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Vor zehn Jahren haben die Menschen in der Welt von Trees herausgefunden, dass es intelligentes Leben gibt. Riesige zylindrische Gebilde sind überall auf der Erde nieder gegangen und alle paar Jahre fluten sie die Umgebungen mit einer grünen Masse. Ansonsten gibt es keinerlei Handlung von den “Trees”. Für die Aliens, scheinen Menschen nicht zu existieren, wir sind ihrer Aufmerksamkeit nicht wert.

  • Ausgaben: #1 bis #8
  • Writer: Warren Ellis
  • Artist: Jason Howard
  • Lettering & Book Design: Fonografiks

“On a healthy planet, gender is a continuum. It is fluid. The needs we are born with do not have to fit in defined boxes othogonal to heteronormativity. Be exposed. Be open. Be who you want to be. It will never hurt you as much as starving your own humanity of oxygen.” - Uncle

In den ersten acht Ausgaben verfolgen wir verschiedenste Menschen und wie diese mit den Trees umgehen, wie sie ihr Leben beeinflussen und welche Sichtweise sie auf die Geschehnisse haben. In den zehn Jahren haben die Menschen die Trees akzeptiert. Manche ignorieren sie, andere haben Städte und Mauern um sie herum gebaut, doch zum großen Zeil gehören sie schon zur Landschaft, wie Bäume und Hügel. Doch der Einfluss der Außerirdischen lässt sich nicht leugnen. Sie haben sich in den Boden gerammt und scheinen ganz ganz langsam weiter in den Boden zu versinken. Sie beeinflussen die Zugrichtung der Vögel, die Fließrichtung von Meeresströmungen, das Verhalten der Menschen und mehr. Es sich keine sehr offensichtlichen Änderungen, doch sie sind da und ihre Untersuchung benötigt Zeit.

Fünf Hauptcharaktere werden uns präsentiert, die über die Welt verteilt sind und bisher nicht viel gemeinsam zu haben scheinen, außer das ihr Leben in der Nähe eines der Trees stattfindet. Interessant ist dabei vor allem, dass wir das Militär, welches normalerweise immer eine große Rolle bei solchen Invasionen einnimmt, nur von außen betrachten. Bei den Protagonisten handelt es sich dankbarer weise nur um Zivilisten.

Anfangs benötigt allerdings die Geschichte etwas bis sie an fahrt gewinnt. Die Macher verwenden sehr viel Zeit darauf, jeden einzelnen Charakter vorzustellen. Nicht nur wer sie sind, sondern wo sie sich aufhalten, mit wem sie sich abgeben, wo sie her kommen und was sie von den Trees halten. Dadurch erhält man einen umfangreichen Einblick in ihr Leben. Schließlich fiebert man aber doch mit ihnen mit, wenn sie beginnen ihre Grenzen auszuloten.

Der erste Charakter ist Vince, der sich als Kandidat für das Bürgermeisteramt in New York aufstellen lassen möchte. Ihn sehen wir nur zu Beginn und dann wieder am Ende des ersten Handlungsbogens. Er ist die Klammer, die die Geschichte rahmt. Seine Rolle wird wahrscheinlich erst im nächsten Teil größer sein.

Der zweite ist Tian Chenglei. Er kommt von einem Dorf, ist Künstler und zieht nach Beijing, um die Stadt kennen zu lernen und diese zu zeichnen. Im Raumschiff, so heißt sein Wohnhaus, begegnet er Zhen. Sie ist eine Transgender und repräsentiert für Tian etwas, dessen er sich bisher noch nicht bewusst war. Sie verunsichert ihn, weil sie mit ihrer Sexualität offen umgeht und sich ihrer Sache sicher ist. Er verliebt sich in sie und lässt sich von ihr die Stadt zeigen. Die beiden sind wunderbar miteinander und ergänzen sich gut. Es ist immer schön zu sehen, wie so ein Thema offen und unaufgeregt in einem Comic Platz finden kann.

Die dritte Geschichte führt uns nach Spitzbergen und zu einem Wissenschaftlerteam. Allen voran Marsh, der schwarze Blumen untersucht, die scheinbar vom außerirdischen Raumschiff aus wachsen. Es stellt sich heraus, dass diese elektronische Verbindungen aufweisen und sich mit hoher Geschwindigkeit verbreiten. Weltweit könnte dies der Fall sein, nur tun sie es andernorts unterirdisch, womit sie unentdeckt blieben. Marsh ist auch derjenige der zu spät die Absicht hinter den Pflanzen entdeckt.

In der nächsten Geschichte haben wir Präsident Caleb Rahim aus Somalia. Er studiert die fremden Gebilde mit äußerster Leidenschaft und ihm gelingt es als ersten, einen der niedrigsten Säulen als militärischen Stützpunkt zu verwenden, indem er Raketenbasen darauf absetzt. Er ist äußerst anpassungsfähig und gibt sich immer als der Präsident aus, der gerade von seinem Land benötigt wird, um weiter überleben zu können.

Als letztes haben wir dann noch Eligia, die sich in Cefala jemanden hingegeben hat um zu überleben. Sie liebt Tito nicht und findet seine Absichten nicht gut, jedoch hilft er ihr zu überleben und gibt ihr Schutz. Bis sie eines Tages einen fremden Mann kennen lernt, der eine Vergangenheit bei einem Geheimdienst hat. Sie überzeugt ihn, ihr Dinge beizubringen, damit sie selbst überleben kann und nicht mehr von Tito abhängig ist. Eligia ist eine starke Persönlichkeit, durchsetzungsfähig und versteht es durchaus Menschen so zu manipulieren, dass sie den größtmöglichen Vorteil für sich herausschlagen kann.

Bisher fehlt noch jede Andeutung, wie diese Menschen alle miteinander in Verbindung stehen, abgesehen von den Trees natürlich. Was auffällt ist, dass Sexualität und Queer immer wieder als Thema aufgegriffen wird, so auch in der Geschichte von Eligia und Tito. Des weiteren drücken sich manche der Protagonisten und Nebencharaktere sehr vage aus, womit ich immer mal wieder den Gedanken hatte, dass es sich bei ihm oder ihr um einen Außerirdischen handeln könnte, der die Menschen aus nächster Nähe untersucht. Dies macht den Comic spannend und mittlerweile freue ich mich auf den zweiten Teil.

“Technologie ist das Licht, das die Dunkelheit vertreibt!” Mit diesen Worten begann Doctor Octavius in einem Spider-Man Spiel der 90er Jahre im Prolog einen Vortrag. Warum mir diese Worte bis heute im Gedächtnis geblieben sind, ist mir ein Rätsel. Doch sie passen sehr gut zum Comic “Tokyo Ghost”, da dort Technologie ebenfalls als der Allheilsbringer gefeiert wird und einzelne Menschenleben zu Score-Punkten verkommen. Eine Dystopie, bei der einem Angst und Bange wird.

  • Writer: Rick Remender
  • Artist: Sean Murphy
  • Colors: Matt Hollingsworth
  • Letters: Rus Wooton

“You love someone long enough you begin to wonder, ‘why?’ is it just familiarity? The fact they’ve been fixtures in your little story for long enough that they just become a part of you?” - Debbie

Die Zukunft in der die Handlung rund um unsere Protagonisten Debbie und Teddy Platz findet, ist nicht gerade schön. Verschiedenste Technologien haben dazu geführt, dass sich jeder in eine Flut an Informationen, Shows und Mitteilungen vergräbt, bis zu dem Zustand, an dem sie nur noch dahin vegetierend auf ihren Sofas sitzen. Holographische Displays, nehmen das komplette Sichtfeld ein, sodass man nicht mehr von der Realität abgelenkt wird. Speziell entwickelte Einrichtungen, wie Sessel, Stühle und Sofas fungieren als Arm für die gelieferten Informationen und vermitteln einen besseren Eindruck, des Geschehens. Nanobots, mit denen man sich freiwillig infizieren lassen kann, führen dazu, dass man sein Aussehen beliebig verändern kann, doch diese beherbergen einen Suchtfaktor, durch den man noch mehr in diese digitale Welt gelockt wird. Jeder kann eigene Shows produzieren und in die Sichtfelder der anderen Transferieren. Die Realität wird komplett abgeschottet.

Nur Debby weigert sich, in diese Welt einzutauchen. Sie hat keine Verbesserungen an sich und ist quasi noch 100% Mensch. Das hat sie von ihrem Vater gelernt. Früher war auch Teddy, ihr bester Freund und nun Partner, fern von aller Technologie. Doch brutales Mobbing, hat ihn dazu getrieben, sich den Constables anzuschließen. Dabei handelt es sich um die Judge Dredds dieser Welt. Doch haben sie keinen Code. Sie können tun und lassen was sie wollen. Und so verstümmelt und massakriert er seine früheren Peiniger, sobald er durch die Nanotechnologie, von einem schmächtigen kleinen Mann zu jemanden geworden ist, der Arnold Schwarzenegger und Dwayne Johnson mit einer Hand verprügeln könnte.

Debbie und ihr geliebter erledigen Aufträge für einen gewissen Mr. Flak. Ihr letzter Auftrag, bei dem sie Davey erledigen sollten, ist mehr oder weniger schief gelaufen und sie mussten die Flucht ergreifen. Bei Davey handelt es sich um jemanden, bei dem selbst der Joker nicht ruhig sitzen bleiben könnte. Für ihn, besteht die Realität nur aus einem andauernden Spiel, bei dem er so viele Punkte wie nur möglich machen muss. Ob er dabei hunderte oder tausende Menschen tötet, ist ihm dabei egal. Ich glaube, er ist an einem Punkt angelangt, an dem er nicht mehr realisiert, was er eigentlich tut. Jedes Mal, wenn dieser Typ auf den Seiten erscheint, wird mir etwas mulmig zumute, da er einfach unberechenbar ist. Seine Verrücktheit und impulsive Handlungsweise ist äußerst gefährlich.

Aber Mr. Flak gibt ihnen einen neuen Auftrag. Sie sollen in Tokyo ein EMP-Feld deaktivieren, damit er sich dort breit machen und den dortigen Warlord ausschalten kann. Sadurch, dass das EMP-Feld aktiv ist, funktionieren dort keine elektronischen Geräte, die Flak dort so gerne verbreiten würde. Doch der so genannte Warlord, ist alles andere als ein bestialisches Monster. Nicht nur die Reise des Paares dorthin ist faszinierend, sondern auch welch einfaches und komfortables Leben die Menschen dort führen. Die beiden benötigen aber einige Zeit, bis sie sich auf diese Lebensweise umgewöhnen. Vor allem für Teddy ist es nicht einfach, da er erst einmal seine Sucht überwinden muss. Außerdem ist es für ihn neu, dass nicht ständig Informationen auf ihn einprügeln und ihn beschäftigen. Auch seine Nanobots, die seine Kraft und Geschwindigkeit erhöhen, funktionieren nicht mehr. Eine komplett neue Welt öffnet sich für ihn.

Aber es geht nicht lange gut, denn Teddys Vergangenheit holt die beiden ein und zieht sie direkt wieder zurück in den Strudel, aus dem sie eigentlich geglaubt haben, entkommen zu sein.

Ich wusste nicht genau was ich von Tokyo Ghost halten sollte und habe einfach mal angefangen zu lesen, also eigentlich das was ich immer tue, wenn ich mir von einer Reihe die Collected Edition kaufe. Allein die Zeichnungen haben mich begeistert. Sean Murphy liefert ein Bild dieser Welt, welche ihres gleichen Sucht. So wie die Städte einen chaotischen, technologisch geprägten Eindruck hinterlassen, so ruhig und friedlich wirkt der Garten in Tokyo.

Durch diverse Rückblenden, werden die Hauptcharaktere Debbie und Teddy greifbarer und ihre Entscheidungen nachvollziehbar. Außerdem erhält man einen besseren Eindruck davon, was die Technologien dieser Welt mit den Menschen anrichten kann. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob man den Comic als eine Art Weckruf oder Warnung verstehen soll, wohin unsere eigene Reise uns führen kann. Aber es ist zumindest ein kleiner Hinweis, dass man auch einmal alles elektronische beiseite legen soll und das Leben so genießen, wie es ist.

Dieses Review soll aber jetzt nicht mit einer belehrenden Note enden, denn schließlich muss jeder für sich entscheiden, wie er oder sie mit den uns gebotenen Möglichkeiten umgehen möchte. Wie sehr man sie benutzen und in sein Leben integrieren will. Es ist aber finde ich nicht schlecht, hin und wieder einfach einen kleinen Denkanstoß zu bekommen und sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Denn Reflexion ist nur selten etwas schlechtes…

Die Nachwirkungen von Alphas letzter Tat sind deutlich zu spüren und sorgen für einiges an Unruhe im stillen Alexandria. Rick muss nicht nur seine Anführerrolle diverse Male verteidigen, sondern sich auch mit Maggies “Konfliktlösung” auseinandersetzen und natürlich sorgt auch Negan für einiges an Aufregung.

  • Creator, Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Cover: Charlie Adlard
  • Inker: Stefano Gaudiano
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Erstveröffentlichung: 2015
  • Ausgaben: #145 - #156

“So I find myself in the position to lead you… and in this position I have learned my most important job.. is to keep us from returning to those days. Not to keep you happy. Not to make you like me… Priority number one. Move forward. Don´t go back.” - Rick

“no turning back”, die erste Geschichten im aktuellsten dreizehnten Buch von The Walking Dead, dreht sich alles um die Konsequenzen, die unsere Protagonisten aus dem Angriff durch die Whisperer ziehen. Natürlich reagieren alle geschockt darauf, aber wie sie sich gegenüber Rick verhalten und welche Reaktion sie von ihm erwarten, ist sehr unverständlich. Sie wissen was Rick alles durchgemacht hat, wohin er sie gebracht hat und doch halten sie ihm vor, nichts gegen die Whisperer auszurichten.

