Taken 3

Nachdem fantastischen Überraschungserfolg Taken (bzw. 96 Hours, mal wieder ein Titel der nur beim ersten Teil funktioniert) und dem miserablen zweiten Teil, hatte ich Hoffnung, dass es diesmal wieder besser wird. Aber bevor ich auf den Film eingehe, möchte ich kurz noch meine Meinung zu den ersten beiden genauer ausformulieren.

Franck Dotzler: "If you go down this road, the LAPD, the FBI, the CIA... they're all gonna come for you. They'll find you. And they'll stop you."
Bryan Mills: "Good luck."

Taken I war für mich der Beginn von Liam Neesons Actionkarriere, auch wenn mir kein anderer Film mit ihm wieder so gut gefallen hat wie dieser. Er war kurzweilig, hatte ein fantastisches Statement von Bryan Mills über Telefon, welches einem eine Gänsehaut bescheren kann, eine nachvollziehbare Entführung und Handeln der Kriminellen. Außerdem wirkten die Kampfszenen und Verfolgungsjagden bodenständig und weitestgehend authentisch - Ich habe Liam Neeson einfach abgekauft, dass er das drauf hat und mehr will man ja bei einem solchen Film nicht.

Deshalb war ich dann umso enttäuschter beim zweiten Teil. Es dreht sich wieder alles um die Familie, es wird mehr entführt, mehr telefoniert, unrealistische Verfolgungsjagden auf Dächern gemacht und die Tochter wirft drei Granaten in Istanbul, welche diversen Schaden anrichten, ohne das es jemanden zu kümmern scheint. Nochmal: SIE WIRFT DREI GRANATEN IN EINER STADT!!! Was soll der Scheiß, ich will Liam Neeson handeln und Kämpfen sehen und nicht seine nervige Tochter, die plötzlich Autofahren kann wie ein Weltmeister.

Der Trailer zum dritten Teil versprach, dass dieser zumindest wieder etwas zurückgenommen ist, es geht wieder mehr um Bryan Mills und seine Familie spielt eine nicht ganz so große Rolle. Naja, das war nur zu einem viertel korrekt, denn es geht schon wieder um die Familie Mills (welche wirklich viel Pech hat und als der Freund von Nervensäge Kim würde ich schleunigst das weite suchen). Aber zumindest wird niemand mehr entführt, jedoch gibt es diverse Telefongespräche und diesmal ist es Bryan der die Worte "Viel Glück" aussprechen darf.

Ich fange mal mit den negativen Punkten an. Da hätten wir zwei Verfolgungsjagden (einmal zu Fuß und einmal per Auto), welche wirklich toll hätten sein können, wenn sie nicht so verdammt schnell geschnitten worden wären. Andauernd kamen mir Fragen wie: Wie zum Teufel ist das passiert? Wo sind wir den jetzt? Wo kommt der den her? Und warum programmiert man einen CGI Container der von einem Truck rollt (!), der keinen Zweck erfüllt außer abzulenken?! Noch etwas schneller geschnitten und ich hätte nichtmal mehr gewusst, dass es Liam Neeson ist, der da läuft. Der zweite große Kritikpunkt sind die Bösen. Diese scheinen mit jedem Film dümmer und dümmer zu werden. Bryan wäre sicher 10x in diesem Film gestorben, wenn sie einfach mal die Klappe gehalten hätten, gewartet und dann geschossen. Ende! Aber soweit darf man es natürlich nicht kommen lassen, also lässt man sie schreiend herum ballern, so dass ein Blinder hätte ausweichen können - Apropos das Wort zielen zählt heutzutage wohl auch nicht zum Wortschatz eines Kriminellen. Als letztes hätten wir dann noch die Tatsache, dass Bryan Mills ein verkappter Magier ist, der die Fähigkeit zu besitzen scheint, von jedem Ort, jederzeit, ohne Geräusche zu verschwinden, auch wenn es noch so unmöglich erscheint.

Die Stärken des Films liegen eindeutig in den ruhigeren Momenten, wenn der Protagonist, seine Drohungen gegenüber Feinden ausplaudert, er sich mit seinen ehemaligen Kollegen vorbereitet und dann still und heimlich zuschlägt, Forst Whitakers Inspector ist ebenfalls gut dargestellt, bei ihm gefällt mir, dass er die Situationen richtig einschätzen kann und Schlussfolgerungen zieht - eben ein richtiger Inspector. Famke Janssen hat leider einen viel zu kurzen Auftritt, dafür wird die Tochter zu lange im Bild gezeigt.

Ich weiß nicht ob ich den Film als sehenswert einstufen soll. Insgesamt hinterlässt er einen fahlen Beigeschmack und sollten sie eventuell noch einen Teil machen, der dann nicht mehr Taken heißen soll (ich bitte inständig darum), dann möchte ich Bryan Mills im Feld agieren sehen und keine Fantasy-Geschichten mehr mit der Familie.

Meine Bewertung: 5 von 10 Sternen
Hier der Link zur imdb-Seite des Films

Bis demnächst und Viel Glück
Chris

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *