Dept.H #4-6

Heute beschäftigen wir uns mit den nächsten drei Ausgaben von Dept.H. Dem großartigen Unterwasser Sci-Fi Krimi, mit den beeindruckenden Zeichnungen und einer Geschichte, die keine Wünsche offen lässt.

  • von Matt & Sharlene Kindt

Ausgabe 4

Die Debatte um die Rettungsmission von Raj, Mias Bruder, dauert nicht lange. Die meisten sehen es als ihre Verpflichtung und Ehre an, ihrem verschollenen Kollegen beizustehen und zumindest zu versuchen ihn zu retten. Doch das entscheidende Wort in dieser Sache spricht Rogah. Der geheimnisvolle Mann im Rollstuhl, der bisher noch nicht so viel zu tun bekam. Doch die Macher Matt und Sharlene Kindt verleihen ihm in dieser Folge sehr viel mehr Charakter, als ich es von ihm erwartet hätte. Denn in einer früheren Mission war er auch kurz davor zu sterben, als er mit einem Freund und Kollegen Lavaströme unter Wasser erforscht hat. Doch dieser hat ihn nicht einfach zurückgelassen, sondern hat alles gegeben, um ihn zu retten. Zwar hat Rogah dabei seine Beine verloren, doch er lebt und kann sich noch nützlich in die Forschung einbringen.

Doch die Rettungsmission ist nicht der einzige Grund, warum sie in den Graben und die darin befindliche Höhle hinuntertauchen: Dort unten gibt es noch alte Generatoren, die die Station früher mit Energie versorgt haben. Die werden nun benötigt, um mit der Station auftauchen zu können, bevor durch die verursachten Schäden und die daraus resultierenden Durchflutungen, alles verloren geht. Das Design des Schiffes mit dem sie den Graben hinuntertauchen ist fantastisch und es ist immer wieder erstaunlich, wie detailliert die beiden Macher alles geplant haben. Alles ergibt irgendwie Sinn und hat einen Zweck zu erfüllen. Diese kleinen Details machen eine Geschichte glaubhafter. Genauso das Aussehen und der Aufbau der Höhlen ist nachvollziehbar und scheint gut durchdacht zu sein.

Dept.H überzeugt weiterhin mit einer spannenden Geschichte und faszinierenden Zeichnungen. Zwar ist die Aufklärung des Mordfalles durch die anstehende Rettungsaktion etwas in den Hintergrund geraten, doch ich denke, dass diese Einblicke in die Vergangenheit der Charaktere und wie sie sich verhalten, durchaus ein paar Hinweise enthalten können, wer der Mörder sein könnte.

Ausgabe 5

In der fünften Ausgaben steigen wir direkt wieder in der Höhle ein, wo Mia den riesigen Wasser-Spinnen begegnet ist. Diese verhalten sich wie Papageien und imitieren menschliche Stimmen. Als Bonus erhalten wir am Anfang des Comics eine Zeichnung eines eben solchen Wesens, wo die einzelnen Körperteile und der Aufbau beschrieben sind. Solche Dinge finde ich immer sehr spannend, weil sie detaillierte Einblicke in die Welt bieten und man mehr in sie eintauchen kann. Ähnliches gilt übrigens für ausschweifende Karten in Fantasy-Büchern á la Herr der Ringe.

Jedenfalls finden sie am Ende der Höhle Raj, der durch das Gift der Insekten und den Sauerstoffmangel im Anzug nicht ganz bei sich ist und nur unzusammenhängende Satzteile labert. Allerdings hat etwas außergewöhnliches gefunden, nämlich eben jene Mega-Schildkröte, die wir auf dem Cover sehen. Die Seite, auf der dieses gigantische Wesen abgebildet ist, hat mich sehr begeistert. Man sieht die Pinselstriche vom Coloring, wie die Zeichnung aufgebaut ist und man erkennt, dass es sich einfach um etwas anderes handelt, als bei den üblichen Superhelden-Comics und das macht Dept.H zu so etwas besonderen.

Zurück an der Station sieht sich Mia erst einmal die Aufzeichnungen aus Rajs Helm an und hier kommen wir in den Genuss einer tollen Sequenz aus der Ego-Perspektive. Kurz darauf können die Protagonisten wieder Kontakt mit der Oberfläche herstellen. Da Mia den Typen kennt, mit dem sie Kontakt haben und sie ihm zu einem früheren Zeitpunkt, als sie noch eine Beziehung hatten, eine Art Geheimsprache beigebracht hat, mit der man sich gegenseitig warnen kann, erkennt sie die Zeichen. Doch zu spät, denn die Katastrophe passiert bereits. Eine Explosion erschüttert die Station. Dieser Moment war äußerst spannend, da man hofft, sie schafft es nach der Konversation noch mit den anderen in einem Boot zu flüchten. Eine tolle neue Ausgabe.

Ausgabe 6

In Nummer sechs müssen die Forscher erst einmal das Wasser loswerden, das durch diverse Löcher in die Station eindringt. Dies machen sie, indem sie es in abgeschottete Bereiche leiten, die sowieso schon verloren sind. An dieser Stelle übertrifft sich die Künstlerin wieder einmal selbst, da eine gewaltige Welle auf Mia zukommt und sie dagegen ankämpfen muss, mitgerissen zu werden. Aber erst muss sie noch ein Feuer löschen, bevor sie wieder mit ihren Untersuchungen weitermachen kann. Leider befinden sich aber all ihre Beweise in einer der gefluteten Bereiche und ständig wird sie von Widrigkeiten unterbrochen, stecken vielleicht sogar alle unter einer Decke?

In einer Rückblende erleben wir, wie Mia mit ihren Vater auf der Station im Weltraum spricht und diverse Trainingseinheiten in der Schwerelosigkeit durchführt. Außerdem sehen wir, wie Mias Mutter an Masern oder Mumps erkrankt und der Krankheit leider erliegt. Ihr hawaiianischer Name ist Hokulani und genau dafür steht auch das rote Symbol auf dem Cover - es ist ein H.

Relativ am Anfang der Geschichte wurde einer der Forscher von einem Virus befallen und sie mussten ihn einsperren. Die Sektion ist aber im Begriff geflutet zu werden und nun wird darüber diskutiert, ob sie ihn raus lassen sollen oder nicht. Immerhin macht der Virus aggressiv und sie wissen nicht, ob er ansteckend ist. Doch der dramatische Höhepunkt der Ausgabe wird am Ende enthüllt, als Mia plötzlich klar wird, dass Roger nicht an der Oberfläche ist, sondern bei ihnen in der Station sitzt.

Dept. H setzt seine spannende Reise, sowohl unter Wasser, als auch im Weltraum fort. Die Zeichnungen überzeugen genauso, wie das Coloring bzw. die schwarz-weiß Darstellungen bei den Rückblenden. Wenn Mia durch die Station wandert und nach weiteren Schäden sucht, behält man durch einen cleveren Kunstgriff gut im Auge, wo wir uns befinden. Ich freue mich auf die nächsten Ausgaben.

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