The Hunger Games - Mockingjay (Part 2)

“The Hunger Games” ist ein schwieriger Fall. Der erste Teil war ein solider Einstieg in die Reihe und bot damals ein vergleichsweise neues Szenario und gehörte eindeutig zu den besseren Teen-Buch-Verfilmungen. Der Nachfolger “Catching Fire” konnte dies dann sogar nochmal toppen und ist mit Abstand der beste der Reihe. Bei “Mockingsjay (Part 1)” war von Anfang an ersichtlich, dass es sich um ein Lückenfüller handelt und die Längen des Film machten deutlich, dass eine Zweiteilung nicht unbedingt von Vorteil ist. Nun liegt also die Hoffnung auf Part 2, dass hier wenigstens mit gut gemachter Action und einer gut fortgeführten Story, die Reihe zu einem würdigen Abschluss findet.

  • Director: Francis Lawrence
  • Producer: Nina Jacobson, Jon Kilik
  • Screenplay: Peter Craig, Danny Strong
  • Cast: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks
  • Music: James Newton Howard
  • Cinematography: Jo Willems
  • Based on Mockingjay by Suzanne Collins

“Nothing good is safe while Snow's alive. I can't make another speech about it...Snow has to pay for what he's done.” - Katniss

Ich sage es gleich vorweg: Der Film kann die Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, nicht einmal ansatzweise erfüllen. Die Story aus dem ersten Teil des Finales wird zwar konsequent und direkt weitergeführt, allerdings verliert sich die Geschichte in zu vielen unwichtigen Dialogen, seltsamen Entscheidungen der Charaktere und der Tatsache, dass wenn es dann doch einmal spannend wird, Katniss aus irgendeinem Grund Ohnmächtig wird und wir nichts mehr von dem Geschehenen mitbekommen, sodass uns dies später erzählt wird.

Ich weiß nicht, ob es an Budgetproblem lag oder an purer Faulheit, aber zu oft werden übersprungene Szenen nicht detailliert gezeigt sondern später durch Protagonisten erklärt. Es gibt viele Sequenzen, die ich durchaus gerne gesehen hätte, doch dies wird mir als Zuschauer verwährt und komme so in den Genuss von Dialogen. Alle Filme sind so aufgebaut, dass wir immer die Sicht von Katniss haben. Sie steht im Mittelpunkt, doch aus meiner Sicht, hätte man durchaus mit dieser Tradition brechen können, besonders bei einem Vorfall, der relativ am Ende stattfindet und sie wieder einmal Ohnmächtig zurücklässt. Statt auszublenden, hätte die Kamera von ihr weg schwenken und die Rebellen, bei der Verhaftung Snows begleiten können. Solch ein Vorgehen hätte dann auch symbolischen Charakter, etwa das die Reihe oder das Schicksal von Panem größer ist, als Katniss. Immerhin soll die Verhaftung von Snow das große Highlight der gesamten Reihe sein, doch davon sehen wir nichts und dies ist äußerst schade.

Ein weiters Problem ist die große Vorhersehbarkeit der Geschichte. Es wird so deutlich, wann ein Jump-Scare kommt, wer gleich sterben wird (natürlich erwischt es mal wieder meine Lieblingsfigur der gesamten Reihe, es scheint wirklich ein Fluch auf mir zu liegen), wann eine Bombe explodiert (an einer Stelle habe ich einen eigenen Countdown herunter gezählt und ich habe auf die Sekunde getroffen) und so weiter. Dies macht den ganzen Film zu einer Aneinanderreihung von langweiligen Ereignissen, die den Zuschauer nicht nachhaltig beeindrucken. Es ist traurig, dass das beste am Film war, als es durch eben einen solchen Jump-Scare, jemanden im Sitz neben mir, so sehr erschrocken hat, das sie geschrien hat - das war ziemlich lustig.

Weitere Schwierigkeiten gibt es bei so manchen Entscheidungen die getroffen werden, meistens betreffen diese Peeta oder Logiklöcher, die so groß sind, dass man sehr viele Pfeile auf einmal durchschießen könnte oder die letzte Szene, welche so überflüssig ist, wie eine Buchverfilmung in zwei Teile aufzuteilen.

Der Film hatte großes Potential und es wurde zu wenig daraus gemacht. Es mag grotesk erscheinen, doch gerade bei einem Film wie Mockingjay, dem großem Finale, kommt die Action zu kurz und hier kommen wir endlich zu einer stärke des Films. Wenn es denn mal richtig losgeht, dann sind die Sequenzen gut gemacht und die Fallen, die sich die Game-Maker für das letzte große “Hunger Games” überlegt haben, sind wirklich beeindruckend, nicht unbedingt gut nachvollziehbar (ich versuche es tunlichst zu vermeiden, mich zu fragen, woher die Zombie ähnlichen Monster plötzlich kommen), aber trotzdem habe ich diese gerne angesehen. Besonders die Stadt als Arena hätte einiges an faszinierenden Schauplätzen geboten, doch wieder ergreift man nicht die Chance.

Mehr Action hätte dem Film sehr gut getan, vor allem, da es im ersten Teil auch schon zu wenig davon gab. Auf jeden Fall aber weniger langweilige Dialoge, lächerliche Entscheidungen der Charaktere oder geradezu offensichtliche Hinweise, wer denn jetzt der Böse der ganzen Sache ist. Der Film hat mir auch irgendwie die Lust genommen, das Buch zu lesen, aber in maximal zehn Jahren bekommen wir eh ein Remake davon und diejenige, machen das Finale dann hoffentlich besser.

bis demnächst
Chris

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