East of West: We are all one

East of West ist ein wunderbarer Comic, den man am besten am Stück liest. Jeden Tag eine StoryArc, dann taucht man immer wieder voll und ganz in diese verrückt fantastische Welt ein. Im zweiten Handlungsbogen werden neue Charaktere in Stellung gebracht und eine alte Macht, betritt die Bühne.

  • Ausgaben: #6 bis #10
  • Jahrgang: 2013/14
  • Writer: Jonathan Hickman
  • Artist: Nick Dragotta
  • Colors: Frank Martin
  • Letters: Rus Wooton

Crow: “How far down does it go?”
Death: “All the way.”

Wenn Richter bestechlich sind und dem Gesetz nicht mehr vertraut werden kann, nimmt man es am besten selbst in die Hand. Sehr eindrucksvoll und visuell ekelhaft schön, werden die Ranger eingeführt. Sie haben es sich zum Ziel gemacht, Korruption, Bestechung und alles was damit in Zusammenhang steht auszutreiben. Nachdem das erledigt wurde, haben sie sich zur Ruhe gesetzt. Doch ein Mann engagiert den besten Ranger, um die Chosen zu vernichten. Vielleicht kann man dadurch das Ende der Welt verhindern.

In einem Rückblick, erleben wir die vier Reiter der Apokalypse gemeinsam, wie sie gläubige, die sich an einer Stelle in der Wüste versammeln einfach abschlachten und über sie lustig machen. Doch sie erkennen die Macht, die von diesem Ort ausgeht und entscheiden, hier ihr neues Zentrum zu errichten. Die erwachsenen Versionen der Reiter sind sehr cool gestaltet, vor allem ihre futuristischen Reittiere, die eine Mischung aus Pferd und Roboter, sowie Massenvernichtungswaffe sind. Bei dem Massaker lassen sie ein Kind leben, Ezra. Er wird der Erbauer des Monuments in Armistice. Seine Geschichte ist voller Ergebenheit und Leid. Femine, die er als Mutter ansieht, will er immer zufrieden stellen. Doch sie gönnt ihm dies nicht. Leid ist sein Leben, Leben ist sein Leid.

Death macht sich weiterhin auf die Suche nach seinem verschollenen Sohn, der irgendwo auf der Welt gefangen gehalten wird. Dabei geht er zu einem uralten Wesen. Manche Seen gelten in dieser Welt als Spiegel zu anderen Welten und wenn man diese Kreaturen richtig beeinflusst, gewähren sie Eintritt. So geht Death mit seinen beiden Gefährten Crow und Wolf eine endlose Treppe hinunter und bringt sie durch ein Labyrinth aus Gängen und noch mehr Treppen. Schließlich gelangen sie an ihr Ziel. Ein Gefängnis. Das älteste Gefängnis der Welt, das Death selbst mit erbaut hat. Dort findet er das Orakel. Wie die beiden miteinander sprechen und die visuelle Umsetzung der Szene ist einfach beeindruckend. Umgeben von endloser Dunkelheit, besprechen die beiden die Bedingungen, welche Death erfüllen muss, um einen weiteren Schritt in Richtung seines Sohnes zu machen. Der Preis, den sie verlangt, ist interessanterweise nicht ihre Freiheit.

Später gelangen wir mit Death an eine Grabstelle mitten in der Wüste: Heetse’isi’. Dort begegnen sie niemand geringeren als Wolfs Vater. Dafür das er so mächtig ist, wird er leider sehr schnell besiegt. Zwar ist der Kampf beeindruckend dargestellt, jedoch hätte ich mir von so einem Wesen mehr erwartet. Doch bevor er Death den Standort seines Sohnes verraten kann, kommt ihnen ein Ranger in die Quere.

In der Zwischenzeit ruft die neue Präsidentin der Union einen Militärstaat aus und greift beinhart durch. Nichts und niemand ist vor ihrem reuelosen Vorgehen sicher. Was mich an dem Charakter so beeindruckt ist, dass sie die Sicherheit ihres White Tower verlässt und sich auf die Straßen hinaus begibt, um Informationen zu beschaffen. Dabei schreckt sich nicht vor Folter und Mord zurück. Vor ihr kann man tatsächlich Angst bekommen.

Auch die Machtspiele, die vonstatten gehen, steigen in ein neues Level auf. The Kingdom, wo sich interne Intrigen zwischen den Söhnen des Königs entwickeln, geht sehr geschickt darin vor, dass die Union in ihrer Schuld steht. In New Shanghai hat Xiaolian eine gewaltige Armee zusammengestellt und macht sich auf den Weg zu “Verhandlungen” bei der “Wall”. Mal sehen, wie diese so ablaufen werden.

Zu guter Letzt noch ein Wort zum Beast, dem Sohn von Death und Xiaolian. Er ist zwar ein Gefangener, hat aber überraschend viel Kontrolle über die künstliche Intelligenz, die ihm Dinge beibringt. Bewusst, dass sein Ende bevorsteht, verlagert er sein Training vom reinen Theoretischen, ins Praktische, was auch immer das bedeuten mag. Aber ich vermute er wird sich nicht nur in Waffenlehre, sondern vielleicht auch in Kampfkust üben.

Die zweite StoryArc von East of West setzt den guten Einstieg wunderbar fort. Jonathan Hickman und Nick Dragotta verstehen die Kunst des Wordbuildings. Jeder Charakter hat seinen Zweck und ist nicht nur bloßer Plotpoint. Ich bin gespannt auf das Finale von Year One.

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