Zwar vergraben sie die Köpfe der zwölf Getöteten und halten einen Gottesdienst ab, um gemeinsam trauern zu können, doch schon kurze Zeit darauf besteht höchste Gefahr, dass alles zusammenbricht, was sie sich in den letzten Monaten aufgebaut haben. Die Trauerphase ist übrigens äußerst kunstvoll und schlicht in den Zeichnungen umgesetzt. Ein paar Seiten über einfach nur Zeichnungen der trauernden - ohne Dialoge oder sonstige Informationen. Die Bilder sprechen für sich. Außerdem erfahren wir, dass seit dem Krieg mit Negan mindestens ein Jahr vergangen sein muss, wenn nicht noch mehr.

In dieser Zeit scheinen alle vergessen zu haben, wie das Leben außerhalb der Communitys aussieht und das sie sich eigentlich mitten in der Apokalypse befinden. Daran kann ihre ruhige Insel nichts ändern und keine Mauer kann sie vor den Schrecken schützen. Zwei Männer planen sogar einen Angriff auf Rick, den er nur ganz knapp überlebt, indem er seinen coolsten Move einsetzt: Die Hauptschlagader am Hals durchbeißen.

Was ich mir schon beim letzten Mal gedacht habe ist ebenfalls eingetroffen. Rick benötigt Unterstützung und zwar in Form von Negan. Er hat seine Leute über ein Jahr am Leben erhalten. Er wurde gehasst und gefürchtet, aber er hat sie die ganze Zeit über beschützt und zusammengehalten. Im Moment reden die beiden nur und man könnte beinahe vergessen, was Negan getan hat, so überzeugend spielt er seine Beraterrolle. Im bin sehr gespannt, wie das mit ihnen weiter geht und ob er Negan zum Zeitpunkt des Krieges aus der Zelle lässt. Doch nicht nur zwischen Rick und Negan gibt es ein klärendes Gespräch, auch er und Michonne kommen sich wieder näher und setzen ihre frühere gute Freundschaft fort, indem sie über ihre Trauer sprechen - wie sie damit umgehen. Zwei äußerst packende Szenen.

In der Zwischenzeit flüchtet Andrea mit Carl und Lydia aus Alexandria und geht nach Hilltop. Denn ein Teil des Hasses, der sich nicht gegen Rick richtet, konzentriert sich auf Lydia. Sie kommt von den Whisperern und wird beschuldigt. Eugene ist sogar derjenige, der vorschlägt, dass man ihr doch als Strafe für Alpha foltern könnte. Ich fasse es einfach nicht, wozu diese Menschen so plötzlich in der Lage sind. Eigentlich müsste man die alle mit Negan in eine Zelle sperren.

Als Resultat mit Negans Gespräch entscheidet Rick ein Militär aufzubauen und seine Leute damit im Glauben zu lassen, sie würden sich auf einen Krieg vorbereiten. Doch im Moment liegt sein Fokus eher darauf, sie beschäftigt zu halten, damit sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen. “no turning back” konzentriert sich sehr darauf, dass die Communitys nicht zurück zu den alten Gewohnheiten fallen, sondern weiterhin daran arbeiten, eine Zukunft aufzubauen. Denn wenn sie es sich mit den Whisperern verscherzen und diese mit ihren Walker-Horden angreifen, bleibt nicht mehr viel von ihnen übrig und sie müssen sich wieder auf der Straße durchschlagen.

“Please forgive me, Lord. I have killed… I am a killer… a good one.” - Father Gabriel

Die zweite Storyline im dreizehnten Buch ist “call to arms”. Darin werden die Vorbereitungen für ein unausweichliches Aufeinandertreffen der beiden Seiten getroffen. Alle, die sich freiwillig für das Militär von Alexandria gemeldet haben, werden für den Ernstfall trainiert und welch bessere Möglichkeit gibt es dafür, als sich von Walkern umzingeln zu lassen und zu hoffen, dass alle fähig genug sind, um zu überleben. An dieser Stelle wird auch Gabriels Rolle wieder etwas mehr aufgegriffen. Er will nicht nur in der Kirche sitzen und für das Überleben beten, sondern dafür kämpfen. Der Charakter wurde mir in letzter Zeit etwas zu stiefmütterlich behandelt und es tut gut, ihn wieder öfter zu sehen - außerhalb von Trauerfeiern und Gebetsstunden. Es bleibt nur zu hoffen, dass er nicht reaktiviert wurde, um im kommenden Krieg gleich wieder zu sterben.

Eugene verarbeitet langsam das Geschehene und konzentriert sich auf ein neues Projekt: Er repariert ein Funkgerät. Eigentlich ziemlich banal, überrascht es mich jetzt, dass sie das nicht schon viel früher gemacht haben. Nicht unbedingt um neue Leute zu rekrutieren, das kann schnell gefährlich werden, aber zumindest um zu hören, ob da draußen jemand ist, der sich mit Hilfe solcher Geräte verständigt. Natürlich empfängt Eugene eine Nachricht und kommt sofort ins Gespräch mit der Dame am anderen Ende. Ich bin äußerst gespannt, wie sich das ganze entwickeln wird. In der Serie Fear The Walking Dead endete die Funkgerätegeschichte nicht besonders positiv.

Der Hass auf Rick ist bei den meisten Leuten schon wieder abgeflacht und es lassen sich auch viele vom Militär ablenken. Doch Brandon, der Junge der Carl mit dem Backstein geschlagen hat und dessen Vater von Rick getötet wurde, lässt sich sehr von seinem Hass leiten (“Und Hass führt zu dunklen Seite…”), was ihn sogar dazu bringt, Rick anzugreifen. Er lässt sich das Ganze nicht mehr gefallen und in einer Nacht und Nebel Aktion befreit er Negan. Es hat mich schon ziemlich überrascht, wie einfach jeder an die Schlüssel ran kommt. Die hätte man doch einschließen sollen oder Rick trägt sie um den Hals, aber sie einfach in einem Haus aufbewahren finde ich nicht gut. Haben sie keinen Polizei ähnlichen Dienst, der für solche Dinge verantwortlich ist?

Jedenfalls gelingt ihnen die Flucht und natürlich gehen sie Richtung Whisperer. Doch Brandon ist ein Vollidiot und glaubt Negan manipulieren zu können, was ihm schließlich das Leben kostet. Ich finde es äußerst spannend wie Negan später mit den Whisperern umgeht. Er nimmt sich nicht zurück, sondern redet wie ein Wasserfall, reißt seine Witze, Flucht und macht sich über ihre Aufmachung Lustig. Außerdem bricht er wieder einmal Rekorde für die meisten Varianten von “Fuck”. Immerhin gelingt es ihm aber sie soweit zu manipulieren, dass sie ihn zu Alpha bringen, mit der er schamlos “flirtet” und sie anmacht. Meiner Auffassung nach, hatte er tatsächlich vor, sich mit diesen Leuten gut zu stellen, damit er mit ihnen leben kann. Doch dann passiert etwas, wo er nicht einfach zusehen kann: Eine Frau wird beinahe Vergewaltigt. Und wir erinnern uns, dass es dies bei den Whisperern nicht gibt, denn wenn die Frau nicht stark genug ist, sich zu wehren, ist sie selbst schuld. Alpha wollte doch auch, dass ihre Tochter durch die Misshandlungen, die ihr mehr als nur einmal zugefügt wurden, stärker wird. Ist doch eine ganz selbstverständliche Methode, oder nicht? (Achtung: Sarkasmus!)

Doch diesen Bullshit lässt sich Negan nicht gefallen und hier bekommt er überraschenderweise doch Ähnlichkeiten mit Rick. Klar, er hat sehr schlimme Dinge getan, doch diese waren immer begründet und zum Schutz seiner Gruppe. Herrschaft durch Furcht hat ihm Respekt eingebracht und dafür gesorgt, dass er in Kontrolle blieb und dies bedeutete Sicherheit und Überleben. Die Linie, die er zieht, die zum Beispiel Vergewaltigung und sinnlose Gewalt verabscheut, macht ihn doch wieder irgendwie sympathisch. In einem ruhigen Moment tötet er schließlich Alpha und hat vor ihren Kopf zu Rick zu bringen. Ich kann gar nicht klar genug ausdrücken, wie sehr ich mich auf dieses Aufeinandertreffen freue und ich hoffe, die beiden machen gemeinsame Sache gegen die Whisperer, denn diese werden sich mit Sicherheit furchtbar Rächen wollen.

“Call to arms” setzt die Grundlagen für den bevorstehenden Konflikt gekonnt fort und es wird so mancher Charakter, der im Hintergrund blieb, wird mit mehr Screentime belohnt. Es wäre schön, wenn wir zwischendurch auch die anderen Communitys wie The Sanctuary (Negans früheres Territorium) und The Kingdom öfter sehen würden. Die Geschichte konzentriert sich doch sehr auf Alexandria und den Hilltop. Aber das würde wahrscheinlich den Rahmen des Comics sprengen bzw. die einzelnen Geschichten um ein vielfaches weiter ausdehnen.

Nun da ich alle Comics nachgeholt habe, werde ich noch die nächste Geschichte “the whisperer war” in einem Aufwasch reviewn und mich danach monatlich um die Comics kümmern. Ich freue mich schon darauf, die Reihe so zu verfolgen, wie sie veröffentlicht wird.

In "the facts of life", dem fünften Handlungsbogen des fantastischen Comics Invincible, bekommen wir unter anderen die Nullnummer geliefert, außerdem erhalten wir für diverse Charaktere eine Origin-Story und erfahren so, warum sie zu den Helden wurden, die sie heute sind. Der letzte Handlungsbogen für dieses Jahr ist dann schließlich "a different world".

#20 bis #25, #0: the facts of life

Ich bin mir nicht sicher wieso, wahrscheinlich aufgrund der Zeichnungen, nehme ich Invincible als diesen locker lässigen Comic hin, der für seichte Unterhaltung gut ist. Dies ist insofern interessant, als das die Geschichten dann doch, so witzig und schräg sie teilweise sein mögen (man denke nur an die beinahe-Heirat zwischen Mark und Aquaria), so ernst bzw. überraschend tiefsinnig kann eine Handlung ausfallen. So zum Beispiel Marks naive Herangehensweise als ihn Titan darum bittet ihn dabei zu unterstützen Machine Head, einen DER Verbrecherbosse der Stadt, zu stürzen. Natürlich macht es Titan nicht ganz uneigennützig und übernimmt, als der an Black Mask erinnernde Schurke überwältigt ist, kurzerhand die Führung, ohne das es Mark oder auch Cecil mitbekommen. Man sollte einem plötzlichen Gesinnungswechsel eines bekannten Verbrechers eben doch nicht so einfach Vertrauen schenken.

Eine andere schockierende Geschichte ist, als Rick, ein Freund von Mark und William, entführt wird. Eines Tages als er nach Hause kommt, wird einfach bewusstlos geschlagen. Wie sich herausstellt steckt Sinclair dahinter, doch dies erfahren nur wir Leser, die Protagonisten bleiben im dunklen. Hier offenbart sich eine der grausamsten Fantasien, die man sich so vorstellen kann. Rick wurde von dem Schurken an eine Apparatur angeschlossen, die mit seinem Gehirn und anderen Teilen seines Körpers verbunden ist. Hinzu kommt, dass ein Arm amputiert wurde und er bei vollem Bewusstsein gefoltert wird. Diese überraschenden Momente, die niemals auch nur ansatzweise angedeutet, sondern dem Leser einfach vor das Gesicht geknallt werden, machen Invincible zu so einem tollen Comic.

Doch auch die Beziehung zwischen den einzelnen Charakteren ist äußerst gut ausgearbeitet und man hofft immer wieder mit den Protagonisten, dass sie die Situation gut hinbekommen. So auch zum Beispiel als Mark seiner Freundin Amber davon erzählen will, dass er Invincible ist. Die gesamte #0 Ausgabe ist dieser Prämisse gewidmet und Mark erzählt ihr alles, auch die Geschichte über seinen Vater, was ihm offenbar ziemlich gut tut. Schließlich werden seine Mühen mit Sex belohnt. Es scheint so, als würde das mit den beiden etwas langfristiges werden.

Im ersten Teil der 25. Ausgabe bekommen wir schließlich so einige Origin-Storys geliefert. Monster Girl, Rex Splode, The Immortal und Atom-Eve bekommen alle auf jeweils zwei bis drei Seiten ihre bisherige Lebensgeschichte zusammengefasst und wie sie zu den Kräften gekommen sind, die sie heute haben. Es ist ein interessanter Einblick und Robert Kirkman selbst schreibt als Erzähler, dass man dadurch vielleicht den ein oder anderen Charakter in einem neuen Licht sieht. So bekommt Rex, der bisher eher arrogant und selbstsüchtig rüber gekommen ist, eindeutig mehr Tiefe und wird interessant.

#25 bis #30: a different world

Mark ist ein großer Fan des Comics "Sience Dog". Deshalb ist er umso überraschter als dieser eines Tages leibhaftig vor seiner Tür steht und ihn darum bittet, ihn auf seinen Heimatplaneten zu begleiten. Es stellt sicher heraus, dass Science Dog nur eine Verkleidung ist, um das Vertrauen von Mark leichter zu erhalten. In Wahrheit sieht das Alien sehr Insektenartig aus. Gegen den Wunsch von Cecil begleitet Mark den Außerirdischen auf seinen Planeten, um dem Volk zu helfen.

An dieser Stelle wird ein interessanter Aspekt aufgegriffen. Denn Mark arbeitet ja an sich für die Regierung in Form von Cecil. Dieser koordiniert seine Einsätze und bezahlt in dafür. Es ist aber schon erstaunlich wie sehr Cecil meint, Mark zu besitzen. Bisher habe ich ihre Beziehung immer so verstanden, dass Cecil es ihm ermöglicht Gutes zu tun, indem er ihm Geld gibt und durch die Uni bringt, der Arbeits- und Besitzaspekt kommt nun etwas schnell und direkt zur Sprache. Es wird interessant werden, ob dies in Zukunft noch einmal eine Rolle spielt und für einen Bruch zwischen den beiden führt.

Auf dem Planeten des Aliens bekommt Mark erst einmal eine ziemlich große Überraschung serviert, denn sein Vater begrüßt ihn. Dieser hat sich vollkommen von dem Viltrums abgewandt und sucht nun ein ruhiges Leben auf diesem Planeten. Nachdem was er getan hat, kann er unmöglich zur Erde zurück. Nolan hat sogar eine neue Familie begründet, womit Mark nun einen Halbbruder hat. Ich will mir gar nicht vorstellen wir Nolan und Andressa, die insektenartige Frau von Nolan, dieses Kind gezeugt haben, aber es hat nun Eigenschaften von beiden Spezies. Dadurch hat es eine violette Haut und altert schneller (die Bewohner des Planeten haben eine Lebenszeit von gerade einmal neun Monaten). Doch Oliver, so tauft Debbie später das Kind, altert langsamer je älter er wird (eine Eigenschaft der Viltrum-Seite), wodurch der Effekt ausgeglichen wird.

Nach einem überraschend klärendem Gespräch zwischen Mark und seinem Vater kommt es zu einem Angriff von vier Kriegern aus Viltrum. Der Kampf ist brutal, schnell und Mark kommt nur knapp mit dem Leben davon. Nolan gelingt es zwar einen zu töten, doch er wird schließlich gefangen genommen. Da sich Mark in dem Kampf mehr oder weniger gut gehalten hat, wird er von den ankommenden Kriegern kurzerhand zum Beauftragten der Erde erklärt und bekommt 100 Jahre Zeit sie für die Invasion bereit zu machen.

Da Andressa bald sterben wird, gibt sie Mark ihr Kind mit, damit es ein besseres Leben hat, als dass es auf diesem Planeten möglich wäre. Dadurch wird Debbie zwar wieder die Möglichkeit genommen einen Job und damit ein eigenständiges Leben aufzubauen, doch die Erziehung von Oliver wird sicher auch interessant, vor allem da er eine Tutorin von Cecil gestellt bekommt. Denn mit der violetten Haut, kann er sich nicht auf die Straße trauen.

"a different world" ist eine schöne Geschichte, die eine Versöhnung zwischen Mark mit seinem Vater ermöglicht. Es bleibt spannend, ob Mark einen Rettungsversuch unternimmt und wie sich Oliver entwickelt. Doch auch die Beziehung zwischen Mark und Amber hat etwas von seiner zweimonatigen Abwesenheit gelitten. Amber ist dies nicht gewohnt und weiß nicht mit wem sie reden soll. Dabei würde es sich durchaus anbieten, dass sie sich mit Debbie auf eine Seite schlägt, da diese das alles schon einmal durch gemacht hat und ihr sicher ein paar Tipps geben könnte.

Bald ist es geschafft und das erste Compendium, welches die 47 ersten Ausgaben von Invincible enthält ist durchgearbeitet. Bis jetzt gefällt der Comic ziemlich gut, weil er nicht nur diverse Popkulturelle Referenzen enthält und sich darüber lustig macht, sondern auch weil der Ansatz eines Superheldencomics ein anderer ist. Die Zeichnungen gefallen, vermitteln einen tollen Eindruck der Welt und setzt die Charaktere gekonnt in Szene.

Damit verabschiede ich mich für dieses Jahr, wünsche euch einen guten Rutsch und wir sehen uns am Montag, pünktlich um 15 Uhr zum Wochenrückblick. Bis dahin...

Bei “Alex + Ada” handelt es sich um einen 15-teiligen Comic aus dem Hause Image. Alex ist ein Einzelgänger, der täglich seiner Arbeitsroutine nach geht und gerade eine Beziehung hinter sich hat. Seine andauernde melancholische Stimmung besorgt nicht nur Kollegen, sondern auch seine Großmutter. Deshalb hat sie sich dazu entschieden, ihm einen Androiden zu schenken, der ihm Gesellschaft leisten soll. Sie selbst hat ebenfalls einen und ist sehr zufrieden damit. So steht, gegen Alex Willen, eines Tages Ada vor seiner Tür. Schnell stellt sich aber ein Bedürfnis nach mehr ein, ein Bedürfnis, Adas Persönlichkeit kennen zu lernen. Er entscheidet sich für einen für in dieser Welt illegalen Schritt: er macht Ada empfindungsfähigen, zu einem fühlenden Wesen oder “sentient”, wie man im englischen so schön sagt.

  • Story, Script: Sarah Vaughn
  • Story, Illustrations, Letters, Design: Jonathan Luna

“Now is the time to stay together and not let fear drive us apart.”

Zuvor der steife Androide, der jeden Befehl ausführen musste, der ihr gegeben wird, kann sie nun für sich selbst entscheiden. Doch das ist leichter als gedacht, denn dazu muss Ada erst einmal herausfinden was sie möchte. Welche Themen interessieren sie? Was will sie mit ihrem neu gewonnen Leben oder besser gesagt mit ihrer neuen Freiheit machen? Für uns Menschen mögen dies zwar auch schwierige Fragen sein, doch wir wachsen langsam in die Gesellschaft hinein und können uns mit ihr und diesen Fragen auseinandersetzen.

Betrachten wir einmal diese Androiden. Sie kommen, metaphorisch gesprochen, vom Fließband. Jeder wird mit individuellen Eigenschaften ausgestattet, genau so, wie es ihre zukünftigen Meister wie haben wollen. Wenn man diese Kreationen nun mit der Fähigkeit ausstattet selbst zu entscheiden, muss man sich in diesem Zusammenhang auch immer bewusst werden, dass sie eigentlich Kinder sind. Auf der einen Seite körperlich komplett entwickelt, auf der anderen Seite mit einem neugierigen Geist, der sich ständig weit entwickelt und heranreift. Eine äußerst interessante Frage die damit aufgeworfen wird ist, ob sie schon voll Zurechnungsfähig sein kann? Zwar mit viel Wissen ausgestattet, doch keinerlei Lebenserfahrung. Ab wann kann man solche Androiden auf die Welt loslassen, ohne von jemand kompetenten geleitet zu werden, wie in einer Art Schule? Was mich in diesem Zusammenhang auch noch viel beschäftigt ist, dass manche erst nach Jahren der “Gefangenschaft” ihre Selbstständigkeit geschenkt bekommen. Natürlich werden viele ordentlich behandelt werden, was auch immer dies bedeuten mag, doch wie sieht es mit denen aus, die misshandelt und missbraucht werden. Androiden nehmen ihr gesamtes vergangenes Wissen und Erfahrungen mit. Wenn einem nun plötzlich tatsächlich bewusst wird, was der Besitzer angestellt hat, muss dies ein immenser Schock sein. Wäre es an dieser Stelle nicht besser, wenn Androiden ihre Freiheit mit einem weißen Blatt anfangen könnten, ohne Vorbelastung?

Eine weitere wichtige Komponente, die sie lernen bzw. entdecken muss ist, was es überhaupt bedeutet ein Mensch zu sein. Ist diese Frage für sie als Androide überhaupt interessant? Muss sie nicht eher entdecken was es bedeutet sie selbst zu sein. Nur weil sie menschlich konstruiert wurde, muss sie nicht so agieren wie ein Mensch. Diese Problematik hat mich äußerst begeistert, als ich den Comic gelesen habe, da man sich eigentlich nie darüber Gedanken macht, dass ein Roboter Individualisierungen vornehmen möchte - über sich selbst bestimmen. Im Prinzip eine ganz menschliche Eigenschaft. Sie ändern ihr Geschlecht, ihre äußere Erscheinung und wollen oft gar nicht so aussehen, wie ein Mensch. Auch mit wem ein Androide eine Beziehung eingehen möchte spielt eine zentrale Rolle und spiegelt sich auch in dem Verhältnis zwischen Alex und Ada wider. Wir Menschen spielen uns als Götter auf und diktieren diesen Wesen ob sie männlich, weiblich oder überhaupt wie Menschen aussehen sollen. Immerhin sind es unsere Kreationen und sollen so handeln und auftreten, wie wir das wollen, oder nicht?

Sarah Vaughn geht aber noch einen Schritt weiter und schafft eine Welt in der fühlende, freie Androiden verboten sind. Grund ist ein Vorfall, bei dem ein Amoklauf eines eben solchen Androiden dazu geführt hat, dass Menschen ihr Leben verloren haben. Als Folge wurde diese Funktion standardmäßig deaktiviert, obwohl sie stets im Programm vorhanden ist. Dies bedeutet, dass Alex und Ada vom ersten Schritt den sie in diese Richtung machen, Verbrecher sind. Verfolgt von der Regierung, von vielen Menschen Verachtet, darunter auch Freunden. Sie müssen sich verstecken und Ada so tun, als wäre sie ein “normaler” Roboter vom Band, der tut, was man ihr sagt. Wenn dies nicht an gewisse Situationen in der realen Welt erinnert.

Kommen wir aber noch einmal zurück zur Programmierung. Der Teil des Codes, dass Androiden Empfindungsfähig sind, ist in allen vorhanden. Und es gibt viele tausend, wenn nicht Millionen dieser Kreationen. Hat man dann nicht die moralische Pflicht, diesen Schalter umzulegen und so diesen fantastischen Wesen eine Chance zu bieten, ihr eigenes Leben zu entdecken? Oder stellen wir uns diese Frage nur, weil Ada und viele andere (nicht alle!) genauso aussehen wie Menschen? Würde das gleiche Bedürfnis in uns wach werden, wenn sie nicht Menschenähnlich wären?

Da fällt mir eine gewisse Episode aus “Star Trek: The Next Generation” ein, die sich genau mit dieser Thematik auseinandersetzt (Titel: Measure of a man). Darin steht ein Wissenschaftler kurz davor das Geheimnis hinter Datas Gedächtnis zu entdecken, doch für den letzten Schritt muss er diesen in seine Bestandteile zerlegen, ohne Garantie, dass er danach noch funktioniert. Daraufhin will Data aus der Föderation austreten, da dies die einzige Möglichkeit ist, der Prozedur zu entgehen - doch dieser Schritt wird ihm verwehrt. Im Folgenden wird verhandelt, ob Data eigenständig entscheiden darf oder ob er nicht viel mehr ein Besitz der Föderation ist. Guinan, dargestellt von der wunderbaren Whoopi Goldberg, berät Captain Picard, der Data in der Verhandlung vertritt. Sie eröffnet dabei den entscheidenden Punkt, indem sie eine Frage stellt: Wenn man vor hat viele weitere Datas zu schaffen, sodass jedes Föderationsschiff und viele Stationen einen bekommt, was erhält man dann? Genau, eine neue Rasse. Eine Rasse, die dazu geschaffen wurde als Sklaven zu arbeiten.

“Alex + Ada” schafft es gekonnt, diese Fragen aufzuwerfen, ohne konkrete Handlungsvorschläge zu liefern. Es ist lediglich ein Anreiz, sich damit auseinander zu setzen. Denn schließlich müssen wir uns als Gesellschaft früher oder später mit solchen und ähnlichen Fragen auseinandersetzen. Ansätze kann man schon in diversen Science-Fiction Werken finden. Am bekanntesten sind wohl die Robotergesetze von Isaac Asimov:

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. in Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

Doch diese sind auch wieder sehr auf den Menschen zentriert und nicht unbedingt auf die Freiheit unserer Kreationen.

Als Abschluss will ich aber nochmal auf den konkreten Inhalt zu sprechen kommen und nicht nur auf die philosophischen Fragen eingehen, die aufgegriffen werden. Die Welt, die Sarah Vaughn und Jonathan Luna schaffen, ist äußerst glaubwürdig. Kleine Erfindungen, die das Leben einfacher machen und zum Beispiel die Kommunikation erleichtern, könnten in greifbarer Nähe sein. Am meisten begeistern allerdings die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren. Sie wirken echt und nachvollziehbar, konzentrieren sich auf das wesentliche und werden durch Handlungen unterstrichen. Besonders gut funktionieren die Storyelemente, die die Loyalität von so manchen Freunden und Familienmitgliedern in Frage stellen. Doch trotz der spannend erzählten Geschichte, wirkt das Ende etwas zu gehetzt. Ein großer Zeitsprung spielt dabei eine zentrale Rolle und wie in der Situation Alex Charakter behandelt wird, finde ich nicht nachvollziehbar.

Die Zeichnungen sind, im Gegensatz zur mitreißenden Geschichte, eher zurückhaltend gestaltet. Sie versprühen ein bisschen den Eindruck eines Unterstatements. Einzelne kleine Bewegungen oder Augenblicke Laufen über mehrere Panels und bringen eine Ruhe in die Handlung. Auch die Hintergründe, die unaufgeregt, fast schon steril aussehen, führt dazu, dass man sich mehr auf die Mimik und Gestik der Charaktere konzentriert.

Alex + Ada ist ein herausragender Comic, der auf allen Ebenen überzeugt. Ein bisschen enttäuschend ist zwar das Ende, aber ist nicht bekanntlich „die Reise das Ziel“?

Heute geht es weiter mit den nächsten drei Storylines von Invincible. Dabei bekommt seine Mutter endlich mal etwas mehr zu tun und er begegnet einem Charakter wieder, der eigentlich verschollen geglaubt war.

  • Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Covers: Cory Walker, Ryan Ottley
  • Inker: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Colorist: Bill Crabtree

#9 bis #13: perfect strangers

Mark ist großer Comic-Fan und zufällig entdeckt er, dass einer seiner Lieblingsautoren in einem Comic-Shop Autogramme gibt. An dieser Stelle macht sich Kirkman etwas über die Art und Weise wie Comics gemacht werden lustig und zwar, dass oft die gleichen Panels verwendet werden, wenn man eine Handlung hinauszögern möchte - eine Technik, die die Künstler natürlich stark einsetzen, wenn es zur Sprache kommt.

Draußen im Weltraum sehen wir dann auch den Inspekteur aus #5 wieder, der gerade dabei ist ein Raumschiff zu retten, dass in einen Stern zu stürzen droht. Die Charaktere auf der Brücke erinnern stark an Picard, Ricker, Troy und Data - einfach fabelhaft!

Schließlich erfahren wir, dass Nolan tatsächlich für den Tod der Guardians of the Globe verantwortlich ist. Mark beobachtet ihn, wie er gerade The Immortal zum zweiten Mal tötet (ja, richtig zum zweiten Mal!). Natürlich stellt er ihn direkt zur Rede und es stellt sich heraus, dass die Geschichte, die er Mark über sein Volk aufgetischt hat, nicht ganz der Wahrheit entspricht. Viltrum gibt es zwar tatsächlich, doch es hat dort einen brutalen Krieg gegeben, dessen Ziel es war, die Schwächsten unter ihnen auszulöschen. Die Hälfte, die dann übrig geblieben ist, hat sich aufgemacht um ein Imperium zu gründen und wer sich ihnen nicht anschließen will, wird vernichtet. Aufgrund Truppenknappheit hat man später entschieden, immer nur einen der stärksten Führungspersönlichkeiten auf einen Planeten zu schicken, der diesen auf die Invasion vorbereiten soll.

Was Nolan über seine Frau und Mark sagt, ist verletzend und verstörend - sie bedeuten ihm nichts. Jedoch bin ich mir nicht zu 100% sicher, ob das auch so zutrifft. Allerdings zeigt er Mark, bei der anschließenden Auseinandersetzung (der Sohn widersetzt sich dem Vater, der mit ihm über die Galaxis herrschen möchte - kommt doch auch irgendwie bekannt vor), wie stark er wirklich ist . Es tut wirklich weh den beiden zuzusehen bzw. Nolan dabei tatenlos beobachten zu müssen, wie er seinen eigenen Sohn beinahe zu Tode prügelt. Blut spritzt, Knochen brechen und tausende sterben zwischen ihnen - doch irgendwann verschwindet Nolan einfach und der grausame Anblick eines buchstäblich gebrochenen Mark, kann sich in das Gehirn des Lesers brennen.

Cecil Stedman, der mit Nolan zusammengearbeitet hat und der mächtigste Mann der Welt ist, den aber keiner kennt, rekrutiert Mark als Ersatz. Der junge Held soll an dessen Stelle weltweit Einsätze fliegen und Menschen retten, dafür bekommt er ein volles Stipendium und die Regierung kümmert sich um seine Mutter, was Finanzen und so anbelangt. Auch etwas seltenes, dass sich die Regierung so herzlich um jemanden kümmert.

#14 bis #19: head of the class

Reden wir mal kurz über den Charakter, der mir am meisten Probleme bereitet und zwar in der Hinsicht, wie dieser innerhalb der Geschichte bisher so behandelt wurde: Marks Mutter Debbie. Es ist verständlich, dass sie nachdem was Nolan alles über sie und Mark gesagt hat verzweifelt ist und einen Nervenzusammenbruch erleidet. Allerdings entwickelt sie weiterhin nichts eigenes. Sie macht Mark Vorwürfe für das was geschehen ist und bekommt ein ernsthaftes Alkoholproblem. Dies ist noch nicht das Problem, sondern das Problem ist, wie die anderen Charaktere mit dieser Tatsache umgehen. Art zum Beispiel macht sich nicht viel Sorgen um sie und sagt zu Mark er soll ihr nur etwas mehr Zeit geben, statt sie darauf anzusprechen und ihr die Flaschen wegzunehmen. Genauso könnte ihr Cecil einen Therapeuten zur Verfügung stellen, denn es ist sicher nicht das erste Mal, dass etwas in der Richtung passiert ist - er ist doch sonst immer auf alles mögliche vorbereitet.

Das Gute ist, dass es innerhalb der Geschichte einen Lichtblick gibt. Zwar nur kurz, aber es gibt ihn. Debbie trifft sich mit der Frau von Superpatriot, zufällig, da diese ebenfalls die Ansprechpartnerin des Verlages ist, wo Nolan unter Vertrag stand. Die beiden kommen ins Reden und Claire scheint zu einer guten Freundin von Debbie zu werden. Jedoch wird dies nicht weiter verfolgt bzw. verlauft etwas im Sand, was ich äußerst schade finde, da sich daraus etwas Gutes hätte entwickeln können.

Ein witziger Aspekt und eine nette Anspielung auf Star Trek ist der Teleporter. Es ist eine experimentelle Technologie, die Cecil nur all zu gerne bereit ist zu testen. Einziger Nachteil ist, dass es jedesmal wenn er sich teleportieren lässt eine unmenge an Geld kostet, aber wenn es der Steuerzahler bezahlen muss, ist es ja halb so schlimm. Dies entwickelt sich zu einem echten running gag, der immer wieder funktioniert, weil es einfach zu Cecils Persönlichkeit passt.

Ein letzter Aspekt den ich bei dieser Geschichte noch ansprechen möchte, ist das Verhalten von Superhelden in der Öffentlichkeit. Denn nach einer Invasion von Aliens helfen diese bei den Aufräumarbeiten. Eine Tatsache, die man nicht so oft zu Gesicht bekommt, da die meisten verschwinden, sobald die Gegner besiegt wurden. Außerdem helfen sie bei der Entwicklung neuer Technologien mit. Es wird nämlich eine Mission zum Mars geflogen und Mark soll unauffällig mitfliegen, nur für den Fall, dass etwas passiert. Eine eigentlich logische Methode, die ebenfalls oft untergeht.

"head of the class" ist eine gekonnte Fortsetzung von Invincibles Abenteuern, wo auch so einige Nebenhandlungen in Stellung gebracht werden. So erleben wir nicht nur einen dämonischen Detektiv, der Nolans verschwinden untersucht, sondern auch einen Marsianer auf der Erde und Anstrom Levy sammelt verschiedene Versionen von sich und befreit die Mauler Twins.

Es war einmal ein kleiner Junge. Dieser Junge war der Sohn eines stolzen Königs und er verliebte sich in eine junge Prinzessin. Sie war die hübscheste und liebevollste von allen Mädchen, die der Junge jemals gesehen hatte. Die beiden mochten sich so gern, dass sie gleich miteinander ins Bett hüpften. Das fand der Junge so toll, dass er ganz ganz wütend wurde, nachdem die Prinzessin zu ihrer Königin Mutter zurückgehen musste. Doch der Junge lies sich das natürlich nicht gefallen und rannte ihr mit fliegenden Füßen nach. Hals über Kopf stürze er sich in das Abenteuer und dachte sich: “Scheiß auf die Konsequenzen”. Das Fand die Königin gar nicht nett und zeigte dem Vater des Jungen ihre Horde an hässlichen Monstern. Es gab so viele von ihnen, dass sie bis an den Horizont zu reichen schienen. Doch das war nicht das einzige was die Königin Mutter getan hatte. Denn sie besaß die Gabe des “house of black and white” und konnte in einer Menge von Menschen untertauchen und sich als eine von ihnen ausgeben. Ganz verdutzt musste der König feststellen, dass sie mit diesem Theater vieler seiner Freunde getötet und gepfählt hat. Das fanden die Bewohner des Reiches von gütigen König gar nicht gut. So verbreitete sich Zorn und Missgunst im Königreich und die Rufe nach einer Schlacht wurden immer lauter.

  • Creator, Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Cover: Charlie Adlard
  • Inker: Stefano Gaudiano
  • Gray Tones: Cliff Rathburn
  • Letterer: Rus Wooton
  • Erstveröffentlichung: 2015
  • Ausgaben: #133 - #144

“Listen Maggie… don’t cross these people. We need to be really careful. I couldn’t see much… but I heard them… There were so many. It sounded like thousands.“

Im ersten Handlungsbogen in Book Twelve “whispers into screams” steht Carl im Zentrum des geschehens und darf sich für vieles verantwortlich Zeichnen. Rick hat sich dazu entschieden, ihn persönlich nach Hilltop zu bringen, damit er dort seine langersehnte Ausbildung zum Schmied beginnen konnte. Anna, ein Mädchen aus Alexandria in seinem Alter, hat ihm einen Brief mitgegeben und man könnte durchaus erwarten, dass aus diesen beiden ein Paar werden könnte. Doch dann ist da natürlich noch Sophia, die Carl seit sie aus Atlanta geflüchtet sind kennt. Die beiden verbringen eigentlich viel Zeit miteinander und wenn es manchmal etwas Spannungen gibt, könnte ich mir durchaus auch die beiden zusammen vorstellen. Doch natürlich musste es anders kommen.

Eine Patrouille, die nach zwei Vermissten sucht, wird von den Whisperern angegriffen und nur knapp kommt Jesus mit dem Leben davon. Doch es gibt eine überlebende. Zu diesem Zeitpunkt realisiert er auch, dass es nicht die Toten sind, die gelernt haben zu sprechen, sondern dass es sich dabei um eine etwas eigenartige Weise handelt sich zu tarnen. Die Whisperer häuten die Toten und tragen diese als zweite Haut, um von diesen nicht angegriffen zu werden. Sie verhalten sich wie sie und reden nur im Flüsterton miteinander. Jesus schnappt sich die überlebende und bringt sie zurück nach Hilltop.

Carl zieht ärger an, wie Licht Motten. So gerät er in eine Schlägerei mit zwei Typen, die Sophia wehtun und ich glaube sogar vergewaltigen wollen. Dabei schlägt er sie halb tot. Das kann Maggie, so dankbar sie auch für die Rettung ihrer Ziehtochter ist, nicht ungestraft lassen und sperrt ihn erstmal in eine Zelle ein, bis sich die Tatsachen geklärt haben. Zufällig kommt er in die Nachbarzelle, wo die überlebende der Whisperer steckt. Dabei handelt es sich um ein junges Mädchen, die so alt ist wie Carl und die beiden freunden sich an. Sie erzählt ihm alles was sie so erlebt hat in den letzten Wochen und Monaten und wie es ihnen gelungen ist zu überleben. Dazu später mehr.

Widerstrebend lassen sie die beiden zusammen frei, damit ihr Carl zeigen kann, dass es auch eine bessere Art gibt zu leben und zwar ähnlich, wie es früher, vor den Walkern gewesen ist. Sie mögen sich wirklich sehr die beiden und haben dann auch relativ schnell Sex, womit Carl seine Jungfräulichkeit verliert. Sehr romantisch, tun sie es auf einem Feld neben dem Hühnerstall. Sehr klischeehaft.

Doch nicht alles ist gut, da sich die Eltern der beiden halbtoten Jungen eine härtere Strafe für Carl wünschen und gemeinsam mit Gregory (ja, den gibt es noch immer) einen Putsch auf Maggie planen. Hierbei zeigt sich, wie unfähig, feige und hinterlistig Gregory ist. Denn er will sie gleich töten, aber statt es offen auszukämpfen, versucht er sie zu vergiften. Blöd nur, dass er eine zu geringe Dosis verwendet hat und auch noch Jesus im richtigen Zeitpunkt zur Tür herein kommt. Gregory ist das typische Arschloch der Geschichte, dass man mit jeder Faser seines Körper verachten kann. Keine Spur Integrität oder Autorität, aber trotzdem Anführer sein wollen. Einfach lächerlich.

Wenig später erscheint eine große Gruppe der Whisperer vor den Toren und fordern ihr Mitglied zurück, im Austausch gegen die beiden vermissten von zuvor. Um schlimmeres zu vermeiden geht Maggie den Handel ein. Doch sie hat nicht mit der Zuneigung zwischen Carl und Lydia gerechnet. Also bricht er mitten in der Nach auf, um den Whisperern zu folgen.

"I have marked our border... you will know it when you see it. Take my daughter across it... and see that you never return. If you cross onto our land... my horde will cross onto yours." - Alpha

In der zweiten Storyline “life and death” wird Carl sehr schnell von den Whisperern entdeckt und von ihrer Anführerin Alpha zu ihrem Lager gebracht. Dort erfahren wir dann, wie sie wirklich leben. Sie sind immer auf den Beinen und nie lange an einem Ort. Sie jagen was sie zum Essen benötigen bzw. essen Beeren und Früchte, die sie auf dem Weg finden. Und wenn es einmal einen Tag oder zwei nichts gibt, gehört das zum Leben dazu. Das Prinzip dahinter ist, dass sie so leben wollen wie Tiere. Sie haben auch keine Namen mehr. Es ist eine ziemlich spannende Strategie, wenn man genauer darüber nachdenkt. Denn so kann man mit den Walkern in einer Welt leben, ohne sie dauern bekämpfen zu müssen. Später erfahren wir auch, dass sie mit ihrer Lebensweise in der Lage sind tausende von Walkern zu kontrollieren und navigieren. Sie halten sie an einem Ort mehr oder weniger fest, um sich gegen größere Gruppen verteidigen zu können.

Den einzigen Makel den diese Gruppe und ihre Lebensweise hat ist, dass sie alles so machen wie Tiere. Lydia, als attraktives junges Mädchen ist natürlich Ziel von so mancher begieriger Männer und da sie wie Tiere leben, lehnen sie das Konzept von Vergewaltigung ab. Wenn jemand Lust verspürt sie zu ficken (verzeiht die Wortwahl aber an dieser Stelle muss ich das einfach so ausdrücken) tut er es einfach. Sie sind schließlich Tiere und haben sich von dem Konzept der Zivilisation abgewandt. Bestialisch, unverständlich. Da überrascht es nicht, dass sie gerne Zeit mit Carl verbringt, der sie gut behandelt und sie beschützen möchte.

Parallel zu diesen Ereignissen startet die Fair, die in Alexandria abgehalten wird und alle Gemeinden zusammenbringt. Dort erzählt Maggie dann auch gleich, dass Carl abgehauen ist. Allerdings verschweigt sie ihm, dass sie Gregory, als Strafe, Schutz für ihre Position als Anführerin und Exempel erhängt hat. Hingerichtet. Damit verstößt sie gegen alles, was Rick in den letzten Monaten hat aufbauen wollen. Natürlich zögert Rick nicht lange und mit Michonne und ein paar anderen macht er sich auf den Weg, um die Gruppe an Whisperern aufzuspüren.

Apropos Michonne. Diese haben wir seit dem Ende des Krieges gegen Negan nicht mehr gesehen. Ihr erster Auftritt nach so langer Zeit ist sehr cool. Denn Rick hat am Tag zuvor einen Weg zur Küste gemacht, wo sie sich mit ihr treffen wollen und dort segelt sie gerade mit ihrer Mannschaft in den Hafen der kleinen Stadt ein. Es ist ein Bild wie Johnny Depp in Pirates of the Caribbean.

Es dauert nicht lange, bis Rick und die anderen die Whisperer ausfindig machen, immerhin wollen diese auch gefunden werden und Alpha redet eine Weile mit Rick. Während Rick mit Carl redet und sie darüber streiten, dass sie verschwinden sollen, so lange sie die Möglichkeit dazu haben, Carl sich aber weigert, da er Lydia nicht diesen Bestien überlassen will, währenddessen schleicht sich Alpha davon und taucht in der Fair unter. Sie will sich einen guten Überblick über ihre Gegner verschaffen.

Überraschenderweise sieht sie nach ihrer Rückkehr ein, dass ihre Tochter nicht in diese Welt passt und Rick und Carl sie mit in ihre Welt nehmen sollen. Allerdings sollten sie nicht die von ihre markierte Grenze überschreiten. Dankbar für diese Möglichkeit machen sie sich auf den Rückweg, nur um festzustellen, was diese Markierung ist: Alpha hat zwölf Mitglieder aus den Communitys getötet und ihre Köpfe auf Pfähle gesteckt - dies ist die Grenze. Unter den Opfern ist Ezekiel, Rosita (die Schwanger war) und andere bekannte Gesichter.

Im zwölften Buch von The Walking Dead wird immer mehr von den Whisperern ans Licht gebracht, bis wir schließlich mehr oder weniger alles über sie wissen. Doch so wie die Unwissenheit bei Negan das unheimlich war, so ist es bei Alphas Gruppe das Gegenteil. Wir wissen wozu sie in der Lage sind, wie viele sie sind und das sie die Walker mehr oder weniger unter Kontrolle haben. Wie üblich sind auch die Zeichnungen wieder von bester Qualität. Besonders die Masken der Whisperer kommen hervorragend zur Geltung.

Nach der Lektüre sämtlicher The Walking Dead Comics und sehr vielen Spider-Man Ausgaben, steht nun Invincible auf dem Plan. Dabei handelt es sich wie bei TWD ebenfalls um einen Robert Kirkman Comic, der seit dem Jahre 2003 in seiner eigenen Reihe erscheint. Ich werde pro Artikel ca. zwei StoryArcs besprechen.

  • Writer: Robert Kirkman
  • Penciler, Inker, Covers: Cory Walker, Ryan Ottley
  • Colorist: Bill Crabtree

#1 bis #4: family Matters

Invincible erzählt die Geschichte des jungen Mark, dessen Vater Nolan aka Omni-Man als Superheld immer wieder die Welt rettet und für Ordnung sorgt. Eines Tages ist es soweit und auch Mark bekommt seine Kräfte (diese Aktivieren sich erst ab einem gewissen Alter). Anfangs noch mit einem improvisierten Kostüm, erhält er bald vom Schneider, der auch andere Helden versorgt, sein eigenes Kostüm und macht sich als Invincible auf, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Das erfrischende an dieser Geschichte ist, dass das Superheldendasein der beiden Männer als Job behandelt wird und die Familie am Abend gemeinsam beim Essen sitzt und versuchen, nichts besonderes aus den Fähigkeiten zu machen - es gehört bei ihnen eben dazu. Auch die Origin-Story vom Vater ist eher ungewöhnlich, da sein Volk auf dem Planeten Viltrum eine Art utopische Zivilisation begründet hat und nun auch anderen Planeten den Weg dorthin zeigen will. Da die Erde erst durch das Raster an potentiellen Kandidaten gefallen ist, hat sich Nolan freiwillig dafür gemeldet, sie zu beschützen und dafür zu sorgen, dass sich die Menschen entsprechend entwickeln können. Eine Geschichte ohne Tod und Tragik ist sehr selten im Superheldenbusiness.

Was mich an der Familienkonstellation allerdings stört, ist die Rolle der Mutter. Nolan sorgt nämlich nebenbei noch als Autor für ein entsprechendes Einkommen, was Mark und sie dazu befähigt nicht arbeiten zu müssen. So bekommt sie lediglich die Rolle der putzenden, kochenden Frau zugeordnet, die bisher keine eigene Identität aufbauen konnte, als die Frau eines Superhelden zu sein. Ich hoffe sehr, dass sich dies bald ändert und sie aus dieser Rolle ausbricht.

#5 bis #8: eight is enough

Während Mark als Invincible Bösewichte dingfest macht, indem er sie erstmal ordentlich verprügelt, mahnt ihn sein Vater zur Vorsicht, vertraut ihm jedoch genug, um ihn für eine Weile allein zu lassen. So darf sich Mark um einen außerirdischen Eindringling kümmern, der natürlich zu diesem ungünstigen Zeitpunkt auftaucht. Sie prügeln sich erst halbherzig im All und schnell wird klar, dass das Alien eigentlich keine bösen Absichten hatte. Mark redet also mit ihm und es stellt sich heraus, dass es sich um einen Inspekteur handelt, der alle drei Jahre vorbeikommt, um die Verteidigung des Planeten zu testen. Eine schräge Idee, die durchaus sinnvoll ist. Leider ist die Erde aber der falsche Planet, denn eigentlich sollte er zu einem anderen Planeten, den er all die Jahre vernachlässigt hat - eine nette Verwechslungskomödie. Es ist ein toller Dialog zwischen den beiden und einmal eine andere Art, einen Konflikt zu lösen.

Wir lernen in dieser Storyline auch die Guardians of the globe kennen, die sehr stark an die Justice League erinnern und das nicht nur vom Aussehen her. Handelt es sich dabei um: Darkwing, The Red Rush, War Woman, den König von Atlantis, Martian Man und Green Ghost. Jedoch werden diese auch schon nach ihrem ersten Auftritt von Omni-Man getötet oder zumindest jemanden, der sich als ihn ausgibt. Es ist eine nette Abwechslung, dass man diese eigentlich immer obsiegenden Charaktere scheitern und sogar sterben sieht.

Ein weiterer interessanter Aspekt, der in diesen Comics eigentlich selten auftaucht ist, dass Protagonisten noch “normale” Freunde haben. Mark geht immerhin noch zu High School und hat also ständig Kontakt mit Menschen ohne Fähigkeiten. Bei einer Besichtigung einer Uni findet sein Kumpel William heraus, dass Mark Fähigkeiten besitzt. Er macht keine große Sache daraus, nur später bittet er ihn darum, einmal mit ihm fliegen zu dürfen - wer würde dies nicht tun?

Invincible ist ein wunderbarer Comic, der sich nicht nur über andere lustig macht. Vielmehr ist es eine Hommage an das, was in dem Genre und im Science-Fiction Bereich allgemein, so alles erarbeitet, verwendet und aufgegriffen wurde. Die Zeichnungen und die großartigen Farben vermitteln ein guten Eindruck von der Welt. Außerdem sind die Aliens, die Mark und andere immer wieder bekämpfen müssen äußerst kreativ umgesetzt. Es fehlt weder an Humor, noch an einer gewissen Ernsthaftigkeit. Kirkman findet die perfekte Mischung. Absolut empfehlenswert.

Die Abenteuer der Rat Queens gehen weiter. Dieses Mal steht nicht nur ein furchtbarer Diebstahl von uralten Texten auf dem Plan, sondern es wird auch ziemlich magisch in der Stadt Palisade - aber nicht auf die angenehm schöne Weise.

  • Ausgaben: #6 bis #10
  • Jahrgang: 2014
  • Story: Story J. Wiebe
  • Art: Roc Upchurch, Stjepan Sejic, Tess Fowler
  • Letters: Ed Brisson

“No mercy! No quarter! To the very end my Rat Queens!” - Violet

Wir lernen zu Beginn den Ehemann von Dee kennen. Dieser schaut nach Palisade, da der "Haruspex Requiem" gestohlen wurde. Allein die Reaktion von Hannah ist unbezahlbar, denn sie kann nicht fassen, dass genau das Ding gestohlen wurde - sie hat keine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Der "Haruspex Requiem" ist eine magische Zaubermaske, die böse Dinge anstellen kann. Zumindest wenn diese in die typischen falschen Hände eines bösen Zauberers gelangt, der keine netten Dinge damit anstellen möchte. Die Maske beherbergt das gesammelte Wissen all derjenigen Personen, die die Maske zuvor getragen haben.

Gerrig, der in Volume 1 von Rat Queens Bernadette entführte, hat sich nun diese Maske zu eigen gemacht und auch Sawyer entführt. Ich bin mir allerdings nicht 100% sicher, ob er ihn sich nur als reines Opfer für den bevorstehenden Fluch, den er über Palisade legen möchte benötigt, oder dieser auch als eine Art Schutz bzw. Signal an die Rat Queens dienen soll. Doch da er mit einer von ihnen eine innige Beziehung pflegt, wäre dies wohl ein schlechter Plan, da die Truppe nun alles mögliche unternimmt, um nicht nur Gerrig zu stoppen, sondern auch Sawyer zu befreien. Dieser wurde übrigens an ein hölzernes, X-Förmiges Konstrukt gefesselt und das nackt. Das lasse ich einfach mal so stehen.

Des weiteren hat sich Gerrig noch die Seiten von einem Buch besorgt, die verbotene oder zumindest äußerst gefährliche Zauber beinhalten. Damit ruft er drei Dämonenkraken, die vom Himmel kommen und die Stadt verwüsten. Doch das ist nicht das einzige, was diese Wesen tun können. Jedes Opfer, dass sie anfassen, wird zurück in dessen eigene Vergangenheit befördert - nur mental natürlich. Dadurch erfährt zum einen der Leser, was die einzelnen Mitglieder der Rat Queens zu dem gemacht haben, die sie heute sind und zum anderen werden sie abgelenkt und können nicht gegen Gerrig kämpfen.

Die Rückblenden sind äußerst unterhaltsam und brechen somit sehr mit der düsteren Bedrohung, die die Kraken darstellen. Ein wichtiger Aspekt, der vor allem in Dees und Violets Vergangenheit eine Rolle spielt, ist Tradition. Violet ist ein Zwerg und normalerweise tragen auch die Frauen bei ihnen große stolze Bärte. Doch sie entscheidet sich dagegen und kämpft sich somit aus der Familie frei. Sie lässt sich von keinen vorbestimmten Rollen prägen und in eine typische Frauenrolle zwängen, vor allem nicht, wenn ihr Bruder bei Wettkämpfen und anderen Dingen den ganzen Lob einheimst, während sie genauso gut ist wie er. Sehr beeindruckende Geschichte, eines interessanten Charakters.

Die finale Schlacht fällt dann äußerst blutig und brutal schön aus. Die Inszenierung der Kraken allein, wäre ein cooles Poster wert. Rat Queens begeistert weiterhin mit verrückt fantastischen Geschichten, originellen Charakteren und überzeugenden visuellen Darstellungen.

Nach drei Wochen gibt es endlich mal wieder einen Wochenrückblick und dieses Mal in einer XL Variante. Denn nach drei Wochen haben sich 23 Comics angesammelt und mit knapp 6000 Worten ist dies nun auch mein längster Artikel bisher. Damit ihr nicht ganz verloren seid, hier ein Überblick der Ausgaben, die ich heute besprechen werde. Viel Vergnügen…

  • Star Wars #25
  • Star Wars Annual #2
  • Predator vs Judge Dredd vs. Aliens #3
  • Giant Days #21
  • Saga #40
  • Batman #11
  • Aquaman #11
  • Nightwing #9
  • Trinity #3
  • Justice League #9
  • Batman Beyond #2
  • Blue Beelte #3
  • Detective Comics #945
  • The Flash #11
  • Titans #5
  • Teen Titans #2
  • Wonder Woman #11
  • Batman Annual #1
  • Nightwing #10
  • Batman #12
  • Aquaman #12
  • Justice League # 10
  • Midnighter & Apollo #3

Star Wars #25 (the last flight of the Harbinger V)

Das Finale der aktuellen Storyline birgt so einige Highlights in sich. So muss sich R2 mal wieder die Kommentare von C-3PO gefallen lassen, während er das Wrack von Schiff am Laufen hält und so ganz nebenbei den Tag rettet. Han und Leia sind damit beschäftigt die Brücke gegen Sturmtruppen zu verteidigen, sodass sie das Imperium vielleicht doch noch in die Flucht schlagen können. Unterdessen hat Sana einen wirklich coolen Showdown mit einem Typen der Scar-Squadron. So gibt er ihr eine Waffe, mit der sie sich verteidigen kann, denn ganz kampflos will er sie auch nicht töten. Ich hoffe sehr, dass wir diese Sturmtruppen bald wieder sehen, da sie einfach ein anderes Kaliber an Gegner sind. Sie gehen überlegt vor, sind perfekt trainiert und unterstehen Darth Vader persönlich. Vor allem Kreel hat es mir angetan, dem wir ja schon einmal begegnet sind, als sich Luke auf einem Planeten als Gladiator beweisen musste. Die beiden funktionieren toll miteinander und es wäre cool sie wieder einmal als Team zu erleben, wo sie zum Beispiel gegen einen gemeinsamen Feind ankämpfen müssen, den sie alleine nicht besiegen können. Darth Vader vielleicht? Aber das würde den Kanon der Filme zu sehr stören, vermute ich. Allerdings gibt es ja durchaus noch mehr Lichtschwert schwingende Figuren, die sich der Autor ausdenken kann. Als kleinen Bonus erhalten wir dann noch eine nette R2D2 Geschichte. Diese überzeugt zwar nicht ganz so sehr, wie die Hauptstory, ist aber eine nettes Gimmick.

Star Wars Annual #2

“No longer just people. But instead living, breathing ideas all connected and unending. Stronger because they’re one.” - Pash

Im zweiten Star Wars Annual bekommen wir eine Geschichte geliefert, die uns einmal einen anderen Blick auf die Rebellen liefert - genauer auf die Gruppe rund um Leia, Han, Luke und Chewie. Auf dem Planeten Skorii-Lei wurde Leia schwer verwundet. Doch die kräftige und für sich selbst sorgende Frau Pash Davane findet und versorgt sie. Pash führt ein Leben, welches stark vom Krieg zwischen den Rebellen und dem Imperium beeinflusst wurde. Früher als Unterwasseringenieurin unterwegs, arbeitet sie nun auf den Docks und schleppt Kisten herum. Sie hat eine kräftige Statur und sieht so aus, als könnte sie Chewbacca mit verbunden Armen verprügeln. Sie ist ein toller Charakter und auf den 30 Seiten erfahren wir sehr viel über ihr Verhalten und wie sie zu der Person geworden ist, die nun Leia rettet - auch wenn sie selbst nicht genau weiß warum. Doch die beiden kommen sich näher und dem Tode vor Augen erzählt ihr Leia warum sie für die Rebellion kämpft, bereit ist zu sterben und was sie eigentlich antreibt. Es ist ein neuer Blick auf die Prinzessin und macht den Charakter noch einmal um einiges interessanter. Der Blick von außen tut der kleinen Gruppe um sie auch sehr gut. Ich hoffe wir haben nicht das Letzte von Pash und ihrem witzigen Droiden gesehen - sie hätte durchaus eine eigene Mini-Serie verdient, in der wir sie noch näher kennen lernen. Vielleicht in der Zeit, als sie noch Ingenieurin war und unter Wasser gearbeitet hat? Autorin Kelly Thompson und dem Künstler Emilio Laiso ist eine wunderbare Ausgabe gelungen, die das zweijährige Jubiläum der Reihe würdig feiert.

Predator vs Judge Dredd vs. Aliens #3

"...the truth was this: Archbishop Emoji just really, really hated humans." - Narrator

Lange mussten wir auf die dritte Ausgabe des Mega-Crossovers warten, nun ist sie endlich da. Und ich kann kaum glauben, dass ich das jetzt schreibe, allerdings steht der Plot, den ich in der ersten und auch zweiten Ausgabe gelobt habe, der Action im Weg. Es sind zu viele Charaktere im Spiel, die einen Antrieb für die drei Protagonisten-Gruppen darstellen sollen, diese Aufgabe allerdings nicht schaffen. Sie treiben sie nur von einem Ort zum anderen. Plot-Points, die mühevoll aufgebaut und eingeführt wurden, sind in wenigen Panels aufgeklärt und für die ikonischen Duelle, auf die man als Fan eigentlich gewartet hat (Dredd vs. Predator, Alien-Judge vs. Alien), nehmen sich die Verantwortlichen zu wenig Zeit. So verkommt es zu einem viel zu dialoglastigen Comic (was nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss, hier aber deutlich stört) und statt der Action, bekommt man Schnipsel von Kämpfen geliefert, die eindeutige hätten epischer ausfallen können. So gibt es zwar ein Team-up zwischen den Judges und den Predatoren, doch auch ihre Kooperation wird auf die nächste Ausgabe verschoben. Ich hoffe sehr, dass sich die nächste Ausgabe mehr Zeit für die Kämpfe nimmt, ansonsten entwickelt sich der Comic zu einem ähnlichen Fiasko wie der neueste Godzilla. Auch dort wartet man ständig auf den Einsatz des Viehs, sieht stattdessen aber den Menschen zu, wie sie von A nach B rennen.

Giant Days #21

Kaum in ihr neues zu Hause eingelebt, wird auch schon bei Daisy, Esther und Susan eingebrochen. All ihr Hab und Gut wird gestohlen. Doch am meisten trifft es Daisy. Sie hat als kleines Kind ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren und alles was sie von ihnen hat, ist in einer Schatulle aufbewahrt (inklusive kostbarem Schmuck und Fotos). Die Ausgabe ist ein reines Wechselbad der Gefühle. Man geht durch Trauer, Belustigung und Mitgefühl und das auf den wenigen Seiten, die uns jeden Monat von Giant Days spendiert werden. Natürlich dürfen bei dieser Gelegenheit popkulturelle Referenzen nicht fehlen und so macht ein Forensiker, der einem gewissen Charakter aus CSI: Miami (Stichwort Sonnenbrille) verdächtig ähnlich sieht. Wir erfahren eben auch jene Geschichte von Daisys Eltern und sowohl Esther, als auch Susan zeigen ihr tiefes Mitgefühl - zumindest bis Susan erfährt, wo die beiden verschollen sind. Die 21. Ausgabe von Giant Days ist einfach fantastisch und sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Saga #40 (The war for phang IV)

Sir Robot ist schon eine besonders außergewöhnliche Figur in der wunderbaren Welt von Saga. Trotz dessen dass er ein Kind hat, scheint er sein Leben zu genießen. Hazel und ihr neuer bester Freund Kurti sehen ihm sogar beim Träumen zu, was keine große Schwierigkeit ist, da sein Kopf schließlich ein Fernseher ist und sein Innerstes offenbart. Neben seiner Hauptbeschäftigung (masturbieren) hat er nun allerdings etwas neues gefunden - Drogen. So erkennt man aber schnell, dass er wohl größere Probleme hat mit seiner Situation klar zu kommen, als dem geneigten Leser vielleicht klar war. Ich hoffe sehr jemand interveniert noch rechtzeitig und stoppt seine selbstzerstörerische Ader. In der Zwischenzeit sucht Alanas Mutter nach der nun zum zweiten Mal verstorbenen Izabel. Auf einem Kometen, dessen Ziel eine abstruse Formation im Weltraum ist, hofft sie auf Antworten. Diese großartige Ausgabe von Saga, die uns wieder einmal neue Seiten von diversen Figuren zeigt, scheint wie die Ruhe vor dem Sturm zu sein. Denn immerhin haben wir nun schon den vierten Teil vom “war of phang” Ereignis bekommen und unsere Protagonisten sind lediglich Zuschauer des Krieges. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie in den Strudel hineingezogen werden. Dabei wird eine bestimmte Waffe von Gwendolyn eine wichtige Rolle spielen und Alanas Schwangerschaft zu einem ungünstigen Zeitpunkt ihr Ende finden.

Batman #11 (I am suicide III)

Batman und Catwoman haben sich das letzte Mal zusammen getan, um gegen Bane vorzugehen. Dabei erfahren wir als erstes, präsentiert auf zwei hervorragenden Doppelseiten, wie sie bereits in der Vergangenheit Katz und Fledermaus gespielt haben. Der Dialog ist herrlich und spiegelt ihre abstruse Beziehung wieder. So ist Catwoman also nach Arkham gekommen und hat dadurch eine Rechnung mit Bruce offen. Deshalb überrascht es wenig, dass sie ihren "Partner" über's Ohr haut. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam zu lesen, vor allem weil sich Batman so sehr auf sie verlässt. Er ist noch immer nicht so ganz über sie hinweg, vertraut ihr sogar Wesker an, der sie, nachdem Bane besiegt ist, wieder aus dem Labyrinth heraus bringen soll. Nebenbei erfahren wir auch noch, dass Catwoman nicht unbedingt eine Katze zum streicheln ist, da ihr Bodycount, also die Anzahl der Menschen, die sie getötet hat, im höheren dreistelligen Bereich liegt. Eine gute Fortsetzung der Storyline, auch wenn ich gehofft hätte, dass es zu einem finalen Schlagabtausch zwischen Bane und Batman kommt. Wer wird wem brechen? Es bleibt spannend.

Aquaman #11 (The Deluge - Prelude)

Am Anfang war der Aspekt, dass Aquaman ein ausgestoßener Held ist noch ganz spannend. Vor allem die Art und Weise wie diese Handlung erzählt und weiter fortgeschritten ist, hat mich beeindruckt. Doch langsam aber sich ist diese Geschichte nach elf Ausgaben nicht mehr neu, sondern wärm sich immer nur selbst auf. So ist Arthur nach der Attacke des Monsters im Krankenhaus und bekommt beeindruckenden Besuch von Mera. Er sieht nicht gerade gut aus und sogar seine Freunde von der Justice League kommen vorbei, um ihn ihr Vertrauen auszusprechen. Doch diese Geste wird schnell wieder zunichte gemacht, wenn sich Black Manta, aufgrund dessen, dass sein Plan, die Reputation von Aquaman zu zerstören, fehl schlägt, einfach mit seinen Deluge die USA mit voller Kraft angreifen. Im Namen von Atlantis stürzen sich die beiden Nationen in einen Krieg. Was genau ist eigentlich das Ziel von Black Manta? Ist es pure Rache? Mittlerweile reicht mir dieses Ziel nicht mehr wirklich aus, ich möchte einen besseren Grund haben. Ich hoffe sehr, dass die nächsten Ausgaben einen neuen Aspekt in die Geschichte bringen, sonst werde ich der Reihe wohl meinen Abschied erteilen müssen. Ein weiterer großer Negativpunkt für mich ist der folgende: Letztes Mal wurde angedeutet, dass Mera die Macht übernimmt und gegen ihre Gegner vorgeht. Auf dieser Ebene geschieht allerdings gar nichts, was ich äußerst schade finde. Daraus hätte man viel machen können.

Nightwing #9 (facing destiny)

In seiner neunten Ausgabe bekommt Nightwing prominenten Besuch von einem gewissen Superhelden, der auch schon auf dem Cover angepriesen wird. Superman und Nightwing sind ja nicht all zu oft gemeinsam zu sehen, deshalb ist diese als One-Shot ausgelegte Geschichte genau das richtige, um auf Tuchfühlung zu gehen. Dick wird seit Wochen von Albträumen geplagt und weiß nicht so recht, wie er diese wieder loswerden soll. Vor allem beginnen Realität und Traum miteinander zu verschmelzen und spätestens dann wird es Gefährlich für Batmans früheren Robin. So bringt ihn der neue Superman zur Fortress of Solitude, wo er Dick in seine Träume begleitet. Es ist schon interessant, dass Superman derjenige ist, der Dick bei seinem Problem mit Dr. Destinz, so der Name des Schurken, der sich für Dicks Albträume verantwortlich zeichnet. Meine Theorie ist ja, dass Dick sich vielleicht zu einer Art Vertrauensperson vom neuen Superman entwickelt und zwar in der Art, dass er sich für Clark in einer zukünftigen Situation einsetzt und ihm beisteht, während andere an seiner Ehrlichkeit und seinen Absichten zweifeln. Zumindest wäre es eine interessante Idee, mal sehen, ob sie sich auch bewahrheitet. Die Zeichnungen in diesem Comic sind erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, da sie sehr vom sonstigen Stil der Nightwing-Comics abweichen. Wenn dann allerdings der Traumaspekt hinzukommt und die Geschichte ihr Potential entfaltet, ist es spannend zu lesen. Vielleicht hätte man sie auch über zwei oder drei Ausgaben strecken können, allerdings ist es auch nett eine abgeschlossene Geschichte zu lesen. Außerdem erinnert Superman Nightwing an einen bestimmten Ort, denn er in dieser Welt noch nie aufgesucht hat: Blüdhaven.

Trinity #3 (better together III)

"We can change the rules of this game. But first we have to trust each other. Like Family." - Wonder Woman

In der letzten Ausgaben haben wir eine Reise in die scheinbare Vergangenheit von Clark unternommen. Nun kommt Batman an die Reihe und wird mit dem schlimmsten Moment in seinem Leben konfrontiert. Auch wenn es schon wieder eine Reise zu dem Augenblick ist, an dem die Eltern von Bruce ermordet und beraubt wurden, gelingt es Francis Manapol ihm einen neuen Twist zu verleihen. Denn zum einen ist sich Batman durchaus Bewusst, dass er die Vergangenheit nicht verändern kann und zum anderen muss er lernen loszulassen. Wie es scheint ist es ihm gelungen und er macht sich nicht ständig selbst Vorwürfe für die Tode seiner Eltern, Tim Drake oder Jason Todd. Den Mord in dieser Form zu sehen, mit einer Portion fiktivem Scarcrow versehen, ist eine intensive und verstörende Leseerfahrung, der man sich nicht entziehen kann. Vor allem die Zeichnungen sind ein Meisterwerk. Der junge Bruce, dessen Eltern gerade ermordet wurden, Halluziniert nämlich und sieht in Superman, Wonder Woman und Batman Monster. Auf Doppelseitigen düsteren Imaginationen, werden die Albträume wahr. Nur Dianas Lasso ist in der Lage ihm die Wahrheit einzuflössen und zeigt dabei beiden Versionen des dunklen Ritters eine Art Einsicht. Die drei Helden so zu erleben ist Balsam für die Seele. Sie stehen füreinander ein, unterstützen sich und kämpfen gemeinsam gegen die unbekannte Bedrohung. Die intime Geschichte, die mit der ersten Ausgabe so schön begonnen hat, wird kontinuierlich fortgesetzt und zeigt, dass man nicht nur tosende Action benötigt, um mit diesen Charakteren gute Geschichten zu erzählen. Wer diese Reihe nicht verfolgt, lässt sich etwas entgehen.

Justice League #9 (outbreak II)

"I brought coffee. I know how much you enjoy a stimulant after a near-death experience." - Alfred

Die aktuelle Justice League Reihe macht einfach Spaß beim Lesen. Wie wir erfahren haben ist die Frau eines Hackers namens Palmer bei dem Angriff der Kindred gestorben und er macht die Justice League dafür verantwortlich. Da er ein geschickter Hacker ist, macht er sich über relativ unkomplizierte Mittel den Ring von Simon Baz zunutze (er hackt Cyborg, der dann den Ring hackt), um diesen gegen die Justice League aufzuhetzen. Ein spannender Kampf entwickelt sich und jedes der Mitglieder lenkt den Kampf in ihr favorisiertes Territorium. Diana kämpft frontal mit Schwert und Schild gegen mythische Monster, Aquaman geht unter Wasser und Barry rennt. Parallel dazu versucht Bruce herauszufinden wer eigentlich hinter dem Angriff steckt und neben den ganzen spitzen Bemerkungen von Alfred ist es ein leichtes dies zu tun. Die beiden haben eine tolle Chemie in dieser Reihe. Auch wenn der Kampf unter Helden vielleicht etwas abgedroschen klingt, schafft es der Autor Brian Hitch trotz des Wissens, dass niemand der Helden in ernsthafter Gefahr schwebt, es unterhaltsam zu machen. Dies liegt unter anderem an den tollen Dialog und der Ideenfindung, wie sie Simons Ring besiegen können, Cyborgs teils doch lustiger Kampf gegen seinen eigenen Anzug und der bereits erwähnten Chemie zwischen Bruce und Alfred. Außerdem ist es erfrischend, dass nicht die Welt bedroht wird, von einem überdimensionierten Alien, sondern es sich um eine intimere Geschichte handelt. "outbreak" erweist sich als willkommene Abwechslung vom Heldentrott und ich hoffe, dass die Stimmung und Atmosphäre so beibehalten wird.

Batman Beyond #2 (the return II)

Hintergrundgeschichten bilden einen Teil des Rückgrats einer Handlung - zumindest wenn es zu einer Handlung wie in Batman Beyond kommt, in der es darum geht den Joker wieder ins Leben zurück zu holen. So verwenden die Macher den Großteil dieser Ausgabe zu erklären, wie der Joker bei einem Kampf gegen Batman geblufft hat und jeden glauben lassen wollte, dass er eigentlich gestorben sei. Statt dessen ließ er sich einfrieren und hat darauf gewartet, bis jemand eine Möglichkeit findet, seine Wunden zu versorgen, ohne das er sterben würde. Dabei handelt es sich um die Finale Schlacht zwischen Batman und dem Joker. Ihr letztes Duell. Der dunkle Ritter gegen den Prinzen des Chaos. Will mir DC wirklich klar machen, dass es da weniger Seiten einer Ausgabe von Batman Beyond bedarf, um diese epische Battle zu erzählen? Da hätte ich es lieber gehabt, dass Carter, der Anführer der Jokerz, Entführer von Dana und Erzähler der Rückblende, die Geschichte einfach so kurz wieder gibt, ohne dass der Künstler diese auch noch in Szene setzt. An dieser Stelle hätte man sehr gut mit der Mimik und Gestik des Schurken arbeiten können, als er seiner Gefangenen vom letzten großen Streich des Jokers erzählt. Dies hätte zumindest für mich besser gewirkt, als diese seltsame, halbherzige Rückblende. Im Kontrast dazu stehen die aktuellen Ereignisse, wo sich Terry in die Reihen der Jokerz einschleicht und sein Bruder ein Ablenkungsmanöver durchführt. Schade, wenn sich die Hälfte anfühlt, wie eine Füllerepisode und das bereits nach zwei Ausgaben. Wenigstens haben wir aber die Rückblende und damit die notwendige Hintergrundgeschichte abgearbeitet und können uns so in der nächsten Ausgabe wieder der aktuellen, besseren Handlung zuwenden. Noch gebe ich die Reihe nicht auf, dafür mag ich die Zeichnungen und das Setting zu sehr.

Blue Beetle #3 (The Posse III)

Blue Beetle ist ein interessanter Charakter, da es sich um einen gewöhnlichen Jungen (Jamie Reyes) handelt, der eigentlich ein normales Leben führen möchte, allerdings auf irgend eine Art und Weise mit dem Scarab in Berührung kam, der sich mit ihm verbunden hat und ihn nun nicht mehr los lässt. Ein ständiger Kampf um die Kontrolle. Doch wie es scheint, kümmert sich Jamie äußerst wenig um seine Situation - man könnte durchaus behaupten er ist noch im Stadium der Verweigerung. Er ein Ereignis, welches zu Beginn dieser Ausgabe stattfindet, bringt ihn zum handeln. Er wird von seinem Scarab entführt und direkt in einen Kampf verwickelt, bevor er wieder nach Hause darf. Bisher ist die Entwicklung des Charakters für mich nicht ganz nachvollziehbar und ich hoffe sehr, dass sich dies im Laufe der nächsten Ausgabe noch ändern wird. Immerhin sind ja coole Charakter wie Doctor Fate darin verwickelt und viele Menschen möchten Jamie auf seinem Weg helfen, warum er sich dieser Hilfe verweigert und nicht einmal herausfinden will, wie der Scarab mit ihm verbunden ist oder ob sich an seiner Physiologie etwas geändert hat, ist wohl das größte Rätsel. Doch zumindest versprechen uns die Macher am Ende der Ausgabe die Ursprung aller Blue Beetles mit der nächsten Ausgabe aufzuklären. Ich erhoffe mir sehr viel davon. Vor allem eine nachvollziehbare Weiterentwicklung der Charaktere.

Detective Comics #945 (The Victim Syndicate III)

Nachdem wir das Victim Syndicate kennen gelernt haben und sie sich als ehemalige, unschuldige Opfer von Batman outeten, blieb eigentlich nur noch eine Frage übrig: Wer ist das erste Opfer? Wer ist ihr Anführer? Alfred und Batman versuchen zwar herauszufinden wer das erste Opfer war, doch sie scheitern kläglich. Bevor sie mit der Red Hood Gang in Berührung gekommen sind, gab es scheinbar noch einen anderen Fall. Doch gab es dort wirklich verletzte? Es ist eine äußerst spannende Frage und die Macher haben sich selbst übertroffen, mit ihren Rätsel. Denn am liebsten würde man selbst zurückgehen und alle Ausgaben von Detective Comics, zumindest die ersten, noch einmal lesen. Gibt es dort Hinweise? Ist er dort überhaupt aufgetaucht. Ich denke nicht, dass es ein bekannter Charakter aus neueren Geschichten ist, sondern man tief in die Vergangenheit des dunklen Ritters gehen muss, um dieses Rätsel zu lösen. In der Zwischenzeit warten die anderen auf einen neuen Angriff des Syndicates, denn Batwing hat Technologien entwickelt, mit denen sie ihren Kräften etwas entgegenzusetzen haben. Während sie warten, werden sie von einer Psychologin "interviewt". Dabei gibt es interessante Einblick in Clayface Vergangenheit und wieso er zu einem Super-Villain geworden ist. Eine fantastische Szene, die einem den Charakter näher bringt. Charakterarbeit steht überhaupt im Fokus dieser Ausgabe. Die Dialoge sind toll geschrieben und so einige noch offene Konflikte werden ausgefochten - zumindest bis das Syndicate wieder angreift. Detective Comics gehört mit zu den Besten der neuen Reihen aus dem Hause DC. Vor allem sollte man die Geschichten auch deshalb lesen, weil es im Frühjahr nächsten Jahres endlich soweit ist und wir eine eigene Batwoman Reihe bekommen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist...

The Flash #11 (the speed of darkness II)

The Shade ist ein alter Gegner von Barry, doch anders als der Kampf gegen Wally aus der letzten Ausgabe vermuten lässt, ist er kein Gegner, sondern entpuppt sich als eine Art Verbündeter. Shade ist der Herr über die Schatten, regiert über Shadowland und befindet sich immer auf Messers Schneide zum Bösewicht. Doch seine Liebe zu einer Frau namens Hope hat die Schatten an seiner Autorität zweifeln lassen und so haben diese sich selbstständig gemacht. Nun wollen sie komplett aus Shadowland entkommen und die Welt buchstäblich in die Finsternis stürzen. Als Unterstützung sucht sich Shade die Hilfe von Flash, um wieder die Kontrolle über die Schatten zu bekommen, die nicht nur Hope, sondern auch Iris entführt haben. Wie kann die Speed Force gegen so eine Macht helfen? Es ist eine interessante Konstellation an Charakteren die hier aufeinandertreffen und ihre Macht- bzw. Psychospielchen miteinander treiben. Wally sitzt mit Flash gemeinsam in Shadowland fest und bekommt nun endlich seine gewünschte Chance, sich vor seinem Vorbild beweisen zu können. Die Geschichte und die Charaktere sind für mich die große Stärke an den Flash Comics. Womit ich mich immer mal wieder hadern sehe sind die Zeichnungen, mit denen ich auch dieses Mal nicht so richtig warm geworden bin. Sie wirken für mich ein bisschen zu sketchy und ich würde detaillierte Zeichnungen bzw. einen realistischeren Eindruck bevorzugen. Jedoch hat diese abstrakte Art auch etwas an sich, was sich nicht leugnen lässt. Ich bin mir eben doch unsicher. Aber so lange die Geschichten Spaß machen zu lesen und zu unterhalten wissen, sollte es eigentlich kein Problem geben.

Titans #5 (the return of Wally West V)

Siebentausend Meilen in knapp über sechs Sekunden. Vor dieser unmöglichen Aufgabe stand Wally das letzte Mal um seine Freunde und seine große Liebe zu retten. Kadabra ist ein bösartiger Sadist, der nicht nur ein Spielball Dr. Manhattans ist, sondern auch Wally die Schuld für seine eigenen Fehler gibt. Ich hatte mich schon auf diese Ausgabe gefreut, da ich unbedingt wissen wollte, wie sich die Macher entscheiden Wallys Versuch umzusetzen. Werden sie die Hohen Erwartungen erfüllen können? Oder ist die Rettung nach wenigen Seiten schon wieder vorbei? Es freut mich mitteilen zu können, dass sich der Lauf durch das ganze Land auch durch die gesamte Ausgabe zieht. Die Zeichnungen, die Farben und die Panelstruktur sind perfekt gewählt für diesen Einsatz und schaffen es die immense Geschwindigkeit und die Emotionen, deren sich Wally bedient, um seine unmögliche Mission durchzuführen, einzufangen, wie ich es noch nicht gesehen habe. Dazu kommt noch der innere Monolog, der dem Leser nahebringt, wie viel seine Freunde ihm bedeuten und was er alles bereit ist zu tun - besonders für seine große Liebe Lynda. So würde ich mir manchmal auch die Flashcomics wünschen in ihrer Gestaltung. Denn die blauen Blitze die Wally umgeben und immer intensiver werden, bis sie ihn schließlich komplett vereinnahmen, sorgen für ausreichend Gänsehautmomente. Das einzige was mich etwas stört, sind die Unterbrechungen von Kadabra, der Wally am Anfang ziemlich zutextet. Aber wenn man diese Sprechblasen überspringt und nur diejenigen von Wally liest, ist alles in Ordnung. Ich kann es kaum erwarten die nächste Ausgabe in Händen zu halten und damit wahrscheinlich auch das Finale der ersten Storyline.

Teen Titans #2 (Damian knows best II)

Damian hat es wirklich nicht leicht. Allein seine Vergangenheit würde ausreichend um dutzende Bücher zu füllen und Psychologen für Jahre zu beschäftigen. Doch er hat einen Vorteil: Er weiß was er will, wo er her kommt und wo seine Reise hingeht. Er ist der Son of Batman. Der neue Anführer der Teen Titans und er will sie alle retten. Denn Rhas al Ghul hat es auf sie alle abgesehen und ein Team losgeschickt, was es nicht nur mit den verschiedenen Fähigkeiten von Beast Boy und co. aufnehmen kann, sondern die auch noch bei der League of Assassins trainiert wurden. Somit sind auch kampftechnisch äußerst überzeugend. Doch Damian muss sich erst das Vertrauen seines neuen Teams erarbeiten, vor allem da sie mitten im Kampf erfahren, wo er aufgewachsen ist. Ich hoffe er entscheidet sich von jetzt an immer ehrlich mit ihnen umzugehen, ansonsten wird es schwierig das Team beizubehalten, dass von Tim Drake aufgebaut wurde.

Wonder Woman #11 (the lies VI)

Die Storyline "the lies" ist für Wonder Woman Neueinsteiger wie mich eine ziemlich unbefriedigende Sache, da man sich tiefer mit dem Mythos von Themyscira und ihrer Bewohnerinnen auseinandersetzen müsste. Oder anders ausgedrückt hätte man wahrscheinlich die new52 Wonder Woman Reihe verfolgen müssen, damit man versteht, welchen "Schaden" Greg Rucka mit dieser Storyline wieder gut zu machen versucht. Am einfachsten ist noch die Geschichte von Diana selbst und ihrer Suche nach Heimat, ihrer Mutter und ihren Schwestern. Gemeinsam mit Steve stellt sie schließlich fest, dass sie nicht auf der Insel sind, auf der sie groß geworden ist, etwas ist falsch und nur durch ihr Lasso kann sie dies endgültig feststellen. Doch wo sind sie dann? Und was hat dass alles mit der Nebenhandlung von Etta und Sasha zu tun, die irgendwie von einer fremden Macht beeinflusst werden? Am Ende bleiben sehr viel mehr Fragen offen, die nach einer Antwort schreien, als in irgendeiner Weise beantwortet würden. Doch die Reihe ist trotz dessen eine sehr gute. Die Dialoge, die Charaktere und die Zeichnungen überzeugen auf ganzer Linie. Für den Rest muss man Rucka nur etwas mehr Zeit geben, damit er eine Chance bekommt, alle Dinge zu erklären. Und ich bin gerne bereit, diese Reise mit ihm zu beschreiten.

Batman Annual #1 (silent night)

Im ersten Annual von Batman, seit dem Rebirth Event vor knapp sieben Monaten, bekommen wir verschiedenste Geschichten geliefert, die sich nicht nur um Weihnachten drehen, sondern auch jeweils einen neuen Aspekt des Detektivs hervorheben. So steht in der ersten Geschichte ein Hund im Zentrum des Geschehens. Der Joker hat den Hund mit Gas Aggressiv und beinahe unzähmbar gemacht. Doch Alfred gibt nicht auf, bis er schließlich zu Weihnachten soweit ist und Bruce ihn sogar als Haustier akzeptiert. Wie auch bei der zweiten Geschichte steckt sehr viel Herz und Metahandlung darin. Es geht nicht um große Gegner, spektakuläre Kämpfe oder gefährliche Unterfangen. Vielmehr steht das menschliche von Batman bzw. Bruce im Vordergrund. In einem Panel sieht man ihn sogar lächeln. Natürlich darf bei so einem Fest auch Harley Quinn nicht fehlen, die von Batman nach Hause gebracht wird. Auch hier geht es zentral um die beiden Charaktere und den Dialog zwischen ihnen. Schließlich wird ein neuer Gegner eingeführt, den wir im nächsten Jahr im Batman Universum begrüßen dürfen. Nur die letzte Geschichte hat mich nicht so sehr gefesselt muss ich sagen. Alles in allem aber ein toller Einblick in ein etwas anderes Gotham. Die Zeichnungen sind so fantastisch wie die Geschichten selbst und sind ebenfalls Abwechslungsreich gestaltet.

Nightwing #10 (Blüdhaven I)

In den letzten Handlungsbögen von Nightwing bzw. auch Grayson, war unser gut aussehender Protagonist immer mit einer anderen Identität ausgestattet, hat Kriminellen vertrauen müssen und wurde von Raptor manipuliert, sowie betrogen. Nun wird es an der Zeit, dass er endlich wieder zu sich selbst findet. Wer ist Dick Grayson eigentlich? Welch besseren Startpunkt gibt es da, außer seine alte Heimat Blüdhaven (die ihm leider nicht mehr bekannt ist und erst von Superman wieder nahe gebracht werden musste). Ich muss schon sagen, dass es gut tut Dick Grayson handeln zu sehen - außerhalb des Kostüms von Nightwing. So engagiert er sich zum Beispiel in einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Kinder kümmert, denen Gewalt verschiedenster Art angetan wurde. Das Interview mit der Leiterin ist wundervoll gestaltet. Einfache, klare, aber auch helle Zeichnungen, die Dick perfekt in Szene setzen. Doch natürlich beleibt sein Alter-Ego nicht unbedacht und so hilft er der Polizei einen vielleicht sogar unschuldigen, intelligenten Gorilla zu verhaften. Schnell wird klar, dass in Blüdhaven keine Vigilanten willkommen sind. Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Dualität zwischen Dick Grayson und Nightwing in den zukünftigen Episoden darstellen wird und hoffe, dass beiden Persona genug Spielraum beigebracht wird. Denn Dick auf der Couch zu betrachten und wie er einfach nur irgendeinen Quatsch ansieht ist abstrus, aber auch irgendwie interessant, da es ein völlig neuer Aspekt in einem Superhelden-Comic ist, den man nicht oft zu Gesicht bekommt. Nach den letzten Ausgaben von Nightwing war ich mir bei der Reihe nicht ganz sicher, doch Nummer zehn hat wieder einmal bewiesen, dass es sich lohnt, ihr zu folgen. Vor allem weil ein neuer Look und eine neue Location die notwendige Abwechslung mitbringen, die die Reihe benötigt.

Batman #12 (I am Suicide IV)

In der letzten Ausgabe von Batman hat Selina einen Brief geschrieben, der als eine Art Erzähler diente und die Handlung im Hintergrund begleitet hat. Nun erhalten wir eine Antwort darauf. Es ist aber keine besonders fesselnde Antwort. Wenn der Autor Tom King versucht uns mit dem Brief in die Irre zu leiten und uns glauben lassen möchte, es sei Bruce Wayne, der den Brief schreibt, scheitert dieser Versuch. Doch auch zu Bane passt dieser nicht wirklich - zumindest nicht in meinem Verständnis von ihm. Im Fall der zwölften Ausgabe von Batman wäre es angebracht gewesen, komplett auf die Dialoge zu verzichten und die Bilder für sich sprechen zu lassen. Durchweg sind es Doppelseitige Zeichnungen, die Batmans Kampf durch die Hölle, hinein in Banes "Thronsaal" zeigen. Sie sind dynamisch, fesselnd und man hört und fühlt förmlich jeden Schlag den der dunkle Ritter einsteckt bzw. austeilt. Vor allem da es oft keine einzelnen Panels sind die man zu sehen bekommt, sondern ein großes Hintergrundbild, indem Batmans Bewegungsabläufe Dargestellt werden. Es ist unbeschreiblich wie wirkungsvoll diese sind. Leider machen die Sprechblasen von Selinas Brief, den Eindruck ein wenig zunichte. Sie sind ein Störelement. Deshalb habe ich mich ab der dritten Seite dazu entschieden, diese nicht zu beachten. So kann man ungestört die Macht der Bilder in sich aufsaugen. Wenn jemand Batman einfach kämpfen sehen möchte, wie er sich Stur und unnachgiebig in eine Masse an Schläger stürzt, mit sich hadert, aber trotzdem beeindruckend obsiegt, dem kann ich diese Ausgabe nur ans Herz legen. Einfach großartig!

Aquaman #12 (The Deluge I)

Die Aquaman-Reihe befindet sich auf einem neuen Höhepunkt. Über elf Ausgaben wurde der nun ausbrechende Krieg aufgebaut und das warten hat sich tatsächlich gelohnt. Denn durch die lange Vorgeschichte kann man beide Seiten nachvollziehen. Als Leser versteht man nun sowohl das Misstrauen der US-Regierung und der Justice League, außerdem wirkt Arthurs vorgehen selbst, wie ein Kampf gegen Windmühlen. Erstaunlich wie sehr es der Autor Dan Abnett schafft, diesen gewaltigen Krieg glaubwürdig katastrophal und schockierend darzustellen. Auch wenn die Organisation N.E.M.O nicht viele Leute hat, können sie großen Schaden anrichten und DC traut sich auch hohe Verlustzahlen auf Seiten der Landbewohner zu verzeichnen. Die trägt zu einer düsteren Stimmung bei. Als hilflos Zuschauender Leser wünscht man sich beinahe in irgendeiner Art und Weise eingreifen zu können und das Missverständnis aufzuklären. Aber der Präsident hat bereits einen Krieg gegen Atlantis ausgerufen und es scheint hoffnungslos zu sein. Besonders da am Ende dann auch noch die Justice League auftaucht und Rechenschaft von Arthur möchte. Das einzige was ich nicht nachvollziehen kann ist die Reaktion von Mera, die mitten im Chaos einfach verschwindet. Hat sie einen Plan, wie sie die Nationen der Erde von Atlantis und Arthurs Unschuld überzeugen kann? In zwei Wochen werden wir mehr wissen…

Justice League # 10 (Outbreak )

Wie begrüßt man eigentlich die Justice League, wenn sie plötzlich vor der Haustüre steht? Bietet man ihnen Kaffee an? Kekse? Flash macht zumindest den ersten Schritt und bittet um einen Energydrink, nicht das dieser bei ihm helfen würde (nehme ich zumindest an). Die meiste Zeit dieser Ausgabe verbringen wir im Haus der Palmers und versuchen herauszufinden, wer für die Hacks verantwortlich ist. Die Antwort darauf ist überraschend, doch auch nachvollziehbar. Es ist eine rührende Geschichte einer genialen Tochter, die versucht die Welt besser zu machen. Denn ihr Vater eine A.I. (künstliche Intelligenz) entwickelt. Jedoch in einem Notizbuch aufgeschrieben und versteckt, da sie alles und jeden hacken kann (sogar Cyborg und Green Lanterns, wie wir in der letzten Ausgabe erfahren haben). Das Verständnis und die Fürsorge der einzelnen Mitglieder ist bemerkenswert und wundervoll zu lesen, besonders wenn sich Wonder Woman um die Tochter kümmert, die für den Schlamassel verantwortlich ist. Die A.I. spielt ein Spielt mit dem Sohn Palmers und dieser will wissen, was passiert, wenn die Justice League verloren hätte, quasi eine Welt, ohne die Justice League. So sammelt der Computer alle möglichen Gegner zusammen und verbündet sie. Erste Priorität ist natürlich den Kampf von der Wohnsiedlung weg zu locken. Doch am Ende taucht jemand auf, der die sechs Mitglieder der Justice League die nächste Ausgabe über beschäftigen wird. Die zehnte Ausgabe der Reihe nimmt etwas den Fuß vom Gaspedal und lebt von den schrägen Zeichnungen im Haus und einfühlsamen Dialogen. Bravouröse Leistung!

Midnighter & Apollo #3

“Someone killed the man I love. This is a bastard I plan to torture until my hands are raw” - Midnighter

Mit Hilfe von etwas Magie macht sich Midnighter auf den Weg in die Hölle um seinen geliebten Apollo aus den Klauen Nerons zu retten. Doch bevor er sich auf direkt auf dem Weg dorthin machen kann, muss er sich erst einmal eine Waffe besorgen, die es ihm erlaubt, den Peiniger zu töten. Eine Waffe von Winchester (na, klingelt da nicht etwas?) soll ihm bei dieser Aufgabe behilflich sein. Doch diese befindet sich nicht mehr am gewünschten Ort und so muss er in der Hölle selbst nach der Waffe suchen. Das Design des grausamen Ortes ist fantastisch. Wie wir auch schon in der letzten Ausgabe bewundern durften, hat sich der Künstler Fernando Blanco etwas ganz besonderes ausgedacht. Nicht nur das Bauernvolk ist schräg und unheimlich gestaltet, auch Mawzir (Besitzer der Winchester Waffe) macht einen tollen Eindruck. Schnell wird Midnighter auch zur Legende in der Hölle, da er sich durch alles kämpft was ihm im Weg steht. Sehr beeindruckend. Apollo muss sich in der Zwischenzeit mit bereits erwähntem Neron herum schlagen. Dieser fordert ihm zu einem Spiel heraus, dessen einziger Zweck es ist, den selbst ernannten Gott zu brechen und ihm sein Licht auszutreiben. Das stetige goldene Leuchten Apollos wirkt dabei wie ein Hoffnungsschimmer in einer ansonsten trostlosen Welt. Doch jede Hoffnung scheint in der Hölle verloren zu gehen. “Midnighter & Apollo” bleibt weiterhin eine großartige Mini-Series und ich kann es kaum erwarten, bis es weiter geht.