Mystery Girl #1

Es wurde mal wieder Zeit für einen Comic aus dem Hause Dark Horse. Auf den Comic “Mystery Girl” bin ich durch den wunderbaren und schon oft erwähnten Podcast “Talking Comics” gestoßen. Die Prämisse über eine Frau die alles weiß, außer wie sie alles weiß hört sich ziemlich interessant an und für schräge, gut umgesetzte Geschichten bin ich immer zu haben, wie bereits “I hate Fairyland” bewiesen hat…

  • Script: Paul Tobin
  • Art: Alberto J. Alburquerque
  • Colors: Marissa Luise
  • Letters: Marshall Dillon
  • Editor: Brendan Wright

“Nope. Nobody gets to keep their secrets around me. But I keep my own. That’s the deal.” - Trine

©DarkHorse

Trine Hampstead weiß alles. Von jedem. Immer. Diese Tatsache würden manche Menschen vielleicht ausnutzen, doch hier ist eine wundervolle, manchmal vielleicht störende Fähigkeit einer Frau in die Hände gefallen, die etwas Positives damit anstellen möchte. Ihr Ziel ist es, den Menschen zu helfen, ihre Probleme zu lösen und dadurch zumindest etwas an deren Schwierigkeiten im Leben lösen zu können.

Ihr “Büro” ist dabei so außergewöhnlich wie sie selbst. Jeden Tag bringt sie mit ihrem Einkaufswagen Utensilien wie einen Teppich, einen Stuhl, einen Vogel im Käfig und diverse Bilder an eine Stelle am Gehsteig und lässt sich dort für den Tag nieder. Es kommen immer wieder Leute vorbei, die ihre Hilfe suchen und sie fragen, woher sie denn alles weiß, doch diese Frage kann und will sie nicht beantworten.

“Mystery Girl” schafft es von der ersten bis zu letzten Seite eine tolle Atmosphäre zu schaffen und die Einführung des Hauptcharakters gelingt so positiv und ungezwungen, dass es doch Vergnügen bereitet, sie bei ihren täglichen Herausforderungen zu begleiten. Dabei wird auch ihre Vergangenheit näher beleuchtet. So kommt es immer mal wieder vor, dass jemand Geschichten aus vergangenen Tagen erzählt, wodurch das Bild um Trine ein noch viel bunterer Strauß an Facetten wird.

Dies bringt mich dann auch schon zur grafischen Gestaltung des Comics. Die Flashbacks heben sich besonders durch ihre einfarbige Darstellung hervor. Lediglich die darin vorkommende Hauptperson wird in den “richtigen” Farben präsentiert. Dies gefällt besonders gut, da man sofort bescheid weiß, in welcher Zeitlinie man sich befindet, auch wenn es durch die Erzählung geschlussfolgert werden könnte. Die sonstige Gestaltung hebt sich durch farbenfrohe Zeichnungen hervor. Sie schaffen ein lebendige Welt, die interessant und tiefgründig wirkt.

Die Charaktere selbst sind äußerst vielfältig und Abwechslungsreich. Es kommen alle möglichen Typen von Menschen vor, die einem auch so im Alltag begegnen könnten. Die Motive sind klar, nachvollziehbar und die Unterhaltungen wirken weder aufgesetzt, noch zu künstlich. Was die Darstellungen der Charaktere betrifft, so sind die Mimik und Gestik überzogen, was aber zum allgemeinen Konzept des Comics passt.

Die weitere Geschichte um Trine mag zwar interessant und faszinierend klingen, da sie sich auf etwas bezieht, was auch vor ein paar Monaten für die ein oder andere Schlagzeile sorgte, doch an sich hat es nicht ausgereicht um mich nachhaltig von dieser Welt zu begeistern. So bleibt es bei dieser #1 Ausgabe, die allerdings für ihre Originalität in Erinnerung bleiben wird.

bis demnächst
Chris

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