The Walking Dead Book 1

Bevor ich überhaupt mit der Serie “The Walking Dead” anfangen konnte, wollte ich mich mit der Vorlage beschäftigen. Mir war gar nicht bewusst, dass es inzwischen schon über 140 Ausgaben des hoch gelobten Comics von Robert Kirkman gibt. Es wurde also höchste Zeit für etwas Aufholarbeit...

  • Creator, Writer, Letterer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Gray Tones: Tony Moore
  • Penciler, Inker: Charlie Adlard
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Erstveröffentlichung: 2006

“Don’t hurt my Daddy again!” - Carl

Ich habe mir gedacht, wenn ich schon anfange “The Walking Dead” zu lesen, dann mache ich es auch richtig und sammle gleich die Hardcover Versionen. Im ersten Buch sind die Ausgaben #1 bis #12 enthalten.

Was mir besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass das Buch mit wenig Schnickschnack auskommt. Eine Seite mit dem Titel des folgenden Kapitels und schon geht es los. Auch wird die Geschichte nicht durch Nummerierungen oder Cover unterbrochen, die aufzeigen sollen, wann wo welche Ausgabe beginnt und endet. Dies ist sehr erfrischend, da man bis zum nächsten Kapitel und davon gibt es im Buch gerade einmal zwei, ununterbrochen in der Welt bleiben kann. Die Qualität der Seiten und des Hardcovers im allgemeinen ist wie immer von Image ausgezeichnet. Es fühlt sich hochwertig und stabil an.

Aufgrund dessen, dass manche meiner Freunde bereits seit längerem die Serie schauen und am Ende des Buches das Gefägnis angeteasert wird, kann ich ungefähr abschäzen, dass die ersten drei Staffeln der Serie dem ersten Buch entsprechen. Wenn es so weiter geht und die Serie auf den bisherigen Erfolgen aufbauen kann, stehen uns noch sehr viele weitere Staffeln bevor. Die Verantwortlichen selbst haben bereits in einem Interview bestätigt, dass sie schon für die nächsten Staffeln vorausgeplant haben. Lust weiterzumachen haben sie also allemal.

Zur Handlung selbst muss ich glaube ich nicht viel sagen. Nur so viel: Wir starten mit Rick, einem Polizisten, der seit einem Monat im Koma liegt, nachdem er bei einer Schießerei übel erwischt wurde. Er erwacht in einem düsteren, chaotisch hinterlassenen Krankenhaus und muss feststellen, dass er weit und breit der einzige lebende Mensch ist. Er lernt ziemlich bald die neue Weltordnung kennen, in dem die Zombies die Oberhand haben. Zwar sind diese Kreaturen nicht gerade von Intelligenz und Schnelligkeit geprägt, doch ihre schiere Menge macht sie zu einem gefährlichen Gegner. Bald findet er seine Familie in einem nahegelegnen Camp und zukünftig stellt sich die Gruppe gemeinsam der Herausforderung, in dieser Welt zu überleben.

Mich hat besonders die Gruppendynamik überrascht. Normalerweise gibt es immer den ein oder anderen Quertreiber, die unsympathisch sind und für Unruhe sorgen, doch hier sind Streits die Ausnahme und alle helfen immer gut zusammen. Egal ob bei der Durchsuchung von Häusern, dem Retten von Fremden oder beim Kampf gegen die Zombies, die hier auch deutlich so genannt werden, sie ziehen meistens, wenn auch nicht immer mit voller Überzeugung gemeinsam am Strang, denn sie wissen, dass das überleben der Gruppe von jedem einzelnen von ihnen abhängt.

Dazu passt auch der gesamte Stil des Comics. Angefangen bei den Schwarz/Weiß Darstellungen, die wahrscheinlich verhindern sollen, dass einem zu übel wird beim Lesen, dem Fehlen von einem Erzähler oder Zeitangaben, man muss alles aus dem Kontext von Unterhaltungen schließen und den fantastischen Zeichnungen liefert Robert Kirkman mit seinem Team einen großartigen Comic ab. Was mir aufgefallen ist, ist die Entwicklung der Zeichnungen. Zu Anfang sind es oft noch überzogene Mimiken und Gestiken, wenn sich Rick zum Beispiel im Krankenhaus erschreckt oder überrascht blickt, doch nach und nach werden diese subtiler, realer - dieser Fortschritt gefällt mir sehr gut, da es zeigt, dass sich der Artist mit der Materie auseinandersetzt und sich weiter entwickelt.

“The Walking Dead” ist deutlich besser als ich erwartet hatte. Ich habe eher eine typische Zombiegeschichte erwartet, die auf schockierende Brutalität und Grausamkeit, sowie stereotypische Charaktere setzt. Bei den Protagonisten ist dies zwar manchmal der Fall, doch sie entwickeln sich und wachsen über sich hinaus. Ein gewisser grad an Gewalt ist bei so einer Geschichte nicht zu verhindern und das “Mature” Rating ist zweifelsohne angebracht, doch es geht hauptsächlich um das Überleben der Gruppe - das Zwischenmenschliche steht im Vordergrund.

Bis demnächst
Chris

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