Ultimate Spider-Man: Hobgoblin

Peter befindet sich nach dem Tod von Gwen weiterhin in einem absoluten Tief und stellt sich andauernd die Frage, ob er weiterhin als Spider-Man in der Lage ist Gutes zu tun. Bei diesem Prozess distanziert er sich immer weiter von MJ und zum allem Überfluss, kommt auch noch Harry Osborn zurück. Keine leichten Zeiten für den jungen Helden.

  • Ausgaben: #72 bis #78
  • Erscheinungsdatum: April 2005 bis Juli 2005
  • Writer: Brian Michael Bendis
  • Artist: Mark Bagley
  • Inks: Art Thibert
  • Colors: Transparency Digital
  • Letters: Chris Eliopoulus

“I… can´t… breath. My hands. My hands are frozen cold.” - Spider-Man

Das letzte Mal als wir den jungen Osborn gesehen haben, hat er sich seinem Vater, dem Goblin, gegenübergestellt, als dieser das weiße Haus angegriffen hat (in der Ultimate Six Mini-Reihe). Harry hat die letzten Monate in der Obhut von SHIELD Chef Nick Fury verbracht und wurde scheinbar nur unter Beobachtung gestellt, um sicher zu gehen, dass er sich nicht auch in einen Goblin verwandelt. Doch von psychologischer Betreuung hat man bei der Geheimorganisation wohl noch nichts gehört.

Kaum zurück, ist er nicht nur in der Schule Gesprächsthema Nummer Eins und bereitet Peter jede Menge sorgen, nein, er wird auch noch mitten in der Nach von einem mysteriösen Mann abgeholt, der behauptet für seinen Vater zu arbeiten. Dieser bringt ihn in einen Wald, wo sich ein Labor von Norman befindet. Die Szenerie ist sehr unheimlich gestaltet und hätte Fury nicht zuvor bestätigt, dass Norman im Gefängnis sitzt, hätte ich darauf gewettet, dass dieser jeden Moment aus den Schatten emporsteigt. Doch stattdessen sehen wir das Labor, indem dieser am Goblin-Serum geforscht hat und einige neue Technologien entwickelt hat.

Harry, seit seiner Kindheit von einem Hypnotherapeuten behandelt, der dafür sorgen soll, dass alles Schlimme was sein Vater in der Firma angestellt hat hinter einer Wand verborgen bleibt, verarbeitet das Ganze gelinde gesagt nicht so gut. Der mysteriöse Mann namens Shaw sorgt zusätzlich noch dafür, dass genau diese Wand zu bröckeln beginnt und Harry verliert immer mehr die Kontrolle über sich. Es scheint beinahe so, als würde er vollkommen in der Psychose aufgehen und dabei seinen Hass gegen Peter Parker wenden.

Er weiß, dass er Spider-Man ist und schließlich bricht doch das Goblin-Serum durch. Er transformiert sich in den Hobgoblin und es entfacht ein Kampf in New York. Peter auf der einen Seite, der seinem Freund zu helfen versucht und ihm nicht schaden möchte und auf der anderen der furiose Harry, der den jungen Helden töten möchte. Die Inszenierung ist, wie von Bagley gewohnt, außergewöhnlich und alles was auf dem Spiel steht wird greifbar.

Bevor Harry vor neun Monaten verschwunden ist und nachdem Peter von der Spinne gebissen wurde, hat sich eine Beziehung zwischen MJ und Harry abgezeichnet, und Harry bringt beim ersten Wiedersehen dies zur Sprache. Dies ist ein weiterer Grund, warum Peter mit ihr Schluss macht und sie von sich weg stößt, ein anderer ist, dass er sie in Sicherheit wissen möchte. Das MJ hier zwischen die Fronten gerät ist zwar spannend zu beobachten, doch ich muss gestehen, dass ich ihr an dieser Stelle zu wenig zugetraut habe. Ich hätte erwartet, dass sie sich zu sehr von den beiden manipulieren lässt, doch weit gefehlt. Sie ist stark und durchsetzungsfähig. Dies lässt sie auch Harry gegenüber raus hängen. Sie will nicht mit ihm zusammensein, sondern mit Peter. Er bedeutet ihr so viel, dass sie es nicht in Worte zu fassen vermag und dies wird auch bei ihrer Gestik deutlich, als sie diese Worte ausspricht. Sie wird nicht aufgeben und sich von Peter nicht so einfach wegdrängen lassen. Bendis und Bagley haben mit ihr einen wirklich starken Charakter aufgebaut und ich bin gespannt, wie es mit ihr weiter geht. Zwischendurch erhalten wir auch eine Ausgabe, die sich rein um MJ dreht - dies könnte Bendis durchaus öfter machen.

“Hobgoblin” ist eine tolle Geschichte, die den Fokus auf die Freundschaften rund um Peter setzt. Durch Gwens Tod und das was er in Doctor Stranges Haus erlebt hat, drängt er sie alle von sich weg. Dabei muss er lernen MJ mehr zuzutrauen und sich ihr zu öffnen. Er ist nicht so allein, wie er glaubt.