Fury (Herz aus Stahl)

Wenn Brad Pitt, Shia LaBeouf und Logan Lerman gemeinsam in einem Film mitspielen horche ich schon mal auf, aber wenn es dann auch noch ein Kriegsfilm werden soll, der sich ernsthaft mit dem zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, aus der Sicht der amerikanischen Soldaten natürlich, konnte ich einfach nicht mehr daran vorbeigehen und am Ende war ich überrascht, was der Film zu bieten hat.

"Ideals are peaceful. History is violent." - Wardaddy

Kriege authentisch, stimmungsvoll und emotional über die große Leinwand zu transportieren ist immer ein schwieriges Unterfangen. Schnell werden die Protagonisten zu Helden erhoben und die Antagonisten verkommen zu gesichtslosen Bauernopfer. Fury ist anders. Es wird die Geschichte einer Truppe und deren Panzer erzählt - ihre Erlebnisse im Deutschland, Ende des zweiten Weltkriegs. David Ayers Film ist brilliant umgesetzt. Die Bilder sind atemberaubend und das nicht weil sie so schöne Landschaften zeigen, sondern weil sie ehrlich und schonungslos einen Eindruck geben wie grausam Krieg ist, was er aus den Menschen macht und in welcher Angst diese lebten. Dazu kommt ein Soundtrack von Steven Price - er untermalt die Bilder mit punktgenauer Musik, welche einen immer weiter in das Geschehen hineinführt.

Aber das alles wäre nichts, wenn nicht die fantastischen Darstellungen von Brad Pitt, Shia LaBeouf, Logan Lerman, Jon Bernthal und co. wären. Am meisten überrascht war ich wohl von Shia und Logan. Der Transformersstar hat sich bisher bei mir nicht durch überragende Charakterdarstellung hervorgetan, aber hier ist er anders - nimmt sich zurück, kein Overacting oder derlgeichen und überzeugt auf voller Länge. Logans Charakter Norman ist die zentrale Figur des Films und mit ihm kann man sich auch am besten identifizieren. Anfangs unschuldig und naiv, erlebt man durch ihn die Veränderung, die der Krieg mit ihm anstellt.

Brad Pitt ist genial und überzeugend wie immer, hat aber hier nochmal einen neuen Höhepunkt erreicht. Für mich ist die Darstellung des sogenannten Wardaddy äußerst gelungen. Er ist ein Mann, der alles für seine Truppe tun würde, nur um sie wieder sicher nach Hause zu bringen. Dabei sucht er sich wenn möglich immer wieder kleine Inseln der Normalität in die er sich zurückziehen kann und sogar Norman dorthin mitnimmt. Da sind mir dann fast die Tränen gekommen, als diese durchbrochen wird, aber ich möchte nicht zu viel von der Handlung vorweg nehmen. Deutsch hat Brad offensichtlich ebenfalls gelernt (ich habe den Film in OV gesehen), denn er spricht die Sprache des öfteren, wenn er mit Zivilisten redet und das nicht mal schlecht - zwar mit starkem amerikanischem Akzent, aber äußerst überzeugend.

Oft weiß man bei Fury nicht ob man von den Bildern fasziniert sein darf oder nicht. Auf jeden Fall regt er zum Nachdenken an und liefert meiner Meinung nach ein authentisches und, wenn auch sehr kleines, Bild vom zweiten Weltkrieg, das man nicht verpassen sollte.

Meine Bewertung: 10 von 10 Sternen
Hier der Link zur imdb Seite des Films

Bis demnächst
Chris

2 thoughts on “Fury (Herz aus Stahl)

  1. Sabine

    Hi.

    Tolle Review! Bis jetzt war ich immer noch am überlegen ob ich mir den Film anschaun soll.

    Lg
    Sabine

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