Tag Archives: Civil War

Die Russo Brüder sind zurück im Marvel Cinematic Universe und nachdem sie bereits mit Captain America: The Winter Soldier eine neue Messlatte für Comic-Verfilmungen gelegt haben, setzen sie mit Civil War noch einmal einen drauf und kreieren einen spannenden, sowie komplexen Film, der nicht nur eine in Stein gemeißelte Freundschaft zerbrechen lässt, sondern auch noch zwei neue Charaktere bravourös einführt.

Quelle: http://pre11.deviantart.net

“Compromise where you can. Where you can't, don't. Even if everyone is telling you that something wrong is something right. Even if the whole world is telling you to move, it is your duty to plant yourself like a tree, look them in the eye, and say, 'No, YOU move’.” - Peggy Carter

Die Ausgangslage für den Film könnte nicht besser ausgearbeitet sein und hier zahlt sich die Vorarbeit, die Marvel mit den bisherigen Filmen aus der ersten und zweiten Phase geleistet hat, wahrlich aus. Angefangen beim Desaster aus "The Avengers" über "Age of Ultron" und "Winter Soldier", bis hin zu Ereignissen, die am Beginn von "Civil War" stattfinden, werden viele Referenzen eingebaut. Dies macht diesen Film natürlich für Neueinsteiger schwierig. Zwar lässt sich der Handlung durchaus folgen, jedoch bleiben viele Motive im unklaren und die emotionale Wucht, mit denen so manche Szenen ausgestattet sind, wird verpuffen. Treue Fans werden aber mit dem Konflikt zwischen den großen zwei Helden Iron-Man und Captain America belohnt, der mit einer überraschenden Tiefe und Verständnis für beide Seiten aufwarten kann.

Die Regierungen der Welt oder zumindest 117 von ihnen haben sich zusammengeschlossen, um eine Kommission aufzubauen, die zukünftig darüber entscheiden soll, wann und wo die Avengers eingreifen. Somit wird aus dem Privatunterfangen eine von Staaten gesteuerte Organisation. Wer diese Papiere nicht unterschreibt und trotzdem einem Heldendasein nachgeht, ist fortan ein Krimineller. Tony Stark, der durch vergangene Ereignisse geprägt wurde und nicht mehr zusehen kann, wie die Avengers die Welt auf ihre Weise schützen wollen, sieht sich seinem besten Freund Steve Rogers gegenüber, der eine Bedrohung darin sieht, wenn sie nur mehr von einem Komitee gesteuert werden. Im Laufe des Films werden noch mehr Motive klar, doch diese möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Die Russo-Brothers überzeugen mit soliden Standpunkten, die sich beide als Nachvollziehbar und verständlich herausstellen. Somit wird es tatsächlich schwer sich endgültig für eine Seite zu entscheiden und es werden noch viele Stunden unter Fans vergehen, in denen darüber debattiert wird, wer auf der "richtigen" Seite steht.

Was diesen Film aber auch noch als perfekt darstellt, neben den ganzen Helden, auf die ich gleich noch zu sprechen komme, ist der Gegner, mit dem es die Avengers dieses Mal zu tun haben. Man könnte durchaus sagen, dass gerade dessen Abwesenheit sehr zur Spannung beiträgt. Zemo (Daniel Brühl) ist wohl der beste Gegner seit Loki. Er ist sich bewusst, dass er es nicht mit den Helden aufnehmen kann und treibt stattdessen einen Keil zwischen sie. Er macht dies auf sehr subtile Art und streut viele Zweifel auf beiden Seiten. Zwar könnte man Argumentieren, dass er sich einmal sehr auf sein Glück verlässt, doch der Rest ist gut geplant und nachvollziehbar. Auch seinen Standpunkt kann man verstehen, was es den Film noch einmal um eine Stufe komplexer gestaltet.

Kommen wir nun zu den Helden: Bereits aus Age of Ultron kennen wir Vision (Paul Bettany) und Scarlett Witch (Elisabeth Olson), deren Chemie einfach unschlagbar ist. Es wird auch eine potentielle Beziehung zwischen den beiden angedeutet, die auch schon in den Comics stattfand. Wieder zurück kehren unter anderem Black Widow (Scarlett Johansson), die sich mittlerweile mehr als nur einen Solo-Film verdient hat, der aber unverständlicher Weise noch nicht auf dem Plan von Marvel auftaucht, Clint aka Hawkeye (Jeremy Renner), aka Ant-Man (Paul Rudd), Sam Wilson aka Falcon (Anthony Mackie) und War Machine (Don Cheadle). Sie alle sind durch ihre Abenteuer zu einem guten Team geworden und nehmen ihre eigenen kleinen Bürden zum Konflikt mit. Sie sind zwischen den beiden Standpunkten irgendwie hin und her gerissen und wissen nicht so recht, wie ernst sie sich jetzt wirklich bekämpfen sollen, was auch bei der ein oder anderen Stelle immer wieder deutlich wird.

Neu dabei ist zum einen Black Panther. T´Challa wird von Chadwick Boseman mit solch einer Inbrunst verkörpert, komplett mit seiner Agilität, akrobatischen Fähigkeiten und dem passenden Dialekt, dass man kaum auf seinen Solo-Film warten kann. Das Design seines Kostüms ist erstaunlich gut gelungen und besonders die Mid-Credit Szene gibt einen fantastischen Einblick in seine Heimat. Leider kenne ich den Charakter nicht gut genug um die Comictreue feststellen zu können, doch das was hier geboten wird ist mitreißend und fesselt einen in den Sitz.

Als zweiten Neuankömmling haben wir Spider-Man. Endlich ist der Held im Marvel Cinematic Universe angekommen und hatten wir mit Andrew Garfield bereits einen beinahe perfekten Peter Parker / Spider-Man, so ist Tom Holland die wahre Personifizierung. Dabei muss ich wohl erwähnen, dass der Wandkrabbler zu meinem Lieblingscharakter aus Comics zählt (er teilt sich Platz eins mit Batman und Spawn). Aus diesem Grund, kann ich nicht wirklich Objektiv bleiben, wenn es um ihn geht. Aber glaubt mir wenn ich sage, dass ich mir den Film allein wegen ihm insgesamt dreimal angesehen habe. Es passt einfach alles. Angefangen vom neu designten Kostüm, dass trotzdem an Stan Lees und Steve Ditkos Original aus dem Jahr 1962 erinnert, über seine Attitüde, bis hin zum ständigen Geplapper und seinen Pop-Kultur Referenzen. Seine Rekrutierung durch Tony und ihre Unterhaltung könnte man sich im Dauer-Replay ansehen und vom Kampf zwischen Spidey, Falcon und Bucky möchte ich gar nicht erst anfangen.

Trotz all dieser Charaktere verliert man aber nie den Überblick über alles was auf der Leinwand geschieht und es bleibt ein Captain America Film. Die Szenen zwischen ihm und Bucky sind sehr mitreißend und verdeutlichen noch einmal, wie nahe sie sich wirklich stehen. Das ein oder andere Mal kann man sich dann schon denken, woher die Fan-Theorien um eine Beziehung der beiden kommen und mich würde es ehrlich gesagt nicht überraschen, doch das Marvel diesen Schritt durchzieht, kann ich mir nicht vorstellen. Jedenfalls ist mit Bucky ein möglicher Nachfolger von Rogers gefunden, sollte sich Chris Evans nach “Infinity War" dazu entschließen, das Schild an den Nagel zu hängen. Doch eines kann ich euch sagen: Niemand wird es jemals schaffen so glaubwürdig einen startenden Hubschrauber mit seinen bloßen Händen festzuhalten wie Chris Evans als Captain America. Diese Szene ist so heroisch und glaubhaft, ich bekomme schon Gänsehaut, wenn ich daran denke!

Quelle: http://www.cinemablend.com

Und da wir gerade bei Nachfolgern sind, kann ich mir auch bei Thor eine Nachfolge von Chris Hemsworth vorstellen (auch wenn er nicht in Civil War auftaucht). Hier wäre eine Comic-Adaption aus der jüngsten Reihe des Gottes möglich. Doch einer, den ich nicht missen möchte und sollte er 100 Millionen pro Film kosten, ist Robert Downey Jr. Angefangen bei dem ersten Iron-Man Abenteuer, hat er wohl die größte Entwicklung von allen durchgemacht. Die erwähnten Konsequenzen, die in Civil War aufgegriffen werden schmerzen beim zusehen und sein Schauspiel ist so brillant und erschütternd, ich möchte ihn nicht ersetzt sehen. Auch wenn er keinen eigenen Film mehr haben sollte, so spielt er zumindest im Spidey-Solo-Film ein zentrale Rolle und natürlich auch für "Infinity War". Es wäre schön, wenn er uns auch bis über Phase 4 hinaus begleiten und mit den Marvel-Filmen alt werden würde. Diese Konstanz ist wahrscheinlich Wunsch denken, doch ein Nerd darf wohl noch träumen dürfen.

