Ultimate Spider-Man - Eine Einführung

Nicht nur durch The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro hat der Marvel-Superheld in letzter Zeit wieder an Beliebtheit und Nachfrage gewonnen. Auch der Neustart der Amazing Spider-Man Comic-Reihe hat das Interesse gesteigert (Mit über 500k Bestellungen einer der erfolgreichsten Comic-Hefte). Ich habe mich zum Einstieg etwas intensiver mit dem Ultimate Universum von Spider-Man auseinandergesetzt und möchte hier die Ergebnisse meiner Recherchen zusammenfassen. Achtung: Spoilers!

Faktencheck

Ultimate Spider-Man ist eine von Marvel Comics monatlich, seit Oktober 2000 erscheinende Comic Serie, welche ein alternatives Universum zu dem "gewöhnlichen" Marvel-Kosmos (auch bekannt als Earth-616) darstellt. Seit dem ersten Heft zeigt sich Brian Michael Bendis als Writer verantwortlich. Als Artists seien hier Mark Bagley (#1 - #111, #156 - #160), Stuart Immonen (#111 bis #133), David Lafuente (#134 bis #155) und Sara Pichelli (Ultimate Comics: Spider-Man) genannt.

"I was into Comics because these were my real male role models, even though at the time, I didn't know it." B.M. Bendis

I was into comics because these were my real male role models, even though at the time, I didn't know it.
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Mit großer Macht...

Bevor Brian Michael Bendis mit seiner Arbeit bei Marvel begann, war er bei Image Comics tätig. Der Verlag ist unter anderem für die Veröffentlichung der Spawn Comics verantwortlich. Hier hat Bendis das Spin-off Sam and Twitch betreut. Im Jahr 2000 bat ihn ein Freund (David Mack) für die Marvel Knights Reihe um Rat. Daraufhin wurde er vom Chefredakteur Joe Quesada empfohlen, um Ultimate Spider-Man einzuführen und in weiterer Hinsicht das gesamte Ultimate Universum auszubauen. Für diese Aufgabe tat er sich mit Mark Bagley zusammen. Dieser hatte bereits Erfahrung mit Spider-Man sammeln können, da er für das große Zugpferd  Amazing Spider-Man als Artist gearbeitet hatte.

Mit der ersten Ausgabe von Ultimate Spider-Man, die im Oktober 2000 erschien, begann die Geschichte des kompletten Ultimate Universums, das auch als Earth-1610 bekannt ist. Marvel wollte das neue Universum einführen, um den Einstieg für neue Leser zu vereinfachen und den Helden eine Frischzellenkur zu verpassen und so in das moderne Zeitalter zu holen. Daher folgten dem Wandkrabbler noch weitere Helden, wie die Fantastic Four, Avengers und X-Men mit eigenen Serien. Da es sich um ein alternatives Universum handelt hatten Bendis und Bagley die Möglichkeit, den Charakteren ihren eigenen Stempel aufzudrücken. So ist der Mann unter dem Kostüm zwar immer noch Peter Parker, doch dieser wird nicht von einer radioaktiven, sondern einer genetisch veränderten Spinne gebissen. Ferner sind manche Origin-Stories, Charaktereigenschaften und Kostüme von Antagonisten different zu Earth-616. Dies machte die Serie nicht nur für Comic-Neueinsteiger interessant, sondern auch für Profis, da es spannend ist die beiden Spider-Man Welten zu vergleichen und zu analysieren. Es wird auch der ein oder andere Charakter genauer unter die Lupe genommen, als in bisher veröffentlichten Geschichten bzw. sind deren Intentionen andere.
Das bringt mich gleich auf die eigentliche Entstehungsgeschichte von Spider-Man. Stan Lee hatte bei dessen ersten Auftritt in Amazing Fantasy #15 gerade einmal 11 Seiten benötigt, um aus dem jungen Parker unseren rot-blau kostümierten Helden zu machen. Bendis, bereits bekannt für seinen langsameren Erzählstil, fügte einige Details hinzu und so kam seine Version auf 180 Seiten. Bei späteren Story-Arcs ließ sich der Autor ebenso mehr Zeit und man findet in den Ultimate Spider-Man Comics nur Geschichten, die sich über mehrere Ausgaben erstrecken.

Bendis und Bagley haben bis zur Ausgabe #111 zusammengearbeitet. Bei Marvel ist dies die längste Zusammenarbeit eines Kreativ-Teams. Stan Lee und Jack Kirby waren bis zu diesem Zeitpunkt die Rekordhalter, mit ihrer Kooperation bei den Fantastic Four.
Die #111 hat Bagley gemeinsam mit seinem Nachfolger Stuart Immonen entworfen. Sie haben sich die Ausgabe geteilt: den ersten Akt übernahm Bagley, den Zweiten Immonen. Dieser hat die Serie dann bis zu Ihrem ersten Relaunch begleitet. Wobei weiterhin Bendis als Writer fungierte.

Relaunch

Im Laufe der Zeit hat es nicht nur einen Relaunch der Serie gegeben. Der erste Versuch eines solchen wurde nach der 133. Ausgabe unternommen. Um diesen Neustart zu verdeutlichen wurde auch der Artist gewechselt und so übernahm David Lafuente den Part. Der Neustart war jedoch nicht sehr erfolgreich und Marvel hat sich entschlossen die Nummerierung der ursprünglichen Serie, mit der #16 des Relaunch, wieder aufzunehmen. Ultimate Spider-Man ging dann weiter bis zur 160. Ausgabe. Für das Finale hat sich Bendis ein einzigartiges, fulminantes Story-Arc überlegt. Mark Bagley kehrte für das Finale als Artist zurück und so wurden die letzten fünf Ausgaben von demjenigen gezeichnet, der vor fast elf Jahren das Ultimate Universum begründete.
Genauere Details zum Ende kann und möchte ich hier nicht verraten.

Doch schon im September 2011 trat der junge Schüler Miles Morales das Erbe von Peter Parker an. Im Zuge dessen wurde auch der Name der Comic-Reihe angepasst in Ultimate Comics: Spider-Man. Bendis, inspiriert durch die Wahl Barack Obamas als den ersten afroamerikanischen Präsidenten, entschied sich, dass es Zeit für einen großen Schritt war und so führte er mit Miles den ersten afroamerikanischen Spider-Man ein. Auch dieser wurde von einer genetisch veränderten Spinne gebissen und erhielt so ähnliche Fähigkeiten wie Peter Parker. Zwei Jahre Später, mit den Ereignissen des so genannten Cataclysm Story-Arcs, wurde die Serie um Miles beendet. Sie brachte es auf 28 Ausgaben.

2014 begann eine neue Serie mit einem älteren Miles. Seit Mai nennt sie sich Miles Morales: Ultimate Spider-Man.

Bilanz

Das Ultimate Universum von Spider-Man bietet einiges zum entdecken. Ich werde demnächst mit der ersten Collected Edition (Volume 1: Power and Responsibility) starten und Reviews zu einigen Ausgaben schreiben.
Ich denke, ich habe in der Zusammenfassung alle wichtigen Punkte aufgelistet, die einem die Entscheidung erleichtern sollen, ob es sich lohnt mit dem Lesen zu beginnen.

Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat könnt ihr mir einen Kommentar hinterlassen. Als Abschluss findet noch Links, um euch weiter in das Thema einlesen zu können.

Bis demnächst
Chris

Links

  • Wikipedia zu Ultimate Spider-Man
  • Auflistung einzelner Ausgaben
  • Miles Morales

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