Flashpoint

Mit Flashpoint leitete DC 2011 sein neues Universum ein: The new52. Da dieses Unterfangen in ein neues Zeitalter geführt wird, ist es an der Zeit diesen historischen Moment Revue passieren zu lassen. Was ereignete sich in dem von Geoff Johns geschriebenen und unter Fans gefeierten Comic?

“Barry, when I was a little girl, Grandma taught me a prayer: Accept the things you cannot change. Have the courage to change the things you can… And have the wisdom to know the difference.” - Nora Allen

Als Leser wird man direkt in die Story hineingeworfen. Barry Allen aka The Flash erwacht auf seinem Schreibtisch und wird von seinem Chef angeschnauzt. Er soll sich um eine Story kümmern, von der er nichts weiß. Nach und nach fallen ihm immer mehr seltsame Dinge auf, bis ihm schließlich seine Mutter begegnet. Eigentlich sollte sie Tod sein. Doch hier steht sie nun vor ihm und will mit ihm Essen gehen. Er will ihr natürlich von allem berichten, aber das stellt sich als schwerer heraus als gedacht, da er seine Kräfte nicht mehr hat. Lediglich der Ring, in dem sein Anzug platziert ist, erinnert ihn an sein Superhelden-Dasein. Doch es ist nicht das einzige, was ihn davon überzeugt, dass er nicht verrückt geworden ist.

Parallel dazu, hat sich in den letzten Jahren ein kalter Krieg zwischen zwei Mitgliedern der Justice League und ehemaligen Geliebten entwickelt: Aquaman und Wonder Woman. Doch leider ist diese Auseinandersetzung nicht mehr ganz so kalt, sondern scheint seinem unweigerlichen Höhepunkt entgegen zu treten. Die Darstellungen werden hier sehr imposant, wenn die zerstörte Welt und die Armeen der beiden Anführer gezeigt werden. Als Leser bekommt man so die Tragweite der Ereignisse zu spüren und dass sie sich auf der ganzen Welt ereignen - es handelt sich hier nicht nur um ein amerikanisches Ereignis.

Es tauchen sehr viele Figuren und Charaktere auf, die man aus dem DC Universum kennt. Leider sterben aber auch sehr viele davon relativ schnell und teilweise auch sehr unschön. Hier könnte man sich dann noch einmal die verschiedenen Tie-ins zu Gemüte führen, um ein vollständigeres Bild von dem Vorfällen zu bekommen. Allerdings liegt für mich die Betonung in diesem Satz eindeutig auf “könnte”.

Es bleibt aber nicht bei dem Konflikt zwischen Aquaman und Wonder Woman, sondern Cyborg gründet eine Art Untergrundbewegung, mit speziellen Mitglieder. Hauptsächlich möchte er nämlich die Villains, also die Bösewichte dazu bringen, sich gegen die Superarmeen zu vereinigen und ihre jeweiligen KönigInnen zu stürzen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn diese wollen nur mitmachen, wenn auch Batman mit von der Partie ist. Dieser widerstrebt allerdings dem Angebot.

Bei Batman handelt es sich in diesem Universum übrigens um Thomas Wayne. Es wurde an dem berüchtigten Abend nämlich nicht seine Eltern getötet, sonder Bruce war das Opfer. Ich weiß nicht mehr genau, was mit seiner Mutter passiert ist, aber sein Vater wurde zu einer brutalen Ausgabe von Batman, was optisch auch durch seine aggressive Haltung und seinen Anzug widergespiegelt wird.

Das ist grob die Ausgangslage in der sich Barry wieder findet und nun einen Weg finden muss, wie er zurück in seine Welt kommt. Die komplexe Geschichte entfaltet sich nach und nach. Der Leser entwickelt sich mit Barry mit und wird nicht zu sehr von den Eindrücken überfordert. Wer dann wirklich hinter dem ganzen Ereignis steckt ist ziemlich interessant, besonders wenn man dann noch bedenkt, dass im Rebirth Special Dr. Manhatten von den Watchmen als der eigentliche Drahtzieher etabliert wird. Wie diese dann tatsächlich in Verbindung stehen wird spannend zu entdecken sein.

Flashpoint weicht aber dann auch nicht davor zurück, schockierend und tränenreiche Momente zu generieren. Besonders hervorheben möchte ich hier die Szene, in der Barry versucht, den Unfall der ihm seine Kräfte gegeben hat, nachzustellen. Den Schmerz fühlt man durch die Panels und Thomas Gestik durch - ein sehr grausamer Moment. Das Finale ist dann die Tränenreiche Szene, als Bruce einen Brief bekommt. Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten.

Wenn man sich die Erläuterungen innerhalb des Comics ansieht, müsste man sich noch einmal in die Prinzipien der Chaos-Theorie und des Butterfly-Effects einlesen, denn viele Verbindungen die gezogen werden, erscheinen mir nicht nachvollziehbar - da könnte man bei Zeiten mal eine eigene Studie dazu machen…

Insgesamt überzeugt Flashpoint aber und besonders in Verbindung mit Rebirth, was ja teilweise eine Entschuldigung dafür sein soll, was mit dem ein oder anderen Charakter im Laufe der new52 angestellt wurde, kann man ihn noch einmal in einem neuen Licht betrachten. Er ist äußerst Lesenswert und bietet eine spannende alternative Welt, die ein wenig an InJustice erinnert.

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