Ultimate Spider-Man: Hollywood

Die Hollywood-Storyline ist sowohl tragisch, als auch eine große Werbung für den ersten Spider-Man Film mit Toby Maguire in der Hauptrolle. Als Gegner darf Otto Octavius wieder zeigen was er drauf hat. Irgendwie witzig, dass er auch hier wieder auftaucht, während ich parallel die Superior Spider-Man Reihe genauer unter die Lupe nehme.

  • Ausgaben: #54 bis #59
  • Erscheinungsdatum: Mai bis Juli 2004
  • Writer: Brian Michael Bendis
  • Artist: Mark Bagley
  • Inks: Art Thibert
  • Colors: Transparency Digital
  • Letters: Chris Eliopoulus

“Please believe me, I’ll tell you everything but believe me - - I did not kill your father.” - Peter Parker

Gwen und Peter sind allein zu Hause, da sich Tante May etwas Urlaub gönnt, also der perfekte Zeitpunkt, dass einiges schief geht. Zum Einen haben wir den bereits erwähnten Film. In der Schule ist dieser natürlich Thema Nummer Eins, was nicht unbedingt auf Gegenliebe bei Peter stößt, da sie seine Geschichte nicht sehr wahrheitsgemäß wiedergeben. Es ist ziemlich witzig, dass die gleichen Namen auftauchen die auch tatsächlich beim Spider-Man Film mitgewirkt haben. Von Avi Arad, über Sam Raimi, bis hin zu Toby Maguire. Kong, ein Mitschüler von Peter, bewirbt sich schließlich auch noch für eine Statistenrolle und wird überraschenderweise gecastet, womit das Thema endgültig in den täglichen Gesprächen eingemeißelt ist.

Am meisten schockiert hat mich Gwens Reaktion. Sie steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil sie nicht glauben kann, dass es einen Film über den Mörder ihres Vaters geben soll. Unterbewusst weiß sie zwar, dass es nur ein Typ in einem Spider-Man Kostüm war und nicht der echte, aber im Moment spielt dies keine Rolle. Sie will nur jemanden in einem Kostüm leiden sehen, ihn sogar töten. Dazu hat sie dann später die Möglichkeit, denn während Peter mit Octavius beschäftigt ist, schnüffelt sie in seinen Sachen herum und findet eines seiner Kostüme. Dies führt zu einer Konfrontation, die es in sich hat. Sie richtet eine Waffe auf ihn.

Besonders in dieser Szene erkennt man wieder die Talente von Bendis und Bagley. Peter redet auf sie ein, während er sie überrumpelt und ihr den Mund zu hält. Denn zufällig kommt zur selben Zeit Tante May nach Hause. Die Gesichtsausdrücke der beiden sind fantastisch umgesetzt. Peters verzweifelter Blick, dass Gwen ihm doch bitte glauben mag und ihr trauriger, nicht minder verzweifelte Mine. Die Auflösung dieses Konflikts folgt wenig später in der Geschichte und ist äußerst überraschend. Gwen ist dankbar für das was Peter und May für sie getan haben und akzeptiert nicht nur die Tatsache, das er Spider-Man ist, sondern schwört sogar das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen.

Die drei, Peter, MJ und Gwen, in einem Raum zu sehen und über die Spider-Man Sache diskutieren und Lachen zu sehen ist eine der schönsten Szenen der StoryArc. Sie sind Freunde, die sich nicht nur ein großes Geheimnis teilen, sondern auch auf der gleichen Seite stehen. An einem Strang ziehen. Und das MJs Mutter ihren tyrannischen Vater endlich raus geworfen hat ist noch die Kirsche auf der Sahne.

Der Kampf zwischen Octavius und Peter ist sehr cool gestaltet und führt gefühlt durch die halbe Stadt. Jedes Mal wenn Peter von einem seiner Metallarme getroffen wird, zucke ich zusammen, weil es so schmerzhaft und endgültig aussieht. Er teilt zwar auch gut aus, wird aber schließlich KO geschlagen. Daraufhin findet er sich in einem Flugzeug wieder, wo er von Otto gefoltert wird. So talentiert die beiden Künstler der Reihe mit emotionalen Szenen sind, so geschickt sind sie auch mit solch grausamen. Am liebsten würde man den Comic anschreien, er soll doch bitte aufhören, aber es hilft nichts - man muss da durch. Schließlich landen sie in Brasilien und Peter gewinnt doch noch die Oberhand. Doch wie soll er jetzt bloß nach Hause kommen? Was das anbelangt wird er ziemlich kreativ.

Die letzte Szene von “Hollywood” ist eine echte Befreiung, da sie zeigt, wie Nick Fury, vor den Augen von Octavius, dessen Arme in ein flüssiges, heißes Metallbad wirft und diese somit endgültig vernichtet. Ob sich Otto davon erholt?