Aber kommen wir zurück zum Film. Zwei Action-Sequenzen möchte ich besonders hervorheben. Zum Einen die wohl beste Verfolgungsjagd, seit Matrix Reloaded. Wir befinden uns in einem Tunnel und dürfen Zeugen davon werden, wie Rogers, Bucky und Black-Panther zu Fuß an Autos vorbeilaufen und über sie springen. Es ist wirklich erstaunlich wie glaubwürdig alles transportiert wird. Und jeder der den Film gesehen hat, wird wohl kurz vorm Aufschrei inkl. Fistbump gewesen sein, als Bucky sich ein Motorrad in voller fahrt schnappt, aufspringt und wegfährt - und das alles in einer glatten Bewegung!

Die zweite Szene, welche auch schon im Trailer angedeutet wurde, ist die berühmte Flughafenszene. Jede Held vs. Held Kombination die man schon immer auf der Leinwand sehen wollte, wird einem geboten. Inklusive Ant-Man als Giant-Man, The Empire Strikes Back Referenz von Spidey und cooler Combat Szenen. An dieser Stelle ein großes Lob an die Kamera, denn es wird immer wunderbar zwischen Handkamera und schönen weiten Shots gewechselt (nicht nur hier auch sonst im Film), sodass die Action nie unübersichtlich oder chaotisch wirkt. Es steckt eine gewisse Ordnung darin und auch Figuren, die gerade nicht im Blickfeld sind, behält man im Hinterkopf und weiß wo sie sich befinden.

Ob Captain America: Civil War die beste Comicverfilmung ist und damit The Dark Knight vom Thron abgelöst hat, wird die Zeit zeigen, doch immerhin ist sie bei den Marvel-Filmen auf Platz eins gelandet, zumindest für mich. Das Talent der Russo-Brothers und die Tatsache, dass sie sich die Bürde einen großartigen Film zu schaffen teilen können, haben definitiv Früchte getragen. Es ist schön, dass sie uns auch noch für den Infinity War Zweiteiler erhalten bleiben und ich bin sehr gespannt, was sie daraus machen. Sie haben das Gesicht des MCU durch ihre beiden Captain America Filme verändert - sehr zum Positiven.

Nachdem das Secret Wars Event aus dem letzten Jahr sein Ende gefunden hat und Marvel sein Line-up komplett überarbeitet hat, starten nun auch die letzten Comic-Reihen ihr Debüt in der neuen Welt. Das bei Fans lang ersehnte Comeback von Black Panther, soll nicht nur für diese einen neuen Meilenstein in der langen, abenteuerlichen Geschichte des Charakters bilden, sondern auch Neueinsteigern (wo auch ich dazu gehöre) einen guten Anhaltspunkt bieten. Sein Comic-Debüt feierte Black Panther 1966 in der 52. Ausgabe der Fantastic Four und wurde von den Legenden Stan Lee und Jack Kirby erschaffen. Dabei wurde ihm die ehre Zuteil, der erste schwarze Superheld zu sein, der in einem größeren Verlag erscheint. Das besondere hierbei war, dass es sich bei ihm nicht um einen Sidekick oder eine Nebenrolle handelte. Nein, er war der König des fiktiven afrikanischen Staates Wakanda.

T´Challa, so der eigentliche Name des Black Panther, hat eine geistige Verbindung mit einem Panther-Gott, welcher ihm diverse übermenschliche Kräfte verleiht (zum Beispiel unfassbar gute Sinne, erhöhte Kraft und Geschwindigkeit, schnelle Reflexe, Selbstheilungskräfte und vieles mehr). Neben vermehrten Auftritten in Comics, bestreitet er auch bald seinen ersten Filmauftritt: In Captain America - Civil War wird er die Truppe verstärken. Welche Rolle er dabei in dem Konflikt zwischen Iron-Man und Captain America spielt, wird spannend, besonders, da auch Spider-Man in dem Film sein Debüt im Marvel Cinematic Universe feiert. Es wird also ein weiteres Mal enger auf dem Bildschirm. Wer wird gegen wen kämpfen? Im Mai diesen Jahres werden wir es herausfinden. Doch damit ist es noch nicht getan, denn 2018 steht auch ein eigener Solo-Film an. Da Black Panther also auch das Film-Universum erobert und somit zu einem bekannteren Charakter wird, ist es an der Zeit sich genauer mit ihm zu beschäftigen. Eine bessere Möglichkeit, als mit der ersten Ausgabe seiner neuen Comic-Reihe gibt es derzeit nicht.

"I take no joy in doing my duty. But I will do it, even as others falter." - Ramonda

  • Writer: Ta-Nehisi Coates
  • Art & Cover: Brian Stelfreeze
  • Color Artist: Laura Martin
  • Letterer: VC´s Joe Sabino
Quelle: http://www.comicbookresources.com

Für Ta-Nehisi ist es der erste Comic den er schreibt. Zuvor war er hauptsächlich als Journalist und Autor tätig. Umso spannender ist, wie er sich hierbei schlägt:

Nach einer sehr kurzen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, unter anderem was sich während des Secret Wars Events ereignet hat, wird der Leser direkt in die Handlung geworfen. Black Panther kehrt nach einer längeren Abwesenheit wieder als König nach Wakanda zurück, hat allerdings mit diversen Problemen zu kämpfen. Es gibt Aufstände, Anschläge und manche wollen ihn auch nicht als wiedergekehrten König akzeptieren. Beinahe abschätzig wird er "Haramu-Fal" (The Orphan King) genannt. Parallel dazu erfährt man, wie Tetu und Zenzi die Übernahme von Wakanda mit einer eigenen Armee planen und die derzeit amtierende Königin, gleichzeitig T’Challas Mutter, an einer Gefangenen namens Aneka ein Exempel statuieren muss.

In dieser ersten Ausgabe passiert wirklich viel und als neuer Leser von Black Panther muss man sich erst einmal zurecht finden. Dies gelingt allerdings ziemlich gut, da mit den Dialogen immer mehr von der bisherigen Geschichte und den verschiedenen Parteien, die in der ersten Story Arc eine Rolle spielen werden, verraten wird. Natürlich darf auch der kleine Cliffhanger am Ende nicht fehlen.

Die Zeichnungen sind sehr stimmungsvoll. T´Challa umgibt eine gewisse mythische Ausstrahlung und die Kulissen in der die einzelnen Handlungen spielen sind fantastisch. Es macht Spaß mit dem Künstler immer mehr von dieser Welt zu entdecken. So bekommt man von der Hauptstadt Wakandas, The Golden City, zwar nur kleine Ausschnitte zu sehen, doch es wird ein guter Eindruck davon vermittelt, dass es sich hierbei tatsächlich um eine sehr moderne Metropole handelt. Der Vertrieb des seltenen Metalls Vibranium macht sich eindeutig bezahlt. Auch die Technologien die gezeigt werden, sind erstaunlich und wirken passen zu der Welt. Es entsteht beinahe ein futuristischer Gesamteindruck, es fehlen nur noch ein paar fliegende Autos oder etwas ähnliches.

Insgesamt überzeugt die erste Ausgabe von Black Panther auf gesamter Linie. Der Einstieg fällt leicht und die erste Story Arc werde ich persönlich definitiv weiter verfolgen, allein schon deshalb um zum Charakter mehr Wissen aufweisen zu können.

Diese Woche wurden ein paar ziemlich interessante Videos und Trailer veröffentlicht, die ich natürlich hier besprechen muss. Genauer gesagt geht es um zwei Trailer und einen Kurzfilm. Die beiden Trailer schaffen es dabei hervorragend genug zu verraten, dass man gerade so erahnen kann, worum es eigentlich gehen soll, doch sind so wage und gut geschnitten, um ausreichend Geheimnisse zu bewahren - dies ist nicht leicht und viele scheitern bei dem Versuch. Ein weiteres Positiv-Beispiel hierfür ist der letzte Star Wars Trailer. ...continue reading

Wie versprochen veröffentliche ich ab heute wieder regelmäßig Artikel. Da es eine eher ruhige Woche war, habe ich mir drei Nachrichten herausgesucht, die nicht nur einen interessanten Blick auf zwei großartige Produktionen zulassen, sondern auch das Fanherz höher schlagen lassen. Als Abschluss gibt es noch ein Review zum aktuellen “Fantastic Four” Film. ...continue reading