Ultimate Spider-Man: Cats & Kings (1 von 2)
Alle hassen Spider-Man, J. Jonah Jameson lässt sich zu sehr von seinen Gefühlen leiten und Peter Parker legt sich mit seiner Lehrerin an. Dies alles und mehr können wir bereits in der ersten Hälfte von “Cats & Kings” erleben. Deshalb teile ich das Review in zwei Hälften - den zweiten Teil gibt es in zwei Wochen.
- Ausgaben: #47 bis #53
- Erscheinungsdatum: November bis April 2004
- Writer: Brian Michael Bendis
- Artist: Mark Bagley
- Inks: Art Thibert
- Colors: Transparency Digital
- Letters: Chris Eliopoulus
“The guy murdered someone on videotape and now he’s all like walking around free … and when I ask about it, when I just ask someone about it, everyone just basically tells me to shut up…” - Peter Parker
Die ersten drei Ausgaben dieses Handlungsbogens konzentrieren sich auf die Frage, wie es sein kann, dass so viel offensichtlich Falsches in der Stadt vor sich geht und doch jeder wegschauen kann.
Natürlich geht es hier um Wilson Fisk. Vor vielen Monden wurde ein Video von ihm veröffentlicht, indem eindeutig gezeigt wird, dass er jemanden umgebracht hat. Allerdings hat dieser Mann so viel Einfluß und Macht, dass er nicht nur den Richter “überzeugt” hat, diesen Beweis nicht zuzulassen, er darf auch wieder nach Amerika kommen, nachdem er nach dem Vorfall ins Exil musste.
Was mir an der ganzen Sache sauer aufstößt, ist nicht die Öffentlichkeit, die einfach darüber hinweg sieht. Es ist diese Selbstverständlichkeit, mit der alles unhinterfragt hingenommen wird. Sobald der Bugle schreibt, dass es sich bei Spider-Man um den Teufel persönlich handelt, werden steigen sie auf die Barrikaden, gleichzeitig akzeptieren sie, wie mit Fisk aka The Kingpin verfahren wird. Statt offensichtlich falsches blind zu glauben, sollte man selbst in solch einem Fall etwas dem Instinkt vertrauen. Immerhin rettet der Junge in blau-roten Pyjamas alle Tage Menschen in Not. Also kann er so böse doch nicht sein, außerdem wurde er von der Schuld des angeblichen Mordes befreit. Umso ärgerlicher ist es, als Peter in der Schule seine Lehrerin danach fragt, wie es recht sein kann, das Fisk frei herumläuft und bekommt dafür eine Suspendierung vor die Nase geknallt. Eine Frechheit.
J. Jonah Jameson dient in der Geschichte, eigentlich überhaupt in den Spider-Man Comics, wenn ich es mir recht überlege, als eine Art Stellvertreter für die genannte öffentliche Meinung. Immerhin ist er es, der die Jagd auf Spider-Man losgetreten hat. Er mag oft ein Idiot sein, doch normalerweise ist er trotzdem in erster Linie Journalist und wenn eine Geschichte wichtig ist erzählt zu werden, wie eben jene von Fisk, dann ist er Feuer und Flamme, diese auch zu erzählen. Leider benötigt es aber einige Anläufe, bis ihm seine eigenen Fehler in dieser Sache klar werden. Umso erlösender ist es als Leser, wenn dann endlich der erlösende Moment kommt.
Die Ausgaben 47 bis 49, mögen zwar erst die Hälfte der StoryArc “Cats & Kings” sein, doch bereits hier entfaltet sich eine Achterbahnfahrt der Gefühle - wenn ihr mir erlaubt, diesen alten Spruch zu verwenden. Sie treiben Korruption auf die Spitze und gehen vielleicht über das “realistische” (ich hasse solch einen Vergleich) hinaus. Dies erlaubt Brian Michael Bendis allerdings eine fesselnde Geschichte zu erzählen, in der man ständig hofft, alles möge doch bitte gut werden.
So viel wie Peter hier durchmachen muss, so gern würde man ihn einfach nur in den Arm nehmen und in trösten, da er tatsächlich ein paar wirklich schlimme Tage hinter sich bringen muss, bevor es wieder bergauf geht - manchmal ist schon zum verzweifeln, wenn man zu Menschen nicht durchdringen kann. Doch genauso erlösend sind dann auch die Momente, wo Peter seinen Gefühlen freien Lauf lässt und einfach auf ein Ziel zu marschiert. Sei es Fisk-Tower als Spider-Man oder die angesprochene Geschichte mit der Lehrerin
Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weiter gehen wird, denn auch wenn es am Ende eine sehr positive Wendung gibt, wird Fisk einen Weg heraus finden. Außerdem kommt als nächstes die 50. Jubiläumsausgabe der Reihe dran. Mal sehen was Bendis und Bagley für uns bereit halten bzw. bereit gehalten haben (ist ja schon ein paar Jahre her, dass diese veröffentlicht wurde).
