Mad Max: Fury Road - Nux & Immortan Joe

Nachdem George Miller mit “Mad Max: Fury Road” einen Action-Film abgeliefert hat, der zeigt wie man es richtig macht, bekommt er bei Vertigo mit einer vierteiligen Miniserie die Gelegenheit ein paar Vorgeschichten zu bestimmten Charakteren zu erzählen. Den Anfang machen Nux und Immortan Joe.

Ich muss ja gestehen, dass dieser Film mein erster Mad Max gewesen ist (ja, ich weiß, ihr könnt jetzt zum schreien aufhören). Mein Problem ist aber immer noch nicht gelöst, da ich von den anderen nun erwarte, ebenso gut zu sein wie dieser hier und ich bin mir wirklich mehr als unsicher, ob sie das schaffen. Wie dem auch sei, “Fury Road” repräsentiert für mich den Einstieg in dieses faszinierende Universum. Besonders gefreut habe ich mich über die nicht vorhandene Origin-Story oder aufwendig dargestellte, überdramatisierte Charaktereinführung. George Miller zeigt einfach einen Ausschnitt aus dem Leben dieser Personen und das war’s. Allein diese Schlichtheit weiß zu überzeugen und lässt einen im Kinosessel die Action genießen, welche ohne wirkliche Pause immer und immer und immer weiter auf einen herein prasselt und das Grinsen wird größer und größer. Ich hoffe es lassen sich ein paar Regisseure und Drehbuchautoren davon inspirieren ) und gehen auch einen Weg, der über eine einfache, fesselnde Geschichte und vielen vielen praktischen Effekten (hier das Beweisvideo: Link) führt. Die Betonung liegt auf inspirieren - kopiert nicht alles eins zu eins und sagt es wäre eure Idee gewesen. Lasst euch mal was neues einfallen! Die Aktion von @cinemasins mit dem Hashtag #betterthananotherhollywoodremake zeigt, dass es viele Ideen umzusetzen gibt, man muss sich nur etwas trauen. Ich kann wirklich teilweise keine CGI Effekte mehr sehen (Die Hobbit-Trilogie sei hier als Negativbeispiel genannt). Aber kommen wir endlich zum Comic:

  • Story: George Miller
  • Script: Nico Lathouris, Mark Sexton
  • Art: Mark Sexton, Leandro Fernandez, Riccardo Burchielli, Andrea Mutti

“And in that moment a loving heart was swept into idolatry.” - Narrator

Nux gehört neben Furiosa zu meinen absoluten Favoriten in “Fury Road”. Seine Entwicklung während des Films ist fantastisch umgesetzt und wirkt weder gezwungen, noch voreilig. Da kommt seine Vorgeschichte natürlich gerade recht. Ihm gehört das erste Kapitel in dem Comic und es zeigt den Überlebenskampf einer Familie. Sie versuchen abseits der allgegenwärtigen Citadel zu überleben, doch kommen nicht umher dorthin zurückzukehren, um eventuell etwas Wasser aufzuschnappen. Dem kleinen Nux gelingt es dabei in einer äußerst spannenden Sequenz in die Citadel zu kommen und verdankt es einem mitfühlenden Warboy, dass er in ihre Obhut kommt.

Die Vorgeschichte von Nux umfasst zwar nur wenige Seiten im Vergleich zu der von Immortan Joe, doch sie weiß durch beeindruckende Bilder und eine spannende Geschichte zu überzeugen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Miller einen Erzähler kreiert hat, der die Erfahrungen der beiden wieder gibt. Der alte, komplett mit Worten tätowierte Mann strahlt etwas mystisches und geheimnisvolles aus und man lauscht gebannt seinen Erzählungen.

Nachdem er Nux Vergangenheit zusammengefasst hat, wendet er sich Immortan Joe zu. Dieser hat als Soldat in der alten Welt gedient und später als Söldner früh genug den ernst der Lage begriffen. Getreu dem Motto “survival of the fittest” stellt er sich eine Armee von Männern zusammen, welche ihm dazu dienen soll die berüchtigte Citadel mit einer Kriegslist einzunehmen. Bis er diese herausgefunden hat, schreckt er nicht davor zurück seine Leute zu opfern, nur um wieder etwas neues zu lernen. Dabei finde ich es äußerst interessant, dass auch Joe nur ein Besetzer der Citadel und nicht ihr Erbauer ist. Ich komme nicht umher mich zu fragen, wer sie ursprünglich errichtet hat oder welchem Zweck sie diente (außer als Wasserspeicher natürlich). In der neuen Welt stellt sie einen zentralen Dreh- und Angelpunkt dar. Zum einen ist sie die Hoffnung auf ein besseres Leben, zum anderen repräsentiert sie die Grausamkeiten, die Immortan darin geschehen lässt. Eine paradoxe Zufluchtsstätte in der endlosen Wüste.

Sein Gesicht verbirgt der zukünftige Tyrann geschickt und nur seine Augen lassen vermuten, was in ihm tatsächlich vorgeht. Nach der ungewöhnlichen Einnahme der Citadel, baut er sein Reich weiter aus und beginnt die in “Fury Road” gezeigten Einrichtungen zu installieren.

Die grausigen und fantastischen Darstellungen in dem Comic erweitern wunderbar das Mad Max Universum und bringen dieses einer neuen Generation näher. Wenn sich die übrigen drei Ausgaben als ebenso gut herausstellen (woran ich keinen Zweifel habe), könnte ich mir auch gut eine ongoing-series vorstellen. Doch fangen wir klein an und übertreiben es nicht gleich.

bis demnächst
Chris

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *