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Green Arrow war lange Zeit ein von mir unterschätzter Charakter. Erst durch die Serie auf The CW, wo Oliver Queen von Stephen Amell verkörpert wird, ist er als ein ernst zu nehmender (Anti)Held in Erscheinung getreten. Doch wo sollte man bei all den bisherigen Reihen einsteigen? Da kam das neue Rebirth Line-up gerade recht, um das Original kennen zu lernen.

  • Story: Benjamin Percy
  • Art and Color Otto Schmidt
  • Lettering: Nate Piekos

“Whatever this is, I’m going to stop it. Whoever you are, I’m going to hunt you down. And when i do, I’ll make you feel debased, devalued, bankrupt in every possible way. There will be nothing left. You’ll know what it feels like to be no one.” - Green Arrow

Anders als man es bei einer Rebirth #1 Ausgabe erwarten würde, erzählt uns Mr. Queen nicht seine gesamte Leidensgeschichte, sondern wir dürfen ihn direkt auf einem seiner nächtlichen Streifzüge begleiten. Dies ist insofern erfrischend, als dass man sich als erfahrener DC Fan nicht mit redundanten Informationen herumschlagen muss - so geht es also direkt nach Seattle und Oliver will einen Jungen aus den Klauen eines Verbrechers retten.

Es ist jetzt nicht wirklich ein Spoiler wenn ich verrate, dass es sich bei diesem um Black Canary handelt aka Dinah Lane. Wie auch in der Serie, sind sie bekannt dafür, dass sie auch im Comic eine komplexe Beziehung pflegen. Leider wurde diese aber seit den new52, die im Jahre 2011 gestartet sind, vernachlässigt und Fans haben die Reihe eher im Stich gelassen. Es ist schön zu sehen, dass sich DC auch hier die Kritik zu Herzen genommen hat und nicht nur den Lesern, sondern auch dem Paar eine neue Chance gibt.

Leider kann ich nicht genau sagen, wie die Beziehung vor Rebirth ausgesehen hat, aber scheinbar hatten die beiden darin nur sehr wenig Kontakt. Diese Ausgabe startet nämlich, damit, dass sie sich erst einmal kennen lernen müssen. Da sie beide auf der Suche nach den Drahtziehern hinter einer Verbrechenswelle an armen, obdachlosen Frauen und Kindern sind, bietet es sich an, sich gleich zu verbünden und gemeinsam dagegen vorzugehen.

Ein Element, dass an dieser ersten Ausgabe besonders begeistert, ist die Chemie zwischen den Protagonisten und die eindeutig romantische Anziehung, die sie füreinander empfinden. Das sie beide nicht gerade auf den Kopf gefallen sind und sich in allen Belangen das Wasser reichen können, trägt das übrige zu einer tollen Leseerfahrung bei. Natürlich dürfen auch die Zeichnungen nicht unerwähnt bleiben, die einen angenehmen Stil haben. Sowohl die Action, als auch die ruhigen Charaktermomente werden gekonnt in Szene gesetzt.

Menschenhandel ist das zentrale Thema der Ausgabe. verschiedene Organisationen haben sich mehr oder weniger zusammen getan und pflegen weitschweifende Verbindungen. Alle kommunizieren verschlüsselt und mit großer Sorgfalt, was darauf schließen lässt, dass sie schon länger im Geschäft sind. Manche von den Mitgliedern kennt man sogar schon aus anderen DC Comics. Der Comic greift, wie so oft im Rebirth-Lineup ein immer wieder aktuelles Thema auf und es wird interessant sein zu beobachten, wie die beiden Helden den Verbrechern entgegentreten und welche andere Verbündete eventuelle Gastauftritte feiern dürfen.

Ich kann die Reihe nur jedem ans Herz legen, der sich für Green Arrow interessiert und mehr über ihn erfahren möchte oder auch einfach nur eine toll Geschichte lesen möchte.

Nightwing gehört schon immer zu meinen Lieblingshelden aus dem Hause DC. Er ist einfach eine tolle Variante von Batman und geht immer seinen eigenen Weg. Im Laufe der Zeit hat er auch einiges an Verwandlungen durchgemacht. Von Robin, zu Nightwing, zu Agent 37 und jetzt wieder zurück zu Nightwing. Ich hoffe auf spannende Geschichten.

  • Writer: Tim Seeley
  • Artist: Yanick Paquette
  • Colorist: Nathan Fairbairn
  • Letterer: Carlos Mangual

“I’m going to help my friends. I’m going to help anyone who needs me. I’m going to beat the bad guys.” - Nightwing

Rein von der Kerngeschichte passiert in dieser Ausgabe nicht viel. Dick trifft sich mit Damian in einer Spielhalle und sie gehen schließlich in die Bathöhle. Die ganze Zeit über führen sie eine ziemlich interessante Unterhaltung über Dicks Vergangenheit. Es ist schön die beiden in einem etwas privateren Rahmen und abseits von Missionen zu erleben. Diese Seite der Figuren bekommen wir sehr selten zu Gesicht. Man darf auch nicht vergessen, dass die beiden eine bewegende Vergangenheit hinter sich haben. Nicht zuletzt deshalb, weil sie einmal Batman und Robin waren, als Bruce die Rolle nicht übernehmen konnte.

Parallel dazu erzählt uns Dick seine Geschichte. Dabei lässt er aber sehr vieles aus, was der Geschichte gut tut und konzentriert sich auf die jüngeren Ereignisse und das, was er in seinen Einsätzen mit der Organisation Spyral alles erlebt hat. Ich finde es insofern spannend, da ich die Grayson-Reihe nicht komplett verfolgt habe und so etwas auf dem Laufenden gehalten werde. Allerdings werden nicht zu viele Details Preis gegeben, sodass nicht nur neue Leser, sondern auch treue Fans guten Lesestoff geliefert bekommen.

Eine der unterhaltsamsten Rückblenden, die immer wieder eingestreut werden, zeigt einen gemeinsamen Einsatz mit Midnighter und wie sie gerade ein sehr außergewöhnliches Wesen besiegen. Ein Teamup der beiden ist immer sehr unterhaltsam, vor allem da sie so unterschiedlich an ihre Missionen herangehen, trotzdem aber irgendwie gut zusammen passen. Dabei ist es sehr erfreulich, dass ein weiteres Treffen der beiden schon ein bisschen angedeutet wird.

Nightwing Rebirth #1 ist dazu da, um mit seiner Vergangenheit abzuschließen, lose Enden miteinander zu verknüpfen und ihn so auf Neues vorzubereiten. Dies gelingt äußerst gut und der nächste Gegner ist auch ziemlich spannend. Vor allem deshalb, weil wir die Gruppe bereits aus einer der ersten Story-Arcs von Scott Snyders Batman-Reihe kennen.

Natürlich, wenn man schon Nightwings Vergangenheit aufarbeitet und zu einem Abschluss bringt, darf eine Unterhaltung zwischen ihm und Batman nicht fehlen. Deren Beziehung miteinander ist wohl die beste, die Bruce Wayne je gehabt hat und haben wird. Sie vertrauen sich blind und Bruce sorgt sich wohl auch ständig um seinen ehemaligen Schützling. Somit ist Dick Grayson vorbereitet für seine nächste Aufgabe. Und wenn man sich die letzte Seite so ansieht, freue ich mich schon sehr auf das was uns dort erwartet.

Das Erbe von Geoff Johns anzutreten, nachdem dieser mit dem fantastischen Darkseid War, welcher uns über ein Jahr mit spannendem Lesestoff versogt hat, ist wahrlich nicht einfach. Bryan Hitch allerdings versucht es - einer muss den Job ja schließlich machen. Kann er sich im Rebirth Special schon etwas beweisen?

  • Writer: Bryan Hitch
  • Inks: Daniel Henriques & Scott Hanna
  • Color: Alex Sinclair
  • Letters: Richard Starkings & Comicraft

"Leave. Tell everyone and everything like you, that this world is protected. Whatever comes will face us. We stand guard here. We´re the Justice League. Run." - Justice League

Natürlich kann man aus einer Ausgabe nicht wirklich auf eine ganze Reihe schließen, doch das was uns hier an Action, Emotionen und Hingabe für die Charaktere geboten wird, ist wirklich großartig.

Die Geschichte selbst beginnt mit einem Angriff auf eine Großstadt. Das Monster, welches epische Maße annimmt, hat den unheilvoll klingenden Namen Reaper und ist so groß wie ganz Manhattan. Verzweifelt versuchen unsere Helden gegen dieses gigantische Wesen anzutreten. Doch weder die Waffen von Wonder Woman, noch Aquaman oder Cyborg Talente sind ausreichend, um es zu bezwingen.

Parallel dazu erleben wir den Clark (der, der aus einer anderen Welt stammt und vor Jahren hier Zuflucht fand), wie er mit Lois diskutiert, ob er sich in die Belange dieser Welt einmischen sollte. Immerhin muss er sich auch um ihren Sohn Jon kümmern. Es ist ein toller Moment, da die Standpunkte und sein gesamtes Wesen in diesen wenigen Augenblicken klar wird. Er ist Superman. Er kann gar nichts anderes sein. Dies ist seine Bestimmung. Quasi will er nur die Erlaubnis seiner großen Liebe, um sich der Justice League anschließen zu dürfen.

Ebenfalls dazu gesellen müssen noch die beiden neuen Green Lanterns, die sich während des Darkseid Wars etabliert haben. Ihre abenteuerliche Vergangenheit wird hier nur angeschnitten, was der Dynamik der Geschichte nur gut tut.

Der Comic ähnelt stark dem Beginn von Geoff Johns Justice League Reihe. Auch hier mussten sich die Helden erst zusammenfinden. Doch der Kern des Teams, den wir schon kannten (Batman, Wonder Woman, Cyborg und Aquaman) bleiben bestehen. Doch sie erkennen, dass sie erst gemeinsam stark genug sind, um allen Widrigkeiten trotzen zu können, wie auch das Zitat oben noch einmal deutlich macht. Jeder einzelne von ihnen trägt einen Satz daraus vor, was noch einmal ihre Verbundenheit unterstreicht.

Das einzige was mich nicht so begeistert hat, waren die Zeichnungen von Wonder Woman, die mir teilweise etwas kantig und ungenau vorkamen. Sie wirkte überzogen dargestellt - zumindest was ihre Mimik und teilweise auch die Gestik betrifft. Mal sehen wie sich das in den nächsten Ausgaben entwickeln wird.

Ich freue mich aber auf die kommenden Geschichten und Gegner. Bryan Hitch hat sich sicherlich etwas gutes für seine erste Story einfallen lassen.

Der Pre-Flashpoint Wally West macht sich nach seiner Begegnung mit Barry Allen aka The Flash auf dem Weg zu seinem alten Team, in der Hoffnung, sie würden ihn wieder erkennen. Leider wird diese schnell zerstört und er muss einen Weg finden, wie er sie davon überzeugen kann, dass er keine Bedrohung darstellt.

  • Writer: Dan Abnett
  • Penciller: Brett Booth
  • Inker: Norm Rapmund
  • Colorist: Andrew Dalhouse
  • Letterer: Carlos M. Mangual

"Maybe, just this once, running´s not the answer." - Wally

Jedes Rebirth Special scheint so sein eigenes Thema zu haben. Sei es Neubeginn, Vergangenheitsbewältigung, Teamfähigkeit usw. So steht Titans eindeutig unter dem Banner der Freundschaft. Wallys verzweifelter Versuch wieder in die Welt zurückzukehren, nachdem er Jahre in der Speed Force gefangen war, ist so spürbar, wie auch schon im DC Universe: Rebirth #1 - wenn nicht sogar noch mehr. Jedes Panel strahlt den hoffnungsvollen Wunsch nach seinen alten Freunden und Teamkollegen aus. Auf der ersten Seite wird er dann gleich von Nightwing angegriffen, der ihn für einen Eindringling hält. Doch nach einer zufälligen Berührung erinnert er sich wieder. Es ist buchstäblich ein Funke übergesprungen. Doch damit sind seine anderen Kollegen noch nicht von ihm überzeugt.

Was sich auf den nächsten Seiten abspielt ist ein gekonntes Jonglieren zwischen Hoffnung und Wiedervereinigung. Auf einer fantastischen Doppelseitigen Zeichnung werden alle Mitglieder der Titans eingeführt, wie sie ihren ehemaligen Teamkollegen angreifen. Angefangen von Roy über Donna, Lilith und Garth (der aus Atlantis) machen sich alle zum Angriff bereit. Allgemein sind die Zeichnungen sind nicht mehr so abstrakt und gezwungen modern, wie in der letzten Teen Titans Reihe. Sie wirken, als hätten auch sie das "Teen" abgeworfen und seien erwachsen geworden. Es sind charmante, dynamische Darstellungen unserer Helden die begeistern. Viele von ihnen muss ich mit dieser Reihe auch erst wieder kennen lernen, da manche von ihnen mir noch nicht über den Weg gelaufen sind.

Das Motto "einer für alle, alle für einen" trifft wohl auf diese Ausgabe genauso zu, wie das der Freundschaft. Titans Rebirth #1 überzeugt auf ganzer Linie und lädt zu einer melancholischen Stimmung ein. Für mich die bisher beste Rebirth Ausgabe - ich freue mich auf die zukünftigen Abenteuer mit den Titans, denn wie es so aussieht, werden sie sich darum kümmern herauszufinden, was mit Wally geschehen ist. Wer steckt hinter der ganzen Sache? Warum wurde Flashpoint überhaupt gestartet? Alles interessante Fragen, die hoffentlich ihre Antworten finden.

PS: Eine Referenz wird in dem Heft auch noch gemacht, nämlich auf die Mini-Serie "Titans Hunt". Diese fand vor kurzem ihr Ende und ich habe mir bereits alle Ausgaben auf Comixology gesichert. Dass heißt, bald folgt auch dazu ein Review…

Nein, ihr habt nicht die letzten 933 Reviews von Detective Comics verpasst. Mit Rebirth kehrt DC bei Action Comics und Detective Comics zu ihrer ursprünglichen Nummerierung zurück. Damit setzen sie noch einmal ein deutliches Zeichen, dass sie mit ihrer Initiative zurück zu den Basics wollen. Schaffen es mit Detective Comics?

  • Script: James Tynion IV
  • Pencils: Eddy Barrows
  • Inks: Eber Ferreira
  • Colors: Adriano Lucas
  • Letters: Marilyn Patrizio

"I´m not here to train you, Kate. I´m here because I want your help to train the next generation of heroes in this city." - Batman

Die ehrliche Antwort auf die oben gestellte Frage muss eigentlich “Nein” lauten, denn mit Rebirth beginnt ein neuer Abschnitt für Bruce Wayne aka Batman. Azrael, den man wohl vorwiegend aus den Arkham-Spielen kennen dürfte, wird von einem Batman-Imitator angegriffen und vernichtend geschlagen. Bis der richtige Batman erscheint, ist der Doppelgänger allerdings schon verschwunden. Dies bewegt ihn dazu, sich etwas Unterstützung zu holen und zwar bei niemand geringeren als Batwoman. Diese dynamik habe ich persönlich noch in keinem Comic sehen dürfen, vor allem deshalb, weil ich keine Batwoman Geschichten gelesen habe. Jedoch versprechen die beiden ein interessantes Duo abzugeben. Am überraschendsten ist allerdings, was Bruce bei ihrer ersten Begegnung macht (nein, ich werde es nicht verraten).

Warum Batman sie ins Boot holt ist eigentlich recht simpel: Er will eine Art Boot Camp für die neue Generation an Helden aufstellen. Vor allem deshalb, weil die Vigilanten der Stadt von einem unbekannten Beobachtet werden. Die Technologie die dabei eingesetzt wird, sollte es allerdings noch nicht geben und so fängt sich an ein spannender Handlungsbogen zu entwickeln. Anschließend startet die Rekrutierung. Es könnte keine außergewöhnlichere Konstellation an Figuren geben, wie sie hier präsentiert werden. Angefangen von The Spoiler aka Stephanie Brown (Tochter von Cluemaster), Red Robin aka Tim Drake (ehemaliger Robin), Orphan aka Cassandra Caine und wie ich finde am coolsten: Basil Karlo aka Clayface.

Es ist eine bunte Mischung verschiedener Charaktere und es wird jedem ein bisschen Zeit gegeben, um die Motivation hinter ihrem Beitritt zu erklären. Was an Detective Comics besonders begeistert ist die Verbindung zu Batman, also dem Comic, über den ich vor ein paar Tagen ein Review geschrieben habe. Es wird eine Referenz zu Duke Thomas gemacht und dadurch angedeutet, dass diese Comics im selben Universum spielen. Dies ist sehr cool, da es den Blickwinkel auf diese Welt noch einmal verbreitert und wir nicht gleich wieder ins Multiversum gestoßen werden, was noch früh genug passieren wird.

Detective Comics 934 ist ein wunderbarer Start in ein neues Kapitel der Fledermaus, mit ungewöhnlichen Charakteren. I am hooked!

Mit dem Wonder Woman Rebirth Special starte ich ein persönliches Experiment, denn bisher habe ich noch nie regelmäßig einen Wonder Woman Comic gelesen. Dies soll sich nun aber ändern. Bietet diese #1 einen guten Einstieg in die Welt der Amazone?

  • Writer: Greg Rucka
  • Pencils, Inks, Cover: Liam Sharp
  • Pencils: Matthew Clark
  • Letters: Jody Wynne
  • Inks: Paulo Siqueira

"The first casualty of war is the truth." - Diana

Die Geschichte, die hier erzählt wird ist ziemlich ungewöhnlich und als Wonder Woman Einsteiger vielleicht am Anfang etwas verwirrend, aber wenn man die bisherigen Justice League Comics von Geoff Johns verfolgt hat und weiß worum es in Rebirth geht, ergibt alles schon irgendwie einen Sinn. Diana ist Zwiegespalten. Vielleicht ausgelöst durch Wally West, vielleicht aber auch eine Nachwirkung des Darkseid War. Wie dem auch sei gibt es in ihr einen Konflikt und Erinnerungen widersprechen sich. Ihr Ursprung hat mehrere Versionen, sie ist sich nicht sicher was real ist und was nicht. Dies alles wird hier sehr deutlich gemacht.

Die Ausgabe besteht hauptsächlich aus einem inneren Monolog, wo sie über ihre derzeitigen Gefühle berichtet. Dies wird auch in den Zeichnungen äußerst beeindruckend dargestellt. Sei es eine verschwommene Spiegelung oder aber eine Collage aus ihren bisherigen Abenteuern. Schließlich macht sie sich auf den Weg um Antworten zu finden und kommt an einen Ort, der ihr nicht richtig erscheint. Was steckt dahinter? Wer ist für ihre Zerwürfnis verantwortlich?

Antworten werden wir in den kommenden Handlungsbögen erfahren. Dabei finde ich es äußerst spannend, wie diese Geschichte auch in der zweiwöchentlichen Veröffentlichung der Comics anschaulich “zerrissen” wird. Denn es werden abwechselnd zwei Geschichten erzählt, die dann vielleicht in einer Geschichte münden. Diese experimentelle Erzählweise ist äußerst interessant und ich bin gespannt, wie sich das in der Realität umsetzen lässt. Doch wenn es einer schafft, dann Greg Rucka und seine Kollegen.

Wonder Woman Rebirth #1 mag jetzt nicht unbedingt für komplette Neueinsteiger geeignet sein, doch die Atmosphäre und der innere Monolog sind fantastisch umgesetzt. Ergänzt mit den Zeichnungen, wird einem eine Geschichte geboten, die großes Potential hat.

In diesem Comic wird die Geschichte aus dem "DC Universe: Rebirth #1" etwas weiter fortgesetzt und auch wenn noch diverse konkrete Hinweise, wie es damit weitergehen wird fehlen, so bietet die Handlung einen guten Start.

  • Writer: Joshua Williamson
  • Artist: Carmine Di Giandomenico
  • Colorist: Ivan Plascencia
  • Letterer: Steve Wands

"Has anyone ... has anyone ever tried researching the Speed Force?" - Barrys Dad

Was dem geneigten Leser an diesem Comic vermutlich als erstes auffallen wird, sind die fantastischen Zeichnungen. Sie bieten einen komplett neuen Stil für den Flash und zeichnen sich durch eine ungemeine Dynamik aus. Sehr ungewöhnlich, aber willkommen!

Außerdem bietet die Geschichte einen guten Einstiegspunkt für neue Leser, da noch einmal kurz zusammengefasst wird, wer Barry Allen eigentlich ist und wie er seine Kräfte bekommen hat. Natürlich wird nichts konkretes angeschnitten, was in den letzten fünf Jahren, also seit dem Start der new52, geschehen ist, doch diese Informationen werden auch nicht unbedingt benötigt. Zufälligerweise hat dann der aktuelle Mordfall, mit dem sich Barry in seinem Forensiker-Dasein beschäftigen muss, Ähnlichkeiten mit dem Tod seiner Mutter, womit er diese tragische Geschichte auch noch zum Besten gegeben wird.

Unser Held wird von diversen Visionen gepeinigt, die schon andeuten, mit wem wir es in den kommenden Abenteuern zu tun bekommen werden. Ich freue mich schon sehr darauf und wenn ihr auch das DC Event (wovon ich schon berichtet habe) angesehen habt, wisst ihr was ich meine... Jedenfalls steht uns ein neuer Charakter bevor. Was auch gefällt ist die Andeutung, dass wir mehr von der Speed Force sehen und erfahren werden. Diese mystische Kraft, die allen Speedstern zur Verfügung steht wird sicher ein interessantes Forschungsgebiet abgeben.

Später gibt es dann noch eine Überschneidung mit dem Rebirth Special, nämlich ab dem Zeitpunkt, ab dem Wally West wieder ins Leben von Barry tritt. Zwar hat dieser nicht die emotionale Wucht, wie im Original, ist aber ebenfalls noch gut umgesetzt. Es werden auch noch einige Teaser am Ende der Handlung eingestreut. Angefangen von einer zukünftigen Zusammenarbeit mit Batman bzgl. des Watchmen-Smiley, bis hin zu Wallys wiedereintritt bei den Teen Titans.

Was die Watchmen-Sache betrifft, so glaube ich, dass wir hier in den nächsten Wochen und Monaten immer mal wieder Andeutungen erfahren werden, worum es sich dabei genau handelt und welche Motive dahinterstecken. Das Highlight könnte dann ein Event sein, bei dem sich die Justice League gegen Dr. Manhatten stellt oder so ähnlich - aber das ist alles nur Spekulation. Darüber freuen würde ich mich in jedem Fall!

Flash: Rebirth #1 ist ein guter Start in eine neue Ära mit unserem schnellen Helden. Die Geschichte bietet tolle Charaktermomente, eine Prise Witz und ist Einsteigerfreundlich. Er macht Lust auf mehr und das ist doch genau das, was man von einem Rebirth-Special erwartet!

Quelle: http://media.dcentertainment.com

Den ersten Rebirth-Comic den man unbedingt lesen sollte, zumindest aus meiner Sicht, ist der von Batman. Dieser fungiert als Übergabe des Zepters von Scott Snyder zu Tom King und hat einige Überraschungen zu bieten, die die Vorfreude auf den kommenden Handlungsbogen nur erhöhen.

  • Writers: Scott Snyder & Tom King
  • Artist & Cover: Mikel Janin
  • Colors: June Chung
  • Letters: Deron Bennett
  • Editor: Mark Doyle

"I´m not training you to be Robin. I´m trying ... something new." Batman

Als Gegner wird uns Calender-Man präsentiert und als Hommage an ihn ist diese Ausgabe auch auf vier Ereignisse aufgeteilt, die sich in den vier Jahreszeiten ereignen. Batmans berühmter Gegner wird insofern ordentlich eingeführt, als dass seine Kompetenzen und Fähigkeiten gut erläutert werden. So stellt sich heraus, dass er eben nicht nur von Daten und Kalendern besessen ist, sondern dass er sich auch im Laufe eines Jahres einer gewissen Evolution unterzieht.

Batman selbst könnte sich nicht mehr von seinem Counterpart aus dem Scott Snyder Run unterscheiden. Es wird uns hier nicht nur ein jüngerer und agilerer Bruce Wayne präsentiert. Nein, hier haben wir es auch mit einen Mann zu tun, der sich um seine Firma kümmert und interessiert ist, was Lucius Fox genau treibt. Das Vertrauen zwischen den beiden wird in einer wunderbaren Szene gezeigt und macht die kuriosen Trainingsmethoden eines Batman deutlich. Außerdem wirkt er insgesamt lockerer und fröhlicher als zuvor, was eine willkommene Abwechslung ist.

Überraschende Unterstützung erhält er von Duke Thomas, den wir aus den "We are... Robin" Comics kennen. Leider habe ich den Comic nicht zu 100% verfolgt, daher kenne ich die Vergangenheit zwischen ihm und Batman nicht, aber er scheint die Identität von ihm zu kennen. Außerdem hat ihm Bruce ein Angebot gemacht, welches er nun annimmt. Anders als erwartet wird er aber nicht der neue Robin, sondern Bruce hat sich etwas neues überlegt. Duke bekommt einen gelben, Batman-ähnlichen Anzug und darf als neuer Sidekick, noch ohne Namen, mitmischen.

Die Rebirth-Ausgabe von Batman macht sehr vieles richtig. Der Ton, den die Autoren einschlagen ist eine Frischzellenkur für den Charakter. Die Zeichnungen sehen fantastisch aus, wirken dynamisch. So kann man sich auf die nächsten Abenteuer mit dem Mann in Schwarz freuen. Wenn alle Rebirth-Comics in dieser Qualität geliefert werden, wird das eine ziemlich teure Zukunft...

Quelle: http://13thdimension.com

Die “new 52” Ära, die 2011 mit dem Flashpoint ihren Anfang feierte, neigt sich mit Rebirth ihrem Ende. Neue Teams, neue Serien, neue bzw. alte Nummerierungen. Dies soll helfen, DC wieder zu ihren Wurzeln zurückzuführen. Was dies allerdings genau bedeutet, wurde aus den bisherigen Auftritten und Interviews, über die ich unter anderem hier berichtet habe, nur zum Teil klar. Nun ist es endlich soweit und die 80-seitige Spezialausgabe, die die “new 52” nicht beenden, sondern in ein neues Zeitalter führen soll, ist da. Doch zuvor sehen wir uns die beiden Ausgaben an, die man voher, laut DC, lesen sollte:

Prelude zu Rebirth

Justice League #50

  • Story Arc: Darkseid War
  • Writer: Geoff Johns
  • Artist: Jason Fabok

“We were never Gods. Gods watch the world from above. Gods don’t intervene. Gods don’t bleed. Or cry. Or laugh. Or love. Not like us. We struggle. We fight.” - Diana

Seit vielen Monaten verfolgt uns nun schon der Darkseid War und es darf wohl mit Fug und Recht behauptet werden, dass es sich hierbei um das größte Event bzw. die größte Herausforderung für unsere Helden handelt. Grail hat den Anti-Monitor beschworen, um Darkseid zu vernichten und in seinen letzten Minuten hat dieser seine tödlichste Waffe beschworen: den Black Razor. Von da an hat die Geschichte ihren Lauf genommen und ohne zu sehr in Detail zu gehen, sind unsere Helden zu Göttern geworden: Lex Luthor God of Apokolips, Shazam God of Gods, Batman God of Knowledge, The Flash God of Death und Superman God of Strength. Aus der Sicht von Diana aka Wonder Woman wird uns diese fantastische und Ereignisreiche Geschichte näher gebracht, in der wir so einiges über die einzelnen Charaktere und ihre Vergangenheit erfahren. Um das Roaster der Protagonisten noch etwas voller zu machen, mischt dann auch noch das Crime Syndicate aus einer anderen Erde unter.

Was an Darkseid War besonders heraussticht, ist die Konzentration auf Wonder Woman. Sie mimt eine beeindruckende Erzählerin und fasst das Geschehen und dessen Bedeutung immer wieder toll zusammen. Auch ihre Heimatinsel und der Stamm der Amazonen bilden ein zentrales Element. Dies führt nur dazu, dass ich mich umso mehr auf die neue Wonder Woman Solo-Comic-Reihe mit Greg Rucka als Autor freue.

Die Zeichnungen sind genauso wunderbar. Oft sind es zweiseitige Darstellungen, die dem Leser einen Eindruck von dem was vor sich geht vermitteln. Doch Jason Fabok schafft es auch so die Epik und das Ausmaß der Geschichte festzuhalten. Eigentlich kann man nichts negatives finden, es sei denn, das die Hefte zu schnell zu Ende gelesen sind.

Ganz unabhängig von Rebirth ist “Darkseid War” eine sehr lesenswerte Handlung, die das gesamte Können der Kreativen Köpfe dahinter präsentiert. Es wird einem alles geboten. Angefangen von leidenschaftlicher Rache, selbstlosen Opfern, erschütternden Geheimnissen und Enthüllungen, bis hin zu spannenden Twists. Die Story-Arc mag jetzt mit der Nummer 50 abgeschlossen sein, aber es bleiben immer noch zwei Ausgaben übrig, um endgültig mit der alten Ära abzubrechen und es wird noch äußerst spannend zu erfahren, was sich dort ereignet.

Superman #52

  • Story Arc: The final days of Superman
  • Writer: Peter J. Tomasi
  • Artist: Mikel Janin

“Let go, Darling, it’s all right … your parents are all waiting for you.” - Diana

Um es gleich vorweg zu nehmen, ich habe keine der bisherigen Superman-Comics aus der new52 Ära gelesen und bin hier auch nur eingestiegen, weil es am Anfang von Rebirth #1 empfohlen wird. Ich ordne die Ausgabe unter “nice to know” ein, aber als unbedingt notwendig zu lesen, empfinde ich sie nicht.

In dem Handlungsbogen scheint sehr viel passiert zu sein: Ein zweiter Clark Kent ist mit seiner Familie (Lois Lane und ein Sohn) auf die Erde gekommen, der “richtige” Superman hat sich mit einem tödlichen Virus angesteckt und ein Typ Namens Danny Swan mutierte mit Hilfe von Supermans Genome und hat auch all seine Erinnerungen, womit er davon überzeugt ist, der echte Superman zu sein. Es ist eine vollgepackte Ausgabe, die sicherlich um einiges mitreißender wäre, hätte ich die letzten Hefte ebenfalls gelesen. Aber es scheint ein netter und vielleicht auch überraschender Abschluss zu sein, denn am Ende stirbt Superman. Zugegeben, die emotionale Kraft dahinter fehlt etwas, da in den nächsten Monaten gleich mehrere Reihen mit seinem Namen starten, aber es ist eine gelungene Ausgabe, mit grandiosen Zeichnungen.

Rebirth #1

  • Writer: Geoff Johns
  • Artists: Gary Frank, Ivan Reis, Ethan van Scriver, Phil Jimenez

“I can feel it. Even now, Barry … we’re being watched” - Wally

Nach der Lektüre von dieser Ausgabe, scheint es so zu sein, als sei Rebirth eine Hommage an das Flashpoint-Event von 2011, das die new52 gestartet hat. Es spielt ein weiteres mal ein uns vertrauter Speedster die zentrale Rolle: Der ursprüngliche Kid-Flash, Wally West. Dieser sitzt seit Jahren in der Speed Force fest und versucht nun wieder zu entkommen. Dabei begibt er sich zu verschiedenen vertrauten Persönlichkeiten. Leider kann ich nicht sagen, ob Wally West seit den new52 eine Rolle gespielt hat, da ich nur die ersten Ausgaben von “The Flash” gelesen habe. Jedenfalls hat er ein fundiertes Wissen darüber, was vor Flashpoint geschehen ist und was sich damit alles verändert hat. Vor allem und deshalb will er eigentlich zurück, weiß er, wer dafür wirklich verantwortlich ist.

Rebirth ist in vier Kapitel (exkl. Epilog) unterteilt: Lost, Legacy, Love und Life. Jedes greift eine andere Facette auf, wie Wally versucht sich wieder in die echte Welt zu retten. Dabei gibt es allerdings ein großes Problem: Mit Flashpoint wurde seine gesamte Existenz ausgelöscht und alle haben ihn damit auch vergessen und nur indem er jemanden dazu bringt, sich an ihn zu erinnern, kann er gerettet werden. Andernfalls ist er für immer in der Speed Force verloren und geht in einen anderen Wesenszustand über - wenn man es so beschreiben möchte.

Das Heft bietet sehr viele verschiedene Aspekte von der Welt, in der sich unsere Helden im Moment aufhalten und indem Wally als Erzähler alles beschreibt was wichtig ist, zieht sich ein angenehmer und leicht zu verfolgender, roter Faden durch die gesamte Geschichte. Geoff Johns gibt der Geschichte Zeit sich zu entwickeln und die Zeichnungen der unterschiedlichen Künstler sind einfach ein Augenschmaus. Es kann sein, dass ich mit zu viel Vorfreude an Rebirth herangehe, doch irgendwie merkt man die Liebe für’s Detail, die in jedes Panel und jede Sprechblase geflossen ist. Besonders ein Moment zwischen Wally und Barry, treibt einen die Gänsehaut über die Arme. Barry ist Wallys letzte Hoffnung und nur im letzten Moment gelingt die Rettung. Die Zeichnung, als sich die beiden in die Arme fallen ist einer der besten Szenen, die DC in letzter Zeit geboten hat (Ausnahme ist Batman #51). Der Gerettete versichert seinem alten Freund dann auch, dass er nicht für Flashpoint verantwortlich ist. Es ist durchaus spannend zu sehen, dass dies immer noch an Flash genagt hat.

Um alles gänzlich zu verstehen muss man sich schon etwas länger mit dem Multiverse von DC beschäftigt haben und selbst dann wirft diese Ausgabe mehr Fragen auf, als sie schließlich beantwortet. Ich möchte nicht sagen, dass sie nur als großer Teaser für das was uns noch bevorsteht fungiert, doch Rebirth #1 ist nur der Startschuss. In welchen Ausgaben es dann schließlich weitergehen wird, bleibt abzuwarten, aber ich tippe stark auf die beiden letzten Justice League Comics (#51 und #52).

Was mir persönlich besondere Freude bereitet hat, ist ein Gegenstand, den Batman in seiner Batcave findet. Nach dem Besuch von Wally scheint es eine kleine Änderung in der Realität gegeben zu haben und in der Wand, leicht versteckt, findet er einen Smiley mit einem einzelnen Blutstropfen darauf. Richtig, ebene jener berühmte gelbe Anstecker aus dem unvergleichlichen Watchmen-Comic. In den letzten Panels wird auch angedeutet, dass Dr. Manhatten für die new52 verantwortlich ist - wieder so ein Gänsehaut Moment! Ich bin schon sehr gespannt darauf, welche Rolle er und der Rest seines Teams in Rebirth spielen werden. Wenn ihr euch für DC interessiert und ein, wie es scheint, kleineres handliches Event haben möchtet, kann ich euch Rebirth nur ans Herz legen. Die Verantwortlichen haben ihr versprechen eingelöst und es ist kein weltveränderndes Event, sondern setzt die new52 fort und führt sie, wie eingangs erwähnt, in ein neues Zeitalter.

Fünf Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen seit DC, mit der Initiative “new 52”, den größten Neustart in der Geschichte des Verlags hingelegt hat. Sämtliche Titel wurden neu durchnummeriert, dass heißt es wurde wieder bei #1 begonnen, der Mythos um die Charaktere und deren Kostüme modernisiert und überarbeitet. Dann kam letztes Jahr das zweimonatige Convergence Event, welches die Zeit überbrücken sollte, in der der Verlag mit seinen Büros und Angestellten einmal quer durch Amerika, von der Ost- zur Westküste gezogen ist. Dieses Event hat die new 52 mit allen Ereignissen der Vergangenheit auf den verschiedensten Ebenen miteinander verbunden, sodass das Multiversum mehr oder weniger die gesamte Geschichte von DC Comics umfasst (so habe ich das zumindest verstanden) und damit noch umfangreicher gestaltet, als es bisher schon war.

Quelle: http://i.newsarama.com

Die new 52 haben sich über die Jahre subjektiv betrachtet zwar gut entwickelt, besonders in den letzten eineinhalb Jahren, da die Diversität der Charaktere stark zugenommen hat. So gab es vermehrt Titel mit weiblichen, schwarzen oder beiden Attributen ausgestatteten Hauptcharakteren und mit Midnighter hat es gar ein schwuler Anti-Held zu seiner eigenen Reihe geschafft (er hatte auch schon früher eine Solo-Reihe bzw. war und ist er Bestandteil der Stormwatch). Allerdings hat sich diese Begeisterung offenbar nicht genug in den Verkaufszahlen widergespiegelt. Es gibt zwar die starken Reihen, allen voran Scott Snyders brillante Interpretation von Batman, doch insgesamt haben sich viele Fans die früheren Helden zurückgewünscht.

Dies ist besonders ironisch, da oft gefordert wurde, der Verlag solle sich doch bitte mal etwas Innovativer zeigen. Dann hört er auf die Fans, modernisiert Outfits und Hintergrundgeschichten und es wird sich laut darüber empört, wie man es nur wagen kann, Superman seine ikonische rote Unterwäsche zu nehmen. Mit diesem und anderen Paradoxa muss man sich dann natürlich auseinandersetzen.

Nun kam dann also die Ankündigung des Rebirth-Events, welches im Sommer diesen Jahres beginnen soll. Wieder wird das komplette Line-up überarbeitet und sich auf die alte Mythologie zurück besonnen, ohne sich aber neuen Ideen zu versperren. Dies möchte DC unter anderem damit erreichen, dass sie alte Veteranen und neue Künstler gemeinsam an den Titeln arbeiten lassen. Der volle Umfang des Rebirth-Events ist noch nicht ganz klar, da sie verständlicherweise bis zum Release des 80-seitigen One-Shot Specials so viel wie möglich geheim halten wollen, um den Überraschungseffekt beizubehalten. Auf einem größeren eineinhalbstündigen Event, wurden allerdings die meisten neuen Titel mit den entsprechenden Autoren und Zeichnern vorgestellt und jeder durfte sein Baby etwas vorstellen. Die Aufzeichnung des Panels findet ihr auf Youtube und eine genaue Auflistung dazu, haben die Kollegen von Talking Comics aufgestellt. Im Prinzip gibt es aber vier größere Kategorien, in die die erscheinenden Comics eingeteilt werden:

  • Bat-Family
    Die beiden größten Neuigkeiten in dieser Kategorie sind wohl zum einen, dass der Titel Detective Comics zu seiner Ursprünglichen nNummerierung (also vor den new 52) zurückkehrt. Und auch wenn Scott Snyder nicht mehr für DEN Batman-Titel schreibt, so darf er sich an All-Star Batman auslassen und hat einen Exklusivvertrag für DC unterschrieben, was auch immer das bedeuten mag, denn immerhin hat er noch eine Reihe bei Image am Laufen: Witches. Außerdem gibt es eine neue Nightwing-Reihe, sowie Batgirl und die Birds of Prey bekommen auch einen eigenen Titel.
  • Superman / Wonder Woman
    Auch Action Comics kehrt zu seiner ursprünglichen Nummerierung zurück. Ansonsten scheint es hier, wie auch bei den Batman-Titeln, eine interessante Herangehensweise an die Charaktere zu geben, zumindest nach dem zu urteilen, wie die Gruppe auf dem Panel alles beschrieben hat. Zum Beispiel wird ein neuer Superman in Shanghai auftauchen und die chinesische Kultur den Lesern näher bringen. Dieser Titel klingt äußerst spannend und wird definitiv getestet. Genauso cool klingt Wonder Woman. Sie und das muss ich Batman v Superman aller Kritik zugutehalten, steht bei mir im Moment hoch im Kurs. Ich möchte mehr über den Charakter erfahren und wenn schon ein Talent wie Greg Rucka als Autor dahinter steht, wer kann da schon nein sagen?
    Außerdem wurde angekündigt, dass es ab September eine eigene Reihe für die Trinity geben wird, also Batman, Superman und Wonder Woman. Es wird einen neuen Charakter geben: Superwoman. Und zu guter letzt noch einen Comic mit dem schlichten Namen Superman. Genaue Details weiß man bis jetzt allerdings noch nicht.
  • Justice League
    Hier sind alle Charaktere und Titel vertreten, die entweder direkt oder indirekt mit der Justice League in Verbindung stehen. Angefangen von Cyborg über Flash, Green Lantern und Aquaman, bis hin zum Green Lantern Corp.
  • Suicide Squad und Harley Quinn
    Diese beiden Titel werden mehr oder weniger direkt fortgesetzt und vom Rebirth-Event nur peripher tangiert.

Die Präsentation an sich wirkte sehr offen und positiv. Als Hauptredner und diejenigen, die die Gespräche mit den Autoren geführt haben, traten Dan DiDio, Jim Lee und Geoff Johns auf. Die Stimmung war sehr familiär und es schien so, als würden sich alle gut miteinander verstehen, was die Freude auf die neuen Titel sehr gehoben hat. Grund für die nun größere Vorfreude ist aber auch, dass Johns festgehalten hat, dass es sich nicht wieder um einen kompletten Reboot aller Comic-Reihen handelt, sondern die Geschichte fortgesetzt wird und eben durch das 80-seitige Special einen neuen Dreh bekommt. Außerdem erhalten bestimmte Titel noch einen eigenen Rebirth One-Shot, wie zum Beispiel Superman, Batman, The Flash usw. Darin wird dann weiter auf die Veränderungen und die Geschichte dahinter eingegangen.

Ich persönlich stehe dem Event sehr positiv gegenüber, vor allem da es so scheint, als ob die Verantwortlichen sich viele Gedanken darüber gemacht und ihr ganzes Herzblut rein gesteckt haben. Ein fahler Beigeschmack bleibt jedoch trotzdem zurück: Es wurde groß angekündigt, dass nun die Comics wieder etwas günstiger werden würden und zwar kosten die einzelnen Ausgaben nur mehr 2,99 $ bzw. 2,69 €. Jedoch und hier kommt der Hacken, werden viele Titel zweimal im Monat, sprich zweiwöchentlich, statt monatlich veröffentlicht und damit gibt man im Grunde mehr Geld aus als vorher, will man immer auf dem Laufenden bleiben. Dies betrifft zwar nicht alle Titel, aber doch sehr viele (ca. die Hälfte) und besonders die großen um Batman, Superman, Wonder Woman und co. Ein günstigerer Preis und eine gleichzeitige, monatliche Veröffentlichung hätte es endlich wieder erlaubt, dass die Kunden und Fans, mehrere verschiedene Titel im Monat kaufen und testen können als vorher. Mit der neuen Strategie allerdings muss man sich genau überlegen, wo man investieren möchte. Es könnte natürlich auch sein, dass die zweiwöchentliche Veröffentlichung nur eine temporäre Phase ist, doch bis nichts offizielles Angekündigt wurde, muss man mit dem aktuellen Stand leben.

Es bleibt in jedem Fall spannend, wie es mit dem DC Universum weiter geht und was sich genau in dem Rebirth-Event ereignen wird…