Manhattan Projects Vol. 1

Ähnlich wie Inglorious Bastards von Quentin Tarantino, bedient sich auch der Comic Manhattan Projects realer Ereignisse und macht daraus eine verrückte Geschichte, die aber durchaus Lust darauf macht, sich mit den Biographien der realen Personen zu beschäftigen. Jonathan Hickman, der es immer wieder schafft seltsame, fantastische Welten zu erschaffen, legt mit Manhattan Projects schon etwas einzigartiges vor.

  • Ausgaben: #1-5
  • Writer: Jonathan Hickman
  • Artist: Nick Pitarra
  • Colorist: Jordie Bellaire
  • Letterer: Rus Wooton

Doch welches Ereignis macht sich Hickman hier zunutze? Schwer zu erraten ist es nun nicht. Wir begeben uns in die vierziger Jahre, kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs. Das amerikanische Militär “engagiert” verschiedenste Wissenschaftler, damit diese neue Technologien und Möglichkeiten für sie entwickeln. Darunter natürlich auch die berüchtigte Atombombe, welche unter dem Titelgebenden Codenamen erfunden wurde. Doch dies ist nur ein Tropfen auf dem sehr heißen Stein. Unter den Wissenschaftlern befinden sich auch Einstein, Feynman und mehr bekannte Namen, die einen gewissen Widererkennungswert aufweisen. Schade ist hier, dass der Frauenanteil an Wissenschaftlern sehr gering ist, gibt es doch auch hier interessante Persönlichkeiten, die man in die Geschichte einbauen könnte. Am bekanntesten ist hier wohl Marie Curie. Sie starb zwar 1934, doch ich bin zuversichtlich, dass Hickman eine Möglichkeit finden würde, sie in die Geschichte einzubauen. Wer mehr über Frauen in der Wissenschaft herausfinden möchte, dem kann ich nur den wunderbaren Blog astrodicticum-simplex empfehlen. Florian Freistetter hat dazu einmal eine gesonderte Reihe gemacht. Hier der Link zur Übersicht über diese Artikel.

Der Hauptprotagonist der Handlung ist aber klar Oppenheimer. Er wird als ein Mann beschrieben, der an multipler Persönlichkeit und Halluzinationen leidet, es aber trotzdem irgendwie schafft, brillant zu sein. Ihm gehören so manche klasse Szenen.

Besonders visuell beeindruckt Manhattan Projects auf ganzer Linie. Die Störungen von Oppenheimer werden in matten blau und rottönen dargestellt, womit man eine ungefähre Ahnung davon bekommt, was sich in seinem Kopf so alles abspielt. Überhaupt sind die Farben sehr abwechslungsreich und vielfältig, was genau zu der verrückten Geschichte passt.

Ich will hier nicht zu viel vorweg nehmen, aber erwähnen möchte ich noch, dass Aliens eine zentrale Rolle spielen und Albert Einstein eine Art Wurmlochgenerator gebaut hat. Dies ist sehr ironisch, ist dieses theoretische Konstrukt doch auch unter dem Namen Einstein-Rosen-Brücke bekannt. Zwischendurch erfährt man von dem ein oder anderen Wissenschaftler dann auch etwas von seiner Vergangenheit, was nochmal den Anschein von Realität verstärkt.

Zwischen den einzelnen Kapiteln findet man dann auch Zitate von gewissen Protagonisten, von denen man nie genau weiß, sind sie jetzt wahr oder erfunden. Diese Mischung aus Science-Fiction und Dokumentation macht Manhattan Projects zu einem kurzweiligen Vergnügen, dass man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

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