The Amazing Spider-Man: new ways to die

Neue Charaktere. Großartige Comebacks. Mehr Hintergrundinformation. Der Handlungsbogen “new ways to day” öffnet den Weg für neue Konflikte. Dabei gelingt es dem Autor Gut und Böse neu zu definieren. Wer hat recht? Wer ist auf die schiefe Bahn geraten?

  • Ausgaben: #568-573
  • Writer: Dan Slott
  • Pencils: John Romita Jr.
  • Inks: Klaus Jonson
  • Colors: Dean White
  • Letters: VCs Cory Petit

“You are the thing that led me into darkness! You´re a poison! A disease! And I-I´m the cure!” - Anti-Venom

In dieser Ausgabe haben wir es mit so manchen Konflikten zu tun, die sich wahrscheinlich auch auf zukünftige Storylines auswirken werden. Da hätten wir zum einen ein Duell zweier ungleicher Gegner: The DB vs. Front Line. Klatschblatt trifft auf Qualitätsjournalismus. Als Medienwissenschaftsstudent finde ich die Darstellung dieses Zwist ziemlich gelungen. Dexter Bennets Blatt, dass jedem etwas anhängen möchte, um ihn durch den Dreck ziehen zu können und damit Profit zu machen, ist eine äußerst erfolgreiche Zeitung. Front Line von Ben Urich dagegen setzt auf gut recherchierte und handfeste Geschichten. Er möchte Missstände aufklären und die Welt darüber informieren. Allerdings ist Front Line weit weniger erfolgreich und muss zusehen, dass sie sich über Wasser halten. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass immer mehr Leute von The DB zu Front Line wechseln und Bennet damit klarmachen wollen, dass sie seine Methoden alles andere als gut heißen. Es bleibt spannend wie und ob sich J. Jonah Jameson sein Blatt wieder zurückholen kann / wird. Auf der anderen Seite könnte er noch einmal von vorne Anfangen. Es könnte aber auch sein, dass bald sein Kampf um die Position des Bürgermeisters von New York beginnt. Denn wie wir wissen, ist er in zukünftigen Ausgaben eben dieser und was würde sich besser als Startpunkt eignen, als der Verlust seiner Zeitung?

Der zweite Konflikt ist nicht weniger aufregend, umfasst um einiges mehr Charaktere und ist etwas komplexer. Denn hier kommen nicht nur neue Charaktere zum Vorschein, es gibt auch ein wiedersehen mit Figuren, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hat. Im Zentrum stehen Spider-Man und Norman Osborn. Letzt genannter hat mit seinen Thunderbolts eine “Heldentruppe” zusammengestellt, deren offizielle Aufgabe es ist, nicht lizensierte Helden zu fangen. Die Thunderbolts setzen sich aus Songbird, Radioactive Man und Venom zusammen. Wobei der Symbiont Venom nicht Eddie Brock als Wirt hat (wie es normalerweise der Fall ist), sondern Gargan. Eddie hingegen taucht in der Suppenküche auf, wo Tante May arbeitet. Diese wird von dem reichen Mann Martin Li betrieben, der Bennets nächstes auserwähltes Opfer ist. Grund dafür sind Gerüchte, die davon berichten, dass dort Wunderheilungen stattfinden (Li hat tatsächlich besondere Fähigkeiten, die er beeindruckend zu Schau stellt).

Wie ihr seht entwickelt sich ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Charaktere. Deren Motivation wird in der Geschichte nicht immer komplett geklärt, außerdem bleibt immer offen, wer nun zu den vermeintlich guten gehört und wer nicht. So ist zum Beispiel Li dafür verantwortlich, dass aus Eddie Brock Anti-Venom wird. Was steckt dahinter? Will Li etwa, dass Brock wieder seinen rechtmäßigen Platz als Venom einnimmt? Dass er es freiwillig macht ist eher unwahrscheinlich, da in einem Flashback der harte Weg gezeigt wird, den Eddie gegangen ist, nachdem er sich von seinem Symbionten getrennt hat. Darunter der Kampf gegen Krebs. Was auch immer dahinter stecken mag, es tobt ein gewaltiger Kampf zwischen den beiden Symbionten, der sehr beeindruckend dargestellt wird und ich hoffe, dass wir sie in Zukunft öfter sehen werden.

Es mag jetzt so erscheinen, als ob Spider-Man eher in den Hintergrund gerät. Dies mag auch an mancher Stelle so sein, jedoch ist er oft genug in die Kampfhandlungen verstrickt, bzw. wird Ziel von Osborns Rachegelüsten. Die einzelnen Handlungsstränge die aber dann zusammenlaufen sind jeder für sich sehr spannend und machen Lust auf mehr. Das einzige was an “new ways to die” nicht überzeugt hat, und dies ist jetzt rein subjektiv, sind die Zeichnungen. An die Darstellungen selbst musste ich mich erst gewöhnen, da sie sich doch sehr von den bisherigen Unterscheiden. Sind sind weit nicht so kontrastreich und farbenfroh, wie es noch in ”brand new day” war. Es kommen viele matte Töne zum Einsatz und manchmal fehlt mir das knallige, das meiner Meinung nach zu Spider-Man gehört. Die ist allerdings ein Preis den man zahlen muss, wenn man, wie es damals eben war, dreimal im Monat neue Ausgaben veröffentlichen möchte: Man benötigt viele Künstler.

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