Trees: Shadow

Vor zehn Jahren haben die Menschen in der Welt von Trees herausgefunden, dass es intelligentes Leben gibt. Riesige zylindrische Gebilde sind überall auf der Erde nieder gegangen und alle paar Jahre fluten sie die Umgebungen mit einer grünen Masse. Ansonsten gibt es keinerlei Handlung von den “Trees”. Für die Aliens, scheinen Menschen nicht zu existieren, wir sind ihrer Aufmerksamkeit nicht wert.

  • Ausgaben: #1 bis #8
  • Writer: Warren Ellis
  • Artist: Jason Howard
  • Lettering & Book Design: Fonografiks

“On a healthy planet, gender is a continuum. It is fluid. The needs we are born with do not have to fit in defined boxes othogonal to heteronormativity. Be exposed. Be open. Be who you want to be. It will never hurt you as much as starving your own humanity of oxygen.” - Uncle

In den ersten acht Ausgaben verfolgen wir verschiedenste Menschen und wie diese mit den Trees umgehen, wie sie ihr Leben beeinflussen und welche Sichtweise sie auf die Geschehnisse haben. In den zehn Jahren haben die Menschen die Trees akzeptiert. Manche ignorieren sie, andere haben Städte und Mauern um sie herum gebaut, doch zum großen Zeil gehören sie schon zur Landschaft, wie Bäume und Hügel. Doch der Einfluss der Außerirdischen lässt sich nicht leugnen. Sie haben sich in den Boden gerammt und scheinen ganz ganz langsam weiter in den Boden zu versinken. Sie beeinflussen die Zugrichtung der Vögel, die Fließrichtung von Meeresströmungen, das Verhalten der Menschen und mehr. Es sich keine sehr offensichtlichen Änderungen, doch sie sind da und ihre Untersuchung benötigt Zeit.

Fünf Hauptcharaktere werden uns präsentiert, die über die Welt verteilt sind und bisher nicht viel gemeinsam zu haben scheinen, außer das ihr Leben in der Nähe eines der Trees stattfindet. Interessant ist dabei vor allem, dass wir das Militär, welches normalerweise immer eine große Rolle bei solchen Invasionen einnimmt, nur von außen betrachten. Bei den Protagonisten handelt es sich dankbarer weise nur um Zivilisten.

Anfangs benötigt allerdings die Geschichte etwas bis sie an fahrt gewinnt. Die Macher verwenden sehr viel Zeit darauf, jeden einzelnen Charakter vorzustellen. Nicht nur wer sie sind, sondern wo sie sich aufhalten, mit wem sie sich abgeben, wo sie her kommen und was sie von den Trees halten. Dadurch erhält man einen umfangreichen Einblick in ihr Leben. Schließlich fiebert man aber doch mit ihnen mit, wenn sie beginnen ihre Grenzen auszuloten.

Der erste Charakter ist Vince, der sich als Kandidat für das Bürgermeisteramt in New York aufstellen lassen möchte. Ihn sehen wir nur zu Beginn und dann wieder am Ende des ersten Handlungsbogens. Er ist die Klammer, die die Geschichte rahmt. Seine Rolle wird wahrscheinlich erst im nächsten Teil größer sein.

Der zweite ist Tian Chenglei. Er kommt von einem Dorf, ist Künstler und zieht nach Beijing, um die Stadt kennen zu lernen und diese zu zeichnen. Im Raumschiff, so heißt sein Wohnhaus, begegnet er Zhen. Sie ist eine Transgender und repräsentiert für Tian etwas, dessen er sich bisher noch nicht bewusst war. Sie verunsichert ihn, weil sie mit ihrer Sexualität offen umgeht und sich ihrer Sache sicher ist. Er verliebt sich in sie und lässt sich von ihr die Stadt zeigen. Die beiden sind wunderbar miteinander und ergänzen sich gut. Es ist immer schön zu sehen, wie so ein Thema offen und unaufgeregt in einem Comic Platz finden kann.

Die dritte Geschichte führt uns nach Spitzbergen und zu einem Wissenschaftlerteam. Allen voran Marsh, der schwarze Blumen untersucht, die scheinbar vom außerirdischen Raumschiff aus wachsen. Es stellt sich heraus, dass diese elektronische Verbindungen aufweisen und sich mit hoher Geschwindigkeit verbreiten. Weltweit könnte dies der Fall sein, nur tun sie es andernorts unterirdisch, womit sie unentdeckt blieben. Marsh ist auch derjenige der zu spät die Absicht hinter den Pflanzen entdeckt.

In der nächsten Geschichte haben wir Präsident Caleb Rahim aus Somalia. Er studiert die fremden Gebilde mit äußerster Leidenschaft und ihm gelingt es als ersten, einen der niedrigsten Säulen als militärischen Stützpunkt zu verwenden, indem er Raketenbasen darauf absetzt. Er ist äußerst anpassungsfähig und gibt sich immer als der Präsident aus, der gerade von seinem Land benötigt wird, um weiter überleben zu können.

Als letztes haben wir dann noch Eligia, die sich in Cefala jemanden hingegeben hat um zu überleben. Sie liebt Tito nicht und findet seine Absichten nicht gut, jedoch hilft er ihr zu überleben und gibt ihr Schutz. Bis sie eines Tages einen fremden Mann kennen lernt, der eine Vergangenheit bei einem Geheimdienst hat. Sie überzeugt ihn, ihr Dinge beizubringen, damit sie selbst überleben kann und nicht mehr von Tito abhängig ist. Eligia ist eine starke Persönlichkeit, durchsetzungsfähig und versteht es durchaus Menschen so zu manipulieren, dass sie den größtmöglichen Vorteil für sich herausschlagen kann.

Bisher fehlt noch jede Andeutung, wie diese Menschen alle miteinander in Verbindung stehen, abgesehen von den Trees natürlich. Was auffällt ist, dass Sexualität und Queer immer wieder als Thema aufgegriffen wird, so auch in der Geschichte von Eligia und Tito. Des weiteren drücken sich manche der Protagonisten und Nebencharaktere sehr vage aus, womit ich immer mal wieder den Gedanken hatte, dass es sich bei ihm oder ihr um einen Außerirdischen handeln könnte, der die Menschen aus nächster Nähe untersucht. Dies macht den Comic spannend und mittlerweile freue ich mich auf den zweiten Teil.

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