Batman Beyond #1

Wie bei vielen anderen auch, war mein erster Angriffspunkt mit Batman Beyond die gleichnamige Animationsserie (im deutschen trägt sie den Titel Batman of the Future). Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin gefällt sie mir ziemlich gut und eine eigene ongoing series hat sie in jedem Fall verdient - auch wenn es ein paar ziemlich große Unterschiede gibt.

  • Writer: Dan Jurgens
  • Artist: Bernard Chang
  • Colors: Marcelo Maiolo
  • Letters: Dave Sharpe
  • Editor: Dan Didio & David Pina

“The suit. If I had been there Terry would’ve given the suit to me.” - Matt

In der Sneek Peak Ausgabe zu Batman Beyond erfahren die Leser, welche nicht Futures End begleiten oder die, so wie auch meine Wenigkeit, auf einen großen Sale warten (der gerade digital bei ComiXology stattfindet) oder die Trades verfügbar sind, dass es nicht mehr Terry ist, der in dem schwarz-roten Anzug steckt, sondern Tim Drake. Gleich auf den ersten Seiten wird man dann auch gleich ziemlich gespoilert, was das Ende von Futures End betrifft - vermute ich zumindest. Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. Ich werde es zwar nicht schaffen Justice League und Futures End nachzulesen bevor es mit den beiden nächsten Monat weiter geht, aber ich werde mich zumindest bemühen einige Hefte zu lesen. Sobald ich durch bin, erfahrt ihr es in Form eines ausführlichen Artikels.

In der Zukunft angekommen muss sich Tim auch schon mit einem dreiköpfigen Roboter-Hund beschäftigen, der die Stadt unsicher macht. Während Terry in die Vergangenheit gereist ist, um Brother Eye zu stoppen, ist die Zeit hier natürlich nicht stehen geblieben und Kriminelle, wie zum Beispiel die Gang Jokerz, nutzen die Gunst der Stunde. Hier wird wieder einmal deutlich wie hilflos die Stadt ohne Batman wirklich ist. Leider zeigt es auch die Unfähigkeit der Behörden ihre Bürger zu schützen. Ich finde es schade das “Gothams finest” so schwach dargestellt werden, denn sie können sich durchaus zur wehr setzen, nur wenn es zu viel wird oder der Joker mal wieder Rache übt, benötigen sie direkte Unterstützung des dunklen Ritters. Nachdem die Gefahr des Hundes beseitigt ist, begegnet Batman auch gleich Matt, dem kleinen Bruder von Terry und muss ihm die tragische Wahrheit mitteilen.

Ich finde es klasse, dass die Geschichten in den einzelnen Sneak Peek eigenständig sind und keine zwei bis fünf Seiten aus den kommenden Heften. So gewinnt der Leser einen tollen Einblick in die Serie und kann entscheiden ob sich ein Kauf lohnt oder eben nicht.

“...I am still working to augment my knowledge of current conditions and determine how it differs from the future I knew.” - Alfred

In Batman Beyond #1 müssen wir leider schnell feststellen, dass es Terry anscheindend nicht ganz gelungen ist Brother Eye zu stoppen. Außerhalb von Neo-Gotham scheint die künstliche Intelligenz weiterhin zu wüten. Jedoch ist es ziemlich ungewiss wie es außerhalb der Stadtgrenzen tatsächlich aussieht, denn auch wenn Brother Eye in der Vergangenheit nicht gestoppt werden konnte, so hat die Stadt zumindest eine Art Tarnfeld (im Original veil, was so viel wie Schleier bedeutet), mit dem sie sich vor dem Feind verstecken kann. Hierbei handelt es sich um eine Software, welche nicht nur Neo-Gotham auf einer Map verschleiert, sondern auch ständig deren Position ändert - somit lässt sich auch deren Standort nicht triangulieren. Diese Ausgangssituation erinnert ein wenig an Asterix und Obelix, welche sich tapfer gegen die Römer stellen.

Was mir an der Serie besonders gut gefällt sind die Dialoge zwischen Tim und seinem elektronischen Assistenten Alfred. Dieser hat den gleichen Witz und Charm wie der alte Alfred und trägt viel zur Sympathie der Serie bei. Er bietet einen guten Gegensatz zu der ansonsten ernsteren Atmosphäre.

Matt und Nora, eine Freundin bei der er wohnt, sind zu Verbündeten von Tim geworden, auch wenn Terrys Bruder selbstverständlich sehr skeptisch und distanziert ist. Wenn ich eine Aussage von ihm, die ich weiter oben zitiert habe, richtig deute, kann man auch schon eine zukünftige Story-Arc oder Nebenhandlung vorhersagen. Seine Eifersucht ist deutlich zu spüren, vielleicht wird er aber auch zu einem Gegner von Batman und will sich für den Tod seines Bruders rächen. Im Prinzip muss er sich darauf verlassen, was ihm ein Fremder, der von sich behauptet Zeitreisender zu sein, erzählt und ob es sich wirklich so zugetragen hat, kann er nicht mehr nachvollziehen. Einem Wechsel der Anzugträger sehe ich durchaus optimistisch entgegen, immerhin könnte man dann eine ähnliche Situation, wie in der Animationsserie schaffen, nur das eben Tim zum Mentor wird und Matt zum Schüler (“Immer zwei es sind. Ein Meister und ein Schüler.”). Tim könnte im verzweifelten Endkampf mit Brother Eye, der früher oder später stattfinden wird, verletzt werden - entweder dauerhaft oder permanent - und Matt springt zwangsweise für ihn ein. Es lassen sich viele spannende Geschichte spinnen und vielleicht habe ich ja mit einer meiner Theorien schlecht - wär nicht das erste mal...

Auch stilistisch finde ich das Heft überzeugend. Neo-Gotham wirkt futuristisch und scheint sich auch von der Version aus der Serie stark zu unterscheiden. Einzelne Panels, die ausschließlich in rot-orange-weißen Tönen gehalten sind, unterbrechen den sonst konstanten Stil und sorgen für den gewissen touch. Sie zeigen die Action aus einer anderen Perspektive oder, was mir gerade einfällt, vielleicht auch aus der Perspektive von Tim selbst und wie sein Anzug die Realität darstellen kann, um ihn zu unterstützen. Wirklich fantastisch.

Der Autor betont auch in einem Interview (Link), dass ihnen die Serie alle nur denkbaren Möglichkeiten bietet. Es sind ihm keine Grenzen gesetzt und er wird sich auch eher auf neue Charaktere konzentrieren, als alte wieder einzuführen. Diesen Aspekt finde ich äußerst interessant, da es Batman Beyond etwas unvorhergesehenes verleiht. Zwar wird Tim nicht in den ersten Ausgaben sterben, aber etwas ähnlich dramatisches kann ich mir durchaus vorstellen. Auf die Koexistenz mit den anderen Reihen muss er nicht achten, da diese Reihe mindestens 35 Jahre in der Zukunft spielt und bis wir, in Comiczeit gerechnet, dieses Jahr erreicht haben, wird das DC Multiverse ganz anders aussehen.

Der erste Blick in die Zukunft ist vielversprechend und bietet am Ende auch ein Wiedersehen mit einem Charakter, dem man in dieser Form schon länger nicht mehr begegnet ist. Die nächste Ausgabe kann gerne kommen.

Viel Vergnügen
Chris

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