Birthright Vol. 2

Birthright geht in die zweite Runde und setzt genau dort an, wo wir nach dem ersten Volume stehen geblieben sind. Mikey ist mit seinem Bruder auf dem Weg um die übrigen “Mages” zu töten und so scheinbar Gutes zu tun. Doch wie definiert sich Gut genau und wer ist mit wem alliiert? Die Antworten auf diese Frage bleiben weiterhin ziemlich vage.

  • Creator, Writer: Joshua Williamson
  • Creator, Artist: Andrei Bressan
  • Colorist: Adriano Lucas
  • Letterer: Pat Brosseau

“I´m sick of not knowing the whole story of my son´s life. We´re going to find Mikey, not matter where he is.” - Wendy

Nachdem Aaron in der letzten Folge ziemlich handlungsfreudig unterwegs war und neben Brennan der einzige, der Mikey geglaubt hat, ist er in diesem Handlungsbogen sehr still. Die meiste Zeit verbringt er in einer Verhörzelle, wo sich ein Mann der NSA aufspielt und scheinbar die Kontrolle über die ganze Situation zu bekommen versucht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie in solchen Geschichten Agenten als die vermeintlich Bösen dargestellt werden. Natürlich ist die NSA jetzt hier ein schlechtes Beispiel, aber mich würde interessieren, wie sich die Mitarbeiter von FBI, CIA und co. in der realen Welt verhalten. Spielen diese sich dort auch so auf oder ist es immer nur der Handlung der Geschichte geschuldet, dass sie eben so sein müssen. Die unsympathischen Typen (meistens dann auch noch weiße Männer), die den Protagonisten im Weg stehen und ihnen nicht glauben.

Auf der anderen Seite haben wir die Mutter, Wendy. Sie hat Kopien von Brennans Tagebuch in die Finger bekommen, mit Hilfe ihres aktuellen Freundes und will die komplette Geschichte verstehen. Ein für alle Mal klären, ob die monströse Gestalt eines Mannes tatsächlich ihr Sohn sein kann. Ihre Entwicklung finde ich äußerst nachvollziehbar und glaubhaft. Anfangs noch in dem Glauben vertieft, es handelt sich um einen Scherz, kommt sie langsam aus der Phase der Verleugnung heraus. Was dann natürlich auch noch hilft, ist die Freundin von Mikey, die aus Terranos gekommen ist und ihr gemeinsames Kind austrägt. Dabei darf sie ein paar ziemlich coole Stunt-Einlagen hinlegen und sorgt für freudige Momente. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es mit den beiden weitergehen wird. Sie sind ein unerwartetes Team-up und haben auf jeden Fall das Potential, das Highlight der Geschichte zu sein. Außerdem tut es gut, zwei Frauen das Steuer in die Hand nehmen zu sehen und aktiv die Geschichte mit zu formen.

Mikey und sein Bruder Brennan sind abseits von aller Zivilisation unterwegs und überqueren dabei Felder, Flüsse und Wüsten. Die beiden haben eine tolle Chemie untereinander und funktionieren als Charaktere erstaunlich gut, vor allem in einem Moment, wo sich Brennan als der große Bruder schützend vor dem verletzten Mikey stellt. Solche Augenblicke sind für Protagonisten immer sehr wichtig, da sie zeigen aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Ich brauche dazu keine Beschreibungen, ich will es sehen - dadurch wirkt es auch gleich sehr viel besser.

An diesem Handlungsablauf stört mich ihre Zielstrebigkeit ein wenig. Zum Beispiel wie sie die magischen Messer finden, geht zu schnell. Es hätte nicht geschadet, wenn man noch ein paar Panels darauf verwendet hätte, wie sie recherchiert haben. Dies ist ein gutes Gegenbeispiel zum oben erwähnten Moment, da sie nur darüber reden, wie sie die Messer finden könnten, aber es wird nicht ausführlich genug, bzw. überhaupt nicht, gezeigt.

Ansonsten bin ich aber sehr begeistert, wie die Geschichte voranschreitet. Die Mischung aus aktuellen Ereignissen und Rückblenden funktioniert wunderbar, vor allem da sie sich nun thematisch ähneln. Hier funktioniert es aber um einiges besser als in der CW Serie Arrow, auch wenn sie genauso kurz ausfallen und durchaus etwas mehr zeigen könnten.

Wie wir schon im ersten Volume herausgefunden haben, ist Mikey von einem Wesen das Nevermind genannt wird besessen. Wie die beiden in Beziehung stehen, wird aber nicht ganz klar. Mikey hat sich freiwillig von ihm in Besitz nehmen lassen, kann aber doch noch unabhängig von ihm handeln - mal mehr, mal weniger stark. Hoffentlich wird im dritten Band erläutert, was es mit dem Nevermind genau auf sich hat. Er führt zwar Mikeys Handlung in die Richtung wie es der dunkle Lord möchte, da dieser noch nicht in der Lage ist in unsere Welt zu kommen, aber wie stark er wirklich ist und was er kann, ist noch nicht endgültig klar.

Dies bringt mich auf die Frage, wie plötzlich diverse Wesen es schaffen, von Terrenos, auf unsere Welt zu kommen. Wurde nicht zuvor angemerkt, dass dies äußerst schwierig zu bewerkstelligen sei - beinahe unmöglich. Immerhin hat es nun schon Rya geschafft und ein paar Geister die Mikey angeblich helfen wollen. Aber darüber kann man hinwegsehen. Viel spannender ist die Frage wem man trauen kann und wer welche Absichten verfolgt. Dies wird nie so richtig klar und macht sehr viel von der Spannung der Geschichte aus. Ich freue mich auf Volume 3.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *