Geschichten durchaus Unterhaltungswert hatten, besonders die Episode mit Johnny Storm, so wirken sie wie Platzhalter. Zu gezwungen starten die einzelnen Geschichten und sind dann auch wieder so schnell vorbei, wie sie begonnen haben. Wenn wenigstens keine großen Nachwirkungen in zukünftigen Handlungsbögen zu spüren sind, wäre dies noch verzeihbar. Denn wenn schon große Veränderungen in Peters Leben anstehen, dann bitte mit einer Storyline in üblicher Länge und der typischen Hingabe von Brian Michael Bendis. Die Zeichnungen von Bagley sind allerdings auf dem hohen Niveau wie üblich und allein visuell zahlt es sich aus, diese Geschichten zu lesen. Meine Hoffnungen ruhen nun auf dem nächsten Handlungsbogen “Hobgoblin” (Yay!).